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Veröffentlicht am 27.09.2021

Über Toleranz und Andersartigkeit

Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1)
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Zum Cover:
Das Cover ist so so schön! Die Farben sind kräftig, springen einen direkt ins Auge ohne dabei aufdringlich oder irritierend zu sein. Die beiden abgebildeten Tiere sehen realistisch aus und ...

Zum Cover:
Das Cover ist so so schön! Die Farben sind kräftig, springen einen direkt ins Auge ohne dabei aufdringlich oder irritierend zu sein. Die beiden abgebildeten Tiere sehen realistisch aus und wirken freundlich. Das Buch würde mich auch im Buchhandel direkt ansprechen.

Zum Buch:
Dieses Buch richtet sich an Kinder ab 5 Jahren und deren Eltern, zum Einen zum Vorlesen, zum Anderen ab ca. 7 Jahren zum selber lesen. Ich bin der Meinung, dass das Buch "ab 7 zum Selberlesen" doch noch für viele Kinder zu schwierig sein wird, aber zum gemeinsamen Lesen, erst ich ein Stück, dann du ein Stück, eignet es sich sicherlich. Jede Doppelseite besteht aus einer Seite Text und einem Bild, das genau wie das Cover sehr ansprechend gestaltet ist und stets zum Inhalt des Textes passt.

Inhaltlich geht es darum, dass eine "komische Krähe" in den Wald geflogen kommt und die anderen Tiere durch ihr Aussehen und ihre Geräusche erschreckt. Die Tiere wissen nicht, wer sie ist, was sie will, wie lange sie bleiben möchte und ob sie ihnen nicht gefährlich werden könnte. Somit haben alle erst einmal Vorurteile und wünsche sich, dass das fremde Tier so schnell wie möglich wieder verschwindet. Nur der kleine Kauz Kasi traut sich mit dem Besucher in Kontakt zu treten und versucht daraufhin herauszufinden, was für ein Problem die anderen Waldbewohner mit dem Neuen haben. Im Zuge dessen werden verschiedene Aspekte angesprochen, die einem Kind Angst machen könnten: Man kennt die Person nicht, sie ist fremd. Man hat jemanden mit solch einem Äußeren noch nie gesehen, hat Voruteile oder einfach Angst, weil er anders ist. Man kennt die Sprache nicht, kann sich nicht verständigen. Man hat einfach andere Sorgen und den Kopf nicht frei, um sich noch mit weiteren Dingen auseinanderzusetzen. Durch Kasi Kautz werden all diese Gedanken bei diversen Waldbewohnern angesprochen und von Kasi in Zweifel gestellt. Die Tiere beginnen sich Gedanken zu machen und nähern sich ihrem Gast an. Am Ende feiern sie dann ihre gute Nachbarschaft.

In dem Buch lernen Kinder somit Toleranz und Akzeptanz des Andersartigen. Das Buch selbst sagt, es handle vom "Umgang mit der Angst vor dem Fremden", auch dem stimme ich zu. Das Fremde wird hier genau beleuchtet und damit vertraut gemacht. Es ist vor allem schön auf neue Kinder in der Nachbarschaft, in der Kindergartengruppe oder der Schulklasse zu übertragen. Das gefällt mir richtig gut.

Was das Buch wohl lustig machen soll, ist, dass die "komische Krähe", eigentlich ein Papagei, bei seinem Besitzer nicht ganz so nette Wörter gelernt hat und alle immer wieder als "Blödmann" beschimpft. Jedoch verstehen die anderen Tiere dieses Wort, diese Sprache, nicht und stoßen sich daher nicht daran. Ob diese Wortwahl so nötig ist, darüber lässt sich sicherlich diskutieren und ist Geschmackssache.

Fazit:
Ein kindgerecht gestaltetes Buch über Andersartigkeit und Fremdsein, das richtig eingesetzt die Toleranz schulen kann. Für mich eine gelungene Umsetzung, die ich empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

Krimi mit hohem Tempo

GEGENLICHT
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Zum Cover:
Das Cover passt perfekt zum ersten Band. Auch hier sieht man wieder eine Kameralinse mit einer Spiegelung. Es sind ähnliche Farben verwendet worden und die Aufmachen bezüglich Titel und Autor ...

Zum Cover:
Das Cover passt perfekt zum ersten Band. Auch hier sieht man wieder eine Kameralinse mit einer Spiegelung. Es sind ähnliche Farben verwendet worden und die Aufmachen bezüglich Titel und Autor sind gleich. Ich mag sowas ja, wenn ein Buch zum anderen passt.

Zum Buch:
Dieses Mal wusste ich schon in etwas worauf ich mich einließ, nachdem mich der Schreibstil des Autors beim ersten Mal überrascht hatte und ich eine Weile brauchte, um mich an die Art der wörtlichen Rede zu gewöhnen.

Dieser zweite Band beginnt ohne viel Schnickschnak, man ist sofort mitten in der Geschichte. Das Buch beginnt mit "Der schwarze Mann fiel vom Himmel." und zack direkt drin im Kriminalfall! Genauso zügig geht es dann weiter. Man trifft im zweiten Kapitel bereits auf Bronski und seine Kollegin Svenja und kurz darauf auch wieder auf Judith, Bronskis Tochter. Es gibt eine kurze Zusammenfassung der privaten Ereignisse aus dem ersten Band, aber alles sehr kurz und ausreichend gehalten. Das gefällt mir gut. Ich mag nicht, wenn man lang und breit erklärt bekommt, was bislang passiert ist, denn entweder man hat die Vorgängerbände gelesen und weiß es oder man lässt sich eben auf ein Buch mitten in einer Reihe ein und nimmt in Kauf, dassman nicht weiß was vorher passiert ist.

In diesem Buch entwickeln sich alle drei Charaktere auch wieder ein Stückchen weiter, was mir ebenfalls gut gefällt. Man lernt etwas mehr über Judith und merkt auch, dass Bronski langsam aber sicher mit seiner Vergangenheit abschließen kann und normaler wird.

Der Kriminalfall in diesem Band handelt von einem blinden Passagier, der aus einem Flugzeug fällt und ist damit weniger persönlich, als der im ersten Band. Bronski und Svenja werden kurz ins Ausland geschickt, um dort zu recherchieren und ziehen auch in Deutschland gemeinsam mit Bronskis Schwester heimlich die Fäden ohne die Polizei groß einzuweihen. Das ist so eine Sache, die mir aufgestoßen ist. Ich kenne mich in der Branche nicht aus, aber auf mich machte es einen unglaubwürdigen Eindruck, dass ein Fotograf und eine Journalistin einer lokalen Zeitung so einen Fall im Grunde schon übernehmen und der Polizei viele Informationen vorenthalten. Man erfährt zwar nichts von der Polizeiarbeit, sodass es durchaus sein kann, dass auch diese sich intensiv mit ähnlichen Ermittlungen befasst, aber die Geschichte vermittelt immer wieder den Anschein, als dass es nicht so wäre. Die Presse gibt eher der Polizei tipps, Orte und Zeitpunkte für Verhaftungen, etc und begibt sich damit natürlich selbst in Gefahr. An dieser Stelle entsteht natürlich die Spannung im Buch. Werden die beiden etwas herausfinden, werden sie selbst zu Opfern, dadurch, dass sie sich mit den Bösen anlegen ohne wirklich Erfahrung darin zu haben - immerhin kommt Svenja aus der Kultursparte und hatte bisher nichts mit Verbrechen zu tun.

Durch das schnelle Tempo des Buches kamen mir aber all diese Gedanken erst als ich es beendet hatte, sodass sie mir nicht die Freude an dem Buch nahmen und ich es gerne gelesen habe.

Fazit:
Wieder ein angenehmer Krimi mit nun bekannten Charakteren, die sich weiterentwickeln, der sich leicht lesen lässt. Man sollte jedoch nicht zu sehr in Frage stellen, ob das Ganze so auch wirklich realistisch wäre.

Leseempfehlung:
FürFans der Bücher von Aichner ist das Buch sicherlich ein Muss, alle anderen haben eine große Auswahl an Krimis und sollten hier einfach mal die Leseprobe lesen, um zu sehen, ob sie mit dem Stil und dem Inhalt zurecht kommen.

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Veröffentlicht am 12.07.2021

positive Gedanken für Zwischendurch

The Comfort Book – Gedanken, die mir Hoffnung machen
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Zum Cover:
Dieses wunderschöne Cover war das erste, was meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, noch bevor ich gesehen hatte, wer der Autor ist oder wovon das Buch handelt. Die verschiedenen Farben ...

Zum Cover:
Dieses wunderschöne Cover war das erste, was meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, noch bevor ich gesehen hatte, wer der Autor ist oder wovon das Buch handelt. Die verschiedenen Farben und der gelbe Halbkreis, der wie eine aufgehende Sonne aussieht, verbreiten einen fröhlichen Eindruck und passen zum Untertitel "Gedanken, die mir Hoffnung machen".

Zum Buch:

Dieses Buch ist eine bunte Sammlung kurzer Texte, die der Autor wohl so oder so ähnlich vor, während oder nach seiner depressiven Phase notiert hat. Es sind Gedanken, die ihm persönlich Hoffnung gegeben haben und nun sollen sie ähnlich auf seine Leserschaft wirken. Zu Beginn des Buches gibt es ein paar erläuternde Worte, dass man das Buch nicht unbedingt stringent von vorne nach hinten lesen muss, sondern es auch einfach irgendwo aufschlagen könnte. Ich habe es trotzdem vom Anfang zum Ende gelesen. Es ist in vier Teile gegliedert, die jedoch keine Überschriften tragen außer "Teil eins" usw.

Mein Eindruck ist, dass Teil eins davon handelt, der/dem Leser:in zu vermitteln "Du bist genug" und den Gedanken zu wecken einen Schritt nach dem anderen zu tun. Außerdem geht es dort viel um Selbstfürsorge. In diesem Teil habe ich mir einige Dinge markiert, vor allem schlagkräftige Sätze zu denen man immer mal wieder zurückkommen kann. Teil zwei beschäftigt sich mehr mit den anderen Menschen. Es handelt davon, dass man erkennt, dass man nicht selbst die schlechten Gefühle ist, die man gerade fühlt. Gut gefallen haben mir hier die Tipps wie man einen schlechten Tag besser machen kann. Teil drei schien mir eine Zusammenführung der ersten beiden Teile zu sein. Es ging um Anpassung und um Begegnungen mit anderen Menschen. Der vierte Teil konnte mir dann am wenigsten geben. Dort ging es für mich eher philosophisch zu und ich konnte wenig finden, das ich für den Alltag nutzen könnte.

Alles in allem lässt sich das Buch sehr gut lesen und auch, wie vom Autor zu Beginn angemerkt, immer mal wieder für ein paar Seiten zur Hand nehmen. Abgesehen von kurzen Texten, die zwei bis drei Seiten umfassen, findet man dort viele kurze Gedanken, die nur ein paar Zeilen lang sind oder Listen mit Filmen, Liedern oder anderen Gedanken, die Mut machen sollen. Auch ein Rezept für Soul-Food hat der Autor notiert, welches ich auf jeden Fall einmal ausprobieren werde.

Fazit:
Ein sehr entspanntes Buch zu einem eigentlich sehr ernsten Thema. Ein Buch, das man sicherlich immer mal wieder zur Hand nehmen kann, auch um sich daran zu erinnern, dass man selbst wieder aus einem neuen Loch herauskommen wird.

Leseempfehlung:
Das Buch ist definitiv lesenswert, obwohl es bestimmt inhaltlich tiefgründige Bücher zu diesem Thema geben wird. Aber für Zwischendurch und um sich in Erinnerung zu rufen, dass man selbst gut genug ist, ist es sicherlich gut geeignet.

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Veröffentlicht am 27.06.2021

Wo bleibt die Triggerwarnung?

Geiger
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Ich bin unfassbar geschockt über dieses Buch. Ich sage vorab: Das einzige, was mir hier gefallen hat, war die grundsätzliche Idee hinter dem Spionage und DDR-Teil. Das hätte ich wirklich gerne gelesen ...

Ich bin unfassbar geschockt über dieses Buch. Ich sage vorab: Das einzige, was mir hier gefallen hat, war die grundsätzliche Idee hinter dem Spionage und DDR-Teil. Das hätte ich wirklich gerne gelesen und mitgerätselt. Leider war das Buch überladen vobn sexuellem Missbrauch, Prostitution und Kindesmissbrauch, für welche es an keiner Stelle eine Triggerwarnung gab. Auch wurde dieser enorme Teil des Buches im Klappentext einfach verschwiegen. Ich frage mich, wie ein Großverlag so etwas überhaupt auf diese Weise veröffentlichen kann. Ansonsten waren mir alle Charaktere unsympathisch, das Buch war gespikt von Lügen an allen möglichen Ecken und Enden. Es wurden so viele lose Fäden aufgegriffen und dann hängen lassen, dass ich zwischendurch nicht wusste, warum man diesen Teil nicht einfach weggelassen hat und was denn nun relevant ist und was nicht. Ich kann nur abraten dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Blick hinter die Kulisse "Mensche"

Der Algorithmus der Menschlichkeit
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Zum Cover:
Das Cover ist sehr schlicht gehalten in einem beige Ton mit Akzenten in hellen Farben. Zu sehen sind die Umrisse einer gezeichneten Frau und eines Mannes. Meine Aufmerksamkeit hat das Cover ...

Zum Cover:
Das Cover ist sehr schlicht gehalten in einem beige Ton mit Akzenten in hellen Farben. Zu sehen sind die Umrisse einer gezeichneten Frau und eines Mannes. Meine Aufmerksamkeit hat das Cover so nicht auf sich gezogen. Erst der Klappentext machte es für mich interessant. Danach fand ich auch das Cover ganz hübsch.

Zum Buch:
Zu Beginn des Buches finden wir uns in so einer Art Nachtclub mit angeschlossenem Bordell wieder. Außer der Chefin arbeiten dort offensichtlich ausschließlich Fembots und ein männliches Exemplar dieser künstlichen Intelligenzen. Es wird beschrieben, welche Möglichkeiten sie haben und wie selbstständig sie sind. Dabei wird schnell deutlich, dass der Fembot Mari sich mit Abstand von den anderen unterscheidet, da sie sich selbstständig bewegen und mit den ihr implementierten Regeln so etwas wie Entscheidungen treffen kann. Als ein neuer Fembot angeliefert wird, der jedoch eher einem Kind als einer erwachsenen Person gleicht, gerät die Situation aus den Fugen, da eine von Maris Regeln besagt, dass Kinder das Wichtigste sind und diesen nichts angetan werden darf.

Im Laufe der Geschichte entwickeln sich einige der ehemaligen Kund:innen zu Maris Freunden und helfen ihr, sich vor der Polizei zu verstecken. Mari macht in der neuen Welt zudem einige neue Erfahrungen, lernt sich eher wie ein Mensch zu bewegen und gewinnt immer mehr Einblicke in das Denken, Handeln und Fühlen der Menschen. Sie bemerkt schnell, das die Menschen von irrationalen Emotionen geleitet werden und sie diese nicht einschätzen kann, da die Menschen sie selbst nicht wirklich erklären können. In all diesen Phasen, in denen man Einblicke in Maris Sichtweise und Verwirrungen über uns Menschen bekommt, ist es wie so eine Art Metaperspektive auf uns selbst. Man kann, wenn man sich drauf einlässt, gewisse Handlungen und Gedankengänge reflektieren und hinterfragen und auch auf sich selbst beziehen. Diese Passagen haben mir sehr gut gefallen.

Maris ehemalige Kund:innen bzw. neue Freunde sind emotional sehr launisch und teils depressiv. Ihr Verhalten, ihr Streiten und ihre Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Diese Passagen hätten für mich kürzer und dafür die Teile mit Mari länger sein können. Generell hätte es mir etwas besser gefallen, wenn man mehr aus Maris sicht erlebt hätte und weniger aus der der Menschen, denn es ist Mari die dieses Buch zu etwas anderem macht und teils waren die Passagen aus ihrer Sicht sehr kurz oder über mehrere Seiten kaum vorhanden.

Durch eine weitere Entwicklung der Fembots bekommt Mari dann ihre finiten Einsichten in uns Menschen, unsere Emotionen und was uns im Leben antreibt. Sie zieht dadurch Schlüsse über uns Menschen und trifft eine folgenschwere Entscheidung. Diesen abschließenden Blick auf uns Menschen fand ich wieder sehr interessant.

Fazit:
Das war mal eine andere Geschichte, die ich so noch nicht gelesen habe. Man bekommt einen Blick hinter die Kulisse "Mensch" und somit ist das Buch in Teilen wie eine Metaperspektive auf uns selbst. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass man noch mehr in die Gedankenwelt der Mari eintaucht, dass man noch einen stärkeren Blick auf uns Menschen erhält und dass weniger aus der Sicht der menschlichen Charaktere geschrieben wird.

Leseempfehlung:
An diesem Buch werden sicherlich einige Menschen Freude finden. Diejenigen, die sich für künstliche Intelligenz interessieren, aber auch diejenigen, die einfach nur einen angenehmen Roman lesen möchte, etwas Leichtes, das einen abschalten lässt.

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