Über Toleranz und Andersartigkeit
Kasi Kauz und die komische Krähe (Kasi Kauz 1)Zum Cover:
Das Cover ist so so schön! Die Farben sind kräftig, springen einen direkt ins Auge ohne dabei aufdringlich oder irritierend zu sein. Die beiden abgebildeten Tiere sehen realistisch aus und ...
Zum Cover:
Das Cover ist so so schön! Die Farben sind kräftig, springen einen direkt ins Auge ohne dabei aufdringlich oder irritierend zu sein. Die beiden abgebildeten Tiere sehen realistisch aus und wirken freundlich. Das Buch würde mich auch im Buchhandel direkt ansprechen.
Zum Buch:
Dieses Buch richtet sich an Kinder ab 5 Jahren und deren Eltern, zum Einen zum Vorlesen, zum Anderen ab ca. 7 Jahren zum selber lesen. Ich bin der Meinung, dass das Buch "ab 7 zum Selberlesen" doch noch für viele Kinder zu schwierig sein wird, aber zum gemeinsamen Lesen, erst ich ein Stück, dann du ein Stück, eignet es sich sicherlich. Jede Doppelseite besteht aus einer Seite Text und einem Bild, das genau wie das Cover sehr ansprechend gestaltet ist und stets zum Inhalt des Textes passt.
Inhaltlich geht es darum, dass eine "komische Krähe" in den Wald geflogen kommt und die anderen Tiere durch ihr Aussehen und ihre Geräusche erschreckt. Die Tiere wissen nicht, wer sie ist, was sie will, wie lange sie bleiben möchte und ob sie ihnen nicht gefährlich werden könnte. Somit haben alle erst einmal Vorurteile und wünsche sich, dass das fremde Tier so schnell wie möglich wieder verschwindet. Nur der kleine Kauz Kasi traut sich mit dem Besucher in Kontakt zu treten und versucht daraufhin herauszufinden, was für ein Problem die anderen Waldbewohner mit dem Neuen haben. Im Zuge dessen werden verschiedene Aspekte angesprochen, die einem Kind Angst machen könnten: Man kennt die Person nicht, sie ist fremd. Man hat jemanden mit solch einem Äußeren noch nie gesehen, hat Voruteile oder einfach Angst, weil er anders ist. Man kennt die Sprache nicht, kann sich nicht verständigen. Man hat einfach andere Sorgen und den Kopf nicht frei, um sich noch mit weiteren Dingen auseinanderzusetzen. Durch Kasi Kautz werden all diese Gedanken bei diversen Waldbewohnern angesprochen und von Kasi in Zweifel gestellt. Die Tiere beginnen sich Gedanken zu machen und nähern sich ihrem Gast an. Am Ende feiern sie dann ihre gute Nachbarschaft.
In dem Buch lernen Kinder somit Toleranz und Akzeptanz des Andersartigen. Das Buch selbst sagt, es handle vom "Umgang mit der Angst vor dem Fremden", auch dem stimme ich zu. Das Fremde wird hier genau beleuchtet und damit vertraut gemacht. Es ist vor allem schön auf neue Kinder in der Nachbarschaft, in der Kindergartengruppe oder der Schulklasse zu übertragen. Das gefällt mir richtig gut.
Was das Buch wohl lustig machen soll, ist, dass die "komische Krähe", eigentlich ein Papagei, bei seinem Besitzer nicht ganz so nette Wörter gelernt hat und alle immer wieder als "Blödmann" beschimpft. Jedoch verstehen die anderen Tiere dieses Wort, diese Sprache, nicht und stoßen sich daher nicht daran. Ob diese Wortwahl so nötig ist, darüber lässt sich sicherlich diskutieren und ist Geschmackssache.
Fazit:
Ein kindgerecht gestaltetes Buch über Andersartigkeit und Fremdsein, das richtig eingesetzt die Toleranz schulen kann. Für mich eine gelungene Umsetzung, die ich empfehlen kann.