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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2017

Vertraue keinem, auch nicht deiner Familie

The Couple Next Door
1

Zur Autorin:
Shari Lapena (manchmal auch "Lapeña" geschrieben) lebt in Kanada und hat zuvor als Rechtsanwältin und Englischlehrerin gearbeitet. Nun schreibt sie Romane und hat mit diesem, ihrem ersten ...

Zur Autorin:
Shari Lapena (manchmal auch "Lapeña" geschrieben) lebt in Kanada und hat zuvor als Rechtsanwältin und Englischlehrerin gearbeitet. Nun schreibt sie Romane und hat mit diesem, ihrem ersten Buch direkt die Bestsellerlisten in diversen Ländern gestürmt. (Quelle: Website von BasteiLübbe, Stand 23.03.2017, 14:39 Uhr MEZ)

Zum Cover:
Das Cover zeigt einen verschwommenen bläulichen Hintergrund. Es macht den Eindruck, als würde man aus einem Haus durch eine verregnete Fensterscheibe auf ein anderes Haus blicken. Somit passt das Bild sehr gut zum Titel. Der Titel an sich befindet sich zentral und ist sehr groß geschrieben. Zudem steht er in Englisch, was eventuell für einige Leser abschreckend sein könnte, wenn sie der Sprache nicht ausreichend mächtig sind. Es ist ein wenig verwirrend, da das Buch an sich ins Deutsche übersetzt wurde. Bei genauerem Hinsehen findet man jedoch unter dem Titel einen deutschen Zusatztitel, der dann wohl mehr Licht ins Dunkel bringt. Der Name der Autorin ist im Vergleich relativ klein oben auf der Seite zu finden. Außerdem zieht ein großer bereits aufgedruckter "Sticker" die Aufmerksamkeit der Leser auf sich, der besagt, dass das Buch bereits ein Bestseller in anderen Ländern wäre. Ich bin keine Freundin solcher bereits aufgedruckter Dinge, da sie doch eher Marketing sind und wenig mit dem Buch zu tun haben.
Alles in allem erinnert mich das Cover gepaart mit dem Titel sehr an "Gone Girl". Die Atmosphäre, die bei mir ankommt ist irgendwie ähnlich und auch der Hype, der um das Buch gemacht wird. Abgesehen davon ist das Cover eine nette Idee, die vielleicht mit einem deutschen Titel bessesr abgerundet gewesen wäre.

Zum Buch:

Bei diesem Buch handelt es sich laut Genre um einen Thriller. Da die meisten von uns mit "Thriller" viel Blut und viele Tote verbinden, möchte ich anmerken, dass "Thriller" so definiert werden, dass der Hauptkonflikt aus lebensbedrohlichen Situationen besteht und die Hauptperson um ihr Leben fürchten muss. Auch dessen Familie kann bedroht sein und die Hauptperson oder andere Personen versuchen diese Situation zu bekämpfen oder ihr zu entkommen. (Vgl. Die Schreibtrainerin: "Die wichtigsten Genres und Subgenres", Stand: 23.03.2017, 14:50 Uhr MEZ) "The couple next door" passt sehr wohl einwandfrei in dieses Genre, auch wenn man persönlich vielleicht mehr Blut und weniger Familiendrama erwarten würde.

Im Roman geht es darum, dass ein Paar bei ihren Nachbarn einen Geburtstag feiert und ihr Baby im Haus neben an alleine schläft. Als die Eltern, die halbstündig nach dem Baby schauen, schließlich die Feier verlassen, ist ihr Baby verschwunden. Die lokale Polizei ermittel und verdächtigt relativ schnell die Eltern selbst, da es keine Spuren eines Fremden im Haus gibt. Die Ermittlungen ziehen sich schleppend voran, weitere Verdächtige tauchen auf und mit jeder Person tauchen neue Verstrickungen auf, neue Zusammenhänge zwischen den Beteiligten.

Das Buch ließ sich sehr leicht lesen und obwohl die Ermittlungen nur schleppend voran gingen, galt das nicht für das Buch an sich. Man erfuhr immer mehr über die einzelnen Personen, ihre aktuelle Situation und ihre Vergangenheit. Manche waren mir von Beginn an unsympathisch, andere wurden mir im Laufe der Geschichte dann doch etwas sympathischer. Bei manchen Details habe ich mich gefragt, ob sie etwas mit der Geschichte zu tun haben, zum Beispiel als die Teenagerzeit der Mutter angesprochen wurde, jedoch hat auch dies sich gegen Ende klar gestellt. Für mich hätte es diesen zusätzlichen Aspekt nicht gebraucht, da er für die eigentliche Geschichte in meinen Augen nicht viel bewirkt hat.
Relativ früh hatte ich bereits einen Verdacht, wer der Täter sein könnte und was passiert war, jedoch ist es der Autorin gelungen, diesen relativ schnell wieder ins Wanken zu bringen und erst gegen Ende einen neuen, klareren Verdacht in mir zu wecken.

Was mir bei diesem Buch aufgefallen ist, war, dass mir kein Charakter wirklich richtig ans Herz gewachsen ist. Es waren mir nicht alle bis zum Schluss umsympathisch und vor allem bei der Mutter hatte ich eigentlich eher das Gefühl, dass sie unschuldig wäre, trotzdem konnte auch sie mich nicht berühren. Dadurch habe ich das Buch eher als eine Art sachlichen Bericht empfunden, der mich zwar mitgerissen hat, aber in gekürzter Form auch hätte in einer Zeitung stehen können. Man liest es, es klingt alles logisch, hat einen roten Faden, man erfährt den Ausgang und dann ist gut. Das passiert mir sehr selten mit Büchern.

Fazit:
Der erste Thriller von Shari Lapena kommt mit wenig Blut und wenig Toten aus. Dafür bietet er ein Familiendrama mit vielen Windungen und einem nüchternen Ermittler. Der Schreibstil ist sehr leicht zu lesen und macht aus dem Buch eine unterhaltsame Literatur, in die man sich nicht großartig reindenken muss, die einen aber trotzdem in ihren Band zieht und dessen Ende man unbedingt wissen möchte. Alles in allem ist es nichts Neues, nichts Tiefgründiges, nichts, das den Leser fordert, aber durchaus etwas, das die Zeit wert ist.

Leseempfehlung:
Für Leser, die mal etwas Leichteres lesen möchten oder die eher leicht beseitet sind und mit viel Gewalt oder gewaltätigen Details in Büchern nichts anfangen können, ist dieses Buch die richtige Wahl. Es ist spannend, es verfolgt einen roten Faden und verrät nicht zu früh, wer der Täter sein könnte.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 05.02.2017

Manipulation auf hohem Niveau

Das Paket
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Zum Autor:
Sebastian Fitzek ist ein deutscher Autor, der 2006 seinen Debutroman schrieb und seit dem regelmäßig in den Bestsellerlisten zu finden ist. Er ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern ...

Zum Autor:
Sebastian Fitzek ist ein deutscher Autor, der 2006 seinen Debutroman schrieb und seit dem regelmäßig in den Bestsellerlisten zu finden ist. Er ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern und wurde als erster deutscher Autor mit dem Europäischen Preis für Kriminalliteratur ausgezeichnet. Seine Bücher werden mittlerweile in zahlreiche Sprachen übersetzt und dienen als Drehbuch für Filme und Theaterstücke. (Quelle: DroemerKnaur)

Zum Cover:
Das Cover an sich ist schon etwas Anderes, aber in der limitierten Ausgabe noch einmal wirklich besonders. Mein Buch ist eins von diesen. Das gebundene Buch an sich ist kantig wie eben ein Paket. Es ist nicht in weiches Material gehüllt oder hat abgerundete Ecken. Es ist hart und eckig. Das ist schon einmal anders. Dann kam es aber auch noch in einer Verpackung, die genauso aussieht wie das Cover, sich jedoch öffnen lässt und somit das Buch "Das Paket" in einem Paket liefert. Die Idee gefällt mir wirklich richtig gut und hat bei meinem Bruder den Ausschlag gegeben, weshalb er von meinem langen Wunschzettel ausgerechnet dieses Buch gewählt hat. Man sieht also, das Cover durchaus zum Kauf anregen und dieses hat es absolut geschafft! Und ich muss sagen, ich bin schon ein bisschen stolz, dass ich diese besondere Edition im Regal stehen habe.

Zum Buch:
Der Psychothriller beginnt mit einer Szene über "das Monster im Schrank" von dem Kinder häufig erzählen, bevor er uns in die Gegenwart dieses Kindes, Emma Stein, nun eine erwachsene Frau, bringt. Emma ist mittlerweile eine angesehene Psychiaterin und mit einem Polizisten verheiratet, als das Grauen in ihr Leben tritt. In Folge dessen zieht sie sich zurück, wie wahrscheinlich die Mehrheit der Menschen tun würde, was sie jedoch nicht vor weiterem Übel schützt. Als sie dann zum Handeln gezwungen ist, artet die Situation weiter aus und die Frage, wer das Opfer und wer der Täter ist kippt.

Aus Emma selbst bin ich kaum schlau geworden. Die Erlebnisse aus ihrer Kindheit, gepaart mit ihrem Beruf und dem Vortrag den sie zu Beginn hält, lassen sie doch schon sehr merkwürdig erscheinen. Als die Geschichte dann ihren Lauf nimmt, war ich mir hier und da nicht sicher, ob sie tatsächlich verrückt wird oder ob ihr jemand einen ganz üblen Streich spielt. Weder wurde ich wirklich warm mit ihr, noch war sie mir unsymphatisch. Sie blieb einfach bis zum Schluss unergründlich und erst auf den letzten Seiten konnte ich mir ein klareres Bild der Frau machen. Was jedoch in meinen Augen absolut zur Handlung und dem Spannungsbogen des Buches gehört.

Obwohl das Buch nach den ersten Kapiteln hauptsächlich in und um Emmas Haus herum spielt, wird es nicht langweilig oder langatmig. Die Geschehennisse passieren Schlag auf Schlag und man beginnt mit Emma zu zweifeln, zu grübeln und auch ein bisschen wahnsinnig zu werden. Ich persönlich hatte viele Verdächtige im Laufe der Geschichte. Angefangen vom Ehemann, bis zu seinem Kollegen und dem Postboten. Alles irgendwie Clichés, aber es passte einfach zu gut. Ein Lob an den Autor an dieser Stelle, denn der Ausgang, der noch einmal eine andere Dimension ins Spiel bringt, ist so nicht vorherzusehen und überrascht in einigen Aspekten. Klar, lag ich nicht total daneben, aber eben auch nicht wirklich richtig, was mich mit dem Ende sehr zufrieden gestellt hat.

Fazit:
Ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte und in zwei Nächten durchgelesen habe. Wenig Bücher ergreifen so Besitz von mir, dass ich mir danach deutlich sagen muss, dass es nur eine Geschichte ist und dass das "ins Bad gehen" mitten in der dunklen Nacht keine Gefahr birgt.

Die Story wirkt auf den ersten Blick nicht neu und vorhersagbar, ist vom Autor aber gut aufgezogen, lässt den Leser miträtseln und zumindest ich musste einfach wissen, wer nun Gut und wer Böse ist und wo in diesem großen Ganzen Emma steht.

Leseempfehlung:
Bei einem Buch, das ich in so kurzer Zeit gelesen habe und mir die Nächte förmlich um die Ohren geschlagen habe - gut, dass ich zu der Zeit Urlaub hatte - kann ich nicht anders als eine Empfehlung aussprechen! Ich kann es natürlich nicht mit anderen Büchern des Autors vergleichen, aber es hat mich wirklich begeistert, sodass ich mit Sicherheit irgendwann noch einmal ein anderes lesen werde. Gibt es von eurer Seite Empfehlungen?

Veröffentlicht am 14.11.2016

Ackerman junior in der Rolle des Informanten

Ich bin der Zorn
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Zur Autorin:
Das vorliegende Buch ist das dritte Werk eines amerikanischen Autors, der unter dem Pseudonym "Ethan Cross" schreibt. Vor seiner Zeit als Autor war er als Musiker tätig. (Quelle: Buchinnenseite)

Zum ...

Zur Autorin:
Das vorliegende Buch ist das dritte Werk eines amerikanischen Autors, der unter dem Pseudonym "Ethan Cross" schreibt. Vor seiner Zeit als Autor war er als Musiker tätig. (Quelle: Buchinnenseite)

Zum Cover:
Das Cover ist dieses Mal in braun gehalten und gleicht in allen anderen Aspekten den bisherigen Covern der Reihe - der Autor sowie der Titel sind groß aufgedruckt, verschmelzen jedoch mit dem Rest. Wer mich kennt, weißt, dass ich so etwas sehr wertschätze. Es sieht im Regal einfach toll aus. Ich hatte beim letzten Band als blau als vierte Farbe getippt, braun ist es geworden. Nicht meine Lieblingsfarbe, aber es ist ein Braunton mit dem ich durchaus leben kann. Wird dann Band 5 blau? Oder grün?

Zum Buch:
Dieser Band spielt in und um ein hoch modernes Gefängnis mit einer besonderen Art des Sicherheitssystems. Alle Gefangenen tragen elektronische Fesseln, die sämtliche körperliche Reaktionen kontrollieren und die Gefangenen mit einem Stromschlag außer Gefecht setzen, sollten sie etwas gegen die Regeln planen oder versuchen durchzuführen. Das gesamte Gefängnis baut auf einem Computerprogramm auf. Wie man sich denken kann, lauern in der Technik die Tücken und bald wird die Shepherd Organisation hinzugezogen, um eine Art Amoklauf innerhalb der Gefängnismauern aufzuklären. Auch Ackerman junior wird wieder hinzugezogen und fungiert dieses Mal als Kontaktmann innerhalb der Mauern.

Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf, bringt alle ehemaligen Charaktere wieder auf den Plan, knüpft an die Vergangenheit an und fügt dieses Mal auch relativ viele neue Charaktere hinzu. Man erfährt etwas zur Vergangenheit des Direktors sowie zu Maggies, so dass diese Charaktere immer mehr Facetten bekommen. Maggie hat auf mich jedoch keinen positiven Eindruck gemacht. In einem weg verhält sie sich sehr kindisch, lässt sich nichts sagen, hört nicht auf vernünftige Ratschläge und bringt sich und andere immer wieder in Gefahr. Bis zu dem Punkt, dass es mich tatsächlich genervt hat. Marcus hingegen wirkt mit seinen Zweifeln und auch Ängsten in Bezug auf seine Vaterrolle immer menschlicher und sympathischer. Ackerman junior spielt in diesem Band auch wieder einen großen Part und bekommt sogar relativ wichtige Aufgaben zugeteilt. Er erweist sich wieder als sehr hilfreich, clever, risikofreudig, aber nicht dumm und durchaus als eine große Hilfe für die Shepherd Organisation. Ich bin sehr gespannt, wie sich seine Rolle in dieser Serie entwickeln wird. Gegen Ende habe ich einen Verdacht bzw. Idee entwicklt, die ich euch aber nicht verraten möchte, um die Spannung dieses Bandes nicht wegzunehmen.

Die neuen Charaktere sind hauptsächlich auf die eine oder andere Art kriminell oder stellen sich als nicht ganz so sauber heraus. Die meisten sind jedoch facettenreich dargestellt und in ihrer Rolle sehr überzeugend bzw. nicht nur für die Shepherd schwer zu durchschauen. Lediglich ein Charakter ganz zum Schluss hat mich etwas verwirrt. Ich verstehe durchaus seine Rolle in dem Ganzen, bin mir aber nicht sicher, ob ich es für nötig halte, ihn in diesem Maße einfließen zu lassen.

Die Geschichte an sich hat viele Windungen und mehrere Hochs und Tiefs, immer mal wieder glaubt man dem Ende so nah zu sein und ist es dann doch nicht. Keine diese Wendungen machte auf mich einen absurden Eindruck oder ließ mich denken, dass der Autor das Buch unnötig in die Länge zieht. Es hat sich sehr gut und schnell gelesen. Das Ende war nicht ganz nach meinem Geschmack und hat mich doch sehr verwirrt, da hätte ich mir eine andere Lösung gewünscht. Dies hängt jedoch mit dem Charakter zusammen, den ich auch nicht ganz einleuchtend finde.

Fazit:
Wiederum eine gelungene Geschichte über die Shepherd Organisation und den Serienkiller Francis Ackerman junior. Dieses Mal mit noch mehr Wendungen und diversen Schauplätzen, einem Hauptort und vielen Nebenschauplätzen. Die Reihe wird immer komplexer und bleibt dennoch leicht zu lesen. Der Autor spart sich zudem überflüssige Grausamkeit wo sie die Geschichte nicht weiterbringen würde, was ich ihm hoch anrechne. Trotzdem ist das Buch nichts für schwache Nerven.

Leseempfehlung:
Bei "Ich bin der Zorn" handelt es sich um den vierten Band einer Reihe und das Buch sollte aufgrund der vielen kleinen Andeutungen und doch verzwickten Charaktere tatsächlich als viertes seiner Reihe gelesen werden, damit dem Leser alle Aspekte verständlich werden. Wer die ersten drei Bände gelesen hat, wird mit den einzelnen Personen gut vertraut sein, so dass dieses Buch eigentlich eine verpflichtende Fortsetzung sein sollte, um mehr über die Organisation und die Menschen zu erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Spannung
  • Handlung
  • Psychologie
Veröffentlicht am 11.10.2016

mir fehlen die Worte, leider

Die Stille vor dem Tod
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Zum Autor:
Cody McFadyen ist ein amerikanischer Thriller Autor, der mit seiner Familie in Kalifornien lebt. Bevor er mit dem Schreiben der Smoky Barrett - Reihe begann, arbeitete er unter anderem im sozialen ...

Zum Autor:
Cody McFadyen ist ein amerikanischer Thriller Autor, der mit seiner Familie in Kalifornien lebt. Bevor er mit dem Schreiben der Smoky Barrett - Reihe begann, arbeitete er unter anderem im sozialen Bereich und unterstützte Drogenabhängige sowie Selbsthilfegruppen, begab sich auf einige Weltreisen und arbeitete als Webdesigner. (Quelle: Website des Bastei Lübbe Verlags) Auf das aktuelle Buch mussten seine Fans sehr lange warten, was im Netz zu dem Gerücht einer schweren Krankheit des Autors führte. Nun ist er aber zurück und wird auch einige Lesungen in Deutschland geben.

Zum Cover:
Das Cover ist im typischen "Cody McFadyen - Stil" gehalten: grau, schwarze Töne mit einem Hauch rot. Abgebildet ist die untere Hälfte des Gesichts sowie die Schultern einer Frau, welche die Leise-Geste mit dem Zeigerfinger vor den Lippen macht. Diese Geste passt sehr gut zum deutschen Titel des Buches. Das Bild, welches auch als Zeichen für Geheimnisse und das Stillschweigen über diese interpretiert werden kann, passt zudem auch gut - in meinen Augen sogar besser als der Titel - zum Inhalt des Buches. Alles in allem ein Cover, das zu der Reihe - und somit ins Bücherregal - passt, das durch die auffällige Schriftart und Schriftgröße des Titels aber auch neue Leser anziehen könnte.

Zum Buch:
Dieser Thriller ist der fünfte in der Reihe um die Agentin Smoky Barrett, die im Laufe der letzten Bücher bereits viel durchgemacht hat und immer wieder mit den Schlimmsten der Schlimmsten zu tun hat, sei es privat oder gemeinsam mit ihrem Team.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert:
Im ersten Teil geht es sehr zügig zur Sache, das Team befindet sich wie gewohnt in einer brenzligen Situation und auf den Fersen eines Serienmörders. Als Leser ist man schnell wieder Teil des Teams und fühlt sich selbst wach und aufmerksam. Als die brenzlige Situation erst einmal gelöst zu sein scheint, passiert etwas Neues und die Lage wendet sich um 180Grad. Plötzlich ist sie noch gefährlicher, noch aussichtsloser als zuvor. Da jedoch die Protagonistin in höhster Gefahr ist und das Buch sich noch am Anfang befindet, wird dem Leser schnell klar, das Smoky schon irgendwie aus der Lage herauskommen wird.

Im zweiten Teil wird es dann extrem still. Dies mag dem Titel des Buches entsprechen, führt die Geschichte jedoch kaum weiter und hat mich persönlich zwar nicht gelangweilt, aber irgendwie hat trotzdem was gefehlt. Man erfährt viel über die Gedanken der Protagonisten, es gibt Rückblicke, man erfährt durch ihre Träume was sich in den letzten Wochen ereignet hat, das zum Fall gehört, aber ermittelt wird nicht. Es ist ein sehr persönlicher, sehr monolog-artiger Teil und war für mich für ein Buch von McFadyen sehr ungewöhnlich. Man ist doch sehr viel mehr Action und ein schnelleres Voranschreiten gewöhnt.

Im dritten Teil wird dann endlich bezüglich der Ereignisse im ersten Teil ermittelt. Das Team kommt wieder zusammen und beginnt zu arbeiten. Doch auch diese Arbeit wird im Grunde in Gesprächsrunden im Büro erledigt. Dann wird noch dahin und hierhin geflogen und am Ende wird ein Verdächtiger festgenommen, der irgendwie in die Ereignisse passt, aber auch eher in die, die im letzten Teil des Buches aufgedeckt werden, als zu denen aus dem ersten Teil. Das Buch endet im Grunde damit, dass die Hauptverursacher der Geschehennisse nicht im geringsten aufgespürt sind, der Fall für mich auch nicht gelöst oder auch nur annähernd gelöst ist. Ein sehr merkwürdiges Ende.

Die Charaktere in diesem Buch sind diesselben wie in den vorhergehenden Büchern um Smokey Barrett. Man erfährt ein wenig mehr über den einen oder anderen Charakter, vor allem über James werden ein paar neue Details ans Licht gefördert, und im mittleren Teil des Buches erfährt man natürlich eine Menge über das Kopfkino und die Ängste von Smoky. Eigentlich sollte dies dazu führen, dass man den Charakteren näher kommt, aber irgendwie hat es bei mir hier nicht funktioniert. Es war irgendwie zu neutral, zu sehr ein Abklappern von Fakten als das bei mir große Gefühle für die Protagonisten entstanden sind. Vielleicht war es einfach etwas zu viel, zu überspitzt.

Fazit:
Ich habe mich sehr auf den fünften Band um Smoky Barrett gefreut, da man zwischenzeitlich ja davon ausgehen musste, dass er nie erscheinen würde. Nun ist er erschienen und hat mich leider auf fast ganzer Linie enttäuscht. Hier und da ist es das Team, so wie wir es kennen, und der Schreibtstil so wie man ihn von McFadyen gewöhnt ist, aber größtenteils ist das Buch ein komplett anderer Stil, ein komplett anderes Werk als die voran gegangenen. Vielleicht war es so beabsichtigt. Vielleicht sollte der Leser in diesem Buch mehr über das Innenleben der Protagonistin erfahren. Vielleicht sollte es mit einem gewaltigen Cliffhänger enden - wobei er micht nicht so richtig zum Weiterlesen auffordert, auch wenn ich weiß, dass ich auch einen sechsten Band lesen würde. Aber irgendwie verwirrt dieses Buch mehr, als dass es Freude macht. Es ist kein McFadyen wie man ihn kennt. Eventuell wäre meine Reaktion anders, wenn das Buch zügig nach dem vierten Band erschienen wäre, vielleicht hätte es dann mehr Sinn ergeben. Eventuell gäbe es dann ja mittlerweile schon einen nächsten Band. Aber so. Nach so langer Zeit ein Buch in der Hand zu haben, das so komplett vom Rest abweicht, das so anders ist als alle Vorgänger, ist sehr merkwürdig. Zwischenzeitlich habe ich überlegt, ob er das Buch angefangen und erst Jahre oder Monate später weiter geschrieben hat und dann einfach keinen Fluss mehr drin hatte. Natürlich, falls er wirklich krank gewesen ist - denn offiziell weiß man ja nichts -, verändern sich Menschen in so einer Zeit und damit bestimmt auch der Schreibstil, es wäre nachvollziehbar. Trotzdem leider eine große Enttäuschung.

Leseempfehlung:
Es gibt mit Sicherheit Leser, die mit dem Buch mehr anfangen können als ich. Als erstes Buch von McFadyen möchte ich es auf gar keinen Fall empfehlen, da es ganz anderes ist als alle seine andren Werke. Wer jedoch wissen möchte wie es mit Smoky weiter geht, sollte es wohl oder übel lesen. Vor allem wenn wir als Fans hoffen, dass die Geschichte weiter geht und der 6. Band wieder der "alte" McFadyen wird. Dies sozusagen nur ein Zwischentief ist.

Ich gebe dem Buch schweren Herzens leider nur 2 Sterne. :(

Veröffentlicht am 21.09.2016

Bleibt hinter Cupido & Co. zurück

Samariter
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Zur Autorin:
Jilliane Hoffman war selbst Staatsanwältin in Florida und unterrichtete für den Bundesstaat die Spezialeinheiten der Polizei. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Thriller geschrieben unter ...

Zur Autorin:
Jilliane Hoffman war selbst Staatsanwältin in Florida und unterrichtete für den Bundesstaat die Spezialeinheiten der Polizei. Sie hat bereits mehrere erfolgreiche Thriller geschrieben unter anderem "Cupido" und "Morpheus". (Quelle: Website des Rowohlt Verlags)

Zum Cover:
Das Cover passt farblich sowie von der Anordnung der Grafik, des Titels und dem Namen der Autorin zu einigen der vorherigen Bücher, vor allem zu der Reihe um "Cupido". Dies ist einerseits schön anzusehen, andererseits auch sehr verwirrend. Ich persönlich habe erwartet, dass dieses Buch an die drei Bände über "Cupido" anschließt und eben auch die Charaktere wieder kehren. Dies war leider nicht der Fall. Die Hauptperson dieser Bücher wird nur in einem kurzen Satz am Rande erwähnt. Daher hätte ich mir für dieses Buch lieber ein Cover gewünscht, dass man zwar direkt mit der Autorin in Verbindung bringt, das jedoch nicht den falschen Eindruck erweckt, man bekäme eine Fortsetzung der Reihe.

Zum Buch:
In diesem amerikansichen Thriller steht ganz besonders eine Familie mit Mittelpunkt, die bereits in der Vergangenheit typische kleine und große Auseinandersetzungen durchgemacht hat und durch welche das Vertrauensverhältnis nicht mehr unversehrt ist. Als die Ehefrau dann zur falschen Zeit am falschen Ort ist und im Zuge dessen eine falsche Entscheidung nach der anderen fällt, geraten die Dinge außer Kontrolle. Sie wird von einer harmlosen Bürgerin zur Gejagten worunter nicht nur ihre Familie leidet.

Die Charaktere in diesem Buch sind auf der einen Seite sehr normal und natürlich auf der anderen Seite empfand ich die Frau schon als sehr naiv und unverantwortlich. Ihr Mann, der sie in Zeiten vor dieser Geschichte, betrogen hat und nun versucht die Ehe wieder auf die gerade Bahn zu bringen, konnte auch nicht allzu viele Sympathiepunkte sammeln. Er war zwar nicht die schlimmste Sorte, konnte mich mit seiner Art und seinem Handeln öfter nicht überzeugen.

Am interessantesten waren die Ermittler - ein Mann, der sich mit jeder Seite vom übergewichtigen, in Selbstmitleid schwimmenden Ex-Mann zu einem fitten, am Leben teilhabenden Mann wandeln und seine irgendwann dann schwangere Kollegin, die Pepp in die Konversationen und Handlungen gebracht hat.

Der Thriller verfolgt durchaus einen roten Faden, ist schlüssig, auch wenn man die eine oder andere Entscheidung eines Charakters persönlich vielleicht nicht nachvollziehn kann. Er hat den mehrere kleine Höhepunkte mit unerwarteten Ereignissen, schafft es aber nicht zu überraschen. Das Ende ist dann gleich durchschnittlich wie der Rest.

Fazit:
Dieser Thriller ist ein Buch ohne Überraschungen, ohne spektakuläre Ereignisse oder andere Stellen, die mir lange im Gedächtnis bleiben werden. Er ist durchschnittlich und hat mich dadurch ein wenig enttäuscht. Die anderen Bücher der Autorin haben mich allesammt in den Bann gerissen und waren echte Pageturner. Leider konnte ich es von diesem Buch nicht sagen. Ich bin dran geblieben und habe fleißig weiter gelesen in der Erwartung doch noch ein Highlight anzutreffen, aber dies war nicht der Fall. Schade, ich habe mir viel mehr erwartet. Vor allem mehr Charaktere von früher - aufgrund des verwirrenden Covers.

Leseempfehlung:
Leser, die begeistert waren von "Cupido", "Morpheus" und "Argus" werden hier wohl eher so wie ich ein wenig enttäuscht werden. "Samariter" kann einfach nicht mit deren Intensität mithalten. Es ist wesentlich seichter und detailloser. Wer Thriller liebt, vor allem mit Familiendramatik, ist hier richtig. Wer eher etwas richtig Fesselndes sucht, sollte zu einem anderen Buch greifen.