Profilbild von Sanne

Sanne

Lesejury Star
offline

Sanne ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sanne über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.05.2017

Lost and found

Mr. Peardews Sammlung der verlorenen Dinge
0

Mr. Peardew, ein älterer Herr, sammelt, was andere verloren haben. Sein großes Haus ist voll mit merkwürdigen Dingen, sorgsam katalogisiert und behütet.
Laura, Mitte dreißig, ohne Ausbildung, ergreift ...

Mr. Peardew, ein älterer Herr, sammelt, was andere verloren haben. Sein großes Haus ist voll mit merkwürdigen Dingen, sorgsam katalogisiert und behütet.
Laura, Mitte dreißig, ohne Ausbildung, ergreift nach einer voreilig geschlossenen und enttäuschenden Ehe die Chance, in diesem wundervollen Haus eine erfüllende Arbeit zu finden. Als Mr. Peardew stirbt, erbt sie nicht nur Haus und Gärtner, sondern auch die Aufgabe, all die gesammelten Fundstücke ihren Besitzern zurückzugeben.
Sunshine, eine junge Frau mit Downsyndrom und feinem Gefühl für Stimmungen, erwählt sie zu ihrer Freundin und wird fester Gast im Anwesen.
Das Schicksal einzelner Stücke wird fantasie- und liebevoll erzählt. Parallel dazu erfährt man die Geschichte von Eunice und Ihrem Chef, dem Verleger Bomber. Zunächst ohne direkten Bezug zu Laura.
Geheimnisvolle Dinge geschehen im Haus; es scheint, als ob die früh verstorbene Liebe von Mr. Peardew unzufrieden mit den Ereignissen nach dessen Tod ist.
Es ist erstaunlich, welche Geheimnisse sich hinter solch simplen Sachen wie einem Knopf, einem Puzzlestück, einer Keksdose oder einem Haargummi verbergen.
Sehr schön zu lesen, auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Sehr empfehlenswert.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Liebe, Intrigen, Hass und Verrat - alles, was in einen tollen Roman gehört

Die fremde Königin
0

„Die fremde Königin“ ist das neueste Meisterwerk aus der Feder von Rebecca Gablé.
Ein opulenter Roman mit allem, was Leser begeistert: Liebe, Intrigen, Hass, Verrat, Spannung, unerwartete Wendungen.
Schöner ...

„Die fremde Königin“ ist das neueste Meisterwerk aus der Feder von Rebecca Gablé.
Ein opulenter Roman mit allem, was Leser begeistert: Liebe, Intrigen, Hass, Verrat, Spannung, unerwartete Wendungen.
Schöner Einstieg: eine Übersicht über die wichtigsten Personen und deren Status: historische Persönlichkeit oder fiktiver Charakter.
Sofort ist man mitten im Geschehen: Die verwitwete Königin Adelheid von Burgund wird aus politischem Kalkül entführt und gefangen gehalten. Gaidemar, ein junger Panzerreiter unklarer Herkunft, soll sie befreien. Das tut er und verliebt sich in die unerreichbare Schöne. Adelheid indes heiratet König Otto und wird diesem Vertraute, Mutter seiner Kinder und kluge Ratgeberin.
Gaidemar muss viele Prüfungen und Ungerechtigkeiten durchleben, ist er doch „nur ein Bastard“, wenngleich königlichen Geblüts. Nicht nur der intrigante Bruder des Königs, ebenso sein Ziehbruder versuchen ununterbrochen, ihm zu schaden. Auch in Liebesangelegenheiten läuft Vieles nicht optimal. Edel, tapfer, zuverlässig, aber auch grausam, wenn es sein muss, tritt der Buchheld in Erscheinung.
All das vor bewegtem historischen Hintergrund. Ottos Kampf um Einigung und Stärkung des Reiches wird begleitet von Komplotten, gebrochenen Schwüren, unzuverlässigen Bündnispartnern, Giftanschlägen, blutigen Schlachten. Adelheid und Otto müssen schwere Verluste hinnehmen.
Viele sympathische Charaktere stehen absoluten Fieslingen gegenüber. Man leidet mit den Figuren, durchlebt mit ihnen nervenzerfetzende Abenteuer und erlebt Überraschungen, die selbst erfahrene Leser nicht erwarten konnten. Geschickt einbezogen werden auch beliebte Charaktere aus früheren Büchern, z.B. Slawenfürst Tugomir.
Beschrieben werden nicht nur Machtkämpfe und Bautwerke, sondern auch Alltagsszenen, die Rolle der Frau und Sitten des 10. Jahrhunderts. Faszinierend die vielfältigen Vornamen, die gebräuchlich waren und heute vollkommen verschwunden sind.
Rebecca Gablé hat es wieder geschafft, Geschichte spannend aufzubereiten. Historische Personen sind keine steinernen Denkmäler, sondern werden lebendig.
Ein Buch, das man nicht beiseite legen mag und sich zwar über ein Happy-End, aber nicht über das Ende des Lesevergnügens freut.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 03.05.2017

Spannend wie immer bei Tanja Carver

Morgen früh, wenn du willst
0

DI Phil Brennan startet einen Neuanfang in Birmingham und hat gleich einen bizarren Fall aufzuklären. Damit nicht genug: sein neues Team begegnet ihm sehr reserviert, seine Frau hat sich verändert. Das ...

DI Phil Brennan startet einen Neuanfang in Birmingham und hat gleich einen bizarren Fall aufzuklären. Damit nicht genug: sein neues Team begegnet ihm sehr reserviert, seine Frau hat sich verändert. Das hat allerdings einen Grund - an ihrer neuen Arbeitstelle begegnet ihr ein unangenehmer Mitarbeiter, der sie in eine Zwangslage bringt.
Bei der Klärung des Mordes an einem Transvestiten tauchen Brennan und seine Kollegen in eine erschreckende Welt ein, in der es weder Tabus noch Sanktionen für das Ausleben psychopathischer Fantasien gibt. Ein weiterer Mord kommt hinzu, und noch einer.
Gewohnt spannend entwickelt sich die Handlung, gründliche Ermittlungsarbeit wechselt ab mit spontanen Aktionen, das Betriebsklima stagniert bei frostig, Misserfolge bleiben nicht aus. Hinzu kommen die häuslichen Probleme und die ungewohnte Verheimlichung von Marina Brennans Problemen.
Das Autorenduo beleuchtet die Gedankengänge der Akteure ausführlich, nimmt sich Zeit für die einzelnen Handlungsträger. Marinas Handlungen kann ich jedoch nicht immer nachvollziehen. Warum dieses lange Schweigen? Aber so fügt es sich eben besser in den Buchablauf.
Der Buchtitel passt meines Erachtens nicht so gut, der Originaltitel "The Doll´s House" hätte mir übersetzt besser gefallen.
Gut und packend zu lesen, wieder ein toller Thriller von Tanja Carver.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Die richtige Entscheidung?

Lichtblaue Sommernächte
0

Lauren, glücklich verheiratet, hat zwei wunderbare Töchter, viele Freunde, liebevolle Eltern und ein wunderbares Haus. An einem Sommerabend lädt sie alle ihre Lieben zu einer besonderen Party ein. Schnell ...

Lauren, glücklich verheiratet, hat zwei wunderbare Töchter, viele Freunde, liebevolle Eltern und ein wunderbares Haus. An einem Sommerabend lädt sie alle ihre Lieben zu einer besonderen Party ein. Schnell wird klar, dass sie Abschied nehmen will: sie ist unheilbar krank und möchte in Würde sterben. Wenn auch nicht Jeder ihre Entscheidung gutheisst, wird sie akzeptiert. Gemeinsam werden Begebenheiten aus Laurens Vergangenheit durchlebt; ihre Begegnung mit Tim, Enttäuschungen, Schwangerschaft und die Geburt der ersten Tochter, Erlebnisse mit Freunden, Alltag, Alyssas Geburt und erste Anzeichen ihrer Krankheit. Hoffnung und Verzweiflung wechseln einander ab. Letztendlich die Gewissheit, dass Lauren wegen des Gehirntumors nur noch wenige Wochen bleiben, eine Therapie das Leiden nur verlängern würde und ein qualvoller Tod bevorsteht.
In einigen Bundesstaaten Amerikas gibt es die Möglichkeit, in ebendiesen, streng definierten Fällen ein tödliches Medikament zu erhalten und selbstbestimmt zu sterben. Lauren entscheidet sich dafür.
Von Anfang an ist klar, dass das Buch kein Happy End haben wird. Einfühlsam beschreibt Emily Bold den langen, schweren Weg bis zum letzten Tag in Laurens Leben. Viele der geschilderten Situationen wirken so, als wäre man als stiller Zuschauer dabei gewesen. Und manchmal fragt man sich, warum Lauren und Tim es sich so schwer gemacht haben.
Ich kann die Entscheidung der Protagonistin durchaus nachvollziehen und wünschte, auch hier gäbe es entsprechende Möglichkeiten.
In diesem Buch wird ein schweres Thema angesprochen, krank kann Jeder werden. Wie geht man damit um? Emily Bold gibt Denkanstöße.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Nicht das Erwartete

Billy
0

Billy ist ein zwölffacher Mörder. Seine Opfer dürfen erzählen und sehen sich selbst fast nie als schuldig. Dann schießt Billy. Immer.
So weit die Leseprobe, so meine Erwartungen: ein Thriller.
Das Buch: ...

Billy ist ein zwölffacher Mörder. Seine Opfer dürfen erzählen und sehen sich selbst fast nie als schuldig. Dann schießt Billy. Immer.
So weit die Leseprobe, so meine Erwartungen: ein Thriller.
Das Buch: philosophische Abhandlungen, endlos, langweilig.
Unterhaltend die Stellen, an denen Billy über sein Aufwachsen, seine Adoptiveltern, seine Begegnungen berichtet. Die Gründe für seine "Aufträge", die Musikwünsche seiner Opfer. Die Familienfirma. Das hätte ich mir ausführlicher gewünscht, hier wurde viel Potential verschenkt.