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Veröffentlicht am 16.03.2021

Freunde mit und ohne Begabung

Das Camp der Unbegabten
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Bjarne und sein bester Freund Luca springen von einer Brücke, wollen so ihre schlafende Begabung wecken. Begabungen sind toll, tauchen plötzlich bei manchen Kindern und Jugendlichen zwischen elf und siebzehn ...

Bjarne und sein bester Freund Luca springen von einer Brücke, wollen so ihre schlafende Begabung wecken. Begabungen sind toll, tauchen plötzlich bei manchen Kindern und Jugendlichen zwischen elf und siebzehn Jahren auf.
Bjarne ist ein bisschen verliebt in Skyblue Sky und möchte -genau wie sie- fliegen können. Dafür isst er entweder nur vollkommen grünes oder schwarzes Essen. Er träumt vom Internat Hohenfels, der einzigen Begabtenschule Deutschlands. Allerdings ist es Luca, der dorthin darf.
Auch Bjarnes Eltern fänden es toll, wenn er eine Begabung aufweisen würde. Begabte werden zu einer Elite mit gut bezahlten Werbeverträgen. Sie nutzen ihre Talente zwar auch, um Gutes zu tun, aber mehr noch um zu verkaufen: Ratgeber, Filme, Bücher, Nahrungsergänzungsmittel, Feriencamps, Kurse, Comicserien, Spiele, Kostüme, was auch immer. Damit verdienen sie enorm viel Geld. Das wird hier sehr gut verdeutlicht.
Da Bjarne keine Begabung aufweist und gefährliche Aktionen durchzieht, um schlummernde Fähigkeiten zu wecken, muss er sich entscheiden: drei Monate Psychiatrie oder ab ins Camp für Unbegabte. Mitten im Wald liegt dieses Lager mit einer Harry-Potter-liken Einteilung in verschiedene Häuser, die untereinander im Wettbewerb stehen. Abenteuerliche und Kreativität erfordernde Herausforderungen müssen gemeistert werden. Und ein besonders interessantes Mädchen ist auch dort. In dieser Zeit wird eine Begabte entführt. Konflikte zwischen den Begabten und den Nicht-Begabten brechen auf, zwei Gruppen befeinden sich.
Boris Koch beschreibt seinen Bjarne sehr glaubhaft. Der Teenager sucht seinen Weg, ordnet Wertigkeiten neu ein, erkennt, was einen Freund ausmacht und was wirklich wichtig ist. Das wird spannend und überzeugend dargestellt und liest sich locker weg.
Herausgegeben vom Thienemann- Esslinger Verlag.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Hätte man so vom Osterhasen nicht gedacht

Ostermorde
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Wenn man zynische Betrachtungen eines Drogeriemarktkassierers, weihnachtsmännische Überlegungen, Nonsensäußerungen eines stellvertretenden Kommissars, stalkende Männer in Hasenkostümen im Zusammenspiel ...

Wenn man zynische Betrachtungen eines Drogeriemarktkassierers, weihnachtsmännische Überlegungen, Nonsensäußerungen eines stellvertretenden Kommissars, stalkende Männer in Hasenkostümen im Zusammenspiel mit österlichen Gegenständen als Tat- oder Mordwaffen mag, Mörder mit Macken kennenlernen möchte, gewollt lustige Verfolgungsjagden schätzt und Logik sucht, wird man diese 13 skurrilen Ostermordgeschichten lieben. Autoren wie P. Holland Moritz, Bosetzky, A. Sturm oder R. Röder-Ensikat haben ihrem Affen, ähm, ihrem Osterhasen Zucker gegeben und verschwurbelte, verdrehte und irre Geschichten zu Papier gebracht. Manchmal nach haarsträubend verzweifelten Schreibbemühungen. Eins verbindet sie: immer haben sie einen Bezug zu Ostern. Blutige, dramatische und unglaubliche Ostermorde wurden gesammelt und herausgegeben von Martina Arnold. Verlag edition Krimi

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Bloß raus aus der Einflugschneise

Woanders ist es auch nicht ruhiger
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Irgendwelche Probleme gab es immer - das ist Programm. Bis jetzt lebte Gundula im Rotkehlchenweg mit ihrem Mann Gerald („Das Finanzamt hat seine Fühler überall, uns entgeht nichts“ ), zwei nervigen Schwiegermüttern ...

Irgendwelche Probleme gab es immer - das ist Programm. Bis jetzt lebte Gundula im Rotkehlchenweg mit ihrem Mann Gerald („Das Finanzamt hat seine Fühler überall, uns entgeht nichts“ ), zwei nervigen Schwiegermüttern (eine egozentrisch und überschuldet, beide ohne Wohnung) und Bruder mitsamt Schwägerin, die ihr Baby sehr gern anderen Leuten aufdrängen plus zwei Hunden einigermaßen geduldig in einem Haus. Als aber der BER endlich eröffnet wird, befindet man sich genau in der lauten Einflugschneise. Man plant, eine neue Bleibe zu suchen. Aber: für die gesamte Bagage samt der zwei Hunde soll es EIN Heim sein.
Gerald (ewige Rechthaberei, Oberlehrerhaftigkeit, Klugscheißerei, ewiges Selbstmitleid usw.) ist keine Hilfe, die anderen auch nicht. Stets mit sich selbst befasst, anhaltend fordernd oder vorwurfsvoll.
Im Lauf der Geschichte entstehen nicht nur bei Gundel mörderische Gedanken, diese drängen sich dem Leser auch auf. Wie wird Gundula damit fertig? Will und schafft sie einen Befreiungsschlag?
Andrea Sawatzki stellt sehr anschaulich eine Reihe nicht unbedingt sympathischer Mitmenschen vor. Ihre Heldin scheint geduldig und ausnutzbar bis zur völligen Selbstverleugnung zu sein. Obwohl: manchmal muckt sie ein wenig auf. Aber verhilft ihr die Therapie beim angehimmelten Berater wirklich zu einer besseren Situation?
Überspitzt dargestellte Nervensägen und eine überforderte Protagonistin sind unterhaltsame Lektüre aus dem Piper Verlag.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Hausbesuche

Happy Ever After – Wo Geschichten neu beginnen
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Hausbesuche
Lissa Westcott ist Krankenschwester in der häuslichen Pflege und betreut Patienten in London. Sie wird Zeugin eines Unfalls, bei dem ein ihr bekannter 15-jähriger absichtlich überfahren wird ...

Hausbesuche
Lissa Westcott ist Krankenschwester in der häuslichen Pflege und betreut Patienten in London. Sie wird Zeugin eines Unfalls, bei dem ein ihr bekannter 15-jähriger absichtlich überfahren wird und stirbt. Um ihr Trauma zu verarbeiten, wird ein Austausch mit Cormac MacPherson, Rettungsassistent in einem kleinen hübschen Ort in Schottland, arrangiert. Er geht für drei Monate nach London, wohnt in Lissas winzigen Zimmer im lauten und kargen Schwesternwohnheim, sie wohnt in Cormacs gemütlichen und bequemen Haus. Beide tauschen ihr gesamtes Umfeld, machen ganz neue Erfahrungen.
Die Idee ist spannend: versetze dich in eine ganz andere Situation ... . Interessant, was für einen selbstverständlich ist, aber auf andere befremdlich wirkt. Und auch richtig schön ist es, die verschiedenen Menschen, die während der Hausbesuche angetroffen werden, kennen zu lernen. Dankbarkeit und Ablehnung, skurrile Charaktere und witzige Begebenheiten werden von Jenny Colgan wunderbar geschildert.
Differenziert werden auch die Gegebenheiten an ganz verschiedenen Orten beschrieben. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Lennox und Nina, die Bücherfrau aus dem Vorgängerbuch sind mit von der Partie.
Amüsante kleine Skizzen lockern einige Kapitel auf. Eine gute Idee.
Eine unterhaltsam und schön zu lesende Liebesgeschichte aus dem Piper Verlag. Aus dem Englischen übersetzt von Sonja Hagemann.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Es sind nicht die Häuser

Böse Häuser
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Bei einer Hausbesichtigung in einer Gegend, in der Hochdeutsch als Fremdsprache gilt, wird ein interessierter Kunde, ein wohlhabender Autohändler, erschossen. Ein Mitkonkurrent? Ein erboster Autokäufer? ...

Bei einer Hausbesichtigung in einer Gegend, in der Hochdeutsch als Fremdsprache gilt, wird ein interessierter Kunde, ein wohlhabender Autohändler, erschossen. Ein Mitkonkurrent? Ein erboster Autokäufer? Oder war er gar nicht die Zielperson? Galt der tödliche Schuss eher dem gewieften Makler?
Das angebotene Haus ist nicht das, was die Irmi, die gerade auf Grundstückssuche und deshalb vor Ort ist, möchte. Polizei wird hinzugerufen. Kommissar Weinzirl ist brummig und verplant, aber hartnäckig und ein guter Beobachter. Kriminalkommissarin Irmi Mangold kommt ihm als Assistentin gerade recht. Eine gute Idee, wie sich herausstellt.
Über Irmis Privatleben erfährt man eine ganze Menge. Sehr normal, unaufgeregt. Die Ermittlungen gehen in verschiedene Richtungen, Befragte plaudern bereitwillig.
Nicola Förg vermittelt Allgäuer Lokalkolorität, bemüht geografische und historische Fakten, berichtet über Argwohn gegenüber Fremden, lässt über das Lebensrisiko dozieren, gibt Gespräche im örtlichen Dialekt wieder. Passt. Ebenso die muntere Kathi, die Schwung ins Geschehen bringt. Irmis Freund und Kollege Fridtjof Hase wird immer wieder als hilfreich erwähnt. Dann wird es gefährlich ... .
Ein Krimi mit vielen Abschweifungen, dennoch gut zu lesen.
Herausgegeben vom Pendo Verlag in der Piper Verlag GmbH.

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