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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.12.2020

Ein teuflischer Plan

OCEAN - Insel des Grauens
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Nicht vorstellbar: über einhundert stümperhaft amputierte Füße in grünen Gummischuhen werden an Floridas Küste angetrieben. Woher? Warum abgetrennt? Was geschah mit den Menschen dazu?
Eigentlich wollte ...

Nicht vorstellbar: über einhundert stümperhaft amputierte Füße in grünen Gummischuhen werden an Floridas Küste angetrieben. Woher? Warum abgetrennt? Was geschah mit den Menschen dazu?
Eigentlich wollte Special Agent Pendergast Urlaub machen, dass FBI befiehlt aber seinen Einsatz. Gründlich, wie es die Art des „Mannes in weiß mit der seidenweichen Stimme“ und den vielen Talenten ist, untersucht er den Fundort und beginnt zu ermitteln. In viele Richtungen. Einbezogen werden Meeresbiologen, Strömungsforscher, sogar nach China wird geschaut. Erschwert wird das Ganze durch arrogante und selbstverliebte Vorgesetzte, Verrat und hartnäckige Reporter.
Douglas Preston und Lincoln Child haben ihrem Helden Pendergast clevere Strategie, Taktik und ungewöhnliche Ansätze beigeordnet. Andere Charaktere wirken glaubhaft loyal oder wirklich unangenehm. Superwoman Constance mochte ich wegen anmaßender Arroganz ganz und gar nicht.
In diesem Thriller bleibt die Spannung hoch, wenn ein Kapitel abrupt mit einer Katastrophe endet und in die nächste Schreckensszene übergeht . Packend, teuflisch gut, super zu lesen.
Aus dem amerikanischen Englisch von Frauke Czwikla, herausgegeben von Droemer Knaur Verlag.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Jan Tommen in Bestform

Als die Nacht begann
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Auf einer belebten Straße mit Luxusgeschäften wird eine teuer gekleidete junge Frau erschossen. Woher hatte die Studentin das Geld für die Edelklamotten? Ein junger Mann macht Mittagspause auf einer Bank ...

Auf einer belebten Straße mit Luxusgeschäften wird eine teuer gekleidete junge Frau erschossen. Woher hatte die Studentin das Geld für die Edelklamotten? Ein junger Mann macht Mittagspause auf einer Bank am See und wird erschossen. Was haben beide gemeinsam? Wieder ein rätselhafter Fall für Jan Tommen und sein Team. Wo ansetzen? Escortgirl und Computernerd sind doch sehr verschieden. Also ein Heckenschütze, der wahllos tötet?
Es fällt auf, dass Tommen und seine Leute oft und gern gemeinsam essen. Hilft das bei der Tätersuche? Egal, engagiert, clever und sympathisch agieren sowohl die knallharte Gerichtsmedizinern Zoe, Chandu, der gut den etwas minderschlauen Bodyguard spielen kann und Max am Computer. Spuren führen in die Computerszene, aufwändige Ermittlerarbeit mit umfangreichen Observationen und mit
nicht ganz offiziellen Methoden schließen sich an.
Alexander Hartung hat einen langsam anlaufenden, sich zu einem packenden Fall entwickelnden Thriller geschrieben. Einiges kommt ziemlich überraschend, unerwartete Wendungen erhöhen die Spannung. Bestens zu lesen!
Edition M, Amazon Media EU S.à r.l.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

Weihnachtsgeschichten

Weihnachten im Norden
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Die erste von acht Erzählungen spielt in der Nachkriegszeit. Es beginnt mit einer bösen Überraschung für einen unerwarteten Besucher und einer erstaunlichen Wendung. Beschrieben werden aber auch gemütliche ...

Die erste von acht Erzählungen spielt in der Nachkriegszeit. Es beginnt mit einer bösen Überraschung für einen unerwarteten Besucher und einer erstaunlichen Wendung. Beschrieben werden aber auch gemütliche Weihnachten unter kargen Bedingungen. Mundartliche, vermutlich fast vergessene Gedichte sind eingestreut. Das alles und mehr beinhalten die gefühlvollen Geschichten über ganz verschiedene Weihnachtsfeste. Da hört man gern zu.
Die späteren Jahre sind anders geschildert, manchmal zu lesen wie ein Brief aus dem Ferienlager. Trotzdem nicht uninteressant, wie beispielsweise ein kurzer Verwandtenbesuch zu einem tagelangen Ausharren in Abgeschiedenheit mutiert. Bräuche und Gerichte aus dem Norden Deutschlands werden eingeflochten, immer schimmert eine große Portion Optimismus durch. Sogar in der vorausgeahnten Coronasituation dieser Tage.
Ein wenig Sentimentalität und viel Persönliches verarbeitet Ute Oswald in ihren Erzählungen. Das passt gut in die Weihnachtszeit und liest sich beschaulich weg.
Herausgegeben vom Kadera Verlag.

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Die Geschichte der Parfümerie Douglas

Die Douglas-Schwestern
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Der bekannte Parfümeur Guerlain sagte einmal: „Ein erfolgreiches Parfüm ist eines, dessen Duft einem Traum entspricht.“
Um diesen Traum geht es. Die Schwestern Marie und Anna Carstens verwirklichen den ...

Der bekannte Parfümeur Guerlain sagte einmal: „Ein erfolgreiches Parfüm ist eines, dessen Duft einem Traum entspricht.“
Um diesen Traum geht es. Die Schwestern Marie und Anna Carstens verwirklichen den ihren. Feine Gerüche faszinieren sie, ihr Entschluss steht fest: eine eigene Parfümerie eröffnen! Ungewöhnlich für Frauen in Deutschland im Jahre 1910, Widerstände wollen überwunden, Geschäftsräume in bester Lage müssen gefunden werden, ein prestigeträchtiger Name soll her. Den teilt Berta Kolbe, Prokuristin der Douglas Fabrik, die feinste Seifen herstellte, mit Marie und Anna. Ein Vertrag regelt genauestens die Modalitäten, das Edelgeschäft der Schwestern etabliert sich erfolgreich.
Charlotte Jacobi (eigentlich ein Autorenduo) erzählt detailreich die Douglas-Geschichte. Ihre Heldinnen treffen Personen der Zeitgeschichte, beispielsweise Coco Chanel in Paris, die Zarenfamilie, die Karstadts, bekannte Reeder und natürlich „Nasen“. Der Halleysche Komet findet Platz genauso wie die Weltausstellung 1910, beschrieben werden Mode, Ansichten und Gepflogenheiten. Besonderen Raum aber nehmen die Geschichten zum Thema Düfte und Fakten über ihre Historie und Herstellung ein.
Interessant zu lesen, bestens unterhaltend, eine schöne Mischung aus Fakten und schriftstellerischer Kreativität.
Roman aus dem Piper Verlag.

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Veröffentlicht am 04.12.2020

Giftige Globuli

Rote Belladonna
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Majas Freund ist gerade beruflich unabkömmlich, deshalb platzt der gemeinsame Urlaub. So kann sie als ausgebildete Pharmazeutin einer älteren Apothekerin helfen, ihre Unschuld bei einer tödlichen Vergiftung ...

Majas Freund ist gerade beruflich unabkömmlich, deshalb platzt der gemeinsame Urlaub. So kann sie als ausgebildete Pharmazeutin einer älteren Apothekerin helfen, ihre Unschuld bei einer tödlichen Vergiftung durch von ihr ausgegebene Globuli zu beweisen.
Jürgen Seibold hat gründlich recherchiert. Wie geht es zu in einer Apotheke, welche Aufgaben erfüllt eine PTA ( die Abkürzung hätte er gern erklären können), wie werden Sicherheitsvorschriften eingehalten - all das fand ich interessant. Die Herstellung von Globuli dagegen war ein wenig zu langatmig für meinen Lesefluss.
Aber zum Buch: Maja ist clever, engagiert, sehr direkt, mischt sich überall ein und möchte wirklich gern helfen. Wer hätte denn ein Interesse daran, die alte Dame zu vergiften? Die Konkurrenz der Apothekerin? Ein Kollege? Homöopathiehasser? Schatten aus der Vergangenheit? Verschiedene Charaktere werden näher gebracht, sind gut vorstellbar.
Die Handlung nimmt Fahrt auf, Verdachtsmomente häufen sich. Das Finale ist rasant, kurz abgehandelt.
Ein schnell und gut zu lesender Krimi, Unterhaltsames ohne Gruselfaktor.
Verlegt von Piper, erschienen am 30.11.2020

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