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Veröffentlicht am 09.05.2020

Bärte überall

Andere Länder - andere Bärte
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Der Nomad Barber hat eine Leidenschaft: er reist um die Welt und besichtigt Barbershops. Alte, neue, kleine, unbekannte, hippe und alle in verschiedensten Styles. Mit kleinem Budget, langen, aber kostensparenden ...

Der Nomad Barber hat eine Leidenschaft: er reist um die Welt und besichtigt Barbershops. Alte, neue, kleine, unbekannte, hippe und alle in verschiedensten Styles. Mit kleinem Budget, langen, aber kostensparenden Busreisen und in meist einfachen Unterkünften verbringt er ein Jahr mit dem Kennenlernen von solchen Shops, durchreist dafür 21 Länder, legt eine Pause ein und bricht dann wieder auf. Eine erfolgreiche Webserie fördert seine Bekanntheit und hilft, Kontakte zu knüpfen.
Was Miguel Gutierrez unterwegs erlebt, hat er beschrieben. Egal, ob er Gentleman‘s Clubs im Vintage Style, Shops im Garagenlook, Container in den Townships oder Friesierstühle unter Sonnenschirmen oder am Straßenrand, auch in Einkaufszentren und kleinsten Geschäften besucht hat, seine Erlebnisse sind vielfältig. Er selbst hat auch Hand an die Köpfe vieler Kunden und Bekannter gelegt und seine „Scenic Haircuts“ in eindrucksvollen Fotos festgehalten. Überhaupt sind die Fotos der besuchten Geschäfte und Orte wunderschön, beleben das Buch ungemein. Die Inhaber oder Angestellten werden befragt, bei nahezu allen ist der Job gleichzeitig Berufung. Der Nomad lernt interessante Charaktere kennen, beispielsweise einen 100-jährigen Betreiber, der immer noch für seine Kundschaft da ist, einen Clown-Barbier, der Konfetti regnen lässt, weibliche Barbiere. Verschiedene Methoden wie Ear digging oder die Fadentechnik finden Erwähnung, sogar ein Barber College und Barbercons werden erwähnt. Oft finden sich Links zu den einzelnen Shops oder deren Adresse.
Gewünscht hätte ich mir in der umfassende Reportage einige Anekdötchen aus dem Berufsalltag der Interviewten.
Trotz einiger befragungsunwilliger Barber hat Miguel Gutierrez eine reichhaltige Auswahl von Haarkünstlern rund um den Globus zusammengestellt. Interessantes und Abwechslungsreiches aus dem GRÄFE UND UNZER VERLAG.

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Veröffentlicht am 05.05.2020

Wenn schlimme Wörter Katastrophen verursachen

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Hope Walker hat den Job... sie hilft, Männern die Frau fürs Leben zu finden. Solange bis in ihrer Partneragentur die Perfekte gefunden wird, hält sie die Suchenden bei Laune und schlüpft dafür in verschiedene ...

Hope Walker hat den Job... sie hilft, Männern die Frau fürs Leben zu finden. Solange bis in ihrer Partneragentur die Perfekte gefunden wird, hält sie die Suchenden bei Laune und schlüpft dafür in verschiedene Rollen. Ausserdem liest sie gern. Bei einem Besuch in einer Buchhandlung wird bei ihr eine ungewöhnliche Gabe erkannt: sie kann in Buchwelten schlüpfen. Nicht nur das, sie kann auch einstmals gelöschte böse Wörter eliminieren. Das ist wichtig, weil diese sich sonst in katastrophale, unerklärliche Ereignisse in der „echten“ Welt verwandeln. Als wunderbarer Nebeneffekt erweist sich, dass sie bei ihren Reisen literarische Figuren, die oft nicht so sind, wie man sie aus Ihren Geschichten kennt, trifft. Unglaubliche Dinge geschehen. Trotzdem: ein Verräter, der viel Unheil bringen kann, muss entlarvt werden. Und dann hat Hope ja auch noch im wirklichen Leben einige Dinge zu klären.
Mary E. Garner hat eine wunderbare, phantasievolle Nebenwelt erschaffen. Was für aufregende oder unterhaltsame Erlebnisse werden beschrieben, was für überraschende Begegnungen finden statt. Wer hätte gedacht, dass Bambis Vater gern einen kleinen Schwips hat und singt? Oder dass Lassie... soll sich jeder selbst ein Bild machen. Spannend, lustig, romantisch und kreativ ist „Das Buch der gelöschten Wörter“ auf jeden Fall. Es endet mit einem fiesem Cliffhänger. Auf die Fortsetzung warte ich mit Ungeduld.
Bestens zu Lesendes aus der Bastei-Lübbe AG.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Wer bekommt Goldlöckchen?

Halligalli on the Rocks
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Sabrina sucht ihren Traummann. Sie ist Journalistin, 34, hat lange blonde Locken und liebt Schokokuchen. Eine online-Datingbörse soll das Problem lösen. Viele Kandidaten melden sich, einige klingen perfekt. ...

Sabrina sucht ihren Traummann. Sie ist Journalistin, 34, hat lange blonde Locken und liebt Schokokuchen. Eine online-Datingbörse soll das Problem lösen. Viele Kandidaten melden sich, einige klingen perfekt. Zum Beispiel der attraktive Norbert, der märchenhafte Sebastian oder der Naturbursche. Auch im realen Leben bieten sich Gelegenheiten, sollte es der feurige Paolo oder der pensionsberechtigte Klaus-Dieter sein? Wird einer von ihnen auserwählt?
Beste Freundin Steffi bekommt jeweils Berichte, über die sich auch Christopher, Lieblingskellner der Mädels in ihrem Lieblingscafé, amüsieren darf. Steffi findet ihren Mr. Right, Sabrina auch?
Sehr locker und leicht erzählt Annie Kay die Story um die Männerjagd. Ihre Heldin erlebt unglaubliche Peinlichkeiten, Enttäuschungen und lernt bizarre Typen kennen. Verwunderlich, was sie alles so mitmacht. Das ist unterhaltsam, allerdings gleiten ihre Schilderungen manchmal ins Schwülstige ab. Und das von einer ausgezeichnete Journalistin! Trotzdem gut zu lesen.
Unterhaltsames aus dem Piper Verlag.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

11000 Meter tief

Marianengraben
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11000 irgendwas, so tief ist Paula in den Abgrund ihrer Trauer gestürzt. Zwei Jahre ist es her, dass ihr kleiner Bruder tödlich verunglückte und nichts mehr so ist, wie es war. Eine extreme Depression ...

11000 irgendwas, so tief ist Paula in den Abgrund ihrer Trauer gestürzt. Zwei Jahre ist es her, dass ihr kleiner Bruder tödlich verunglückte und nichts mehr so ist, wie es war. Eine extreme Depression beherrscht ihr Leben, sie gibt sich die Schuld und kann an nichts anderes als an ihren Bruder denken.
Auf ungewöhnliche Weise lernt sie Helmut, einen über Achtzigjährigen mit einer Mission, kennen. Auch er hat ein trauriges Schicksal, ist brubbelig und direkt. Beide schenken sich nichts, sind direkt bis an die Schmerzgrenze und helfen sich genau dadurch.
Jasmin Schreiber hat eine zutiefst emotionale Reise beschrieben, bewahrt mit diesem Roman ihrem Bruder ein liebevolles Gedenken und lässt den Leser teilhaben an einer wunderbaren Geschwisterliebe. Unglaublich, aber auch ein feiner Humor ist spürbar und ein Weg zurück in eine optimistische Einstellung wird sichtbar. Sehr angenehm, dass die Kapitelüberschriften die 11000, symbolisch für die Tiefe des titelgebenden Marianengrabens auf 0 abgebaut werden und so einen schweren Weg verdeutlichen.
Eine wunderbare und ergreifende Lektüre.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Es kann nur Eine/n geben

Vengeful - Die Rache ist mein
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Wenn der größte Feind unsterblich ist... wie kann man ihn besiegen? Egal, ob man ihn erschießt, das Herz herausschneidet, ihn Stromstößen aussetzt - sein Körper regeneriert sekundenschnell. Er ist ja auch ...

Wenn der größte Feind unsterblich ist... wie kann man ihn besiegen? Egal, ob man ihn erschießt, das Herz herausschneidet, ihn Stromstößen aussetzt - sein Körper regeneriert sekundenschnell. Er ist ja auch ein EO. Davon gibt es einige, frühere Menschen die ihren Tod überlebt haben und nun über besondere Fähigkeiten verfügen. Zum Beispiel können sie: alle Waffen abwehren, Tote wieder erwecken, andere Gestalten annehmen, alle Materialien zu Asche verbrennen oder Schmerzen zufügen. So wie Victor Vale, Erzfeind vom unsterblichen Eli Evers. Plan: es kann nur Einen geben!
V. E. Schwab schreibt wie schon im ersten Teil spannend. Die Unrast ihres Protagonisten überträgt sich sogar auf den Leser, viele EOs werden mit verschiedensten Fähigkeiten ausgestattet, eine neugegründete Regierungseinheit wird auf die Jagd nach ihnen angesetzt, sadistische Forscher sezieren Gefangene. Während viele EOs möglichst unauffällig bleiben möchten, gibt es auch rachedurstige und mysteriöse. Diese sind besonders interessant. Natürlich begegnet man auch wieder den sympathischeren Typen, eine gute Mischung.
Verwirrend: nicht chronologische Sprünge in die Vergangenheit.
Trotzdem mochte ich diesen Fantasy-Thiller aus dem S. Fischer Verlag sehr. Aus dem Amerikanischen ünersetzt von P. Huber und S. Riffel.

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