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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2023

Warenhausgeschichten

Das Kaufhaus – Zeit der Wünsche
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Flora und Leonhard betreiben weiterhin erfolgreich ihr Geschäft, wollen sogar expandieren. Eventuell mit Bruder Oscar, der dringend auf Kapital angewiesen ist. Ganz Neues wird nach amerikanischem Vorbild ...

Flora und Leonhard betreiben weiterhin erfolgreich ihr Geschäft, wollen sogar expandieren. Eventuell mit Bruder Oscar, der dringend auf Kapital angewiesen ist. Ganz Neues wird nach amerikanischem Vorbild geplant, ein großes Warenhaus soll es werden.
Wieder setzen die Tietzˋ ihre Pläne gemeinsam um, unterstützen sich nach Kräften. Auch an ihrem Alltag darf der Leser teilhaben, genauso wie bei verschiedenen Gesellschaftsschichten vorbeischauen und deren täglichen Pflichten kennenlernen. Natürlich spinnt auch die Konkurrenz wieder gemeine Intrigen. Jedoch erweist sich der Familienzusammenhalt als starke Hilfe.
Aufregend und abwechslungsreich und auch ein klein bisschen kitschig geht es in Susanne von Bergs Roman zu. Liebe, Drama, Glück und Unglück wechseln sich ab. Eine interessante Geschichte über clevere und in Maßen risikobereite Geschäftsleute ist zu verfolgen, die Entwicklung einer Kaufhausdynastie wird spannend geschildert. Gut und unterhaltsam zu lesen. Ein dritter Teil wird neugierig erwartet!

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Der Chor

Goldkehlchen – Erinnerungen voller Lieder
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Antonia Waller ist die neue Chorleiterin. Wo? In der Schattigen Pinie, einem Seniorenheim für Demenzkranke. Unbedarft geht sie den neuen Job an und merkt, wie wenig sie über diese Krankheit weiß. Sie ist ...

Antonia Waller ist die neue Chorleiterin. Wo? In der Schattigen Pinie, einem Seniorenheim für Demenzkranke. Unbedarft geht sie den neuen Job an und merkt, wie wenig sie über diese Krankheit weiß. Sie ist wenig angetan, erst trödeln die Chormitglieder, Texte können sie nicht und zu singen vermag auch nur einer. Manche treten rechthaberisch auf. Das wird wohl nicht die erhoffte gemütliche Profilierungsgeschichte, im Gegenteil, diese Gruppe soll auch noch einen Gesangswettstreit gewinnen!
Jeder Bewohner ist besonders, jeder wird gut vorstellbar beschrieben. Rückblicke machen sie authentisch. Ob der Chor für sie eine angemessene Idee ist?
Das könnte langweilig sein, ist es aber bei weitem nicht, es gibt eine Menge Überraschungen.
Eine mit viel Verständnis und Herzenswärme respektvoll erzählte Geschichte über Menschen auf einem schweren Weg.

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Veröffentlicht am 06.05.2023

Eine Erinnerung, die für immer bleibt

Der Krönungstag
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Am Krönungstag, dem 2. Juni 1953 fährt das Ehepaar Clagg voller Stolz und Vorfreude nach London. Mit ihnen ihre Kinder Jonny, 11 und Gwendoline, 7, sowie die Großmutter, die besonders gern alle Welt herumkommandiert.
Für ...

Am Krönungstag, dem 2. Juni 1953 fährt das Ehepaar Clagg voller Stolz und Vorfreude nach London. Mit ihnen ihre Kinder Jonny, 11 und Gwendoline, 7, sowie die Großmutter, die besonders gern alle Welt herumkommandiert.
Für Gwendoline war Elisabeth die Zweite eine lebendig gewordene Prinzessin, die Mutter freut sich auf einen Tag in wahr gewordener Märchenpracht. Der jährliche heißgeliebte Sommerurlaub war für die Fahrt und die Karten zu den Krönungsfeierlichkeiten geopfert worden.
Liebevoll und nahbar wird die Familie vorgestellt, ihre Träume geschildert. Wunderbar beobachtet.
Wie zur Vorbereitung der aktuellen Krönung läuft auch vor 70 Jahren die royale Maschinerie an, Merchandising treibt fantasievolle Blüten, ganz England ist im Feierfieber. So auch die Claggs. Nur: sie erleben eine riesige Enttäuschung und haben dennoch einen ganz besonderen Tag.
Sehr anrührend geschrieben, wie ein Hörspiel erzählt. Nostalgie schwingt mit, ein Ausflug in die Historie wird unternommen und trotzdem wirkt diese Erzählung frisch und beeindruckend. Sehr poetisch und gefühlvoll.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

… is watching you

Going Zero
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Kaitlyn nimmt die Herausforderung an: sie muß für 30 Tage unauffindbar sein, trotz engmaschiger digitaler Überwachung, trotz modernster Suchmethoden, trotz perfekter künstlicher Intelligenz. Dann bekommt ...

Kaitlyn nimmt die Herausforderung an: sie muß für 30 Tage unauffindbar sein, trotz engmaschiger digitaler Überwachung, trotz modernster Suchmethoden, trotz perfekter künstlicher Intelligenz. Dann bekommt sie drei Millionen Dollar. Kann sie, eine einfache Bibliothekarin, diese Aufgabe meistern? Geht es ihr nur um das Geld? Außer ihr versuchen neun weitere Kandidaten, die angeblich perfekte Überwachung auszutricksen. Die Gruppe setzt sich aus unterschiedlichsten Personen zusammen, alle glauben, den genialen Plan zu haben. Ob das stimmt?
Anthony McCarten beschreibt detailreich, wie die bestens organisierte Gesellschaft Spuren und Psychologie nutzt, um Menschen zu finden. Unter dem Vorwand von Gefahrenabwehr. Dabei werden schnell und bewusst Grenzen überschritten, Skrupellosigkeit und Heimtücke in unvorstellbarem Ausmaß werden aufgezeigt. Leichtsinniger Umgang mit sensiblen Daten, aber auch ungeahnte raffinierte technische Möglichkeiten werden geschildert. Sensationell beschrieben, man fiebert mit! Der Spannungsbogen wird geschickt und konsequent durchgängig hoch gehalten, packend, erhellend und super mit Herzklopfen zu lesen.

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Veröffentlicht am 20.04.2023

Sie können es genauso gut

Die Kriminalistinnen. Der Tod des Blumenmädchens
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August 1969, sechs angehende Kriminalistinnen starten ins Berufsleben. Die 22-jährige Erzählerin sieht sich ihrem Traumberuf nahe. Die jungen Frauen sind eine bodenständige Truppe und haben gute Gründe ...

August 1969, sechs angehende Kriminalistinnen starten ins Berufsleben. Die 22-jährige Erzählerin sieht sich ihrem Traumberuf nahe. Die jungen Frauen sind eine bodenständige Truppe und haben gute Gründe für ihre Berufswahl. Die männlichen Kollegen allerdings nehmen sie nicht für voll, drücken ihnen dämliche Vorschriften und dumme Sprüche auf. Manches hat sich seitdem nicht verändert.
Die Hintergrundinformationen sind sehr interessant. Auch die machomäßige Gesetzeslage, die verheirateten Frauen keine eigenen Rechte zustand.
Es folgt die ausführliche Beschreibung der Ermittlungen in einem speziellen Fall.
Lucia Specht gibt anschauliche Einblicke in die Anfänge ihrer Arbeit, beschreibt vorstellbar den Alltag im Abschnitt K1. Allerdings geht sie auch sehr ungewöhnliche und nicht immer gesetzeskonforme Wege. Ihr Privatleben spielt ebenso eine Rolle.
Mathias Berg unternimmt eine Zeitreise ins Jahr 1969, der man wie beim Betrachten eines alten Filmes folgen kann. Man sieht förmlich dicke Rauchschwaden in vernebelten Kneipen aufsteigen. Unerwartete Wendungen erhöhen die Spannung. Eine Wertschätzung hartnäckiger und engagierter Polizeiarbeit Ende der Sechzigerjahre und Anerkennung der unterschätzten weiblichen Fähigkeiten.

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