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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2019

Praktisch und vielfältig

ADAC Reiseführer plus Mallorca
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Der ADAC Reiseführer von den Autoren Jens van Rooij und Cornelia Hübler ist tatsächlich vielfältig.
Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis in verständlicher Gliederung vereinfacht die Benutzung. Sollten ...

Der ADAC Reiseführer von den Autoren Jens van Rooij und Cornelia Hübler ist tatsächlich vielfältig.
Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis in verständlicher Gliederung vereinfacht die Benutzung. Sollten dennoch Probleme auftreten, sind Telefonnummer und Mailadresse des Leserservices angegeben. Möglich ist ebenfalls die Eingabe eines Suchbegriffs wie „Wochenmarkt“ und die im Büchlein gelisteten größeren Märkte erscheinen auf einen Blick.
Top Tipps listen übersichtlich 10 Highlights auf, dazu gehören unter anderem eine Fahrt mit dem „Roten Blitz“ oder der Besuch von Valdemossa.
Aber auch die Aufzählung verborgener Schönheiten, Traumbuchten oder Sundowner Adressen beinhaltet gute Empfehlungen.
Was besonders gefällt: es gibt nicht nur die normalen Übersichtskarten ( sehr klein), sondern die Online-Karten. Informativ, mit Routenfinder, geografischen Koordinaten, aktuellen Fotos und Wetterinformationen. Es besteht die Möglichkeit, Offlinekarten zu laden.
Prägnant werden Städte und Orte beschrieben, wie üblich auf die Interessen der Urlauber zugeschnitten.
Informativ: aktuelle Preise ( z.B. für Parkplätze, Bustickets), Adressen und Daten für Festivals. Für weitere Auskünfte sind Links zu den Seiten der Fremdenverkehrsämter eingefügt. Diese sind dann allerdings auf spanisch.
Den Abschluss bildet ein kleiner Sprachführer.
Ein durchaus hilfreicher Reisebegleiter aus dem Gräfe und Unzer Verlag, erschienen im März 2019.

Veröffentlicht am 02.09.2019

Gefährliche Filmwelt

Tödlicher Schnitt
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Es ist erstaunlich, wie Oliver Schütte es schafft, so viele Themen
in seinen Krimi „Tödlicher Schnitt“ einzubauen. Gangs in Amerika,
erfolgreiche Serien über den Kalten Krieg, reaktionäre
Schäferhundliebhaber, ...

Es ist erstaunlich, wie Oliver Schütte es schafft, so viele Themen
in seinen Krimi „Tödlicher Schnitt“ einzubauen. Gangs in Amerika,
erfolgreiche Serien über den Kalten Krieg, reaktionäre
Schäferhundliebhaber, sexuelle Belästigung, Filmklassiker, Method Acting
und mehr beeinflussen die Handlung. Ermittler Cassidy aus Kalifornien
trifft zur Klärung des Mordes an einem amerikanischen Schauspieler in
Berlin ein. Die Zusammenarbeit mit der deutschen Kollegin Eva Lenz
klappt hervorragend. Beide sympathisch, beide mit einigen Verlusten im
persönlichen Bereich. Nur: erfolgversprechende Spuren gibt es zunächst
nicht, dafür geschehen weitere Morde.
Interessant, was so alles in und um Berlin geschieht. Lokalkolorit macht
es anschaulich. Eine Vielzahl von Personen taucht auf, falsche Fährten
werden gelegt, Klischees bedient. Abwechslungsreich auf jeden Fall,
einfach geschrieben - Unterhaltung von beTHRILLED.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Spannung
Veröffentlicht am 30.08.2019

Die Jugend ist vorbei

Du bleibst mein Sieger, Tiger
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Lange habe ich nicht so gelacht, geschmunzelt und mich so amüsiert. Der Stil der beiden Autoren Maxim Leo und Jochen Gutsch ist humorvoll, sarkastisch, selbstironisch, witzig. Die kurzen Kapitel sind bestens ...

Lange habe ich nicht so gelacht, geschmunzelt und mich so amüsiert. Der Stil der beiden Autoren Maxim Leo und Jochen Gutsch ist humorvoll, sarkastisch, selbstironisch, witzig. Die kurzen Kapitel sind bestens geeignet für erheiternde Pausen, zur Aufmunterung, schöne Gute-Laune-Momente. Egal, ob die einschüchternde Douglas-Verkäuferin, eine Karriere als Seher, der verschwundene Katzen ortet, Beckenbodenmuskulaturtraining und dessen Folgen, missglückte Discobesuche, Tangokurse, Tankstellenwürstchen als Gourmetspeise oder Maulswurfsprobleme beschrieben werden, der Leser leidet, frohlockt oder lächelt mit Leo und Gutsch. Wertvolle Tipps für andere Alterspubertiere gibt es oben drauf: welche Filme, Geschenke, Nahrungsmittel oder Musiktitel sind angemessen für Leidensgenossen in den verschiedensten Stimmungslagen. Unterhaltsames und Satirisches aus dem Ullstein Verlag. Macht Spaß, zu lesen.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Blaue Blume auf weißem Gold

Ein neues Blau
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Immer nur zwei Männer gleichzeitig hüten das... Geheimnis der Königlichen Porzellanmanufaktur...“, so steht es im Prolog. Rund um das Porzellan rankt sich die Geschichte von Lili, die wir sechsjährig auf ...

Immer nur zwei Männer gleichzeitig hüten das... Geheimnis der Königlichen Porzellanmanufaktur...“, so steht es im Prolog. Rund um das Porzellan rankt sich die Geschichte von Lili, die wir sechsjährig auf der Beerdigung ihrer Mutter im Jahr 1919 kennen lernen. In ihrem neuen Zuhause wird sie von Takeshi, dem japanischen Freund ihres Vaters, begrüßt. Ein Leben lang wird er sich liebevoll um sie sorgen. Während ihr Vater oft als Teehändler unterwegs ist, bringt er ihr nicht nur die japanische Kunst der Teezubereitung teil, sondern vermittelt ihr eine humanistische Erziehung. Ebenfalls geformt wird sie von Rabbi Teichlmann, der ihr den jüdischen Glauben ihres Vaters näher bringt und sie zum Übertritt bewegen möchte. Der Zufall bringt sie dazu, Porzellan zu schätzen und gestalten zu wollen. Schmerzhaft wird ihr Leben verändert, als die Judenverfolgung unter den Nazis um sich greift. Gealtert und vom Verlust ihres besten Freundes getroffen, macht sich ihr Sohn Sorgen um sie und vermittelt die Gymnasiastin Anja als Gesellschafterin. Nur: Anja hat selber große Probleme, sie schneidet sich. Wie werden die beiden Frauen klar kommen? Tom Saller erzählt die bewegte Lebensgeschichte einer erstaunlichen Frau, emotional anrührend, vielfältig, anschaulich und faszinierend. Immer wieder werden historische Hintergründe einbezogen und unterschiedliche Verhaltensweisen beschrieben. Leser werden mit menschlicher Niedertracht konfrontiert, aber auch mit Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft. All das nimmt Einfluss auf Anja. Berliner Geschichte, Porzellangestaltung, Kunst - vielfältig und lesenswert ist dieser Roman aus dem List Verlag aus dem Hause Ullstein.

Veröffentlicht am 26.08.2019

Bären gegen Stiere

Wir gegen euch
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Wer denkt, es geht nur um Eishockey, irrt sich gründlich. Björnstadt und Hed sind Konkurrenten in vieler Hinsicht: Arbeitsplätze, medizinische Versorgung, Eishockeyclubs. Die größten Konflikte bestehen ...

Wer denkt, es geht nur um Eishockey, irrt sich gründlich. Björnstadt und Hed sind Konkurrenten in vieler Hinsicht: Arbeitsplätze, medizinische Versorgung, Eishockeyclubs. Die größten Konflikte bestehen aber innerhalb der Stadt: nach einer Vergewaltigung ist nichts mehr, wie es war. Maya wird von Vielen als Störfaktor angesehen; die auf ihrer Seite stehen, erleiden Nachteile. Für die Zukunft des für die Stadt so wichtigen Klubs sieht es schlecht aus. Kann eine neue Trainerin etwas bewirken? Kann ein Politiker Björnstadt retten? Bekommen die Einwohner einen Neustart hin? Die Trainerin wird nicht akzeptiert, die Spieler haben persönliche Probleme, mögliche Sponsoren stellen Bedingungen, die stärksten Unterstützer sollen ruhig gestellt werden. Gewalt spielt eine große Rolle. Backman zeigt die düstere Stimmung, den Verfall von Anstand, die Auswirkungen von Vorurteilen, das Auseinanderbrechen von Familien, aber auch den Zusammenhalt Gleichgesinnter, den Mut Einzelner und Charakterstärke Weniger. Andeutungen bereiten auf Schreckliches vor, der Leser durchlebt eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Spannung, Freude, Trauer, Unverständnis und Entsetzen sind in großartiger Weise eingebunden. Doch die Hoffnung bleibt. Der typische und emotionale Schreibstil Backmans beeindruckt und bleibt im Gedächtnis. Ein großartiger Roman.