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Veröffentlicht am 20.03.2020

Wie man eine Motzkuh besänftigt

Die kleine Motzkuh
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Bisher kannte ich weder die Motzkuh noch ihre Gefährten wie das Quengelmonster, den Brüll-Löwen oder das Meckerschaf. Alle sind unter anderem Namen häufiger anzutreffen, nie erwünscht und gern verabschiedet. ...

Bisher kannte ich weder die Motzkuh noch ihre Gefährten wie das Quengelmonster, den Brüll-Löwen oder das Meckerschaf. Alle sind unter anderem Namen häufiger anzutreffen, nie erwünscht und gern verabschiedet. Mit dem tollen Buch „Die kleine Motzkuh“, ausgedacht und aufgeschrieben von Annette Langen und mit Bildern von Imke Sönnichsen, hat man eine sehr schöne Geschichte dazu. Im Buchdeckel ist das beschriebene Wesen als griffige Spielfigur vergegenständlicht und kann im Ernstfall aus dem Fenster geworfen, in den Abfalleimer gesteckt oder in ein Schrankfach gestopft werden ( bitte nur antäuschen, ein dauerhafter Verlust wäre schade). Eine Superidee, die dem bockigen Nachwuchs aus der Situation hilft. Dazu kann man das Lied von der ersten Buchseite singen oder summen, das beruhigt ungemein. Natürlich muss vorher der Zusammenhang erklärt werden, und das gelingt mit diesem Buch wunderbar. Kurze Texte auf den Buchseiten wecken Neugier, machen verschiedene „schwierige“ Situationen nachvollziehbar und zeigen, das Jeder mal schlechte Laune bekommen kann. Dass Oma jetzt erst mit der neuen Lesebrille etwas entdeckt, macht die Geschichte ausserdem spannend. Die dazugehörigen Zeichnungen sind ebenfalls sehr gelungen. Bunt, lustig, deutlich. Die halbe Klappseite ist eine zusätzliche originelle Idee.
Meine Maus und ich finden das Buch super. Sicher wird es oft erwähnt, die Kuh wird wohl häufig zum Einsatz kommen.
Schöne Ergänzung: Elterntipps am Buchende.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Ostdeutsche Männer sind anders

Guten Morgen, du Schöner
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Ossi-Männer sind dumm, rückständig, tätowiert, haben stets ein Bier in der Hand. Eben nicht! Um diesem Vorurteil entgegenzutreten, hat Greta Taubert in Anlehnung an die genialen Erzählungen von Maxie Wander ...

Ossi-Männer sind dumm, rückständig, tätowiert, haben stets ein Bier in der Hand. Eben nicht! Um diesem Vorurteil entgegenzutreten, hat Greta Taubert in Anlehnung an die genialen Erzählungen von Maxie Wander ihr Buch: „Guten Morgen, du Schöner“, herausgebracht. Sie interviewt Männer, die in Ostdeutschland geboren wurden und zeigt deren vielfältige Lebensverhältnisse, ihre Gedanken und Ansichten. Ja, auch den Klischeehaften mag es geben, hier kommt er nicht vor. Junge, Ältere, Erfolgreiche, Arbeiter, Unternehmer, Künstler - sie alle erzählen sehr offen über ihr Aufwachsen unter DDR-Verhältnissen, die Prägung ihrer Eltern, die Selbstverständlichkeit der arbeitenden Frauen und die Auswirkungen auf ihre eigene Entwicklung. Glaubhaft, anschaulich, in vielfältiger Bandbreite und nie entblößend oder verletzend veröffentlicht Frau Taubert die Ergebnisse ihrer Recherche. Geschickt formulierte Fragen bringen ihre „Schönen“ zu ehrlichen Aussagen zu ihrem Leben.
Eine Pause nach jedem Bericht muss sein, das Gelesene will überdacht werden. Schön, dass vor jeder neuen Episode kurz erklärt wird, wie der Befragte gefunden wurde.
Interessanter und authentischer Stoff aus dem Aufbau Verlag.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Verborgene Welten

Das Haus der tausend Welten
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Das Haus der aufgehenden Sonne ist Gasthaus, Amüsierschuppen, Bordell und vieles mehr. Mlima, Königin der Nacht, herrscht rigoros über dieses Reich. Das genügt ihr aber nicht, sie will mehr Macht und Reichtum. ...

Das Haus der aufgehenden Sonne ist Gasthaus, Amüsierschuppen, Bordell und vieles mehr. Mlima, Königin der Nacht, herrscht rigoros über dieses Reich. Das genügt ihr aber nicht, sie will mehr Macht und Reichtum. Genau wie eine Truppe verschiedenster Gauner und eine Vertreterin der Adelsklasse. Sie alle wollen in die bislang verschlossenen Bereiche der „Sonne“, um ihre Pläne durchzusetzen. Bei ihrer Suche geschieht Unerwartetes, das Haus ist wesentlich größer, verwinkelter, gefährlicher und unheimlicher als angenommen. Ein wenig Magie ist nicht immer hilfreich.
Phantastische Wesen, Heimtücke, Verrat vereiteln Pläne, das Shao ( besondere Energie mancher Zauberer) bewirkt kurzfristige Erfolge. In diesem unheimlichen Labyrinth finden sich seltsame Gestalten sowie immer neue Herausforderungen. Das fordert Opfer.
Ehrgeizzerfressen, skrupellos, unsympathisch sind die meisten Charaktere, lediglich in der Straßenräubertruppe und bei der Bardin finden sich Loyalität. Aber auch sie haben dunkle Geheimnisse. Gut beschrieben.
T. S. Orgel haben mit „Dem Haus der Tausend Welten“ eine fantasievolle und kreative Szenerie geschaffen, die den Leser auf eine Abenteuerreise mitnimmt. Vermochte mich nicht immer zu fesseln, hat mich aber gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Eine Sahneschnitte ermittelt

Schwarzwälder Kirsch
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Christa ist 72, aber doch nicht alt! Denkt sie. Allerdings findet sie sich überraschend im Betreuten Wohnen wieder, soll dort eine Hüftoperation ausheilen lassen. Nur für kurze Zeit. Denkt sie.
Spannend ...

Christa ist 72, aber doch nicht alt! Denkt sie. Allerdings findet sie sich überraschend im Betreuten Wohnen wieder, soll dort eine Hüftoperation ausheilen lassen. Nur für kurze Zeit. Denkt sie.
Spannend wird es, als ein ehemaliger Mitschüler, sehr erfolgreich, in seinem eigenen Garten verbrannt wird. Natürlich hat Niemand etwas gesehen. Ein junger Ermittler soll den Mörder enttarnen. Das möchte Christa, Kriminalhauptkommissarin a.D. auch. Sie entdeckt so einiges.
Der Leser nicht. Unterhaltsam wird das ach so beschauliche Leben in dem kleinen Schwarzwaldörtchen mit seinen teils leicht schrulligen Einwohnern geschildert. Besonders mochte ich den Backclub der „Sahneschnitten“.
Heim- und Dorfbewohner sind sympathisch, nervig, unzufrieden, lokalpatriotisch, haben Vorlieben und Schwächen wie Hinz und Kunz. Langsam wird klar, dass der charismatische Bertie doch nicht bei allen beliebt war.
Ich kann mir das beschauliche Maria Brunn mit seinen Menschen so richtig vorstellen. Mona Franz beschreibt authentisch, fügt richtungsweisende Rückblicke ein, hat einen gut zu lesenden Kriminalroman verfasst. Feine, unaufgeregte Lektüre aus dem Ullstein Verlag.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Fast alles

Einfach alles!
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Christopher Lloyd legt ein dickes, schweres Buch, welches verheißungsvoll ankündigt, einfach alles zu erklären, vor. Wo und wie begann das Leben, was wurde wann/ wo/ warum erfunden, welche Entdeckungen ...

Christopher Lloyd legt ein dickes, schweres Buch, welches verheißungsvoll ankündigt, einfach alles zu erklären, vor. Wo und wie begann das Leben, was wurde wann/ wo/ warum erfunden, welche Entdeckungen wurden gemacht und vieles mehr. Eine Menge Dinge, die wissbegierige junge Menschen interessieren können, werden gezeigt und erklärt. Egal, ob Planeten, Tiere, Bauwerke oder Politik- man erfährt viel. Schön, dass der Leser oft direkt angesprochen wird.
In der Natur der Sache liegt eine große Textlastigkeit, aufgelockert durch übersichtliche Skizzen, Karten, Fotos. Ein Register hilft, bestimmte Begriffe gezielt auffinden zu können.
„Einfach alles“ ähnelt stark einem Geschichtslehrbuch. Wem solche gefallen, wird dieses Buch lieben.

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