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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.06.2019

Konrad irrte sich

Fünf Sterne für dich
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„Geben Sie mir ein Produkt und ich schreibe die gewünschte Bewertung“, das ist Konrads Brötchenerwerb. Leider übertreibt er es, als er auf dem Elternabend in der Schule seiner Tochter deren Klassenlehrerin ...

„Geben Sie mir ein Produkt und ich schreibe die gewünschte Bewertung“, das ist Konrads Brötchenerwerb. Leider übertreibt er es, als er auf dem Elternabend in der Schule seiner Tochter deren Klassenlehrerin gering bewertet, sie als Mäuschen einstuft und das Pamphlet in ihre Hände fällt. Eigentlich fand Pia diesen Konrad ganz nett, aber nun sinnt sie auf Rache. Schwierigkeiten für sie auch an anderer Front: Selbstzweifel an ihrer Eignung als Lehrerin, zumal ihre Klasse einen neuen Mitschüler mobbt und ihr Teamkollege alles andere als hilfreich ist. Warum verhält sich Konrad so eigenartig? Warum erzählt er seiner Ziehtochter Mathilda nicht, was mit ihrer Mutter geschah? Charlotte Lukas spricht eine Vielzahl an Problemen an, lässt ihre Helden Lösungen suchen ( und auch finden?), bezieht „Jugendsprech“ in Form von authentischen Klassenchats ein und beschreibt unterschiedlich sympathische Charaktere. Überkandidelte Schulmütter und eigenartige Direktoren bekommen ihr Fett weg. Genauso wie zynische Kollegen. Der Titel deutet es an: ein Happyend ist in Sicht! Locker und leicht zu lesen, schöne Urlaubslektüre.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Idee
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.06.2019

Wozu balsamiert er seine Opfer ein?

Der Präparator
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Zoe Bentley muss als Teenager miterleben, dass drei Mädchen aus ihrem Heimatort getötet werden. Ein verdächtiger Teenager wird verhaftet und erhängt sich in seiner Zelle. Täter gefasst? Nein, und Zoe weiß ...

Zoe Bentley muss als Teenager miterleben, dass drei Mädchen aus ihrem Heimatort getötet werden. Ein verdächtiger Teenager wird verhaftet und erhängt sich in seiner Zelle. Täter gefasst? Nein, und Zoe weiß genau, wer es ist. Nur glaubt ihr Niemand. Sie beginnt, sich in Täter hineinzuversetzen und wird zu einer erfolgreichen forensischen Psychologin. Zur Aufarbeitung von Cold Cases wird sie vom FBI als Beraterin engagiert. Ein neuer Kollege wird zu einem entfernten Fall beordert: zwei laienhaft einbalsamierte Frauenleichen werden gefunden, weitere Morde sind zu erwarten. Tatum Gray verprellt die Chicagoer Polizei und möchte, dass Zoe ihm freie Bahn schafft. Nur: sie sind selten einer Meinung! Eine weitere Frau verschwindet und auch Zoe gerät ins Visier eines Psychopathen.
Mike Omer hat einen spannenden Thriller geschrieben. Ein Plot, der fasziniert, falsche Fährten, die erstaunen, gut ausgearbeitete Charaktere, die Ecken und Kanten haben und sich auch mal irren dürfen. Dazu seltsame Verwandte, aggressive Katzen und eigensinnige Fische, eine Prise Liebe.
Packende Unterhaltung, bestens zu lesen.
Veröffentlicht bei Edition M, Amazon Media EU, aus dem Amerikanischen übersetzt von K. Fricke.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Hamburg oder La Palma

Glück ist meine Lieblingsfarbe
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Juli sieht sich als das schwarze Schaf in ihrer erfolgsorientierten Familie. Statt als Versicherungskauffrau im klimatisierten Büro zu versauern, jobbt sie lieber auf der Mittelmeerinsel im Food Truck ...

Juli sieht sich als das schwarze Schaf in ihrer erfolgsorientierten Familie. Statt als Versicherungskauffrau im klimatisierten Büro zu versauern, jobbt sie lieber auf der Mittelmeerinsel im Food Truck oder als Dogsitterin. Dass sie dazu in einer Minisouterrainwohnung hausen muss und nicht viel Geld hat, nimmt sie in Kauf. Immerhin sind Landschaft und Wetter schön und die Einheimischen herzlich, mit ihrer Kundschaft redet sie gern und geht auf ihre Sorgen ein. Daran hat sie Freude, das würde sie gern beruflich machen. Das beeindruckt Quinn, einen verschlossenen Immobilienmakler mit Problemen. Man kommt sich näher....
Kristina Günak erzählt die Geschichte einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst und auf der Suche nach dem Glück. Viele Faktoren beeinflussen Julis Entscheidung. Man wünscht der sympathischen Aussteigerin Erfolg.
Lockere Unterhaltung aus dem Bastei Entertainment Verlag.

Veröffentlicht am 30.05.2019

Schau mal über den Tellerrand

Im Freibad
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In Rosemarys Leben gibt es zwei ganz große Lieben: ihren Mann George und das Freibad vor ihrer Haustür. George ist ihre Jugendliebe und nach einer überaus glücklichen Ehe vor zwei Jahren verstorben. Seit ...

In Rosemarys Leben gibt es zwei ganz große Lieben: ihren Mann George und das Freibad vor ihrer Haustür. George ist ihre Jugendliebe und nach einer überaus glücklichen Ehe vor zwei Jahren verstorben. Seit über 60 Jahren geht Rosemary nun fast täglich Schwimmen, dabei fühlt sich die 86-jährige jung, dabei geht es ihr gut. Jetzt aber soll das Bad geschlossen und für Luxussportanlagen betoniert werden.
Hier tritt Kate auf den Plan. Schüchtern, von Panikattacken geplagt, einsam in London, schreibt sie für ein Lokalblättchen Artikel über Haustiere und kleine Alltagsgeschichten. Nun also ein Bericht über das Freibad, das sie bisher noch nicht einmal wahrgenommen hatte. Rosemary ist nur zu einem Interview bereit, wenn Kate wenigstens einmal schwimmen geht. Das gefällt der wider Erwarten gut, eine Freundschaft entwickelt sich. Nicht nur zwischen den beiden Hauptfiguren, auch Rosemarys Freunde aus der Buchhandlung, vom Markt, aus dem Café werden zu mehr als guten Bekannten.
Rosemarys Erinnerungen an ihr Leben mit George sind anrührend, liebevoll geschildert. Zwar ist sie alt, aber trotzdem engagiert, klebt Flyer zusammen, aktiviert Mitstreiter für ihren Kampf.
Kate wächst über sich hinaus, findet Freunde und Bestätigung. Auch die anderen Figuren sind sympathisch, werden glaubhaft beschrieben. Alle möchten das Bad erhalten. Aber können sie es mit einem zahlungskräftigem Investor aufnehmen?
Vorstellbar, dass man in diesem Stadtviertel gut leben kann. Libby Page schreibt mit viel Herzenswärme. Ihre Frauenfiguren wirken authentisch, ihre Sorgen, Probleme, ihre Erfahrungen sind überall anzutreffen.
Ein Buch aus dem Ullstein-Verlag, dass dazu aufruft, aktiv zu werden und den Wert des Zusammenhaltes verdeutlicht.

Veröffentlicht am 29.05.2019

Vom „heimelig“ ins Daheim

heimelig
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Vom „heimelig“ ins Daheim
Nelly ist eine liebenswerte 77-jährige, die noch lange nicht genug vom Leben hat. Trudi, ihre Tochter, ist nicht wirklich ihre beste Freundin - schwatzt ihr das geliebte Haus ...

Vom „heimelig“ ins Daheim
Nelly ist eine liebenswerte 77-jährige, die noch lange nicht genug vom Leben hat. Trudi, ihre Tochter, ist nicht wirklich ihre beste Freundin - schwatzt ihr das geliebte Haus ab und bietet dafür eine unpersönliche Einliegerwohnung. Nein, das mag Nelly nicht und zieht ins Altenheim „heimelig“. Bequem, aber laaaangweilig. Was tun? Verreisen, und zwar in Orte, die mit Buchstaben in der Reihenfolge des Alphabets beginnen. Hört sich unspektakulär an, wird aber zur Herausforderung und durchaus spannend. Nicht zuletzt durch vergessene Geldbörsen, Bombenalarme, zickige Angehörige. Dazu kommen Polizisten auf Drogensuche in Nellys Kleiderschrank, schöne Flötenspieler und weitere Überraschungen.
Blanca Imboden schildert mit viel Gefühl, welche Empfindungen Menschen im reiferen Alter hegen, welche Gedanken sie umtreiben, welche Probleme ihnen begegnen. Bewundernswert, wie aktiv und mutig ihre Heldin agiert. Schön, dass Liebe und Nähe zugelassen werden. So möchte man alt werden.
Eine wunderbare Geschichte aus dem Wörtherseh Verlag.