Die forensische Psychologin Zoe Bentley hat sich gerade erst in den Fall des Highway-Serienmörders vertieft, als sie nach Chicago abgeordnet wird, wo sie bei der Aufklärung einer ungewöhnlichen Mordserie helfen soll. Drei junge Frauen wurden von einem Unbekannten entführt und erwürgt, bevor ihre einbalsamierten Körper an öffentlichen Orten zur Schau gestellt worden sind. Aber nicht nur sie geht von nun an den zuständigen Ermittlern als Beraterin zur Hand. Auch ihr neuer Partner, der FBI-Agent Tatum Gray wurde damit betraut und setzt alles daran, den krankhaften Mörder zu stellen. Ein ungleiches Team, das sich erst zusammenraufen muss. Und so geschieht es, dass Gray eigenmächtig handelt und Ärger bekommt, während Zoe über fatale Ereignisse in ihrer Vergangenheit schweigt und in Lebensgefahr gerät.
„Der Präparator“ ist der erste Fall für die aus Boston stammende Psychologin Zoe Bentley, die seid einiger Zeit in der Verhaltensanalyseeinheit des FBI in Quantico tätig ist und eine schon als ungesund zu bezeichnende Leidenschaft für ihren Beruf besitzt. Lediglich ihrer Schwester Andrea gelingt es, sie ab und an abzulenken, indem sie für sie kocht und Zeit mit ihr verbringt. Doch so verwunderlich, wie es anfänglich scheint, ist Zoes sich vehement von eigenen Problemen ablenkendes Benehmen nicht. Denn die allein lebende junge Frau hat in ihrer Jugend Schlimmes durchlebt und war als Vierzehnjährige hautnah dabei, als in der Nachbarschaft Schulkameradinnen von einem brutalen Mörder geschändet und erwürgt worden sind. Seid dem ist ihr Interesse für das Studium der abnormen Verhaltensauffälligkeiten von Serienstraftätern erwacht, was dazu führte, dass sie forensische Psychologin geworden ist.
Eine gelungene Mischung aus einem spannenden Thriller, einer guten Portion Alltagshumor, zwei sich uneinigen Hauptprotagonisten und tiefen Einblicken in gleich mehrere Mordserien prägen dieses Buch und sorgen dafür, dass es nur schwer aus der Hand gelegt werden kann. Hinzu kommen ein Erzählstil, der ungemein rasant verläuft und zwei parallel nebeneinander herlaufende Handlungsstränge, durch die der Leser immer mehr Details aus Zoes Jugend und den Ermittlungen zu einer ungewöhnlichen Mordserie erfährt. Außerdem kommt auch der Mörder zu Wort und berichtet über sein schändliches Tun. So ist der Leser durch die Fülle an Informationen den Ermittlern in seinem Wissen immer etwas voraus, wodurch er beizeiten Vermutungen über die Identität des Täters und über die schwelende Gefahr für Zoe anstellen kann. Und trotzdem wird er am Ende noch mit einer Auflösung überrascht, bei der Zoe mit einer ungewöhnlichen Methode den Täter stellt.
Fazit:
Ein superspannender erster Fall für die Bostoner Psychologin Zoe Bentley, die hoffentlich noch viele Mordermittlungen zu bestreiten hat.