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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2018

So schlimm, wie es sich anhört....

Mädchenfänger
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Lainy wird vermisst. Sie könnte bei einer Freundin sein. Sie könnte im Kino sein. Sie könnte... Erst nach zwei Tagen verständigt ihre Mutter die Polizei. Aber Lainy ist nicht ausgerissen. Die Polizei ...

Lainy wird vermisst. Sie könnte bei einer Freundin sein. Sie könnte im Kino sein. Sie könnte... Erst nach zwei Tagen verständigt ihre Mutter die Polizei. Aber Lainy ist nicht ausgerissen. Die Polizei beginnt eine oft frustrierende Suche nach Lainys Spuren. In ermüdender Kleinarbeit ermitteln Beamte einer Spezialeinheit Lainys Freunde, Internet-Bekanntschaften und versuchen, ihre Wege nachzuvollziehen. Robert Dee, ein Polizist, dessen Tochter ebenfalls verschwunden ist, engagiert sich besonders. Inzwischen verschickt der Entführer Päckchen mit Folterbildern der entführten Mädchen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Ermittlungen durch einen karrieresüchtigen Reporter behindert werden. Lainy befindet sich in der Gewalt eines Psychopathen, der im Internet als erfolgreicher und gutaussehender 17-jähriger auftritt und mit Teenagern Dates verabredet. Lainy lernt in der Gefangenschaft Katy, eine Leidensgefährtin aus dem benachbarten Kellerverlies und möglicherweise die Tochter Robert Dees, kennen. Sie sprechen sich gegenseitig Mut zu, bis auch Katy vom Entführer zur Folter geholt wird. Detective Dee verfolgt mehrere erfolgversprechende Spuren, die ihn jedoch nicht weiterbringen. Erst der Anruf eines Gerichtsmediziners weist ihm den Weg. \ ist so spannend, besonders im letzten Buchdrittel, dass man diesen Thriller nicht aus der Hand legen möchte. Man hofft von Seite zu Seite, dass der Entführer endlich gefasst und seiner Strafe zugeführt wird. Aber was wird dann aus den gefangenen Mädchen, von denen niemand weiß, wo sie versteckt gehalten werden? Ganz aktuell in die heutige Zeit eingebettet, ist diese Buch nicht nur packende Unterhaltung, sondern spricht die im Interenet lauernden Gefahren konkret an und ist ein eindringliches Plädoyer an alle Eltern, ihre Kinder nicht allein zu lassen und ihren Weg ins Erwachsenenleben aufmerksam zu begleiten. Ein absolut lesenswertes Buch.

Veröffentlicht am 31.05.2018

Witch Phantasies

Witch Hunter
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Alles drin: Abenteuer, Magie, Liebe, Phantasie, Unerwartetes.
Elizabeth, 16 Jahre, schlank, blond, hübsch ist eine Hexenjägerin. Dafür wurde sie ausgebildet und nahezu unsterblich gemacht. Überzeugt von ...

Alles drin: Abenteuer, Magie, Liebe, Phantasie, Unerwartetes.
Elizabeth, 16 Jahre, schlank, blond, hübsch ist eine Hexenjägerin. Dafür wurde sie ausgebildet und nahezu unsterblich gemacht. Überzeugt von der Richtigkeit ihres Tuns verhaftet sie Zauberer und Hexen, damit diese Gesetzesbrecher auf dem Scheiterhaufen ihr verdientes Ende finden. Ausserdem ist sie in Caleb, ihren Förderer und Lehrer verliebt. Der König in sie. Um unerwünschte Folgen zu vermeiden, besorgt sie sich Kräuter. Das ist verboten, sie fliegt auf und wird ins Gefängnis geworfen. Caleb rettet sie nicht, dafür kommt von unerwarteter Seite Hilfe. Elizabeth lernt, dass Magie auch Gutes bedeuten kann. Jetzt wird ihr Leben wirklich kompliziert.
Virginia Boecker schreibt spannend und mit viel Phantasie. Glaubhaft wirken ihre Personenschilderungen, besonders Elizabeths innere Konflikte sind gut nachzuvollziehen. Schön die Idee mit dem Stigma. Auch George, John, Skyler und Fifer kommen sympathisch rüber.
Gut und spannend zu lesen, keinesfalls langweilig oder mit längst bekanntem Schema F geschrieben, ist "Witch Hunter" ein unterhaltsames und angenehmes Buch.

Veröffentlicht am 12.03.2018

Nur er kann sie finden

Körpersammler
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Magnus Craig, genannt Schritter, ist ein Genie: er findet Spuren, die für alle anderen unsichtbar sind. Diese Gabe wird vom FBI für die Suche nach vermissten Personen genutzt. Ein effektives und liebenswertes ...

Magnus Craig, genannt Schritter, ist ein Genie: er findet Spuren, die für alle anderen unsichtbar sind. Diese Gabe wird vom FBI für die Suche nach vermissten Personen genutzt. Ein effektives und liebenswertes Team wird ihm zur Unterstützung an die Seite gestellt.
Wunderbar, wenn Schritter Leute findet, die sich verirrt haben, schrecklich, wenn es um Menschen geht, die verunfallt sind oder ermordet wurden. Das ist noch nicht alles: der Spurensucher sieht auch den Tathergang vor seinem inneren Auge. Enorm belastend für ihn, er stösst an psychische Grenzen, aber meine Güte - was für Möglichkeiten ergeben sich! Magnus  hat zwei Fotoalben: ein weißes für Personen, die er retten konnte; ein schwarzes für die anderen. Seine Art, schwierige Emotionen zu bewältigen.
Schritter ist sehr sympathisch, sensibel, aber auch humorvoll. Problematisch die Balance, seine Fähigkeiten zu nutzen, aber nicht zu offenbaren. An einem persönlichen individuell gefärbten „Schein“ erkennt er Menschen. So kann er Spuren perfekt identifizieren und zuordnen.
Zwei Serientäter stehen im Focus: Leonardo, ein ständig wiederkehrender Schatten und Frowney, auf dessen Konto eine Vielzahl verschwundener junger Frauen gehen. Sein Kennzeichen ist ein trauriger Smiley, der sich eines Tages auch im Wohnhaus von Schritters Partner findet. Andere Spuren hinterlässt er nie. Oder?
Behutsam wird der Leser mit Schritters Fähigkeiten bekannt gemacht, sein Leben beschrieben. Man fiebert mit und möchte schnellstmöglich Fortschritte bei der Mörderjagd sehen. Eingebaute, nebensächliche Begebenheiten werden mitunter sehr ausführlich geschildert, drücken die Spannung. Einiges bleibt offen, Leonardo wird noch eine Rolle spielen. Handlungshintergründe der Gegenseite bleiben im Dunklen, schade.
Eine faszinierende und originelle Idee, kein Thriller im üblichen Stil. Fortsetzung erwünscht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Tempo
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 09.11.2017

Die Liebe macht sich Gedanken

The Romantics, oder wie Gael das mit der Liebe lernte
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Gael, Teenager, hat Kummer wegen der Trennung seiner Eltern. Zum Glück hat er seine Freundin Anika, die er liebt und der er das auch sagt. Leider. Denn sie ... bandelt hinter seinem Rücken mit seinem besten ...

Gael, Teenager, hat Kummer wegen der Trennung seiner Eltern. Zum Glück hat er seine Freundin Anika, die er liebt und der er das auch sagt. Leider. Denn sie ... bandelt hinter seinem Rücken mit seinem besten Freund an. In aller Öffentlichkeit.
Der geneigte Leser erfährt das von der Liebe höchstpersönlich, der wir diese Geschichte verdanken. Sie hat es nicht leicht; erst lässt sie die Ehe der Eltern unbeaufsichtigt, dann gerät die Beziehung der beiden Jugendlichen aus dem Ruder. Armer Gael. Er wird von Cara überfahren, im wahrsten Sinne des Wortes und glaubt, sie könnte seine neue Einzige werden. Wirklich? Was wird mit Sammy, der Babysitterin – pardon, Tutorin– seiner kleinen Schwester? Eigentlich war sie von der Liebe als Gaels Traumfrau vorgesehen.ein liebes Ding, bleibt aber etwas blass.
Die Liebe, hier als ein selbständig handelndes Wesen mit strengen Regeln zu sehen, erzählt so einiges über ihren Job. Eine ganz andere als die gewohnte Erzählstruktur eines Teeniebuches. Originell und witzig. Gut gefallen haben mir die kurzen Kapitel, ein auf den Punkt gebrachter Googlesuchverlauf, die Schilderung von Masons Freundschaftsbeweisen.
Nicht ganz so ansprechend fand ich das Cover und einige sehr ausführliche Beschreibungen. Das sonst gut und fluffig zu lesende Buch wirkte dadurch teilweise langweilig. Einen dicken Zusatzpunkt gibt es aber für das Ende. Das Resultat war zu erwarten, aber wie es dazu kam, war schon nett zu erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 28.08.2017

Eine Landlady mit Herz

Herzmuscheln
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Kyla lässt Dublin mit gebrochenem Herzen zurück. Sie hat keinen Job, keine Wohnung, aber ein leicht verloddertes Guesthouse in Connemara. Das ist eigentlich sehr schön, aber mit einem eigenwilligen Bewohner, ...

Kyla lässt Dublin mit gebrochenem Herzen zurück. Sie hat keinen Job, keine Wohnung, aber ein leicht verloddertes Guesthouse in Connemara. Das ist eigentlich sehr schön, aber mit einem eigenwilligen Bewohner, den sie nicht los wird. Das erweist sich später als Glücksfall. Viel verwirrender ist ein merkwürdiger Gast, der schon mal durchs Fenster einbricht, wie tot auf dem Rasen liegt oder mit Pfeil uns Bogen schießt. Das Guesthouse wird hergerichtet, Freundinnen, nette Gäste und ein Pony stellen sich ein. Und das Geheimnis des komischen Mannes wird gelüftet.
Locker flockig geschrieben, gut zu lesen. Wenig Überraschendes, aber die Figuren werden mit Wärme dargestellt. Denkanstöße zum Umgang mit älteren Menschen werden gegeben. Ein Buch zum Träumen, schöne Urlaubslektüre.