die Gefahren im Netz
Etwas skeptisch ließ ich mich wieder auf ein Buch von Jilliane Hoffman ein, da ich nach Cupido doch etwas enttäuscht von ihren Nachfolgern war. Mit "Mädchenfänger", ihrem neusten Werk, konnte die Schriftstellerin ...
Etwas skeptisch ließ ich mich wieder auf ein Buch von Jilliane Hoffman ein, da ich nach Cupido doch etwas enttäuscht von ihren Nachfolgern war. Mit "Mädchenfänger", ihrem neusten Werk, konnte die Schriftstellerin mich wieder fesseln und an ihren Anfangserfolg anknüpfen.
Mit einem Thema, das zwar nicht neu , aber nicht minder aktuell ist,beschäftigt sich die Schriftstellerin in ihrem neuen Buch"Der Mädchenfänger".Die Gefahren, denen unsere Kinder in Chatrooms ausgesetzt sind.Mit über 1000 vermissten Kindern in Deutschland und fast 1 Millionen in den Staaten, wenn man die Dunkelziffer mitrechnet, ein Thema,was nie an Aktuallität verliert. Handelt es sich doch nicht nur um Ausreisser, sondern auch vielfach um Kinder,die einem Verbrechen zum Opfer fielen und das nicht selten durch Personen ,die sie in irgendwelchen Foren kennengelernt haben, so wie Lainey, ein dreizehnjähriger Teenager aus Florida,die sich sehr einsam und nicht angenommen fühlt.Ihre Mutter und ihr Stiefvater sind umgezogen und Lainey hat dadurch ihre beste Freundin nicht mehr in unmitttelbarer Nähe. Ihre Mutter ist mit ihrer ältesten Schwester total überfordert, die mit Drogen und kriminellen Handlungen auf sich aufmerksam macht.Ihr kleiner Bruder, der leibliche Sohn ihres Stiefvaters,den Lainey nicht ausstehen kann, ist der Prinz der Familie, für sie bleibt da nicht viel Platz.Um so glücklicher ist sie als sie im Chatroom den "süssen 17,-jährigen Zach, alias El Capitan"kennenlernt. Sie macht sich 3 Jahre älter und schickt ihm auf Anfrage ein Bild von ihr,auf dem sie auch tätsächlich älter wirkt. Als Zach um ein Date bittet, ist sie überglücklich.Doch dieses Treffen endet nicht so, wie sie es sich dachte, sie wird von einem Mann,der keinerlei Ähnlichkeit mit Zach hat verschleppt und in einem dunklen Raum gefangen gehalten und misshandelt.
Bobby Dees,Spezial Agent des CAC(Crimes Against Children) wird mit diesem Fall beauftragt.Ihm liegen vermisste Kinder sehr am Herzen und er kann sich gut in die Gefühle der Eltern hineinversetzen, da seine eigene Tochter Kathy, selbst seit einem Jahr vermisst wird.Seine Rückführquote liegt sehr hoch, allerdings findet er die Kinder nicht immer lebend.
Auch jetzt werden grausam zugerichtete Mädchenleichen gefunden.In der Not verbündet sich Bobby sogar teilweise mit einem Journalisten,dem der"Picassomörder"Bilder mit abgebildeten Mordopfern schickt, die Hinweise auf den Fundort geben. Die Zeit drängt den Mörder zu finden, da die Morde an Grausamkeit zunehmen. Als Bobby ein Bild eines Mordopfers in die Hände bekommt, das seiner Tochter Kathy verblüffend ähnlich sieht, erkennt er, dass der Picassomörder es auf ihn abgesehen hat.
Spannend und sehr nachvollziehbar erzählt die Schriftstellerin den Lesern die Geschichte von Lainey. Jede Mutter,oder auch Vater weiss um die Gefahren des Internet und verfolgt nun atemlos diese Geschichte eines pupertierenden Mädchens, deren Treffen grausam endet. Der Leser fühlt sich angesprochen und kann nachvollziehen., wie einfach es für Verbrecher ist, in diesem Medium ihre Opfer zu finden.Die Identität der Personen ist nicht nachvollziehbar, jeder kann seine Angaben fälschen und gerade Pubertierende sind ideale Opfer, da die Chatrooms von ihnen bevölkert werden und ihr Vertrauen in die Welt noch groß ist.
Mich hat dieser Thriller sehr nachdenklich zurückgelassen und mir so manche Gänsehaut beschehrt. Auch dass die Autorin auf alzu blutige Beschreibungen verzichtet hat, hat mir gut gefallen. Alles in allem ein wieder gelungenes Buch dieser Autorin, die hoffentlich noch viele dieser Art folgen läßt.