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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2019

Der Finder

Tiefes Grab
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Für die Eltern der ermordeten Mädchen ein großer Wunsch: wenigstens eine würdevolle Bestattung vornehmen zu können. Aber wie, wenn der Mörder nicht verrät, wo er die Leichen vergraben hat? Martin Reese ...

Für die Eltern der ermordeten Mädchen ein großer Wunsch: wenigstens eine würdevolle Bestattung vornehmen zu können. Aber wie, wenn der Mörder nicht verrät, wo er die Leichen vergraben hat? Martin Reese erfüllt einigen Hinterbliebenen diesen Wunsch. Akribisch wertet er Polizeiprotokolle, die er von einem korrupten Beamten erhält, aus. Es gelingt ihm tatsächlich, mehrere Verstecke ausfindig zu machen. Dadurch lenkt er Aufmerksamkeit von höchst unerwünschter Seite auf sich. Auch die Polizei ist stark irritiert.
Nathan Ripley hat einen packenden Thriller mit besten Zutaten gespickt: Serienmörder, Psychopathen, Kindheitstraumata, sowohl bestechliche als auch geniale Beamte, fiese Kollegen und Probleme mit Familienangehörigen. Marin selbst ist vielschichtig, nicht nur liebevoller Vater oder erfolgreicher Ex-Unternehmer, sondern besessen von seinem ungewöhnlichen Hobby. Spannend zu lesen, wie seine Suche endet.
Packende Lektüre aus dem Bastei Entertainment Verlag, aus dem kanadischen Englisch übersetzt von S. Hohner.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Hebammen im 1. Weltkreig

Aufbruch in ein neues Leben
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Deutschland zur Zeit des 1. Weltkrieges. Väter, Söhne, Freunde sind an der Front. Die Bevölkerung hungert und friert.
Margots Familie ist bitterarm, wohnt im vierten Hinterhof. Luise kommt aus einem kleinen ...

Deutschland zur Zeit des 1. Weltkrieges. Väter, Söhne, Freunde sind an der Front. Die Bevölkerung hungert und friert.
Margots Familie ist bitterarm, wohnt im vierten Hinterhof. Luise kommt aus einem kleinen Dorf in Ostpreußen, Edith wuchs in einer vornehmen Villa bei reichen Eltern auf. Was haben diese so unterschiedlichen jungen Frauen gemeinsam?
Der Buchtitel erklärt es: für sie beginnt mit ihrer Ausbildung der Weg in ein neues Leben. Egal, ob Abnabelung vom Elternhaus, Kinderliebe oder der Wunsch nach einem angesehenen und besser bezahlten Beruf, hartnäckig verfolgen sie ihren Traum, Hebamme zu werden.
Linda Winterberg beschreibt nicht nur die Motive und Gedanken der sympathischen Buchheldinnen, sondern zeichnet zugleich ein Bild bitterster Armut in Neuköln, der hohen Kindersterblichkeit und der Kriegsmüdigkeit in weiten Teilen der Bevölkerung. Historische Persönlichkeiten und Geschehnisse finden ihren Platz genau wie auch die Liebe eine Rolle spielt. Gründlich recherchierte Begebenheiten aus den Jahren 1917/18 vermitteln authentische Atmosphäre.
Liest sich in einem Rutsch. Da dieses Buch der Auftakt zu einer Saga ist, darf man gespannt darauf sein, wie es mit den engagierten Dreien weiter geht.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Die Hand an der Wange des Anderen

Die Stille des Todes
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Die Hand an der Wange des Anderen
Feiertage und Festtage sind ein Grund zur Freude. Normalerweise. Nicht jedoch, wenn wieder zwei Leichen gefunden werden. Genau wie vor 20 Jahren jeweils ein entkleidetes ...

Die Hand an der Wange des Anderen
Feiertage und Festtage sind ein Grund zur Freude. Normalerweise. Nicht jedoch, wenn wieder zwei Leichen gefunden werden. Genau wie vor 20 Jahren jeweils ein entkleidetes Paar mit je einer Hand an der Wange des Anderen. Der damals als schuldig befundene angesehene Bürger aus Vitoria sitzt im Gefängnis, der kann es doch wohl nicht sein. Sein Zwillingsbruder hatte ihn überführt. Möchte der nun wieder verhindern, dass Tasio freikommt?
Inspector Unai Lopez de Ayala, genannt Kraken, sucht fieberhaft zusammen mit seiner Partnerin Inspectora Estibaliz nach Spuren, nach Ansatzpunkten.
Eva Garcia Saenz beschreibt die Suche spannend, nach und nach offenbaren sich die Hintergründe der Taten. Menschliche Schwächen, sympathische und weniger liebenswürdige Personen rücken in den Focus. Falsche Vermutungen sorgen für Überraschungen. Und immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die sich als bedeutsam erweisen.
Ein unterhaltsamer Thriller mit leichten Längen, aber gut zu lesen.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Zauberhafter Schmetterling

Wanka würde Wodka kaufen
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Wenn man plötzlich eine neue Identität annehmen, einen Unbekannten mit zwei nervigen Teenies heiraten und in ein fremdes Land ziehen muss - wie fühlt man sich dabei? Wanka jedenfalls muss das meistern ...

Wenn man plötzlich eine neue Identität annehmen, einen Unbekannten mit zwei nervigen Teenies heiraten und in ein fremdes Land ziehen muss - wie fühlt man sich dabei? Wanka jedenfalls muss das meistern und nebenbei mit den Tücken der deutschen Sprache kämpfen. Wie gefährlich ist ein Ohrwurm, gibt es eine Party zum FEIERabend, was macht ein Pferd, ein Bürohengst im Arbeitszimmer? Und wenn es nur das wäre, aber da sind Jobs, die durch fiese Begleitumstände einfach nicht machbar sind.Wanka ist unglaublich sympathisch und hat das Herz auf dem rechten Fleck, aber wird sie mit oder trotz Hans-Peter Lehmann ihren Weg gehen?Jule Kaspar bringt den Leser zum Schmunzeln, zum Lachen und zum Nachdenken. So eine originelle Hauptfigur gab es lange nicht! Ein wunderbarer Roman aus dem Knaur Verlag.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Was auf einem Friedhof geschieht....

Totengräbers Tagebuch
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Rusty ist ein Taugenichts. Arbeit- naja, Respekt vor Anderen- nein, Alkohol- gern. Ein Jobangebot als Hilfsgärtner auf dem Friedhof: kann man sich ja mal angucken. Dabei bleibt es nicht, wider Erwarten ...

Rusty ist ein Taugenichts. Arbeit- naja, Respekt vor Anderen- nein, Alkohol- gern. Ein Jobangebot als Hilfsgärtner auf dem Friedhof: kann man sich ja mal angucken. Dabei bleibt es nicht, wider Erwarten gefällt Rusty der Job, er kniet sich hinein und bekommt anspruchsvollere Aufgaben. Dazu gehören Graböffnungen, Sarg tragen, Vorbereitung und Organisation von Bestattungen. Sogar ein ganzer Friedhof wird ihm überantwortet. Schlecht bezahlt, nimmt er auch Rufbereitschaft an und muss nun Verstorbene, Unfallopfer und Selbstmörder abholen und einsargen. Das zehrt am Körper und an der Psyche. Aber ist ein Bürojob die Lösung?
Interessant und detailreich berichtet Volker Langenbein, unterstützt von K. N. Frick, vom Alltag eines Totengräbers. Unglaublich viele verschiedene Arbeiten müssen erledigt, zahlreiche Anforderungen müssen erfüllt werden. Dazu kommen die verschiedensten Charaktere der Hinterbliebenen, trauernde, verstörte, anmaßende Menschen wollen betreut werden.
Engagiert, voller Empathie und nie respektlos beschreibt Rusty seine verantwortungsvolle Aufgabe. Hat man nie drüber nachgedacht und weiß nun diesen Beruf, der hier als Berufung wahrgenommen wird, zu schätzen.
Lesenswertes aus dem Hirnkost Verlag.