In den Romanen um „Max Leif“ spielt Jekaterina Poljakow nur eine Nebenrolle, hinterlässt dort aber schon einen bleibenden Eindruck mit ihrer direkten Art und dem Herz am rechten Fleck. In „Wanka würde ...
In den Romanen um „Max Leif“ spielt Jekaterina Poljakow nur eine Nebenrolle, hinterlässt dort aber schon einen bleibenden Eindruck mit ihrer direkten Art und dem Herz am rechten Fleck. In „Wanka würde Wodka kaufen“ steht sie nun im Mittelpunkt des Geschehens und der Leser erfährt mehr über ihren persönlichen Hintergrund.
Sie wurde in Leningrad geboren als Wanka Nikolajewna Iwanowa, ihr Herz gehört Russland und dem Zirkus. Doch nach einem folgenschweren Zusammentreffen mit der russischen Mafia ist sie gezwungen, im Rahmen eines Zeugenschutzprogrammes nach Deutschland zu ziehen, dort einen neuen Namen anzunehmen und eine Scheinehe einzugehen.
Wanka sieht sich sich mit einer fremden Kultur konfrontiert, deren Regeln und Sprache sie vor einige Herausforderungen stellen, ihr Ehemann Vladimir und seine beiden halbwüchsigen Kinder kümmern sich ebenso wenig um sie wie ihr Betreuer Herr Lehmann. Im Arbeitsleben eckt Wanka mit ihrer direkten und unverblümten Art ebenso schnell an, wie sie ihre Jobs wieder los wird.
Doch nach und nach lernt sie, mit ihrem neuen Umfeld umzugehen, sich in das Herz ihrer neuen Familie zu schleichen und sich mit ihrer neuen Identität als Jekaterina Poljakow anzufreunden.
Wie schon in den Geschichten um Max Leif hat mich auch hier wieder begeistert, wie lebensnah die Autorin ihre Charaktere erschafft, man spürt beim Lesen immer wieder, wie sehr ihr ihre Figuren ganz offensichtlich ans Herz gewachsen sind. Dazu kommt eine ausgewogene Mischung aus humorvollen und traurigen bis tragikomischen Szenen. Ich habe mehrfach lauthals gelacht, mir aber ebenso oft Tränen der Rührung aus den Augen wischen müssen, die Geschichte dabei aber nie als kitschig empfunden. Wanka eröffnet dem Leser eine ganz andere Sicht auf unsere Sitten und Gebräuche, hinter den komisch anmutenden Szenen steckt eine Menge Gesellschaftskritik.
Mich hat dieser neue Roman von Juliane Käppler alias Jule Kaspar rundum begeistert.