Mega ...
Die stumme PatientinEs scheint, als würde ich langsam den Weg zurück zu den Thrillern finden. Ich habe mich dieses Jahr schon mehrfach verführen lassen und auch dieses Buch klang einfach zu gut, um daran vorbei zu kommen.
Der ...
Es scheint, als würde ich langsam den Weg zurück zu den Thrillern finden. Ich habe mich dieses Jahr schon mehrfach verführen lassen und auch dieses Buch klang einfach zu gut, um daran vorbei zu kommen.
Der Schreibstil war wahnsinnig einnehmend. Es war spannend, aufwühlend und absolut interessant . Die Erzählperspektive aus Sicht von Theo hat mir richtig gut gefallen und harmoniert wunderbar mit den Tagebucheinträgen von Alicia. Genial gelöst, um in ihre Köpfe gucken zu können, gerade auch, weil Alicia ja nicht spricht.
Wir begegnen Theo Faber, seines Zeichens Psychotherapeut. Er führt uns in die Geschichte und wir erleben, wie er von einer sicheren Stelle nach Grove wechselt, um sich dem Fall von Alicia Berenson anzunehmen. Diese hat ihren Mann getötet und ist seitdem stumm. Wir erleben den Alltag in der geschlossenen Psychatrie und wie Theo sich langsam voran tastet. Er spielt stellenweise eher Detektiv und ich gestehe, dass ich an einem gewissen Punkt geahnt habe, wohin sich die Story entwickeln könnte. Seine Nachforschungen werfen auf jeden Fall die Frage auf: Was ist in jener Nacht wirklich passiert und welches Interesse hat Theo daran? Denn seine “Faszination” an dem Mord oder an der Person Alicia sind unumstritten. Ich muss ehrlich sagen, dass ich genauso gespannt war zu erfahren, ob meine Theorie sich bewahrheitet.
Zur Story kann ich nur sagen: Wow. Auch wenn ich ab einem gewissen Punkt einer Ahnung hatte, war mir bis zum Schluss nicht wirklich klar, ob ich richtig lag. Es war auf jeden Fall genial gemacht und ich fühlte mich richtig gut unterhalten. Man bekommt eine Vielzahl an Verdächtigen präsentiert, die es auch tatsächlich gewesen sein können, aber irgendwas passte dann doch immer nicht und man tappte eigentlich wieder im Dunkeln.
Mit den Charakteren bin ich ebenfalls voll auf zufrieden. Theo ist eine sympathische Figur und ich fand ihn wahnsinnig authentisch. Gerade auch, weil er von vornherein klarstellt, nur Psychotherapeut geworden zu sein, um eigene Sachen aus seiner Kindheit zu verarbeiten.
Alicia ist eher der schweigsame Typ, aber auch sie machte auf mich einen authentischen Eindruck. Ihre Reaktionen passten und gewisse Stellen ihres Verhaltens, machen sie zur perfekten Täterin. Chapeau. Sehr gut gelungen.
Fazit
Ich, als wenig Psychothrillerleserin, bin mehr als nur schwer begeistert. Super durchdachte Story mit authentischen Charakteren, die zum Mitraten einladen. Auch wenn die Verschleierungstaktik bei mir nicht ganz aufging, war es trotzdem in keinster Weise langweilig. Mich konnte der Autor absolut überzeugen und daher gibt es auch eine Leseempfehlung, samt 5 Sternen. Absolut genial