Das Böse in Gestalt eines Biedermanns
DornenspielKurzfassung
Griffin Davenport, genannt Decker, liegt im Koma. Seit mehreren Jahren war der FBI-Agent undercover in einem Menschenhändlerring aktiv, beim Zugriff auf dessen Boss wurde er angeschossen und ...
Kurzfassung
Griffin Davenport, genannt Decker, liegt im Koma. Seit mehreren Jahren war der FBI-Agent undercover in einem Menschenhändlerring aktiv, beim Zugriff auf dessen Boss wurde er angeschossen und schwer verletzt. In der Dunkelheit seiner Bewusstlosigkeit vernimmt er die beruhigenden Geräusche und Berührungen einer ihm unbekannten Frau, die ihm Trost spenden und zurück ans Licht führen. Doch je wacher er wird, desto mehr Erinnerungen kommen zurück und plötzlich weiß er, dass sein Auftrag noch nicht erledigt ist, denn er muss Kinder aus einer Hölle von Missbrauch und Pornographie retten. Die Rückkehr dieser Erinnerung bringt ihn in tödliche Gefahr.
Handlung
Die Handlung von „Dornenspiel“ schließt sich direkt an die Handlung von „Dornenkleid“ an. FBI-Agentin Kate Coppola macht sich zusammen mit Decker und ihrem Team daran, den Kopf des Kinderpornorings auszuschalten auf dessen Spur sie Deckers Erinnerungen und Aufzeichnungen bringen. Doch der Mann scheint ein Geist zu sein, trotz jahrelanger Aktivitäten gibt es keine polizeilichen Aufzeichnungen über ihn. Als ein Mordanschlag auf Decker verübt wird, zeigt sich, dass dieser Mann über ein dichtes Netzwerk an Helfern verfügt, etwa auch innerhalb von Polizei und FBI?
Charaktere
Karen Rose schafft es in meinen Augen sehr leicht, Charakteren Leben einzuhauchen. Meist sind es Menschen mit Ecken und Kanten, deren Eigenheiten einem als Leser manchmal den letzten Nerv rauben und deren Handlungen und Gedankengänge nicht immer vollkommen nachvollziehbar sind. Doch das macht sie für mich gerade um so menschlicher.
Decker, der schon im zweiten Roman der Dornenreihe eine Rolle spielte, ist in diesem Band der Hauptprotagonist, und gefällt mir sehr gut. Auch Kate ist mir als Hauptprotagonistin sehr sympathisch. Und wie man es von Karen Rose gewohnt ist, tauchen auch in „Dornenspiel“ Protagonisten aus ihren anderen Romanen auf, so dass ich mich als Leserin umgeben von guten Freunden auf den Weg durch diese Ermittlung begeben kann. Gerade aufgrund der vielen Verstrickungen der Protagonisten untereinander kann ich nur empfehlen, die Bücher von Karen Rose in der richtigen Reihenfolge zu lesen!
Schreibstil
Der Schreibstil von Karen Rose ist leicht zu lesen und hat keinerlei literarischen Tiefgang, doch das erwarte ich von einem (Lady)Thriller auch gar nicht. Ich möchte unterhalten werden, möchte das Prickeln der Spannung erleben und dies gelingt der Autorin meistens mühelos.
Fazit
In ihrem dritten Roman der Dornen-Reihe "Dornenspiel" bleibt Karen Rose ihrem gewohnten Schema treu: zwei Menschen, jeweils beeinträchtigt durch mindestens einen schweren Schicksalsschlag, treffen aufeinander und begreifen innerhalb der Ermittlungen zu einer Verbrechensserie, dass sie ihr Leben miteinander teilen wollen. Wer diese Vorhersehbarkeit und die stets zugrundeliegenden Liebesgeschichten innerhalb eines Thrillers mag, der ist mit einem Ladythriller von Karen Rose im Allgemeinen gut bedient.
"Dornenspiel“ ist mein nunmehr zwanzigster Roman von Karen Rose und ich empfinde ihn als sehr gelungen. Das Thema Kindesmissbrauch und Pornographie ist jedoch kein einfaches und gerade die Perspektivwechsel innerhalb des Romans, bei dem auch aus der Sicht des Täters und aus der Sicht des Opfers Teile der Geschichte erzählt werden, lassen die Geschehnisse umso realer wirken und erschüttern mich als Leserin ungemein.