„Dornenkleid“ ist nach „Dornenmädchen“ der zweite Band der „Dornen-Reihe“. Der Fall ist in sich abgeschlossen, nimmt aber immer wieder mal Bezug auf den ersten Band. So gibt es ein Wiedersehen mit Deacon Novak und Faith Corcoran, den beiden Protagonisten aus dem ersten Teil. Auch Kate Coppola spielte bereits in früheren Büchern eine Rolle und stößt in diesem Teil zu dem Ermittlerteam.
Die Hauptprotagonisten sind aber diesmal der Journalist und Herausgeber einer Zeitung Marcus O’Bannion und die Polizistin Scarlett Bishop, deren Partner Deacon Novak vom FBI ist.
Das Thema des vorliegenden Falls ist Menschenhandel, Ausbeutung und so schlimm, dass man es schon Sklaverei nennen muss. Mir ist das sehr nahe gegangen und die Autorin zeigt menschliche Abgründe auf, die für mich jenseits meiner Vorstellungskraft liegen.
Marcus versucht als Journalist immer wieder Opfern von Missbrauch zu helfen, indem er die Täter in seiner Zeitung öffentlich macht. So versucht er auch der jungen Tala zu helfen, nachdem er Wochen gebraucht hat, ihr Vertrauen zu gewinnen. Als es zu einem geheimen, nächtlichen Treffen kommt, wird Tala vor seinen Augen erschossen und auch er wird angeschossen, trug aber glücklicherweise eine Schutzweste. Er ruft die Polizistin Scarlett Bishop zu Hilfe, die er vor 9 Monaten kennengelernt hat und der er vertraut. Seitdem fühlt er sich auch zu ihr hingezogen ohne zu ahnen, dass es ihr genauso geht. Gemeinsam versuchen sie herauszufinden, wer der Täter ist, ob der Anschlag eher Tala oder Marcus galt und sie kommen dabei einem Menschenhändler-Ring auf die Spur.
Man sollte sich von den über 900 Seiten nicht abschrecken lassen, denn dieser Thriller hat es in sich und die Seiten fliegen nur so dahin. Ich war so gefangen in der Geschichte, dass ich das Buch in zwei Tagen „weggesuchtet“ habe.
Karen Rose hat hier einen wirklich nervenzerreißenden Plot geschaffen, der mich durchgehend gefesselt hat.
Zwischendurch erhält man in einem zweiten Erzählstrang Einblicke in den Menschenhändler-Ring und hat damit als Leser einen Wissensvorsprung vor den Ermittlern. Aber auch hier hat die Autorin noch Wendungen und Überraschungen eingebaut, so dass die Spannung nicht verloren geht, auch wenn man die Täter kennt. Denn das Ganze stellt sich als so umfangreich und komplex heraus, dass man alle Zusammenhänge erst gegen Ende erkennt.
Es gibt viel Action und auch immer wieder kleine Nebenschauplätze. Luft holen kann man eigentlich nur in den romantischen und leidenschaftlichen Momenten zwischen Scarlett und Marcus.
Wie von Karen Rose gewöhnt, ist die Liebesgeschichte ein Teil der gesamten Story und fügt sich gut ins Geschehen ein. Die Romanze verläuft glaubhaft und gibt auch tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der Protagonisten.
Viele kleine, liebevolle Details tragen zu der gelungenen Charakterisierung der Protagonisten bei und runden die Geschichte damit auch ab.
„Dornenkleid“ ist rasant, spannend, nervenaufreibend aber auch romantisch und sinnlich.
Diese Mischung beherrscht Karen Rose in Perfektion!
Fazit: 5 von 5 Sternen
© fanti2412.blogspot.com