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Veröffentlicht am 12.03.2023

Ein ganz besonderer New Yorker Sommer

Es war einmal in Brooklyn
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"Sich in sich selbst zu verlieben, ist der Schlüssel zum Glück."

Der Sommer 1977 stellt New York vor besondere Herausforderungen. Die Temperaturen brechen Rekorde, die Polizei jagt einen Serienmörder, ...

"Sich in sich selbst zu verlieben, ist der Schlüssel zum Glück."

Der Sommer 1977 stellt New York vor besondere Herausforderungen. Die Temperaturen brechen Rekorde, die Polizei jagt einen Serienmörder, der später als "Son of Sam" bekannt werden sollte. Auch für die 17 Jahre alten besten Freunde Juliette und David wird sich das Leben für immer verändern. Der krebskranke David begreift, dass er seine beste Freundin liebt. Doch wie viel Zeit bleibt ihm noch?

Der Roman beschreibt in eindringlicher Weise die Stimmung im New Yorker Hitzesommer 1977. Nicht nur die Temperaturen steigen, sondern auch die Angst der Menschen vor einem Serienkiller. Die Autorin schafft es wirklich gut, die Handlung in diese Stimmung einzubetten. Der Schreibstil lässt sich angenehm und schnell lesen. Sowohl Juliette als auch David sind nahbare und sympathische Charaktere, die versuchen herauszufinden wo die Zukunft sie hinführen wird. Die Entwicklung und Unsicherheiten der Teenager wird authentisch dargestellt. Auch die Krebserkrankung von David wird empfindsam abgebildet. Eine absolute Leseempfehlung für Fans von stimmungsvollen Romanen.

Vielen Dank an den Kindler Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 26.02.2023

The beautiful people - oder etwa nicht?

Equilon
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"Hätte ich Flügel, ich hätte ein Leben. So bleibt mir nur die Nacht."

Die Erde ist zerstört und nur noch in Teilen bewohnbar. Die Menschen in den Grenzländern kämpfen ums Überleben mit einer Hoffnung: ...

"Hätte ich Flügel, ich hätte ein Leben. So bleibt mir nur die Nacht."

Die Erde ist zerstört und nur noch in Teilen bewohnbar. Die Menschen in den Grenzländern kämpfen ums Überleben mit einer Hoffnung: New Valley. Der Algorithmus EQUILON entscheidet, wer zu den wenigen Auserwählten gehört und ein neues Leben beginnt. Jenna hat hart dafür gekämpft und wurde auserwählt. Im Gegensatz zu Dorian, dessen Score immer weiter sinkt.

Die Autorin hat eine dystopische Welt erschaffen, die durch Korruption und Macht, Bedrohung durch den Klimawandel, Überwachung und künstliche Intelligenz manchmal gar nicht so weit weg erscheint. Ist ein IT-gestütztes System wirklich in der Lage zu entscheiden wer privilegiert ist, wenn dieses System durch Menschen erschaffen und weiterentwickelt wird?

Der Schreibstil ist bildhaft, liest sich gut und konnte mich direkt zu Beginn in die Geschichte ziehen. Die Handlung wird abwechselnd aus den Perspektiven von Jenna und Dorian erzählt. Beide Charaktere waren mir sofort sympathisch. Ich hätte mir von Jenna etwas mehr Skepsis gegenüber dem System und den Menschen in New Valley gewünscht. Auch einen tieferen Einblicke in die Welt der Rebellen wäre schön gewesen. Das Ende kam sehr plötzlich, obwohl ich glaube die Welt um New Valley hätte durchaus Potenzial für eine Fortsetzung. Für Fans von dystopischen Romanen absolut empfehlenswert.

Vielen Dank an den dtv Verlag, der mir in Kooperation mit Vorablesen ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 12.02.2023

Das Verschwinden von Agatha Christie aus einer ganz anderen Perspektive

Die Affäre Agatha Christie
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"Auch geteiltes Leid kann unerwartete Wärme hervorbringen, selbst wenn es die Ruinen unserer Welt gleichzeitig mit grellem Licht ausleuchtet."

1926 verschwindet die bekannte Autorin Agatha Christie, halb ...

"Auch geteiltes Leid kann unerwartete Wärme hervorbringen, selbst wenn es die Ruinen unserer Welt gleichzeitig mit grellem Licht ausleuchtet."

1926 verschwindet die bekannte Autorin Agatha Christie, halb England sucht nach ihr. Ich habe erwartet, diese elf Tage aus Sicht von Agatha zu erleben. Der Roman wird jedoch aus Sicht von Nan, der Affäre von Agathas Ehemann Archie erzählt. Agatha ist hier eher ein Nebencharakter.

Nan tritt oftmals als allwissende Erzählerin in Situationen auf, in denen sie nicht anwesend war und gar nicht wissen konnte was passiert ist. Auch beschreibt sie bereits Situationen aus der Zukunft und nimmt somit in Teilen das Ende vorweg. Diese
Form des Schreibstils habe ich bisher noch nicht gelesen. Zu Beginn hat mich das etwas irritiert, ich konnte mich aber daran gewöhnen. Nan war mir anfangs sehr unsympathisch und erscheint berechnend. Im Laufe der Geschichte wird Nans Vergangenheit ausführlich dargestellt, was ihre Beweggründe erklärt. Archie ist für mich ein unfassbar egoistischer und wankelmütiger Charakter.

Es handelt sich hier um Historical Fiction und keinesfalls um eine Beschreibung der wahren Geschehnisse. Dies im Hinterkopf und davon abgesehen, dass Agatha hier nicht die Hauptfigur ist, hat mich das Buch wirklich gut unterhalten. Als Hommage an Agatha Christie gibt es außerdem einen Mordfall zu lösen.

Vielen Dank an den Insel Verlag, der mir in Kooperation mit Lovelybooks ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

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Veröffentlicht am 07.02.2023

"OT4 bis der Mond ins Meer stürzt."

Unsere Herzen auf Repeat
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Eine kurzweilige Geschichte über Freundschaft, Musikfandom und die erste Liebe. Eva, Celeste, Gina und Steph waren unzertrennlich - auf der Bühne mit ihrer queeren Band Moonlight Overthrow und backstage. ...

Eine kurzweilige Geschichte über Freundschaft, Musikfandom und die erste Liebe. Eva, Celeste, Gina und Steph waren unzertrennlich - auf der Bühne mit ihrer queeren Band Moonlight Overthrow und backstage. Die Band trennt sich und auch die Freundschaften sind zerbrochen. Für ein Benefizkonzert treffen sie sich in ihrer Heimatstadt wieder und werden mit versteckt geglaubten Gefühlen konfrontiert.

Der Schreibstil ist einfach gehalten und lässt sich gut lesen. Die Kapitel sind kurz und abwechselnd aus den Perspektiven der Charaktere sowohl aus der Vergangenheit der Band und der Gegenwart geschrieben. Zusätzlich sind immer wieder tumblr
Einträge der Fans eingefügt, was das Lesen sehr abwechslungsreich macht.

Eva war mir direkt sympathisch. Die anderen Bandmitglieder zu Beginn eher weniger, was vor allem an der Trennungsgeschichte der Band liegt. Sicherlich ist das Finden der eigenen Identität, gerade im Lampenlicht in jungen Jahren sehr schwer, trotzdem habe ich absolut nicht verstanden, warum niemand mit Eva geredet hat. Die Unsicherheit in diesem Alter ist für mich kein überzeugender Grund. Daher fiel es mir schwer, Celeste, Gina und Steph zu mögen. Auch die Liebe zwischen Eva und Celeste
erschien mir unglaubwürdig und nicht ausreichend beschrieben. Gut gefallen hat mir das Benefizkonzert und die Gespräche zwischen Steph und deren Familie.
Insgesamt ein gutes Buch, was mich jedoch nicht richtig packen konnte.

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Veröffentlicht am 30.12.2022

Die Geheimnisse der Münchener Gesellschaft

Fräulein Anna, Gerichtsmedizin (Die Gerichtsärztin 1)
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Die Krankenschwester Anna beginnt 1912 ihren ersten Arbeitstag in der Münchener Gerichtsmedizin. Die Tote ist keine Unbekannte. Anna glaubt nicht, dass es sich hier um Selbstmord handelt. Zusammen mit ...

Die Krankenschwester Anna beginnt 1912 ihren ersten Arbeitstag in der Münchener Gerichtsmedizin. Die Tote ist keine Unbekannte. Anna glaubt nicht, dass es sich hier um Selbstmord handelt. Zusammen mit Skandalreporter Fritz ermittelt sie inmitten der Münchener Gesellschaft.

Anna wird als Frau und für ihr junges Alter erstaunlich gut in der Gerichtsmedizin aufgenommen. Die männlichen Ärzte schätzen ihre Fähigkeiten. Vielleicht ein bisschen Wunschdenken für das Jahr 1912, mir hat es aber gefallen. Die Autorin schafft es eine Atmosphäre zu erschaffen, die den Leser in die Zeit kurz vor dem Ersten Weltkrieg zurückversetzt. Der gesellschaftliche Stand der beiden Hauptcharaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, ist gut beschrieben. Anna stammt aus ärmlichen Verhältnissen und trifft auf die Welt der Adligen. Doch auch dort bedeutet Reichtum nicht unbedingt Glück. Trotz der Unterschiede entwickelt sich eine wunderbare Freundschaft.

Der Roman ist weniger Krimi mit echtem Spannungsaufbau, sondern vielmehr ein Abbild der Zeit mit Wohlfühlcharakteren. Gute Unterhaltung für einen entspannten Lesenachmittag.

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