Spannung, Emotionen und Herzschmerz
Coldhart - Strong & WeakLena Kiefer schafft es mit ihren Worten jegliche Emotionen im Leser hervorzurufen. Ob ein Lachen auf dem Gesicht oder eine Träne im Auge, ihre Bücher zeigen, wie gefühlvoll ihre Geschichten sind.
Spoiler ...
Lena Kiefer schafft es mit ihren Worten jegliche Emotionen im Leser hervorzurufen. Ob ein Lachen auf dem Gesicht oder eine Träne im Auge, ihre Bücher zeigen, wie gefühlvoll ihre Geschichten sind.
Spoiler Warnung!
In Coldhart geht es um Elijah Coldwell. Er wurde als Kind entführt und hat seitdem mit Panik- und Angstzuständen zu kämpfen. Um solche Situationen zu vermeiden, gilt für ihn eins: Niemals die Kontrolle verlieren. Dies bedeutet auch kein Mädchen näher an sich heranzulassen. Doch als er auf Felicity trifft, die gerade für ihr Studium nach New York gezogen ist, fängt seine Fassade an zu bröckeln und Felicity schleicht sich in sein Herz. Trotz allem bleibt für Elijah immer noch die Frage, wer sein Entführer war, da plötzlich sein Fall wieder Aufmerksamkeit erlangt.
Der Roman von Lena Kiefer ist gut strukturiert und verfolgt einen perfekten Aufbau. Der Prolog leitet super in das Buch ein, es entsteht Spannung und gleichzeitig wird aber noch nicht allzu viel zur fortlaufenden Handlung verraten. Lena Kiefers Schreibstil ist flüssig und lässt sich angenehm lesen. Man taucht in ihrer Geschichte ab und vergisst alles um einen herum. Sie schreibt mit Liebe zum Detail, da sie sich auf ihre vorige Reihe West Well bezieht, aber auch das Setting einzigartig beschreibt. Der spannungsbogen ist gut gestaltet, dies zeigt sich zum Beispiel anhand von plötzlichen Vorkommnissen in Elijahs Fall der Entführung. Auch am Ende hat Lena Kiefer nicht auf die Kirsche auf der Torte verzichtet und hat den Roman mit einem dramatischen offenen Ende abgeschlossen.
Ebenso gut hat mir die Handlung gefallen. Es wurden nämlich viele unterschiedliche Themen angesprochen, die aber nicht nur aufgezählt wurden, sondern auch im richtigen Maße ausgeführt wurden. Die Geschichte rund um Elijahs Entführung und die Auflösung des Falls hat mich in den Bann gezogen, aber auch Felicitys Ankunft und ihre Eingewöhnung in New York waren großartig beschrieben. Ebenfalls haben mir die sensibleren Themen wie PTBS oder auch Substanzmissbrauch gefallen und Lena Kiefer ist sehr seriös und gut mit diesen schwierigen Themen umgegangen.
Nun aber zu den Charakteren. Elijah ist ein sehr tiefgründiger Charakter. Er hat mich direkt angesprochen. Nach außen hin ist er der eher harte, selbstbewusste und disziplinierte Mann. Von innen hat er aber eine weiche Schale, denn er ist empathisch, hilfsbereit und ein echter Beschützer. Er trägt seine Entführung mit sich selbst aus. Dies macht ihn nicht nur zu einem tiefgründigen, sondern auch interessanten und schwer entschlüsselbaren Charakter. Durch seinen liebevollen Umgang mit seinem Hund und seine Hilfsbereitschaft gegenüber Felicity, hat Elijah mein Herz höherschlagen lassen. Die Verbindung zwischen den beiden ist besonders und tiefgründig. Die beiden sind gegenseitig gut füreinander und doch zum Scheitern verurteilt.
Insgesamt hat mir Coldwell sehr gut gefallen, da es ein in sich stimmiger Roman war. Die spannenden Elemente haben sich mit den romantischen und schönen Elementen abgewechselt. Ebenso haben sich beide Charaktere perfekt ergänzt. Ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Trilogie und bin gespannt wie sowohl die Ermittlungen im Fall von Elijahs Entführung als auch die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten seinen Lauf nehmen wird.