Profilbild von Schaefche

Schaefche

Lesejury Profi
offline

Schaefche ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schaefche über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2017

Spannung in Köln

Treuetat
0

Kommissarin Verena Irlenbusch lebt seit dem Tod ihrer Eltern vor vielen Jahren bei ihrer Großmutter Ruth. Leider ist diese inzwischen dement, so dass Verena für sie Nina angestellt hat, die tagsüber bei ...

Kommissarin Verena Irlenbusch lebt seit dem Tod ihrer Eltern vor vielen Jahren bei ihrer Großmutter Ruth. Leider ist diese inzwischen dement, so dass Verena für sie Nina angestellt hat, die tagsüber bei ihr ist, wenn Verena auf der Arbeit ist. Doch eines Tages muss Nina sie verlassen und Verena muss die Versorgung von Ruth spontan umsortieren - und dass parallel zu drei Morden, bei denen es zwar Hinweise gibt, dass sie zusammenhängen könnten, aber unklar ist, inwiefern sie das tun. Da die Opfer ein Uni-Dozent, eine Fußpflegerin und eine Bibliothekarin sind, sind die Verbindungen sehr unterschiedlich klar. Zumal immer mehr verschwimmt, wer nun Täter und wer Opfer ist...

Dieses war mein erstes Buch von Elke Pistor und es wird nicht mein letztes sein! Die Geschichte ist spannend und mir war sehr lange unklar, wie alles zusammenhängt und wer und was hinter allem steckt. Dazu kommen Einschübe, die ich mir lange nicht erklären konnte und wo ich erst mal einem Irrglauben aufgesessen bin. Dazu kommt, dass sich das Buch so flüssig liest, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte.

Die Protagonisten haben es zwar auch im Privaten alle nicht leicht, sind aber dabei nett und wirken sympathisch. Positiv ist mir aufgefallen, dass es genau die richtige Zahl Protagonisten war, um mich rätseln zu lassen, wer wohl der Täter gewesen sein könnte, ich aber immer noch den Überblick behalten konnte, wer wer ist. Dazu kommt, dass dieses der 2. Band einer Reihe ist, was man zwar an manchen Stellen merkt, aber man kann der Geschichte trotzdem sehr gut folgen. Zudem ist die Thematik erschreckend, aber gleichzeitig neu.

Fazit: Von Verena Irlenbusch will ich auf jeden Fall mehr lesen! Klare Empfehlung für Fans deutscher Krimis!

Reihenfolge:
1. Vergessen
2. Treuetat

Veröffentlicht am 01.08.2017

spannender Sommertrip

Ein Sommer und vier Tage
0

Paula ist eine brave Musterschülerin, die tut, was ihre Eltern von ihr verlangen. Damit das Abi auch entsprechend wird, soll sie den Sommer in einem Lerncamp in Italien verbringen. Doch schon bei der Abfahrt ...

Paula ist eine brave Musterschülerin, die tut, was ihre Eltern von ihr verlangen. Damit das Abi auch entsprechend wird, soll sie den Sommer in einem Lerncamp in Italien verbringen. Doch schon bei der Abfahrt wird klar, dass die älteren Schüler, die das ganze betreuen, die Anwesenheitskontrolle nicht zu streng durchziehen - und plötzlich finden sich Paula und Lewis, der süßeste Typ der Gruppe, an einer Autobahnraststätte wieder, weil der Bus ohne sie weitergefahren ist. Die beiden machen das Beste aus der Situation und machen sich auf einen Roadtrip durch Italien, um wenigstens ein paar Tage lang alles zu sehen, was Italien zu bieten hat...

Als ich im Klappentext den Begriff "süßester Typ" gelesen habe, habe ich das Buch erst mal wieder weggelegt, weil es mir zu teeniehaft klang. Dann kamen hier und auf Twitter lauter begeisterte Rezensionen und schließlich musste ich es einfach haben. Und ich habe es nicht bereut, das Buch ist eine lockere Sommerlektüre, die sich sehr mit dem Erwachsenwerden und was dazu gehört beschäftigt. Natürlich sind Jugendliches Zielgruppe des Romans, aber der Sprache merkt man das jetzt nicht übermäßig an. Das Buch liest sich sehr flüssig, ich wollte es kaum aus der Hand legen. Ich wollte einfach immer wissen, wie es weitergeht.

Die Protagonisten Paula und Lewis sind eigentlich ziemlich gegensätzlich: Paula, die brave Streberin, nicht unattraktiv, aber mehr darauf getrimmt, ihren Eltern zu gefallen, trifft auf Lewis, den süßen Sunnyboy, dem ein gewisser Ruf Mädchen betreffend vorauseilt und dessen Noten abgefallen sind, weswegen er über Sommer nacharbeiten muss. Beide verstehen sich von Anfang an - und selbst während des Roadtrips kommen sie gut miteinander klar, was unter solchen Umständen ja nicht immer der Fall ist. Gleichzeitig fand ich Lewis an manchen Stellen komisch, bis sich endlich geklärt hat, was hinter seinem Verhalten steckt. Ich hatte es vermutet, kann auch verstehen, warum er nicht sofort alles erzählt hat, aber sein Verhalten war zwischendurch schon anstrengend, wo ich auch Paulas Reaktion gut verstehen konnte.

Fazit: Ein sommerlicher Roman über die Liebe und das Erwachsenwerden, der auch noch Lust auf einen Italien-Trip macht - was will man mehr? =)

Veröffentlicht am 01.08.2017

bittersüße Lektüre

Lichtblaue Sommernächte
0

Lauren ist glücklich: Nach einem etwas turbulenten Beziehungsstart ist sie mit Tim glücklich, sie haben zwei Töchter und ein hübsches Haus, Lauren überlegt sogar, ihr Studium wieder aufzunehmen - doch ...

Lauren ist glücklich: Nach einem etwas turbulenten Beziehungsstart ist sie mit Tim glücklich, sie haben zwei Töchter und ein hübsches Haus, Lauren überlegt sogar, ihr Studium wieder aufzunehmen - doch dann bekommt sie Kopfschmerzen. Erst fällt ihr nur auf, dass sie nicht mehr aufhören, doch irgendwann hält sie es gar nicht mehr aus und geht zum Arzt. Die Diagnose: Hirntumor, unheilbar. Die Prognose: Vermutlich noch ca. 1,5 Jahre. Sie beginnt eine Chemo, doch der Krebs kommt schneller zurück, als gedacht. Und so muss sie sich mit der Frage nach ihrem Sterben auseinandersetzen und wie sie sich ihr Sterben vorstellt.

Die Geschichte wird in drei Strängen erzählt: Den Anfang macht der Kindergeburtstag von Laurens jüngster Tochter, kurz nach Laurens Tod. Dieser Strang wird erst ganz am Ende des Buches wieder aufgegriffen. Dazwischen wechselt die Handlung zwischen Laurens letztem Abend, den sie mit ihrer Familie und ihren Freunden am Strand verbringt und Laurens Geschichte, die sie am Strand allen einmal lückenlos erzählt. Diese Vorgehensweise fand ich richtig gut. Man weiß zwar, was kommt, aber es so zu hören, wie alle, die schon im wesentlichen dabei waren, aber auch nicht alles wussten, macht einen ein bisschen zu einer Mitwisserin, so dass es nicht so dramatisch ist, dass der Klappentext relativ viel erzählt. Abgesehen davon wird so sehr viel Menschlichkeit transportiert, wo z.B. Laurens ältere Tochter ihr Verhalten ihrer Mutter gegenüber bereut und ihr das auch noch sagen kann.

Die Charaktere sind alle so, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Lauren ist zu Beginn eine lebenslustige junge Studentin, die höchstens damit hadert, dass sie mal ein paar Kilo abnehmen könnte. Im Laufe der Geschichte ändert sie sich sehr, die Krankheit zeichnet sie. Gleichzeitig will sie für ihre Familie stark sein und lächelt über ihre früheren Probleme. Ihre Familie ist ebenfalls sehr sympathisch: Tim als Ehemann, der fast verzweifelt und sich mit seiner Frau erst noch mal zusammenraufen muss. Die kleine Tochter, die gerade im Vorschulalter ist und noch nicht wirklich versteht, dass ihre Mutter sterben wird und die 14jährige große Tochter, die ihre Mutter nicht verlieren will, aber auch nicht aus ihrer pubertierenden Haut kann. Dazu die Clique und Laurens Eltern, die das alles nicht fassen können, aber trotzdem für Lauren da sein wollen.

Das Buch liest sich sehr flüssig, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Allerdings brauchte ich umgekehrt auch Pausen, um alles sacken zu lassen. Dazu kommt, dass das Buch zwar nicht rührselig geschrieben ist, aber von Anfang der Tod mitspielt, weswegen mir beim Lesen fast immer die Tränen in den Augen standen oder über die Backen liefen. Das hat so noch kein Buch geschafft! Für mich hat das dazu geführt, dass ich das Buch nur zu Hause gelesen habe. Das Thema ist nicht einfach, aber es ist gut aufgearbeitet. Das Buch wirkt auf eine Art leicht und bringt einen an den erstaunlichsten Stellen zum Schmunzeln. Die Entscheidungen fand ich immer sehr ausgereift und nachvollziehbar, das finde ich gut.

Fazit: Ein Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann!

Veröffentlicht am 01.08.2017

Lovestory aus der Bloggerwelt

Girl Online
0

Penny lebt in Brighton, ist Schülerin und lebt Wand an Wand mit ihrem besten Freund Elliot. Er ist auch der einzige, der weiß, dass der nicht ganz unbekannte Blog "Girl online" von Penny betrieben wird. ...

Penny lebt in Brighton, ist Schülerin und lebt Wand an Wand mit ihrem besten Freund Elliot. Er ist auch der einzige, der weiß, dass der nicht ganz unbekannte Blog "Girl online" von Penny betrieben wird. Dann haben die beiden noch das Glück, dass Pennys Eltern für einen Job kurz vor Weihnachten nach New York müssen und die beiden mitnehmen. Dort trifft Penny Noah und es funkt ordentlich. Doch zurück in Brighton bahnt sich eine Katastrophe an...

Durch sein Cover habe ich bei dem Buch schon gezweifelt, ob es nicht zu teeniehaft ist. Umgekehrt haben die positiven Stimmen und die Tatsache, dass es auch um das Bloggen und das Internet als Thematik geht, dafür gesorgt, dass ich auf das Buch neugierig wurde. Und es hat sich durchaus gelohnt: Man merkt dem Buch zwar an, dass es ein Jugendbuch ist, aber es liest sich einfach so flüssig, dass auch ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die Protagonisten sind zwar noch nicht volljährig, aber gleichzeitig sind die Themen "Fernbeziehung" und "Geheimnisse in einer Beziehung" in jedem Alter interessant. Dazu kommt, dass Penny kein typisches Teenie-Verhalten an den Tag legt, sondern ziemlich besonnen und reflektiert ist, ähnlich wie auch Noah. Die Punkte, an denen ihr Gedankenkarussell nicht mehr zum Stillstand kommt, sind Punkte, an denen auch bei Erwachsenen der Kopf nicht mehr zum Stillstand kommen würde.

Dazu kommt, dass die eingeflochtene Thematik "Bloggen" sehr interessant ist. Bisher ist mir noch kein Buch begegnet, in dem das Thema so aufgegriffen wird und gleichzeitig im Vorder- wie im Hintergrund steht. Für Jugendliche wie für Erwachsene wird deutlich, dass ein Blog zwar etwas tolles ist, aber unter Umständen auch ziemlich aus dem Ruder laufen kann - auch wenn es nicht immer in dem Ausmaß sein muss wie hier.

Die Liebesgeschichte ist einfach nur schön. Noah und Penny sind so süß zusammen und das merken auch alle anderen, so dass auch Pennys Eltern und Noahs Oma der Beziehung sehr positiv gegenüberstehen. Dass dann andere Probleme dazu kommen, da können sie nichts für.

Fazit: Ein Jugendbuch, das auch für Erwachsene einfach schön ist.

Veröffentlicht am 01.08.2017

spannender Serienauftakt

Aschenputtel
0

Es ist der verregnetste Sommer, den Stockholm seit langem erlebt. Eine junge Frau ist mit ihrer kleinen Tochter im Zug von Göteborg nach Stockholm unterwegs. Als der Zug kurz vor Stockholm halten muss, ...

Es ist der verregnetste Sommer, den Stockholm seit langem erlebt. Eine junge Frau ist mit ihrer kleinen Tochter im Zug von Göteborg nach Stockholm unterwegs. Als der Zug kurz vor Stockholm halten muss, steigt sie zum Telefonieren kurz aus, weil ihre Tochter schläft. Auf einmal sieht sie den Zug nur noch wegfahren. Sie lässt sich schnell hinterherfahren, doch in Stockholm ist ihre Tochter wie vom Erdboden verschluckt - und niemand hat etwas gesehen. Das Polizei-Team um Alex Recht tappt komplett im Dunkeln. Wer kommt in Frage? Und vor allem: Warum? Und wo steckt die Kleine?

Dieses Buch ist das erste aus der Reihe um das Ermittler-Team Alex Recht, Fredrika Bergman und Peder Rhyd und ich muss sagen, ich habe es verschlungen! Kristina Ohlsson baut eine Grundspannung auf, die mich dazu gebracht hat, das Buch nicht mehr weglegen zu wollen. Diese Spannung steigert sie immer weiter - und auf die Auflösung bin ich auch nur mit Fredrika und Peder zusammen gekommen, davor war mir auch ziemlich unklar, wer es gewesen sein sollte. Ich hatte viele Theorien und Vermutungen, aber schon allein, warum die Kleine entführt wurde, war eine Frage, bei der ich lange nicht wusste, wie ich sie beantworten sollte. Die Erklärungen waren dann allerdings plausibel, auch wenn dafür lange recherchiert werden musste.

Dazu kommt, dass die Protagonisten so dargestellt werden, dass man zwar etwas über das Privatleben von jedem der Ermittler erfährt, aber für meinen Geschmack nicht zu viel. Es sind bei allen Stränge, die vermutlich weiter verfolgt werden und die ich nicht uninteressant finde. Jeder der Ermittler hat seine Eigenheiten, aber im Gegensatz zu anderen Krimis hat keiner so richtig schlimme Spleens, was ich auch mal sehr angenehm fand. Außerdem fand ich es gut, dass das Team sich erst finden muss und man nicht in ein Team kommt, indem schon jeder seine Rolle und seinen Platz hat, sondern alles noch ziemlich flexibel ist.

Fazit: Ein Krimi, der den Albtraum aller Eltern beschreibt und dabei einfach sehr gut ist.

Reihenfolge:
1. Aschenputtel
2. Tausendschön
3. Sterntaler
4. Himmelsschlüssel
5. Papierjunge