Sommer auf der Klippe
Sommer am AbgrundJess ist 16 und verbringt mit ihrer Mutter den Sommer in dem idyllischen kleinen Küstenort, aus dem ihre Mutter stammt. Jess war dort noch nie, weil ihre Mutter eigentlich nie dorthin zurückkehren wollte ...
Jess ist 16 und verbringt mit ihrer Mutter den Sommer in dem idyllischen kleinen Küstenort, aus dem ihre Mutter stammt. Jess war dort noch nie, weil ihre Mutter eigentlich nie dorthin zurückkehren wollte - den Grund hierfür kennt Jess nicht. Dabei wohnt dort noch Jess' Tante mit Jess' Cousins und Cousine - und im letzten Sommer ist Freya, eine weitere Cousine, verstorben, ohne, dass Jess sie je kennengelernt hat. Als sie nun ankommen, muss Jess erst mal damit klarkommen, dass alle sie anstarren, da sie nicht nur so alt ist wie Freya es war, sondern ihr auch noch äußerst ähnlich sieht. Durch diese Ähnlichkeit kommt sie schnell mit Menschen in Kontakt, die Freya gekannt haben und muss dabei erfahren, dass nicht wirklich sicher ist, dass Freya bei einem Unfall von den Klippen gestürzt war, sondern auch die Varianten "Suizid" oder "Mord" nicht ausgeschlossen werden können, davon aber niemand etwas wissen will...
Über dieses Buch bin ich wirklich gestolpert und habe es als Sommerbuch sofort in Angriff genommen. Jess ist sympathisch, denkt sehr rational und spricht aus, was sie denkt bzw. stellt die Fragen, die sie bewegen - dass sie damit möglicherweise anecken könnte, ist ihr egal, dem Rest des Ortes aber nicht. Die Gründe dafür sind sehr unterschiedlich: die einen haben Angst, dass die Touristen möglicherweise wegbleiben, die anderen haben etwas zu verbergen. Die anderen Charaktere sind sehr unterschiedlich sympathisch, wobei oft sehr deutlich wird, dass die Personen sehr bewusst so dargestellt werden, wie sie dargestellt sind. Nur bei einer habe ich mich komplett vertan...
Das Buch liest sich ziemlich flüssig, aber leider gabs auch einige Passagen, die ich ziemlich zäh fand. Das hängt auch mit meinem Kritikpunkt zusammen: Ich habe den Eindruck, dass die Liebesgeschichte und das Drama nicht so richtig zusammen in dieses Buch passen. Hätte sich die Liebe so ergeben, hätte es gepasst, aber da das nicht so der Fall war, fand ich das Buch zwischendurch eher anstrengend. Ich habe auch überlegt, nur 3 Sterne zu vergeben, aber dafür waren die dramatischen Passagen doch zu gut und alles zusammen zu schlüssig, zumal ich auch das Thema als solches wirklich gut umgesetzt fand.
Fazit: Es war nicht das leichte Sommerbuch, mit dem ich gerechnet hatte, das aber trotzdem ein sehr interessantes Thema hat.