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Veröffentlicht am 27.01.2020

Eine Reise ins Paradies

Hier und Jetzt
1

Im malerischen Oberbayern, ganz in der Nähe des Starnberger Sees hat sich Peter Maffei sein persönliches Paradies geschaffen. Auf Gut Dietlhofen verwirklicht er seine Vision einer besseren und gerechteren ...

Im malerischen Oberbayern, ganz in der Nähe des Starnberger Sees hat sich Peter Maffei sein persönliches Paradies geschaffen. Auf Gut Dietlhofen verwirklicht er seine Vision einer besseren und gerechteren Welt. Mit „Hier und Jetzt“ nimmt er den Leser mit auf eine Reise zu diesem traumhaften Ort und zeichnet sein Bild von einer besseren Zukunft.

Das Hardcover Buch ist sehr schön und hochwertig gestaltet. Es enthält 12 Kapitel zu den unterschiedlichsten Themenbereichen und ist mit einem Lesebändchen versehen. Ein mehrseitiger farbiger Bildteil in der Buchmitte vermittelt dem Leser einen noch besseren Eindruck von Gut Dietlhofen.

Peter Maffay schreibt sehr flüssig und lebendig, so dass ich mit Freude in die Welt von Gut Dietlhofen eingetaucht bin und mir diesen Flecken Erde gut vorstellen konnte. Das Buch lässt sich gut und schnell lesen und enthält jede Menge tolle Aussagen.

Peter Maffay hat hier ein sehr persönliches Buch geschrieben, in dem er dem Leser seine Vision einer besseren Zukunft vorstellt. Besonders beeindruckt hat mich die Darstellung seiner Kindheit in Siebenbürgen. Hierdurch werden viele seiner Ideen und Ansätze verständlich und ich konnte sie gut nachvollziehen.

Bisher kannte ich Peter Maffay nur als Musiker, in diesem Buch lernte ich dann den Menschen näher kennen. Peter Maffay hält mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg und packt auch unangenehme oder unpopuläre Themen wie zum Beispiel Kirche oder Zuwanderung an. Seine Meinung hierzu begründet er für mich immer gut nachvollziehbar und so, dass ich ihr durchaus zustimmen kann.

Oft habe ich beim Lesen gedacht ,„na klar, der hat Recht!“. Wobei es hier gar nicht um hochtrabende Weisheiten ging, sondern um viele kleine Dinge, die jeder eigentlich schon weiß oder intuitiv spürt.

Fazit:
Ein sehr persönlicher Einblick in das Leben des Sängers der nie abgehoben sondern immer sehr menschlich und sympathisch rüber kommt. Es war schön dieses Buch zu lesen und ich bin dankbar für die vielen interessanten Denkansätze die mir hierdurch gegeben wurden. Es wäre toll, wenn jeder ein klein wenig von Gut Dietlhofen in seinen Alltag integrieren würde, dann wäre die Welt sicherlich schon ein ganzes Stück besser.

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  • Thema
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 25.12.2019

Spannend bis zum überraschenden Schluss

Nebeljagd
1

Zum zweiten Mal übernimmt Linn Geller die Pflichtverteidigung in einem scheinbar eindeutigen Fall. Jo Haug soll seine Pflegemutter kaltblütig ermordet haben. Auch ein bereits 20 Jahre alter Mordfall wird ...

Zum zweiten Mal übernimmt Linn Geller die Pflichtverteidigung in einem scheinbar eindeutigen Fall. Jo Haug soll seine Pflegemutter kaltblütig ermordet haben. Auch ein bereits 20 Jahre alter Mordfall wird ihm im Zuge der Untersuchungen zur Last gelegt. Alles spricht gegen Haug – aber er beteuert seine Unschuld. Wird es Linn gelingen, die Wahrheit ans Licht zu bringen?

Auch in ihrem zweiten Fall beweist Linn Geller wieder viel Hartnäckigkeit, Gerechtigkeitssinn und Ausdauer. Mehr als einmal fragt sie sich, ob ihr Mandant wirklich unschuldig ist und ob sie das Mandat nicht besser niederlegen sollte.

Linn ist für mich eine sehr starke und sympathische Protagonistin, die sich nach einem schweren Unfall wieder ins Leben zurückgekämpft hat. Ich finde es toll, dass Julia Hofelich hier eine Hauptfigur geschaffen hat, die nicht perfekt ist, sich aber trotzdem nicht unterkriegen lässt.

Auch privat läuft es bei Linn leider alles andere als rund. Nicht ganz unschuldig ist hieran Harris, den man auch schon aus Band 1 der Reihe kennt. Auch die Freundschaft zu ihrem Kanzleipartner Götz wird auf eine harte Probe gestellt. Mehr möchte ich dazu aber an dieser Stelle nicht verraten. Ich finde dass diese privaten Geschichten, die in den Kriminalfall eingestreut werden, die Figuren noch lebendiger und realistischer machen. Positiv ist, dass dieser Privatgeschichte aber nie zu viel Raum gegeben wird, so dass immer noch der Krimi im Vordergrund steht.

Julia Hofelich schafft sehr individuelle Charaktere mit Schwächen und Fehlern und beschreibt diese so menschlich und detailliert, dass man sie sich wunderbar vorstellen kann. Auch die Schauplätze werden sehr anschaulich geschildert, so dass man sich schnell in ein kleines Dorf auf der schwäbischen Alb versetzt fühlt. Der spannende und flüssige Schreibstil der Autorin nimmt den Leser schnell gefangen und lässt ihn bis zur letzten Seite nicht mehr los.

Der zweite Fall von Linn Geller ist unabhängig von Band 1 (Totwasser) zu lesen. Allerdings gibt es ein paar Andeutungen und Nebenhandlungen die man leichter und besser einordnen kann, wenn man auch Band 1 der Reihe kennt – der übrigens auch absolut lesenswert ist!

Fazit:
Julia Hofelich ist mit Nebeljagd eine großartige Fortsetzung der Romanreihe um Linn Geller gelungen. Der Krimi verliert über die ganzen 398 Seiten nicht an Spannung und präsentiert dem Leser nur Häppchenweise die Wahrheit. Immer wieder wird man auf falsche Fährten gelockt und verdächtigt mal den einen und mal den anderen Charakter. Bis zum Schluss war die Lösung für mich nicht vorherzusehen und hat mich am Ende wieder einmal völlig überrascht. Insgesamt ein hervorragender Krimi, den ich nur schwer aus der Hand legen konnte. Eine klare Leseempfehlung mit begeisterten fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 09.12.2019

Optikt top - Rezepte naja

Weihnachten in Amsterdam
7

Das Buch ist wunderschön und liebevoll gestaltet mit vielen winterlichen Bildern. Das Cover hätte für meinen Geschmack allerdings etwas weihnachtlicher sein können (mit Lichtern und Weihnachtsbäumen), ...

Das Buch ist wunderschön und liebevoll gestaltet mit vielen winterlichen Bildern. Das Cover hätte für meinen Geschmack allerdings etwas weihnachtlicher sein können (mit Lichtern und Weihnachtsbäumen), so erinnert es mich eher an einen Novembertag.

Gut gefallen hat mir das Vorwort bzw. die praktischen Tipps, die sehr humorvoll und nett geschrieben sind und nie belehrend wirken. Die Rezepte sind insgesamt sehr eindeutig und gut verständlich geschrieben

Das Buch ist sehr übersichtlich gestaltet. Zunächst gibt es eine Einleitung mit vielen praktischen Tipps für ein entspanntes Fest. Danach teilen sich die Rezepte in verschiedenste Kapitel auf. Am Morgen bietet viele süße aber auch ein paar herzhafte Rezepte und hat mir vom ganzen Buch am Besten gefallen. Das Kapitel Getränke ist bei mir leider durchgefallen, da es sehr alkohollastig ist und für mich daher nicht in Frage kam. Danach werden die einzelnen Gänge eines Menüs kapitelweise abgearbeitet (Appetithäppchen, Suppen, kleine Gericht, Hauptspeisen, Beilagen, Desserts). Am Ende gibt es noch ein paar Grundrezepte und Menüvorschläge.

Die meisten Rezepte in diesem Buch waren für mich leider nicht praktikabel. Es werden viele und teilweise doch sehr exotische Zutaten (Tannennadeln, Eichenholzspäne, Fasan…)verwendet, die man nicht in jedem Supermarkt bekommen kann. Außerdem sind die meisten Rezepte sehr aufwändig und auch sehr mächtig. Okay, es handelt sich um Festtagsrezepte bei denen es etwas üppiger zugehen darf, aber ein ganzes Menü würde ich mit diesen Rezepten sicherlich nicht schaffen.

Ein Pluspunkt sind die vielen Hinweise wie man das Rezept schon am Vortag vorbereiten kann und dann am eigentlichen Festtag nur noch fertigstellen muss.

FAZIT:
Im Buchladen hätte ich das Buch wegen der tollen Optik sicherlich durchgeblättert aber wahrscheinlich nicht gekauft, da die Rezepte für mich einfach nicht alltagstauglich sind. Insgesamt werde ich aus dem Buch sicherlich nur 2 Rezepte in meine Sammlung aufnehmen und es ansonsten als schönen Hingucker in meinem Kochbuchregal platzieren. Schade, ich hatte mir mehr hiervon erhofft.

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  • Gestaltung
  • Rezepte
Veröffentlicht am 08.11.2019

Die bewegende Geschichte einer mutigen Frau und einer großen Liebe

Die Lilie von Bela Vista
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Josie ist Ende 30 und scheint mit ihrem Leben recht zufrieden zu sein, auch wenn ihr Job und ihr Freund sie nicht völlig begeistern. Als ihre Großtante ihr ein altes Familienerbstück vermacht, beginnt ...

Josie ist Ende 30 und scheint mit ihrem Leben recht zufrieden zu sein, auch wenn ihr Job und ihr Freund sie nicht völlig begeistern. Als ihre Großtante ihr ein altes Familienerbstück vermacht, beginnt Josie eine Reise in die Vergangenheit und stellt ihre Zukunft mehr und mehr in Frage.

1830 macht sich die junge Sophie auf den gefährlichen Weg nach Brasilien, um ihren Verlobten zu suchen, der auf der Jagt nach Edelsteinen verschollen ist. Nach einer gefährlichen und anstrengenden Reise findet sie Karl endlich im Urwald. Ob sie nun endlich glücklich werden?

Der dritte Roman von Sylvia Lott hat mich auf eine Reise in die Vergangenheit geschickt. Sehr lebendig schildert die Autorin die Lebensverhältnisse der Menschen Anfang des 19. Jahrhunderts in Idar-Oberstein und auch in Brasilien. Gut gefallen hat mir auch der Wechsel zwischen der Vergangenheitsgeschichte und Josies Geschichte in der Gegenwart. So blieb das Buch bis zum Schluss spannend und das Rätsel um Sophie löst sich auch erst auf den letzten Seiten.

Sophies Geschichte ist so unglaublich und dramatisch aber auch wieder sehr realistisch dargestellt, dass ich am Ende wirklich mit ihr gelitten habe. Sie ist eine extrem willensstarke und mutige Person, die gegen alle Widerstände ihren Weg geht und dabei immer ihrem Herzen folgt.

Es hat viel Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen und in die Geschichte des Edelsteinhandels einzutauchen. Dies war für mich eine völlig fremde Materie aber es wurde alles gut erklärt, so dass ich mich gut zurechtfand. Auch die Beschreibungen von Brasilien sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart haben mich sehr fasziniert.
Für alle die gern Romane auf zwei Zeitebenen lesen, ist die Lilie von Bela Vista eine echte Leseempfehlung. Einzig das Cover passt für mich so gar nicht zum Roman.

Veröffentlicht am 21.10.2019

Eine starke Frau im spanischen Frühmittelalter

Das Lied der Pferde
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Cöln 1072 – da ihr Zwillingsbruder Abenteuer, Kampf und Pferde hasst und sich lieber in seine Bücher vergräbt, tauscht die junge Aenlin immer wieder die Rolle mit ihm. Auch die wundervolle goldene Stute ...

Cöln 1072 – da ihr Zwillingsbruder Abenteuer, Kampf und Pferde hasst und sich lieber in seine Bücher vergräbt, tauscht die junge Aenlin immer wieder die Rolle mit ihm. Auch die wundervolle goldene Stute Meletay, die Endres von seinem Vater geschenkt bekommt, scheint eine Seelenverwandtschaft mit Aenlin zu verbinden. So kommt es, dass Aenlin, verkleidet als ihr Bruder, eine Handelsreise nach Spanien anführt. Unterwegs wird sie Opfer eines Überfalls. Zwar rettet sie der berühmte Ritter „El Cid“ vor der Schändung durch seine Ritter, verkauft sie aber dann auf einem Sklavenmarkt. So beginnt für Aenlin eine abenteuerliche Reise durch das maurische und christliche Spanien.

Ricarda Jordan – auch bekannt als Sarah Lark – ist hier wirklich ein großartiger historischer Roman gelungen. Ihr Schreibstil ist so flüssig und mitreißend, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Ricarda Jordan lässt das spanische Frühmittelalter auferstehen und ich bekam einen spannenden Einblick in das christliche Leben aber vor allem auch in das Leben der Mauren, die zu dieser Zeit Al Andalus beherrschten. Sehr beeindruckend schildert Frau Jordan das Leben der Frauen zu dieser Zeit in den verschiedenen Kulturen.

Der Roman ist die Geschichte einer starken, freiheitsliebenden und mutigen jungen Frau, die sich immer wieder ihrem Schicksal stellen muss und auf ihrer langen Reise kreuz und quer durch Spanien die verschiedenen Kulturen hautnah miterlebt. Ob als Haremsschönheit, Konkubine eines christlichen Ritters oder Mutter - Aenlin versucht immer das Beste aus ihrer Situation zu machen. Anfangs noch recht naiv, lernt sie mit der Zeit ihre Schönheit und Klugheit für ihre Ziele einzusetzen.

Wer aufgrund des Titels „Das Lied der Pferde“ einen Pferderoman erwartet, wird sicherlich enttäuscht. Natürlich dreht es sich in Aenlins Geschichte auch um Pferde, da sie diese Tiere liebt und eine besondere Gabe hat, sie zu verstehen und zu beruhigen – aber dies ist immer nur ein Randgeschehen. Die Lebensgeschichte von Aenlin stellt den Kern des Romans da. Für mich als „Nicht-Pferde-Närrin“ war der Anteil an Pferd in dieser Geschichte allerdings genau richtig.

Viel interessanter fand ich dagegen die Darstellung der Rolle der Frauen in der christlichen Welt und in der maurischen Haremswelt. Hier wurden viele Vorurteile die ich anfangs dem Harem gegenüber hatte, widerlegt und ich habe mich oft gefragt, ob es die arabischen Frauen zu dieser Zeit nicht doch besser getroffen hatten.

Sehr gut hat mir auch das Nachwort des Romans gefallen. Hier erklärt Frau Jordan nochmal die historischen Hintergründe des Romans. Besonders toll fand ich, dass die Figur des Ritters Rodrigo Diaz di Vivar auf der realen Person des berühmten „El Cid“ beruht.

Fazit:
Für alle die historische Romane mit starken Frauen in der Hauptrolle lieben, ist dies eine klare Leseempfehlung. Es hat Spaß gemacht, in das Spanien des Frühmittelalters zu reisen und das Leben zur damaligen Zeit aus der Sicht der Frauen kennen zu lernen.

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