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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Ein spannendes Familiendrama mit überraschenden Wendungen

Deine letzte Lüge
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Anna ist am Boden zerstört. Ihre Eltern haben beide innerhalb eines Jahres Selbstmord begangen und sie mit vielen Fragen und tiefer Verzweiflung zurückgelassen. Am ersten Todestag ihrer Mutter erhält Anna ...

Anna ist am Boden zerstört. Ihre Eltern haben beide innerhalb eines Jahres Selbstmord begangen und sie mit vielen Fragen und tiefer Verzweiflung zurückgelassen. Am ersten Todestag ihrer Mutter erhält Anna einen Hinweis darauf, dass es sich nicht um Selbstmord gehandelt hat. Auch wenn weder ihr Freund noch ihr Onkel Annas Zweifel am Selbstmord ihrer Eltern ernst nehmen, wendet sich Anna an die Polizei und beginnt nachzuforschen was damals wirklich geschah. Damit bringt sie nicht nur sich, sondern auch ihr Baby in Gefahr und muss am Ende feststellen, dass nichts so ist wie es scheint.

Anna war mir von Anfang an sympathisch. Sie hat vor nicht allzu langer Zeit beide Eltern verloren und muss sich jetzt auch noch in Ihrer neuen Rolle als Mutter eines Säuglings zurechtfinden. Sie ist nervlich am Ende, als sie den Hinweis erhält, dass es sich nicht um Selbstmord handelt. Trotzdem verkriecht sie sich nicht, sondern beginnt mit Hilfe des sympathischen Polizisten Murray nachzuforschen. Hier beweist Anna immer wieder, dass sie eine starke Frau ist, die sich trotz vieler Zweifel und Hindernisse nicht von ihrem Weg abbringen lässt.

Außer dem Polizisten Murray, der sich nicht nur um seine kranke Frau, sondern auch intensiv um Annas Verdacht kümmert, bleiben die anderen Figuren in diesem Roman relativ blass. Sie alle haben ihren Platz in der Geschichte, hätten aber für meinen Geschmack doch noch etwas intensiver beschrieben werden können. Manche ihrer Handlungen sind für mich daher nicht so richtig nachvollziehbar.

Im Laufe der Geschichte habe ich im Grunde alle Beteiligten mal verdächtigt, etwas mit dem Tod von Annas Eltern zu tun zu haben. Die Autorin führt den Leser mehr als einmal in die Irre und ich wurde immer wieder überrascht, wie die Geschichte weitergeht. Etwas verwirrt haben mich die kursiv gedruckten Passagen, die sich für mich etwas zu esoterisch lasen. Es war schnell klar, dass es sich hierbei um die Gedanken ihrer Mutter handelt, allerdings passte dies für mich so gar nicht in einen Thriller. Im Nachhinein machen diese Passagen Sinn und dienen dazu, den Leser immer wieder zu verwirren.

Fazit:

Für mich ist diese Geschichte mehr ein spannendes Familiendrama anstatt eines Psychothrillers. Für einen Thriller fehlt mir der Nervenkitzel und die atemlose Spannung, die mich zum Weiterlesen treibt.

Ich habe mich trotzdem gut unterhalten gefühlt und auch gespannt auf die Auflösung der Geschichte gewartet. Diese war für mich an sich stimmig, auch wenn ich mit dem Ende so meine Probleme habe. Für meinen Geschmack wäre das Ende ohne die letzten drei Seiten besser gewesen. Dies liegt aber sicher auch daran, dass ich ein offenes Ende generell nicht so gerne mag.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 27.01.2019

Atemlose Spannung bis zum Schluss

Totwasser
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Die Anwältin Dr. Linn Geller muss nach einem schweren Unfall komplett neu anfangen und übernimmt als Pflichtverteidigerin das Mandat für das Topmodel Grace Riccardi. Obwohl Grace gesteht, ihren Ehemann ...


Die Anwältin Dr. Linn Geller muss nach einem schweren Unfall komplett neu anfangen und übernimmt als Pflichtverteidigerin das Mandat für das Topmodel Grace Riccardi. Obwohl Grace gesteht, ihren Ehemann umgebracht zu haben, glaubt Linn nicht an ihre Schuld und beginnt Nachforschungen anzustellen. Als immer mehr Ungereimtheiten auftauchen gerät auch Linn in Lebensgefahr.

Linn Geller ist eine absolut sympathische Hauptfigur. Nach einem schweren Unfall ist sie durch eine Narbe im Gesicht und ein kaputtes Bein gezeichnet und kann auch psychisch nur schwer wieder in den Alltag finden. Aber sie ist auch eine Kämpferin und im Laufe der Geschichte bekommt man einen guten Eindruck von der erfolgreichen Anwältin, die Linn vor ihrem Unfall war. Zusammen mit dem leicht verschrobenen aber absolut liebenswürdigen Götz baut sie sich eine eigene Kanzlei und ein neues Leben auf. Linn ist hartnäckig und unbequem, sie hört auf ihr Gefühl, auch wenn sie dieses zwischendurch immer wieder anzweifelt. So gelingt es ihr am Ende auch die Wahrheit herauszufinden, die ihr zunächst niemand glauben will und die sie selbst in tödliche Gefahr bringt.

Julia Hofelichs Schreibstil hat mich schnell gefangen genommen und ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen. Er war unglaublich spannend und immer wenn ich das Gefühl hatte, so ist es, gab es wieder eine erstaunliche Wendung. Bis zum Schluss war ich nicht sicher, wie die Wahrheit aussieht. Für mich ist der Roman gut durchdacht, es bleiben keine Fragen offen und auch die Nebenfiguren wurden wunderbar dargestellt.

Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Fall von Linn Geller und hoffe, dass sie dann auch privat ihr Glück finden wird.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Leider der letzte Teil einer tollen Reihe

Taste of Love - Rezept fürs Happy End
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Mitch und Vicky könnten unterschiedlicher nicht sein. Vicky ist klein, zierlich, frech und hoch intelligent. Mitch ist ein erfolgreicher Anwalt der oberflächliche, kurvige Frauen liebt und sein Singleleben ...

Mitch und Vicky könnten unterschiedlicher nicht sein. Vicky ist klein, zierlich, frech und hoch intelligent. Mitch ist ein erfolgreicher Anwalt der oberflächliche, kurvige Frauen liebt und sein Singleleben genießt. Die Beiden treffen im Kochkurs aufeinander und schon fliegen ordentlich die Fetzen.

Dies ist der fünfte Band der Taste of Love Reihe. Ganz anders als in den bisherigen Romanen, ist hier kein Spitzenkoch Protagonist und auch das Thema Kochen steht nicht so sehr im Vordergrund. Das hat mich anfangs etwas gestört, da ich selber gern koche und die Reihe bisher auch deshalb so gern gelesen habe. Andererseits schreibt Poppy J. Anderson aber wieder so flüssig und lustig, dass ich das Buch schnell und mit großem Vergnügen gelesen habe.
Der Schlagabtausch zwischen Vicky und Mitch macht einfach Spaß und das Prickeln beim Lesen kommt auch nicht zu kurz.

Gut gefällt mir auch, dass die Personen der anderen Bände der Reihe immer mal wieder auftauchen. So kann der Leser auch ihre Entwicklung noch etwas mitverfolgen. Im Epilog gibt es dann noch einen Ausblick, wo alle fünf Paare nach einigen Jahren stehen. Das ist eine tolle Idee und für mich ein schöner Abschluss der Reihe, auch wenn ich etwas traurig bin, dass es keine weitere Fortsetzung geben wird.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Eine starke Frau geht ihren Weg

Eine unerhörte Affäre
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Magdalena ist gradlinig, intelligent und nicht auf den Mund gefallen – aber leider auch bettelarm und völlig allein auf der Welt. Aus Verzweiflung beschließt sie als Gesellschaftsdame für die blutjunge ...

Magdalena ist gradlinig, intelligent und nicht auf den Mund gefallen – aber leider auch bettelarm und völlig allein auf der Welt. Aus Verzweiflung beschließt sie als Gesellschaftsdame für die blutjunge Venus zu arbeiten, die der Einladung nach Schloss Wadenstierna folgt, wo Gabriel Graf de la Grip seine zukünftige Frau wählen soll. Hier trifft Magdalena auf den jungen Grafen, der alles verkörpert, was Magdalena verabscheut.

Eine unerhörte Affäre ist der dritte historische Roman von Simona Ahrnstedt, der auf der Burg Wadenstierna spielt, welche mir bereits aus „Eine unbeugsame Braut“ bekannt war. Es gefällt mir gut, dass auch immer wieder Bezüge zu vorherigen Romanen der Autorin hergestellt werden, trotzdem aber jeder Roman eine eigene abgeschlossene Geschichte erzählt.

Magdalena finde ich großartig. Sie hat Schlimmes durchgemacht, früh ihre Eltern verloren und wurde dann von einer Familie zur nächsten gereicht. Jetzt schlägt sie sich so durch, bleibt aber sich und ihren Überzeugungen trotzdem treu. Sie ist sehr intelligent und gebildet, außerdem hält sie sich mit Ihren Ansichten nicht zurück und entspricht so gar nicht dem Erwartungsbild an eine Frau in der damaligen Zeit. Somit zieht sie auch das Interesse des Grafen auf sich, der von ihr fasziniert ist, eben weil sie so anderes ist als alle anderen Frauen, die er zwar regelmäßig benutzt, die ihn aber im Grunde langweilen. Zwischen den Beiden sprühen von Anfang an die Funken und es macht Spaß, diese Dialoge zu lesen.

Simona Ahrnstedt schreibt hier wieder gewohnt flüssig und fesselnd. Bis zum Ende habe ich mit Magdalena gehofft, geliebt und gelitten. Die scheinbar so ausweglose Situation hat die Autorin auf eine interessante Weise gelöst, die ich zwar zwischendrin schon mal vermutet habe, mir aber aufgrund des historischen Rahmens nicht wirklich vorstellen konnte.

Eine unerhörte Affäre ist für mich nicht der beste Roman der Autorin, aber für Freunde dieses Genres auf jeden Fall lesenswert.

Veröffentlicht am 26.12.2018

Ein Lesespaß (nicht nur) für Bridget Jones Fans

Wir zwei auf Wolke sieben
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Lea ist völlig verzweifelt, als sie überraschend von ihrem Freund verlassen wird. Warum nur, wo ist er hin? Sie muss ihn auf jeden Fall finden und zurückholen. So beginnt für sie eine chaotisch lustige ...

Lea ist völlig verzweifelt, als sie überraschend von ihrem Freund verlassen wird. Warum nur, wo ist er hin? Sie muss ihn auf jeden Fall finden und zurückholen. So beginnt für sie eine chaotisch lustige Suche nach dem Glück, ihren Träumen und vor allem nach sich selbst. Am Ende muss sie feststellen, dass das Glück manchmal nicht da liegt, wo wir es uns auf den ersten Blick wünschen, sondern sich erst einstellt, wenn wir unseren Träumen folgen.

Anja Rauter schreibt in ihrem Debutroman so flüssig, lustig und anschaulich, dass die Seiten nur so dahin fliegen. Sie nimmt uns mit auf eine Reise durch drei wunderbare Städte, die wir aus Leas Perspektive kennenlernen dürfen. Leider hat sie durch ihren wirklich schrecklichen Job keine Zeit für Sightseeing, sondern muss diverse Beauty- und Fitnessbehandlungen über sich ergehen lassen. Diese sind für Lea nicht immer schön, für den Leser aber auf jeden Fall sehr lustig.

Lea ist unglaublich chaotisch und anfangs auch so naiv, dass es mich schon zu nerven begann. Im Laufe der Geschichte ist sie mir aber immer sympathischer geworden und ich konnte wunderbar mit ihr lachen, hoffen und auch verzweifeln. Es hat Spaß gemacht zu lesen, wie sie am Ende erwachsen wird und über sich selbst hinauswächst.

Lea hat ein paar tolle Freunde zur Seite gestellt bekommen, die zwar manchmal übers Ziel hinausschießen und Lea (zu) sehr bemuttern, aber immer auf Ihrer Seite stehen und für sie da sind.

Die Nebenrollen sind gut beschrieben, bleiben aber oberflächlich. Dies ist jedoch für die Geschichte gar nicht schlimm und unterstützt den locker leichten Charakter des Romans. Sie verkörpern die gängigen Klischees (u.a. ein schwuler Freund, ein karriereorientiertes Superweib und ein absolut ätzender unsympathischer Ex-Freund) und das passt hier wunderbar hin.

Mein Fazit:
Für mich war dies eine kurzweilige lustige Geschichte, die mich immer mal wieder an Bridget Jones erinnerte. Der Roman macht einfach Spaß und je mehr sich Lea entwickelte, desto besser gefiel mir die Geschichte. Fand ich sie anfangs noch sehr überzogen und albern, war ich am Ende von Lea und ihrer Erkenntnis „Es gibt keinen Weg zum Glück, Glücklichsein ist der Weg!“ (Zitat) total begeistert.

Hoffentlich dürfen wir noch viele weitere Geschichten der Autorin lesen.

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