So soll ein guter Krimi sein
DünengeisterDie Familie Melander ist eine hoch angesehene wohlhabende Familie, die schon seit Generationen auf Sylt residiert. Als auf dem Grundstück der Familie zwei Leichen gefunden werden und es auch im Umfeld ...
Die Familie Melander ist eine hoch angesehene wohlhabende Familie, die schon seit Generationen auf Sylt residiert. Als auf dem Grundstück der Familie zwei Leichen gefunden werden und es auch im Umfeld der Familie zu mehreren Todesfällen kommt, nehmen John Benthien und sein Team die Ermittlungen auf. Schnell merken sie, dass hinter der perfekten Fassade der Familie Melander einiges im Argen liegt.
Mit Dünengeister schickt Nina Ohlandt ihren Kommissar John Benthien zum sechsten Mal auf Mördersuche. Auch wenn es für mich der erste Roman dieser Reihe war, hatte ich keine Probleme in der Geschichte anzukommen. Neueinsteiger werden wunderbar abgeholt und Bezüge zu vorhergehenden Büchern werden so gut erklärt, dass ich mich zu keiner Zeit ausgeschlossen fühlte.
Nina Ohlandt beschreibt die Orte auf Sylt so liebevoll und detailliert, dass ich mich schnell an die Nordseeküste versetzt fühlte und bei mir ein tolles Urlaubsgefühl aufkam. Ansonsten hat der flüssige und spannende Schreibstil mich gleich gepackt und es viel mir schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Besonders gut hat mir gefallen, dass in diesem Krimi zwar mehrere Morde geschehen, er aber zu keiner Zeit blutrünstig, eklig oder sehr nervenaufreibend ist. Nina Ohlandt zeigt, dass man auch gute Krimis schreiben kann, ohne Mord und Gewalt bis ins kleinste Detail zu beschreiben.
Die Charaktere sind sehr gut beschrieben. Die Kommissare, die die Mordfälle mit spannender Ermittlungsarbeit und einer guten Portion Humor lösen, waren mir unheimlich sympathisch. Auch die kurzen Einblicke in ihr Privatleben, haben sie sehr menschlich und realistisch wirken lassen.
Auf der anderen Seite die Familie Melander. Viele sehr unterschiedliche Personen, bei denen man schon mal den Überblick verlieren kann. Hier hat mir das Personenverzeichnis am Ende des Buches sehr weitergeholfen. Jeder Charakter hat eine eigene interessante – nicht immer sympathische – Persönlichkeit und passt gut in die Geschichte.
Bis zum Ende des Romans hatte ich keine Ahnung, wer nun der Mörder sein könnte, bzw. ich hatte viele Personen immer mal wieder in Verdacht. Die Entlarvung des Mörders ist der spektakuläre Höhepunkt der Geschichte, sehr überraschend und wirklich toll gemacht.
Fazit:
Für mich war dies der erste Roman mit John Benthien, aber mit Sicherheit nicht der letzte. Ich habe mitgefiebert und geraten, wie die Auflösung sein könnte und wurde am Ende noch überrascht. Genau so sollte ein guter Krimi sein.