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Veröffentlicht am 08.06.2017

Ein fast perfekter Plan - ein nicht ganz so perfektes Buch

Ein fast perfekter Plan
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Inhalt
Richard, der Sohn eines Fabrikarbeiters und einer Hausfrau, lernt die 10 Jahre ältere Friseuse Kerstin kennen und verliebt sich unsterblich in sie. Nicht nur das, er ist ihr absolut hörig. Für sie ...

Inhalt
Richard, der Sohn eines Fabrikarbeiters und einer Hausfrau, lernt die 10 Jahre ältere Friseuse Kerstin kennen und verliebt sich unsterblich in sie. Nicht nur das, er ist ihr absolut hörig. Für sie gibt er seinen gut bezahlten Job als Schreiner in einem Bestattungsunternehmen auf. Sie würde sich gruseln, wenn sie abends mit ihm kuschelt und weiß, dass er tagsüber mit Leichen arbeitet. Er zieht mit Kerstin zusammen und schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch, immer finanziell unterstützt von Kerstin, die ihn auch neu einkleidet, ihm ein neues Auto aufschwatzt. Sie putzt ihn zu dem Mann heraus, den sie haben will, doch seine Eltern erkennen kaum noch wieder. Doch zufrieden ist Kerstin nicht.

Seit mehr als 20 Jahren hat Kerstin eine Stammkundin, Carla Satorius. Als Kindermädchen für Hartmut Satorius' Tochter Regine engagiert, deren Mutter bei ihrer Geburt gestorben ist, heiraten die beiden bald. Carla liebt ihren Mann sehr, der zeigt jedoch keinerlei Gefühle für sie und so erfindet sie erstaunliche Geschichten über gemeinsame Urlaube, die sie ihrer Friseurin erzählt, die diesen Geschichten sehr gern zuhört.

So erfährt Kerstin auch, dass Carlas Mann todkrank ist und bald sterben wird. So schmiedet Kerstin einen teuflischen Plan. Ihr Freund Richard soll sich an Regine heranmachen, sie zur Hochzeit überreden und, nachdem Hartmut seiner Krankheit erlegen ist, Regine umbringen und es wie einen Unfall oder Selbstmord aus Trauer um ihren Vater aussehen lassen. Richard liebt Kerstin sehr, deshalb lässt er sich, wenn auch widerwillig, auf diesen Plan ein. Regine verliebt sich tatsächlich in Richard und beide heiraten und ziehen in eine gemeinsame Wohnung, die Richard mit sehr viel Liebe ausstattet, immer in Gedanken bei Kerstin. Über kurz oder lang wird Regine doch misstrauisch und ihre übersinnliche Verbindung zu ihrem unsichtbaren „Freund“, sowie eine neue Bekannte bestätigen ihren Verdacht.

Meine Meinung:

Ich hatte das Buch ziemlich schnell durchgelesen – im Zug zwischen Köln, Bielefeld und wieder zurück. Es ist gut geschrieben – wie ich es von der Autorin gewohnt bin – leider nicht so gut wie andere Bücher von ihr.

Nach dem sehr spannenden Prolog geschieht sehr lange Zeit nichts wirklich spannendes. Die Geschichte ist ziemlich vorhersehbar. Regine ist furchtbar naiv und verteidigt ihren Ehemann gegen alle bösen Worte. Richard ist seiner Freundin Kerstin hörig und gehorcht ihrem absurden Plan, obwohl er selbst Bedenken hat. So sehr sich Regine auch bemüht, gegen Kerstin hat sie keine Chance, doch merkt sie es erst zu spät.

Wie es am Ende ausgeht war zwar etwas überraschend, aber prinzipiell von vornherein so ähnlich zu vermuten.

Fazit
Alles in allem finde ich den Aufkleber „BESTSELLER“, der auf dem Buch bereits von Anfang an aufgeklebt war, etwas übertrieben. Das Buch ist nicht ganz schlecht, aber auch nicht wirklich gut.

Veröffentlicht am 28.05.2017

Hübsche Verpackung, die ihr Versprechen nicht hält...

Die Magier von Montparnasse
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Inhalt:

Paris in den 20er Jahren. Ein Bühnenzauberer, Ravi, muss aus Angst um sein Leben und das seiner Assistentin echte Magie anwenden, doch das ist durch die Société Silencieuse verboten. Hinterher ...

Inhalt:

Paris in den 20er Jahren. Ein Bühnenzauberer, Ravi, muss aus Angst um sein Leben und das seiner Assistentin echte Magie anwenden, doch das ist durch die Société Silencieuse verboten. Hinterher teilt seine bezaubernde Assistentin Blanche einen magischen Apfel mit ihm, der sie in einen tiefen Schlaf fallen lässt und ganz Paris mit ihr in einer Zeitschleife gefangen hält. Der letzte Abend, ein Sonntag, wiederholt sich immer und immer wieder. Das ruft Mitglieder der Société Silencieuse auf den Plan - oder haben sie die Zeitschleife verursacht? Nur Ravi und die Mitglieder der Société wissen um die Zeitschleife und verändern durch ihr Handeln den Tag und jeden neuen Verlauf dieses Tages und so den Fortgang der Geschichte.

Aus den Perspektiven der sieben Protagonisten, Ravi, Blanche, Justine (eine Kellnerin), Gaspard (ein Möchtegern-Schriftsteller), Alphonse (Wirt der Herberge, in der alle abgestiegen sind oder arbeiten), Esmée (seine Frau) und Barneby (Mitglied der Société) wird die Geschichte abwechselnd erzählt.

Meine Meinung:

Das macht die Geschichte zwar irgendwie spannend, ich mag Geschichten, die aus verschiedenen Perspektiven erzählt werden, und die Beziehungen zwischen den Protagonisten werden so anschaulicher dargestellt, aber durch die Vielzahl der Erzählperspektiven wird das Leseerlebnis sehr gestört, wenngleich die Namen der ErzählerInnen immer am Anfang des Kapitels standen. Ich musste einige Male zurück blättern um mich zu vergewissern, aus wessen Perspektive die Geschichte gerade erzählt wurde und wer sich gerade mit wem unterhielt.

Die Geschichte geht schleppend voran und statt Rätsel aufzuklären, tun sich immer neue auf. Ich musste mich fast zwingen, die Geschichte zu Ende zu lesen, immer in der Hoffnung, das ein oder andere Rätsel noch erklärt zu bekommen, um dann am Ende festzustellen, dass ich wieder vergessen hatte, worüber ich mich eigentlich gewundert hatte, weil inzwischen so viele neue Rätsel aufgetaucht waren. Was haben Sir Arthur (anscheinend Arthur Conan Doyle) und Harry Houdini, auf die immer wieder Anspielungen erfolgen, mit der ganzen Geschichte zu tun? Welche Rolle spielen Sie? Warum musste sich Gaspard ausgerechnet in Paris ausgerechnet mit Ernest Hemingway treffen?

Es gibt einige Fragen, auf die ich bis zum Schluss keine Antwort gefunden habe.

Fazit:

Insgesamt fand ich das Buch zwar gut geschrieben, aber doch zu verwirrend um ein wirkliches Leseerlebnis zu werden. Die Leseprobe hatte mir wirklich gut gefallen und ich war sehr gespannt auf das Buch, aber ich wurde enttäuscht. Ich würde es wirklich nicht empfehlen - und erst recht nicht zu dem Preis!!!

Veröffentlicht am 28.05.2017

Toter geht's nicht, aber lebendiger auch fast nicht...

Toter geht's nicht
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Handlung:
In einem hessischen Kaff wird auf dem Faschingsumzug ein als Tod verkleideter Mann tot aufgefunden. Der zuständige Hauptkommissar hat an seinem Job und dem Ermitteln so gar keinen Spaß und man ...

Handlung:
In einem hessischen Kaff wird auf dem Faschingsumzug ein als Tod verkleideter Mann tot aufgefunden. Der zuständige Hauptkommissar hat an seinem Job und dem Ermitteln so gar keinen Spaß und man fragt sich ernsthaft, wie er Hauptkommissar werden konnte. Stattdessen schreibt er lieber Präventionsbroschüren und überlässt das Denken und Ermitteln seinen Kollegen.

Sein liebster und fähigster Kollege fällt jedoch leider aus, weil seine Tocher schwer erkrankt ist. Das ist jedoch noch nicht das Ende seiner Probleme. Seine überforderte Ehefrau verlässt die Familie für einem vermeintlichen Kuraufenthalt und lässt Henning Bröhmann mit der pubertierenden Tochter, dem fünfjährigen Sohn, dem übermäßig häufig furzenden Hund Berlusconi und den Verpflichtungen in der elternorganisierten KiTa Schlumpfloch alleine. Nix für Memme Bröhmann.

Auf sich allein gestellt stellt Henning Bröhmann an sich dann doch noch kommissarische Qualitäten fest und löst den Fall denn doch - wenngleich natürlich nicht im Alleingang.

Meine Meinung:
Das Buch liest sich richtig gut. Der Schreibstil ist total flüssig. Obwohl es sich auf den ersten unbedachten Blick wohl um einen Krimi handeln soll, geht es hier um viel mehr. Es ist die Geschichte einer Familie, beinahe wie im wahren Leben. Die familiären Probleme und die Reaktionen darauf machen den Ermittler gleichzeitig lebensnah sympathisch wie auch absolut memmenhaft unsympatisch. Man kann sich in ihn hineinfühlen und wenngleich man manchmal mit ihm Mitleid empfindet, muss man ihn gleichzeitig verabscheuen und doch lieben.

Das Buch wartet mit einigen Überraschungen und überaschenden Erklärungen auf. Für mich ein gelungener Debütroman. Und der Untertitel "Bröhmanns erster Fall" ist geichfalls in zweierlei Hinsicht treffend: Zum Einen da es der erste Roman des Autors ist und somit natürlich der erste Fall für seinen Protagonisten. Man kann also auf weitere Bücher und Fälle hoffen. Außerdem scheint es für Bröhmann selbst auch der erste Fall zu sein, an dem er tatsächlich teil hatte und der ihn wenigstens ansatzsweise zu einem richtigen Kommissar machte. Vielleicht hat er ja tatsächlich Gefallen am Ermitteln gefunden?

Allerdings stellt sich mir die Frage, welche Umstände diese wohl toppen könnten, damit diese Lust am Ermitteln auch im zweiten Fall wieder geweckt wird. Außerdem steht geschrieben, in diesem hessischen Kaff passiert sonst nie etwas, warum sollte jetzt auf einmal noch ein Mord geschehen? Auf der anderen Seite passiert aber anscheinend immerhin so viel, dass es eine Mordkommission gibt.

Fazit:
Ein starker Roman und ich hoffe auf Fortsetzungen.

Veröffentlicht am 28.05.2017

"Tausende Tote. Und er sorgte sich um einen Mörder."

Der Angstmann
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Zum Inhalt:
Das Buch beginnt am 30. November 1944, also zum Ende des zweiten Weltkrieges. Während die meisten kampffähigen Männer an der Front sind, ist Max Heller mit einer Verletzung aus dem ersten Weltkrieg ...

Zum Inhalt:
Das Buch beginnt am 30. November 1944, also zum Ende des zweiten Weltkrieges. Während die meisten kampffähigen Männer an der Front sind, ist Max Heller mit einer Verletzung aus dem ersten Weltkrieg zu Hause in Dresden und arbeitet bei der Mordkommission.
Gleich am Anfang wird Max Heller zu einer Frauenleiche gerufen, die übel zugerichtet wurde. Er hat kaum Männer, die ihn unterstützen, selbst der Gerichtsmediziner ist an der Front und sein Vorgesetzter ist ein überzeugter SS-Mann, was die Arbeit auch nicht unbedingt einfacher macht. Einige Zeit später wird wieder eine Frauenleiche gefunden. Heller glaubt an einen Serienmörder, sein Vorgesetzter will davon jedoch nichts wissen. Heller ermittelt trotz aller Widrigkeiten weiter und hört dabei immer wieder vom Angstmann den man während der immer häufiger werdenden Bombenalarme lachen hören kann.
Nach einer Weile scheint Heller dem Mörder auf die Spur zu kommen, doch dann passiert das schreckliche: Dresden wird tatsächlich zerbombt. Die Stadt ist nicht wieder zu erkennen und der Mörder scheint in den Trümmern umgekommen zu sein - oder doch nicht? Denn wenig später taucht eine weitere Frauenleiche auf.

Mein Eindruck:
Dieses Buch war das erste von Frank Goldammer, das ich gelesen habe und ich würde weitere von ihm lesen. Das Cover gibt bereits ein wenig einen Einblick in die zerrütteten Verhältnisse unter denen der Roman spielt. Es ist schlicht gehalten, aber die Stimmung überzeugt.

Den Roman fand ich an sich sehr spannend. In diesen Tagen, kurz vor Kriegsende, einen Krimi anzusiedeln ist eine ausgefallene Idee. Der Autor gibt meiner Meinung nach die Stimmung und die Spannungen auch zwischenmenschlich ziemlich gut wieder. Auch die Flüchtlingsproblematik - die uns ja zur Zeit auch wieder präsent ist - thematisiert er ohne zu sehr dahin abzudriften.

Sprachlich war ich allerdings etwas irritiert. Das Buch spielt in Dresden, dennoch ist das Buch fast vollständig auf hochdeutsch geschrieben - natürlich, damit es einer breiteren Masse verständlich bleibt. Nur ab und zu lies der Autor ein paar Menschen hier und da mal einen sächsischen Satz sagen. Das schien mir sehr willkürlich und hat mich daher wenig überzeugt.

Fazit:
Alles in allem ein gelungener Roman, den ich gern weiter empfehlen werde.

Veröffentlicht am 26.05.2017

Fortsetzung folgt... Zum Glück!

Die Chaos-Götter 1: Die Götter sind los
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Sobald ich das Buch in der Hand hatte, musste ich sofort anfangen zu lesen und ich habe es verschlungen!

Ich hatte eine Leseprobe gelesen und hatte mich schon so auf das Buch gefreut. Und es hat sich ...

Sobald ich das Buch in der Hand hatte, musste ich sofort anfangen zu lesen und ich habe es verschlungen!

Ich hatte eine Leseprobe gelesen und hatte mich schon so auf das Buch gefreut. Und es hat sich gelohnt.

Eine Inhaltsangabe, über die auf der Rückseite des Buches abgedruckte hinaus, ist schwierig ohne zu viel vorweg zu nehmen, es passiert einfach richtig viel und das rasant.

Das Buch ist ein Kinderbuch, Altersempfehlung ab 10. Da mein Sohn gerade erst 6 ist, kann ich nicht ganz genau beurteilen, ob das hin kommt. Aber ich kann sagen, dass die Sätze einfach gehalten sind, nicht zu verschachtelt und kompliziert. Auch die Wortwahl ist meines Erachtens für die Altersklasse richtig. Wie von so einem Buch zu erwarten, hat es keine Illustrationen, abgesehen von denen bei den Kapitelüberschriften und auf dem Cover, was meiner Meinung nach auch für die Altersgruppe richtig ist.

Das Cover und die Illustrationen passen zum Inhalt und sind kindgerecht, aber nicht übertrieben kindlich.

Das Buch ist witzig und spannend geschrieben und wartet mit einigen Überraschungen auf, zum Beispiel über die Unterkleidung der Queen.

Alles in allem ein sehr kurzweiliges Buch, das ich auf jeden Fall weiter empfehlen würde.

Einziges Manko: es ist das erste Buch aus einer geplanten Reihe. Die Geschichte ist also nicht abgeschlossen. Das hätte ich gerne vorher gewusst. Ich hatte mich nämlich bei etwa 2/3 der Geschichte gefragt, wie die Autorin es wohl schaffen will, die Geschichte jetzt noch zu einem guten Schluss zu bringen und war ganz schön geschockt, dass eine so tolle Geschichte jetzt auf so wenigen Seiten zum Ende kommen muss.

Doch auf der letzten Seite findet sich dann der Hinweis " Ende ... jedenfalls fürs Erste, denn Fortsetzung folgt."

Und das ist gut so! Ich bin wirklich gespannt, wie es für Elliott, Virgo und die Götter weiter geht.

Gern hätte ich vorher gewusst, dass es sich um eine Reihe handelt. Ich war etwas enttäuscht, als ich das am Ende heraus gefunden habe - aber auch wieder froh, denn, wie oben gesagt, hätte die Handlung so schnell keinen guten Abschluss gefunden.

Also: ein absolut lesenswertes Buch, nicht nur für Kinder. Spannend, humorvoll und gut zu lesen. Wer auf die Fortsetzung warten kann, sollte dieses Buch auf jeden Fall haben!