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Veröffentlicht am 06.03.2022

Zerbrechliches Glück

Ich bin ja heut so glücklich
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Ich bin ja heute so glücklich
Inhaltsangabe: Quelle Droemer

Roman nach einem wahren Schicksal
Der große biografische Roman über eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen der 30er Jahre. Die ...

Ich bin ja heute so glücklich
Inhaltsangabe: Quelle Droemer

Roman nach einem wahren Schicksal
Der große biografische Roman über eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen der 30er Jahre. Die Geschichte eines tragischen Frauenschicksals von der Autorin des Bestsellers »Als wir unsterblich waren« Charlotte Roth.
Berlin 1931: Sie ist der Shooting Star, die Sensation des jungen deutschen Tonfilms. „Ich bin ja heut so glücklich“ singt sie und scheint es ernst zu meinen. Renate Müller, der Münchner Journalistentochter, die mit achtzehn nach Berlin kam, verfällt die Filmwelt quasi über Nacht, obwohl sie so gar nicht dem gängigen Leinwandideal entspricht und weder das süße Püppchen noch den männermordenden Vamp verkörpert. Sie ist gefragt, begehrt, selbst Hollywood ruft nach ihr. Renate könnte so glücklich sein, wie es ihr berühmtes Lied verspricht, doch ihre große Liebe hat sie einem Juden geschenkt und gerät damit ins Visier der braunen Machthaber …  
Berührend, dramatisch und auf der wahren Geschichte der Schauspielerin Renate Müller beruhend.

„ Hat die Welt Geburtstag heutˋ,
Was ist denn heut´bloß los ?
Weil ich lache, lachen alle Leut´,
Was machen die für dumme Sachen?“
( Gilbert und Paul Abraham, Textauschnitt aus ihrem Lied, zu dem Film die Privatsekretärin)

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Charlotte Roth, hat mich mit ihren bisherigen Romanen jedesmal begeistert. Auch mit ihrem neusten Werk, über die Schauspielerin Renate Müller, es ist ein biografisch gefärbter Roman, eine Hommage an eine vergessene Künstlerin, sie hat damit Renate Müller wieder aus der Versenkung geholt.
Fassbinder , ist es gelungen dieser Frau ein Denkmal zusetzen, mit seinem Film, „ Die Sehnsucht der Veronika Voss „. Die Geschichte hat meine Neugier geweckt und so habe ich ein wenig über diese für mich unbekannte Frau gegoogelt, sie war eine hübsche Frau, ihre Fotos kommen sympathisch herüber. Wir begegnen in der Geschichte viele Bekannten Größen, und Tauschen in die reale Welt der damaligen Zeit ein. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildlich und spannend, man fiebert von der ersten Seite an mit. Es war schön Renate von Kindesbeinen an, bis zu ihrem tragischen Tod zu begleiten. Die einzelnen Figuren und ihre Charaktere sind hervorragend herausgearbeitet. Ich konnte mich sehr gut in sie hinein versetzen, habe mitgefiebert, gelitten, gelacht und geweint.
Es war ein Genuss die Geschichte über Renate zu lesen, einen liebenswerten und doch so verletzlichen Menschen.

Schon bei der Silvesterfeier, der Familie Müller 1918 in Emmering bei München, fiel mir Werner unangenehm auf, war es Bauchgefühl oder Ahnung, das ich ihn verabscheute und ihn nicht mochte. Ein 15 Jähriger Burschen der unbedingt in der 1. Reihe stellen musste, der auf die 12 jährige Renate Besitzansprüche da schon stellte, der davon besessen ist sie mal zu heiraten. Renates Eltern und ihre Familie, sind dagegen sehr warmherzig und offen, die alles geben für ihre Kinder, sie lieben und beschützen. Man spürt das Renate das Gymnasium kein Spaß macht, es mehr ein Liebesbeweis für ihren Vater ist. Sie hat es ganz schön Faustdick hinter den Ohren, unsere so liebreizende Renate. Sie träumt schon da , einmal Sängerin und Filmschauspielerin zu werden. Sie singt aus voller Leidenschaft, man spürt ihren großen Wunsch. Es sind keine flapsigen Jungmädchen Träume, sie brennt geradezu ihre Ziele zu erreichen. Sie zieht mit ihrer Familie nach Danzig, nimmt Gesangsunterricht. Dieser widerliche Werner folgt ihr nach Danzig, ein Schmarotzer der auf ihre Kosten lebt und nichts auf die Reihe bringt. Für Renates weiterkommen ziehen die Familie nach Berlin, sie nimmt Schauspielunterricht an der Max-Reinhard- Schule, lernt ihre Freundin Sybille kennen, mit der Sie durch dick und dünn gehen kann. Eine Freundin die auch dann da ist wenn es einem dreckig geht, ein Fels in der Brandung. Aber sie genießen auch beide das Berliner Nachtleben in vollen Zügen. Renate schafft es trotz ihrer Bummeligkeit nach oben. Mit ihrem Lied „ Ich bin ja heute so glücklich „ aus ihrem Film die Privatsekretärin, erobert sie die Herzen ihrer Zuschauer. Sie wird immer gefragter, man mag ihren natürlichen Charme, denn sie verkörpert das Mädchen von nebenan. Georg, der Bankier Sohn und Jude, wird zu ihrer großen Liebe , eine Liebe die nicht erlaubt ist in Deutschland. Beide geraten ins Visier der Nazis und Goebbels . Werner ist inzwischen mit ihm befreundet und arbeitet für ihn. Es wunderte mich nicht, den Werner vergöttert diesen Mann , fühlt sich von ihm verstanden und anerkannt. Dabei ist er für mich nur Wachs in seinen Händen, das Goebbels formen kann, der tut was er will. Oh Mann, was habe ich diesen Werner gehasst, der ist es den Renate ins Unglück stürzt sie und Georg seinen Rivalen in Gefahr bringen wird.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Ein spannender Krimi über die Nachkriegszeit

Ein Präsident verschwindet
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Ein Präsident verschwindet

Inhaltsangabe zu "Ein Präsident verschwindet"
1954: Über Nacht verschwindet Verfassungsschutzpräsident Otto John – und taucht in Ost-Berlin wieder auf. Wurde er, wie er später ...

Ein Präsident verschwindet

Inhaltsangabe zu "Ein Präsident verschwindet"
1954: Über Nacht verschwindet Verfassungsschutzpräsident Otto John – und taucht in Ost-Berlin wieder auf. Wurde er, wie er später behauptet, tatsächlich entführt? Auf Wunsch von Konrad Adenauer übernimmt Philipp Gerber von der Sicherungsgruppe Bonn die Ermittlungen. Gerber hat dem Bundeskanzler schon einmal geholfen, doch diesmal hat er auch ein persönliches Interesse: Seine Geliebte, die Journalistin Eva Herden, ist verschwunden, ein Foto zeigt sie an der Seite von Otto John. Als ein Barbesitzer aus dem Rotlichtmilieu ermordet wird, der viele Geheimnisse der Polit-Elite kannte, steht Eva unter doppeltem Verdacht: als Mörderin und kommunistische Agentin, die den Mann im Auftrag der Sowjets ausgeschaltet haben soll. Auf der Suche nach Eva und den Beweisen ihrer Unschuld gerät Gerber zwischen die Fronten der Geheimdienste.

Meine Meinung zum Autor und Buch
Es ist mein erster Roman von Ralf Langroth , er hat mich begeistert,
es ist ein spannender Spionage Triller, vor großen historischen Hintergrund. Seine Recherche über die damalige Zeit, ist ihm großartig gelungen. Sein Stil zu schreiben hat mir sehr gut gefallen, sehr Bildlich und Authentisch erzählt er über die Sicherheitsgruppe rund um den Präsidenten Adenauer. Diesen Mann habe ich noch gut in Erinnerung, ich war zwar noch Kind, aber er ist mir immer noch Präsent, auch wenn ich mich nur als alten und ernsten Mann erinnere. Aber nicht über das damalige Geschehen, da war ich knapp 2 Jahre alt. Sehr hilfreich deshalb die Zeittafel im Anfang und das Nachwort.

Mich hat die Geschichte sehr gefesselt , hier begegnete ich zum ersten mal, Otto John dem Verfassungsschutzpräsidenten und erfahre alles über die damalige Geschichte. Ich kam oft ins Zweifeln beim Lesen und fragte mich was ist wirklich wahr daran. Fasziniert hat mich auch die Journalistin Eva Herder, eine Gegnerin der Aufrüstung der neuen Bundesrepublik. Philipp Gerber fand ich toll, besonders da er einiges hinterfragte. Warum beide in den Osten verschwunden sind, besonders da Eva seine Geliebte. Eva die besonders ins Kreuzfeuer gerät, als kommunistische Spionin und obendrein noch als Mörderin. Ich konnte Philipp und seinen Zweifeln nachvollziehen. Haben etwa die Geheimdienste ihre Finger im Spiel und wollen von etwas Ablenken und brauchen ihre Bauernopfer ? Jedenfalls ein spannendes Stück Zeitgeschichte, das einem nicht kalt lässt beim Lesen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Träume von Liebe und Freiheit

Die Birken der Freiheit
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Die Birken der Freiheit
Inhaltsangabe:
Die Birken des Nordens

Oldenburg, 1914: Luise reist nach Estland, wo die adelige Wilhelmine einen jungen deutschbaltischen Baron heiraten soll. Nicht wissend, dass ...

Die Birken der Freiheit
Inhaltsangabe:
Die Birken des Nordens

Oldenburg, 1914: Luise reist nach Estland, wo die adelige Wilhelmine einen jungen deutschbaltischen Baron heiraten soll. Nicht wissend, dass es sich um den Zukünftigen ihrer Herrin handelt, trifft Luise auf Julius und verliebt sich in ihn. Die beiden Frauen fassen einen verwegenen Plan, aber ihr Glück steht auf Messers Schneide, denn schon bald bricht der Erste Weltkrieg aus.

Estland, 1989: Bislang hat sich Merike stets ihrem tyrannischen Großvater gefügt, doch jetzt schließt sie sich gegen seinen Willen nicht nur der Unabhängigkeitsbewegung an, sondern kommt auch hinter streng gehütete Geheimnisse der Familie – und entdeckt ihre deutschen Wurzeln.

Vor der wildromantischen Kulisse Estlands beschreiten drei Frauen neue Wege auf der Suche nach Freiheit und Liebe

Meine Meinung zur Autorin und Buch

Meine Meinung zur Autorin und Roman 
Ich habe schon einige hervorragende Bücher von Christine Kabus gelesen , sie spielten bisher immer in Norwegen dem Land der Fjorde, auch dieser Roman hat mich sehr begeistert. Auch dieser zweite Roman spielt wieder in Estland und Deutschland. Man spürt sie hat ihn mit viel Herzblut geschrieben, und sehr gut das historische recherchiert, man erfährt viel über die damalige politische Lage in Estland, was ich sehr interessant und lehrreich fand, man lernt nie aus, egal wie Alt man ist. Sie erzählt alles so Bildhaft, das ich das Gefühl hatte ein Teil der Geschichte zu sein. Ich habe mit Ihren Protagonisten, gelacht, geweint, gebangt und gehofft. Sie erlaubt uns tief in die Seelen Ihrer Figuren zu schauen, ich hätte sie manchmal gerne in die Arme genommen. Ihr Schreibstil ist wie immer sehr flüssig, spannend , Bildlich und mitreißend, das man mit den Figuren einfach mitfieberte, und nach und nach von den dunklen Geheimnisse der Familie erfährt.

Sie hat die zwei Zeitebenen 1914 und 1989 wunderschön verwoben, 1914 wo Luise und Wilhelmine von Oldenburg nach Estland reisen . Luise als Zofe von Wilhelmine , die den Baron Julius heiraten soll . Es war ganz schön aufregend die beiden zu begleiten, es war das reinste Abendteuer.
Die zwei werden die besten Freundinnen, und schmieden einen verwegenen Plan, eigentlich ist es Wilhelmine die etwas ungeheuerliches vorschlägt. Den Wilhelmine möchte frei sein und sich selbst verwirklichen,
raus aus der Enge des Elternhauses und den Standesdünkel. Das Julius das Spiel mit spielte hat mich sehr erstaunt, ich glaube es war Liebe auf den ersten Blick, bei Julius und Luise. Aber wie werden es seine Eltern sehen, wenn der Schwindel auffliegt und Julius seine Liebe zu Luise gesteht. Es ziehen dunkle Wolken am Himmel auf, der 1.Weltkrieg bricht aus. Was wird aus den dreien, ich habe gezittert und gebangt beim Lesen.
Auch um Merike , in Estland 1989, es ist kurz vor dem Fall des eisernen Vorhangs. Merike riskiert einiges und bringt sich in Schwierigkeiten, den sie schließt sich der Unabhängigkeitsbewegung an, ich konnte sie sehr gut verstehen, den auch sie träumt von der großen Freiheit und der Liebe.
Es war spannend mit Merike durch Estland zu streifen und ihre Familie kennen zu lernen. Ihre Eltern und ihre Großmutter haben es mir angetan, Menschen mit einem Herzen auf dem rechten Fleck. Leicht haben sie es nicht mit ihrem tyrannischen Großvater Andrus . Beim entrümpeln der alten Bäckerei, die Andrus wieder eröffnen will, stößt sie auf einen alten Koffer, der ein altes Familiengeheimnisse enthält, warum wurden sie so gehütet, den es geht um die Wurzeln ihrer deutschen Herkunft. Haben sie etwa mit der Herkunft von Luise und Wilhelmine zu tun, und wer war Jaan.

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Sehnsüchte und Träume

Die Buchhändlerin: Die Macht der Worte
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Die Buchändlerin
Quelle Inhaltsangabe : Rohwolt Polaris

Historischer Frankfurt-Roman, Band 2
Große Träume in einer zu engen Welt.
Frankfurt, 1950. Christa hat ihre große Liebe, den Lyriker Jago, wiedergefunden. ...

Die Buchändlerin
Quelle Inhaltsangabe : Rohwolt Polaris

Historischer Frankfurt-Roman, Band 2
Große Träume in einer zu engen Welt.
Frankfurt, 1950. Christa hat ihre große Liebe, den Lyriker Jago, wiedergefunden. Doch die Vergangenheit wirft allzu schwarze Schatten auf das junge Glück. Auch sonst merkt Christa überall, wie schwer es ist, ihrem Herzen zu folgen: beim Schreiben ihrer Doktorarbeit und bei ihrem Wunsch, als Buchhändlerin den Menschen Freude durch Literatur zu schenken, ihren Horizont zu erweitern – und ihnen den Staub aus den Köpfen zu fegen. Alle sehnen sich nach einer heilen Welt, im Leben und in Büchern. Doch damit Christas Welt – und auch ihr Herz – wieder heil werden kann, braucht sie allen Mut, den sie aufbringen kann.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ines Thorn, versteht es mich immer wieder aufs neue zu packen, auch mit ihrem 2. Teil über die Buchhändlerin. Es ist großartig gelungen das damalige Politische Zeitgeschehen rüberzubringen. Eine junge Frau die gerne ihre Träume leben möchte nach dem Krieg, in für sie zu engen Welt. Der Titel Macht der Worte, spiegelt sich in der Geschichte wieder. Die Spießigkeit der damaligen Gesellschaft, die Jugendlichen die auf die Barrikaden gehen, Studenten die Revolutionieren, gegen die Politik, den Vietnamkrieg. Ich kann mich noch an die Zeiten ab 1952 bis 1968 erinnern. 1968 war ich gerade 16 Jahre, es wurde wieder alles wieder wach beim Lesen. Ich hatte beim Lesen das Gefühl Teil des geschehen zu sein. Der Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und ihr scheinen die Worte nur so aus der Feder zufließen. Ihre Figuren und ihre Charaktere erscheinen sehr Authentisch, so das man sich sehr gut in sie hinein versetzen konnte. „ Die Macht der Worte“ besser hätte man den 2. Band nicht nennen können.

Man spürt wie Christa mit jeder Faser ihres Herzen an Jago ihrer alten und großen Liebe hängt. Aber wäre da nicht Jagos Familie mit dieser unheilvollen Vergangenheit. Christa Weg ist nicht leicht, man merkt wie schwer ihr das Herz ist, sie opfert ihr persönliches Glück der Familie. Ihr Traum die Doktorarbeit zu schreiben und zu Studieren, scheint zu platzen. Dann stirbt auch Werner bei einem Zugunglück in der Schweiz, sie bleibt als junge Witwe mit ihrem gemeinsamen Ziehsohn Heinz ihrem Wolfskind zurück. Wenigstens hat Werner die beiden gut versorgt zurück gelassen. Christa lernt Uwe kennen einen Lehrer am Gymnasium, was sich so viel versprechend anfühlte, endet in einer Ehe die einem Fiasko gleicht. Ich habe Christa sehr bedauert, wegen Uwe der sie quasi bevormundet wie ein kleines Kind. Es ist auch noch Heinz vermisster Vater aufgetaucht, eine schlimme Situation für Christa und ihre Familie, den Heinz ist Ihnen wie ein eigenes Kind, ans Herz gewachsen. Aber Heinz scheint die Kurve zu kriegen, er studiert und wie es scheint erfüllt er sich den großen Traum von einer Buchhandlung für Antiquitäten, Bücher die verboten waren, verschollen sind. Aber er bringt sich in große Gefahr als er das Angebot für Bücher in Menschenhaut eingebunden erhält, als er sie aufkauft um sie verschwinden zu lassen, das sie nicht in die Hände von Nazis fallen können. Er will das Andenken an die Toten Menschen bewahren. Er hat damit die Dose der Pandora quasi geöffnet, und bringt alle in Gefahr. Ein facettenreicher Roman, der die damalige Zeit von 1950 bis 1968 widerspiegelt, eine Welt voller Wagnisse, Träume, Hoffnung, aber auch die Spießigkeit der einzelner Menschen. Es ist ein Aufregender Roman, der die Welt der damalige Bücherlandschaft erzählt.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Und wenn wir wieder tanzen
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Und wenn wir wieder tanzen
Quelle: Wunderlich Verlag
Inhaltsangabe

Hamburg, 1962: Marie Hansen lebt in der Kleingartensiedlung Zur alten Landesgrenze in Wilhelmsburg. Als Zimmermädchen im Hotel Atlantic ...

Und wenn wir wieder tanzen
Quelle: Wunderlich Verlag
Inhaltsangabe

Hamburg, 1962: Marie Hansen lebt in der Kleingartensiedlung Zur alten Landesgrenze in Wilhelmsburg. Als Zimmermädchen im Hotel Atlantic wird sie schlecht bezahlt und von den Gästen herablassend behandelt. Aber hier, unter ihren verschrobenen Nachbarn, hat sie eine Heimat gefunden. Bis Marie in einer Februarnacht von einem Tosen erwacht, Schreie sind zu hören – die Siedlung steht unter Wasser. Marie wird gerettet, doch das wenige, was sie besaß, hat sie verloren. Für die nächsten Wochen wird sie bei Effie von Tieck in St. Pauli einquartiert. Die ältere Dame besitzt ein Tanzlokal in der Speicherstadt, das durch die Sturmflut ebenfalls schwer beschädigt wurde. Marie ahnt, dass sich hinter Effies ruppiger Fassade eine tragische Geschichte verbirgt, und beschließt, der verzweifelten Frau unter die Arme zu greifen. Das Danzhus soll wieder ein Ort der Lebensfreude werden! Mit vereinten Kräften bauen die ungleichen Frauen das Lokal wieder auf – und schöpfen durch ihre ungewöhnliche Freundschaft neuen Lebensmut …

Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Schon mit ihrem Roman, Als das Leben wieder schön wurde, hatte Kerstin Sgonina mich mehr als begeistert. Auch mit ihrem neusten Werk, ist ihr ein großes Werk gelungen. Die beiden Zeitebnen von 1910 und 1962 hat sie hervorragend miteinander verwoben. Ich kann nur sagen es ist ihr wunderbar gelungen, Maries und Effis Lebensgeschichte zu erzählen,die beides vereint , Schwere und Leichtigkeit. Zwei sehr unterschiedliche Frauen, die doch eines gemeinsam haben, ihre Schicksale und Vergangenheit, ihre Stärke zu kämpfen wie eine Löwin. Sehr gut hat sie die schrecklichen Sturmflut in Hamburg von 1962 , Bild- Glaubhaft herausgearbeitet. Mit all den vielen Todesopfern damals, als von einer Sekunde auf die andere nichts mehr übrig blieb, die Menschen vor dem nichts standen und um ihre 315 Tode trauern. Der Roman rief in mir viele Erinnerungen wach an das Ereignis, ich war damals 9 Jahre , lebte weit weg von Hamburg und habe es im Fernsehen verfolgt.

Ich mochte die junge Marie von Anfang an, aber auch die 80 jährige Effi , die sehr bärbeißig am Anfang wirkte. Aber wenn wir in ihre Vergangenheit abtauchen lernt man sie zu lieben und verstehen. Sie hatte es nicht leicht im Leben, ihre unglückliche Ehe, mit einem gewalttätigen und despotischen Ehemann. Der ihr das Leben und ihrer kleinen Tochter Helly zur Hölle machte. Ich habe sie bewundert für ihren Mut und ihre Stärke sie kämpfte wie eine Löwin für das Glück ihres Kindes. Auch wenn Helly etwas anders ist, für mich war sie ein bezauberndes Wesen. Ihr Glück und halt finden die beiden bei Emmeline in Hamburg. Es ist eine Zeit voller Höhen und Tiefen, und doch lassen sie sich nicht unterkriegen. Sie kämpfen für ihren Traum das Danzhus , ein Tanzlokal zu eröffnen. Zwei große Kriege übersteht es, doch das Schicksal schlägt erneut zu, dann noch die tragische Sturmflut in Hamburg. Hier lernen wir Marie kennen, die in Wilhelmsburg in einer Gartensiedlung lebt, und sich ihren Unterhalt als Zimmermädchen im Hotel Atlantik verdient. Marie hat es nicht leicht, sie ist Waise und bei Pflegeeltern groß geworden. Mitten in der Nacht wird Marie wach, und von der Sturmflut überrascht, wie all ihre Nachbarn. Sie kämpft um ihr überleben, taucht unter in den tosenden Fluten. Wie ein Wunder überlebt sie es. Von einer Sekunde auf die andere hat sie alles verloren, sie steht vor dem nichts. Sie wird bei Effie von Tieck einquartiert.
Langsam gehen die beiden unterschiedlichen Frauen aufeinander zu, beide sind sehr verzweifelt, wie es weitergehen soll. Den Effie Danzhus , hat so einiges mitbekommen und unter der Sturmflut gelitten. Marie möchte der verzweifelten Effie unbedingt helfen, was sich alles andere als Leicht herausstellt. Marie möchte das Danzhus wieder im alten Glanz auferstehen lassen. Es fehlt an Geld, was beide nicht haben, aber wer Marie und Effie kennen gelernt hat, weiß das sie kämpfen und neuen Mut schöpfen werden aus ihrer Freundschaft. Es wird nicht leicht für beide, eine schmerzhafte Aufarbeitung ihrer beide Vergangenheit kommt ans Licht, aber auch eines das mit Maries Vergangenheit zu tun hat verbindet beide. Dieses Buch ging mir sehr unter die Haut, ich hatte beim Lesen das Gefühl, Teil der Geschichte zu sein. Im stillen sind mir hin und wieder ein paar Tränen gerollt, den das traurige Schicksal der beiden hat mich sehr berührt. Aber es gibt auch Freudentränen hin und wieder zu vergießen.

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