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Veröffentlicht am 22.05.2019

Die Zarin und der Philosoph

Die Zarin und der Philosoph (Sankt-Petersburg-Roman 2)
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Martina Sahler, hat mich mit ihrem 2. Band der Russland Triologie, wieder begeistert. Auch wenn es der 2. Band ist, muss man nicht den 1.Teil gelesen haben. Hier geht es um die junge Zarin Katharina , ...

Martina Sahler, hat mich mit ihrem 2. Band der Russland Triologie, wieder begeistert. Auch wenn es der 2. Band ist, muss man nicht den 1.Teil gelesen haben. Hier geht es um die junge Zarin Katharina , die Zar Peter Idee , Russland dem Westen zu öffnen fortsetzen will. Mit ihrem Schreibstil, versteht sie es einem in die Geschichte hineinzuversetzen, man wird eins mit den Personen, lacht und weint mit Ihnen. Der Spannungsbogen ist vom Anfang bis Ende sehr hoch. Auch das Historische ist korrekt wiedergegeben, und man erfährt so einiges Neues über Katharina und das Leben am Hof. Wir begegnen großen historischen Persönlichkeiten, auch hat sie Fiktives und Wirklichkeit gut miteinander verwoben. Alles ist Bildhaft wiedergegeben, es war ein Vergnügen in diesem Roman zu versinken. Er ist ein sehr spannender Roman, der die Politischen Probleme in Russland zur damaligen Zeit wiedergibt. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen.
Ich habe Katharina schon bewundert, für ihre Kraft und Stärke dieses Land, das voller Unruhen und Missmut ist, zu regieren. Sie war schon geschickt und sehr diplomatisch, mit dem Umgang ihrer Soldaten . Aber auch mit ihren Liebhabern. Das ausgerechnet der Preußenkönig Friedrich der Große ihr einen Spion an den Zarenhof schickte verwunderte mich nicht, ausgerechnet der Philosoph Stephan Mervier und seine junge Frau Johanna, hat er dafür ausersehen. Mich hat es nicht gewundert, das sie die ganze Scharade durchschaut, sich aber nichts anmerken lies. Sehr berührend fand ich wie sie die kleine 5 Jährige Sonja, von ihrer Mutter ausgesetzt annimmt, sie ist geradezu vernarrt in ihre Ziehtochter. Das Mädchen, ist wirklich mehr als intelligent, in zunehmendem Alter entwickelt sie sich zu einer regelrechten Rebellin, sie weiß wie sich durchsetzen muss. Aber das es ihr zum Verhängnis wird, habe ich geahnt, und um sie gebangt. Den in ihrem Zorn kann Katharina gnadenlos sein. Auch Stephan begibt sich auf Abwege, er tritt einem literarischen Zirkel bei, dem so manches von Katharina Politik im Auge ist. Auch hier muss man bangen und beten. Das Stephan seine Frau Johanna, eine begnadete Malerin, so schmählich, vernachlässigte, tat mir schon sehr leid.
Aber ich fand es tröstlich, das sie in Boris Albrecht, einem Schriftsteller, einen Seelenverwandten fand. So manches Abenteuer ist zu bestehen, der Aufstand und die Rebellion, den im Land brodelt es. Ein Buch voller unvorhersehbarer Wandlungen, die einem oft den Atem anhalten lassen. Den Katharina möchte großartiges bewegen, Schulbildung, neue Gesetze, und vieles mehr.
Eine Geschichte mit einem großen Emotionalen Ende.
„ Ein Facettenreicher Roman, vor großen historischen Hintergrund „

Veröffentlicht am 15.05.2019

Zwei Starke Frauen die für ihre Lichtspielhäuser kämpfen

Das Lichtspielhaus - Zeit der Entscheidung
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Inhaltsangabe: Quelle Droemer-Knaur


Die Geschichte der fiktiven Münchner Kinobetreiber-Dynastie Donaubauer von den 20er bis in die 40er Jahre. Ein historischer Roman von der Bestseller-Autorin Heidi ...

Inhaltsangabe: Quelle Droemer-Knaur


Die Geschichte der fiktiven Münchner Kinobetreiber-Dynastie Donaubauer von den 20er bis in die 40er Jahre. Ein historischer Roman von der Bestseller-Autorin Heidi Rehn, der Garantin für spannend erzählte Frauen- und Familien-Sagas im 20. Jahrhundert

München, 1926. Die Goldenen Zwanziger Jahre funkeln auf Hochglanz, München ist nach Berlin die Metropole des deutschen Films und Kinos. Die Donaubauers sind eine der großen Kino-Betreiberfamilien an der Isar. Mit ihrem mondänen Lichtspielpalast sorgen die heiß umschwärmte Theater-Schauspielerin Elsa und ihr charmanter Ehemann Karl landesweit für Furore. Alfred Hitchcock bietet Elsa sogar die Hauptrolle in seinem nächsten Film an. Dann aber brennt Karl mit einer Revue-Tänzerin durch. Statt als Star auf der Leinwand muss Elsa sich von einem auf den anderen Tag als Kino-Besitzerin im realen Leben behaupten - keine leichte Aufgabe für die junge Frau, die sich zudem gegenüber ihrer gestrengen Schwiegermutter behaupten muss.

Als durch Hitlers Machtergreifung Film und Kino zum begehrten Propagandainstrument werden, droht Elsa ihre Lizenz zu verlieren …

Von der Autorin des erfolgreichen Kaufhausromans "Das Haus der schönen Dinge".


Meine Meinung zur Autorin und Buch:

Heidi Rehn, hat es wieder geschafft, mich mit ihrem neusten Roman den 1. Teil „Das Lichtspielhaus“, komplett in den Bann zu ziehen. Es war wunderschön einigen Figuren aus dem Kaufhaus Hirschvogel wieder zu begegnen.

Sehr geschickt hat sie Fiktives und Historisches miteinander verwebt. Sie erzählt die Geschichte der Lichtspielhäuser, wie alles Anfing als die Bilder laufen lernten, und es der Bevölkerung möglich machten, Lichtspielhäuser zu besuchen. Alles ist so spannend und Bildhaft erzählt, der Schreibstil ist flüssig und mitreißend. Der Spannungsbogen vom Anfang bis Ende sehr hoch, auch das historische und politische Zeitgeschehen, ist Akribisch recherchiert. Sehr schön hat sie auch das Münchner und Berliner Dialekt eingebaut. Ihre Figuren sind so real und lebendig dargestellt, das man mit ihnen eins werden konnte, mit ihnen gebangt, gehofft, gelacht und geweint hat. Ein rundum gelungener Roman, auf dessen Fortsetzung ich mich im Frühjahr 2020 schon freue.


Ich sah Elsa vor mir wie sie beseelt die Treppe zur Wohnung empor tanzte, wie glücklich sie über den Erfolg ihrer Filmpaläste ist. Hier geben sich viele für uns bekannte Schauspielergrößen die Hand, und rufen alte Erinnerungen in einem wach. Schön das sie soviel Raum haben in der Geschichte.

Man spürt wie sie mit viel Herzblut ihre Arbeit hineinsteckt, sie brennt dafür. Das sie sogar von Alfred Hitchcock ein Rollen Angebot bekommt, erstaunt einem nicht, sie sendet soviel Charme und Charisma aus.

Das die Ehe mit Karl so schiefläuft, da tat sie mir schon Leid. Aber schön das sie in ihrer Schwiegermutter Zenzi, so eine innige Beziehung verbindet, das sie ihr Rückhalt gab. Ihr Motto die Donaubauer Frauen, geben nicht auf, gemeinsam sind die Stark. Wie habe ich die zwei Frauen bewundert, über ihre Geradlinigkeit, gegenüber Hitlers Gedankengut, man spürte wie Elsa diesen und die Politische Gesinnung verabscheute. Da ist noch Schwager Heinrich, dem Elsa ein Dorn im Auge ist, allein wegen ihres Erfolges, der Politischen Gesinnung und ihre Gesellschaft und Geschäftliche Beziehung zu den Juden. Heinrich ist leider in diese falsche Kreise geraten und scheint nach deren Pfeife zu tanzen, auch hat er ein dunkles Geheimnis, das an Licht kommt. Wir erleben, wie die Donaubauers durch die Ende der Stummfilmzeit in die Krise geraten, und mit dem Tonfilm eine neue Ära beginnt. Werden sich Elsa und Zensi, gegenüber Heinrich durchsetzen können, keine Propaganda für Hitler in ihren Kinos zumachen, und sich gegen ihren größten Konkurrenten die UFA , ein aufsteigender Stern am Himmel durchzusetzen, den die scheinen durch Goebbels und Hitlers Regime , gefördert. Ein harter Kampf um ihre Kinos, die Lizenz und die Familie beginnt.

Eine Geschichte voller unverhoffter und spannender Wendungen. Ich freue mich schon auf Teil 2, wie es mit Elsa und ihren Töchtern weitergeht. Geschichtsuntersicht über den Film Lebendig und spannend erzählt, man erfährt sogar das Hitler Mickymaus und Amerikanische Filme liebte, was mir ganz neu war. Hier sieht man, man lernt nie aus.


Ein Roman, so intensiv und facettenreich vor großem historischen Hintergrund erzählt, den man unbedingt lesen sollte.


https://www.lovelybooks.de/autor/Heidi-Rehn/Das-Lichtspielhaus-Zeit-der-Entscheidung-1806369561-w/rezension/2039889964/

Veröffentlicht am 09.05.2019

Eine dramatische, berührende und Geschichte

Die Lotosblüte
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Inhaltsangabe: Quelle Europaverlag:


Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem ...

Inhaltsangabe: Quelle Europaverlag:


Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem Meisterwerk zugrunde liegt. Darin entführt Hwang Sok-Yong den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts, in eine Welt des Opiumhandels und der Prostitution: Von der Stiefmutter verkauft, findet sich die 15 Jahre alte Shim Chong plötzlich als Zweitfrau eines alten Chinesen wieder. Lenhwa, Lotosblüte, heißt sie jetzt, und alles ist so furchtbar anders, als sie es gewohnt ist. Viel zu essen hatte sie nie, und Betteln war ihr täglich Brot, denn sie diente ihrem blinden Vater als Augenpaar, doch der Alltag in dem fremden Haushalt kommt ihr erst recht vor wie ein böser Traum.



Als ihr Ehemann stirbt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass dies für sie nur die erste Station einer Odyssee ist, die sie, als Handelsware missbraucht, von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis in das Land der Geishas führen soll. Nach unzähligen sinnlichen wie schmerzvollen Erfahrungen entdeckt Shim Chong eines Tages die Macht ihres Körpers und nimmt ihr Leben in die eigenen Hände.



Selten ist es einem asiatischen Autor gelungen, das historische Ostasien in all seinen bunten Facetten einzufangen. Hier taucht man ein in diese fremde Welt und nimmt Anteil am Schicksal Lenhwas: ein Roman mit enormer Tiefe, ungemein fesselnd und mit schwindelerregender Leichtigkeit erzählt.

Meine Meinung zum Autor und Buch

Es ist mein zweiter Roman des koreanischen Autors Hwang Sok-Yong, schon Der ferne Garten, hat mich tief berührt und begeistert. Auch mit diesem zum Teil sehr erotischen und sinnliches Werk, verstand er es mich wieder in den Bann seiner Geschichte zu ziehen. Er nimmt einem mit in das 19. Jahrhundert in Asien. Hier erfahren wir viel vom Opium Handel, der als Zahlungsmittel galt, in der auch die westliche Welt verstrickt war. Dem Teeanbau-und Handel, aber auch die Prostitution und Menschenhandel, zur damaligen Zeit. Ich muss sagen ihm ist es gelungen die Welt von Ostasien in vielen bunten Facetten einzufangen. Sein Schreibstil, ist sehr klar, poetisch und auch etwas Märchenhaft. Man taucht beim Lesen in eine ganz andere Welt ein. Alles ist sehr Bildhaft, Einfühlsam und spannend erzählt. Seine einzelnen Figuren sind sehr real und lebendige geschildert, auch deren Charaktere und Emotionen, sind Authentisch dargestellt. So das man sich leicht in die Figur hineinversetzen konnte. Sehr schön fand ich auch die einzelnen Gedichte im Buch.


Ich fand es entsetzlich was die 15 Jährige Chong unsere Lotosblüte durchleiden musste und wie sie an ihren Aufgaben wuchs in den späteren Jahren. Es fängt schon in der Kindheit an, ihre Mutter starb und sie musste sich um ihren blinden Vater kümmern, sie musste betteln um ihrer beide tägliche Nahrung. Das der Vater sich mit seiner zweiten Frau, die falsche Frau ins Haus holte, schmerzte mich, nein nicht nur faul, sie verkaufte auch noch kurzer Hand ihre Stieftochter. Ich fand das unfassbar, aber sie traf es im Vergleich noch gut, als sie bei dem reichen alten Chinesen landete. Wenn das Leben auch ein Albtraum ist, lebte sie dort doch im Luxus, hat ein eigenes Haus und Dienerin, sie fungiert nur als seine Gespielin und Lustobjekt. Aber das Schicksal entscheidet anders, als der alte Greis plötzlich stirbt, da wird ihr klar was für ein Verlust das für sie bedeutet. Hoffnung setzte sie gerade, in den jüngsten Sohn Kuan, ein Tunichtgut, ich glaube hätte sie das vorher gewusst, hätte sie sich vielleicht anders entschieden.

Nun beginnt eine Odyssee und Achterbahn der Gefühle in ihrem Leben, sie lernt die Opium-und Spielhöllen kennen. Wird eine heißbegehrte Handelsware, durch ihre Klug-und Schönheit. Chong, oder auch Lenhwa „ Lotosblüte genannt muss so manche bittere, grauenvolle und schmerzhafte Erfahrung machen. Ich habe sie bemitleidet und gedauert, aber sie auch für ihren Mut bewundert, ihr Schicksal in die Hand zunehmen, den sie erkennt welche Macht sie durch ihren Körper besitzt.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Eine dramatische, und berührende Geschichte

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben
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Inhaltsangabe: Quelle Goldmann
Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die ...

Inhaltsangabe: Quelle Goldmann
Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Marie Lacrosse , alias Marita Spang unter dem richtigen Namen sie historische Romane schreibt, ist schon mit ihrem Debüt im 1. Band ein großartiger Spagat gelungen. Man spürt schon beim Lesen, wie viel Liebe, Herzblut, Arbeit und Recherche sie auch in den 2. Teil wieder gesteckt hat. Diesmal geht es um die bürgerliche Gesellschaft, die Kinderarbeit, die Arbeitsbedingungen in den Tuchfabriken Ende des 19. Jahrhunderts. Auch der Arbeiterführer Josef Hartmann, eine fiktive Person spielt eine tragende Rolle. Den traurigen Verhältnissen in den Irrenanstalten. Auch die Arbeit in den Weinbergen und die Liebe kommen nicht zu kurz. Ebenso die Nachkriegsfolgen und deren Auswirkungen. Sie beschreibt alles so Bildhaft und schonungslos, das man schockiert ist, besonders was die Kinderarbeit und die Irrenanstalten betrifft. Da kamen einem beim Lesen schon mal die Tränen, und man hätte gerne die Menschen in den Arm genommen. Sie hat Fiktives und Wahrheit, und die verschiedenen Erzählstränge wunderbar miteinander verwebt.Ihr Schreibstil ist wie immer, klar, kraftvoll und Einfühlsam. Sie nimmt einem an der Hand, und lässt uns eintauchen in die Geschichte. Ihre Figuren sind so real und lebendig beschrieben, das man mit ihnen verschmilzt, lacht und weint. Eine gelungene Fortsetzung, ich freue mich schon auf Teil 3 im September.
Ich habe wieder etwas dazu gelernt , das der erste Eiswein 1930 aus einer Not heraus erfunden wurde.

Was habe ich mitgelitten mit Pauline, in der Irrenanstalt Klingenmünster, wie konnte man nur so brutal mit den Patienten umgehen. Es war ja, wie Folter im Mittelalter, besonders dieser Doktor Dietrich,bei dem hatte ich das Gefühl, das es ihm Freude und Genuss bereitet. Ich habe gebetet und gehofft, das es ihrem Sohn Franz gelingt, sie daraus zu befreien. Jedenfalls Paulines Mann wird nichts dafür tun, weshalb und warum erfahren wir beim Lesen. Was Irene und Franz, betrifft hatte ich wenig Hoffnung, besonders nachdem Herr Gerban ihr eröffnet hat, Franz sei ihr Halbbruder. Eine Lüge, oder will er sie auch nur aus dem Weg haben? Irene ist schwanger von Franz, und verschwindet bei Nacht und Nebel um sich eine andere Arbeit in Lambrecht zu suchen. Der Weg ist steinig und hart, die Arbeitsbedingungen, mörderisch, brutal und Unterbezahlt. Besonders die Kinderarbeit, fand ich entsetzlich, das ging mir besonders sehr nah, der Hunger, das Elend und die Armut, können wir uns heute nicht mehr vorstellen. Es ging mir unter die Haut. Kein wunder das es den Arbeitsführer Josef Hartmann, auf den Plan ruft, der für Streiks und eine Arbeiterpartei wirbt. Irene lernt durch ihre Kollegin Emma, diesen Josef kennen, und lässt sich mit der Zeit von ihm und seinen Gedanken anstecken. Josef ist sehr angetan von Irene, und auch ihrem Schicksal. Er würde sie gerne heiraten, und dem kleinen Fränzel ein guter Vater sein. Den Irene hat ihre mühe und Not sich mit dem Kind durchzubringen, es wäre ein Ausweg, aber tief im Herzen liebt sie Franz noch, es ist so spürbar, das man ihr gerne helfen würde. Aber auch das Leben von Franz, steht vor großen Veränderungen, mit 21 ist er volljährig, ihm steht das Erbe seiner Mutter Pauline zu. Hier lernte ich Franz von einer ganz anderen Seite kennen, ein Mann der die Ärmel hoch krempelt, sich für seine Arbeiter einsetzt, und seinem Vater, endlich die Stirn bietet. Aber in Gedanken ist er oft bei Irene, er kann sie nicht vergessen, und fragt sich warum sie heimlich verschwand. Er versucht sie zu suchen, es ist wie eine Stecknadel im Heuhaufen. Nur seine Mutter Pauline könnte ihm vielleicht helfen, und die ist in der Irrenanstalt.
Ein Roman voller unvorhergesehener Wendungen, über zwei Menschen die sich verzweifelt lieben , und es nicht schaffen über den Verlust hinweg zukommen. Ob sich zum Schluss, noch alles zum guten wenden wird, Pauline ihre Freiheit genießen kann, oder ob sich Irene und Franz in die Arme schließen können ? Findet ihr vielleicht beim Lesen heraus, also, bangen, hoffen und zittern.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Die Kraft der Liebe

Das Leuchten jenes Sommers
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Inhaltsangabe:
August 1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall lebt die junge Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre geliebte Schwester Georgiana von einer langen ...

Inhaltsangabe:
August 1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall lebt die junge Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre geliebte Schwester Georgiana von einer langen Reise zurückkehrt, bringt sie ihren neuen Freund Victor mit. Maddy ist der düstere junge Mann auf Anhieb unsympathisch. Aber sie ahnt nicht, wie groß die Gefahr wirklich ist...
Siebzig Jahre später führt ein Auftrag die junge Fotografin Chloe nach Summerhill. Sie hat gerade erfahren, dass sie schwanger ist. Eigentlich eine freudige Nachricht, aber Chloes Gefühle sind gespalten. In Summerhill stößt sie auf ein Geheimnis, das Jahrzehnte zurückliegt -- und das die Kraft hat, ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen...

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Nicola Scott, hatte mich schon mit ihrem Roman „Zeit der Schwalben“ voll verzaubert und begeistert. Deshalb musste ich auch unbedingt diesen neuen Roman von ihr lesen. Ein wirklich sehr berührender Roman der einem beim Lesen unter die haut geht. Ein Roman über die Liebe, aber auch deren zerstörerischen Kraft. Ihr Schreibstil ist teils schon poetisch, aber auch sehr klar und Kraftvoll. Sie verseht es die Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Alles ist so wundervoll Bildhaft und Authentisch beschrieben. Die verschiedenen Erzählstränge hat sie sehr gut miteinander verwoben. Es war ein Genuss in die Geschichte einzutauchen. Ihre Personen und deren Charaktere, sind sehr real heraus gearbeitet. So gut das man sich in sie hinein versetzen konnte, und mit ihnen, sich gefreut, gelacht und geweint hat. Sehr authentisch hat sie auch die Lage in England während des 2. Weltkriegs beschrieben. Auch das Leben 70 Jahre später, ist gut nachvollziehbar. Der Spannungsbogen war von Anfang bis zum Ende sehr hoch.

Eine Geschichte in den es um zwei Geschwisterpaare geht, beide Waisen. Wo sich die älteren Geschwister, aufopfernd und verantwortungsvoll im ihre Jüngere Geschwister kümmern. Ich mochte Maddy gleich auf den 1. Blick, von ihr geht so viel wärme und verletzlickeit aus. Ich sah sie 1939 auf der Wiese sitzen, wo sie hingebungsvoll malte, ihren Foxi. Diese Idylle wurde jäh unterbrochen, als am Himmel Flieger auftauchten, und der eine in den Ozean stürzte. Ich konnte Maddys beklemmen spüren, sie ist noch immer traumatisiert durch den Tod des Vaters. Dann die Freude als ihre Große Schwester Gerogiana wohlbehalten zurückkehrt.
Aber, es drohen dunkle Wolken am Himmel aufzuziehen, den sie hat ihren neuen Freund Viktor mitgebracht.
Mir war er genauso unsympathisch wie Maddy, und hatte so ein komisches Bauchgefühl. Jetzt scheint sich der Spieß zu wenden, den Maddy will die Rolle der Beschützerin übernehmen. Ach hätte sie nur gewusst in was für eine Gefahr sie sich damit begibt. Ich habe Maddy für ihre Geradlinigkeit und Mut bewundert, aber auch Georgiana, wie sie für ihre Schwester Verantwortung übernahm und nur das beste wollte.
Dieser Satz fand ich so wahr: „ Mit dem Krieg ist es wie mit der Liebe, Maddy, er findet immer einen Weg“
70 Jahre später treffen wir auf Chole , die sich um ihren kranken Bruder kümmerte und Verantwortung übernahm. Chole kam mir am Anfang wie ein verhuschtes Weibchen vor, die unter dem Pantoffel ihres Manne steht, der in ihr lieber ein Heimchen am Herd sehen würde. Aber auch sie hat große Träume,sie ist mit Leidenschaft Fotografin, und jetzt auch noch schwanger, ist sie nun endgültig in dem goldenen Käfig gefangen? Und da ist noch der Foto Auftrag, der sie nach Summerhill führen wird, und dabei auf ein großes Geheimnis stoßen wird. Dort angekommen trifft sie auf die Kinderbuchillustratorin Madeline Hamilton, diese Begegnung wird sie aus der Bahn ihres bisherigen Lebens werfen. Jedenfalls wird die Begegnung zwischen den beiden sehr Aufregend und Emotional.
„ Ein wundervoller und Facettenreicher Roman, Lesegenuss Pur“