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Veröffentlicht am 09.05.2019

Eine dramatische, berührende und Geschichte

Die Lotosblüte
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Inhaltsangabe: Quelle Europaverlag:


Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem ...

Inhaltsangabe: Quelle Europaverlag:


Denkt man an ein märchenhaftes Schicksal, so kommt man nicht sofort auf Kurtisanen und Frauenhandel, doch es ist tatsächlich ein alter koreanischer Mythos, der diesem Meisterwerk zugrunde liegt. Darin entführt Hwang Sok-Yong den Leser in das Asien des 19. Jahrhunderts, in eine Welt des Opiumhandels und der Prostitution: Von der Stiefmutter verkauft, findet sich die 15 Jahre alte Shim Chong plötzlich als Zweitfrau eines alten Chinesen wieder. Lenhwa, Lotosblüte, heißt sie jetzt, und alles ist so furchtbar anders, als sie es gewohnt ist. Viel zu essen hatte sie nie, und Betteln war ihr täglich Brot, denn sie diente ihrem blinden Vater als Augenpaar, doch der Alltag in dem fremden Haushalt kommt ihr erst recht vor wie ein böser Traum.



Als ihr Ehemann stirbt, wird ihr schmerzlich bewusst, dass dies für sie nur die erste Station einer Odyssee ist, die sie, als Handelsware missbraucht, von den Ufern des Gelben Flusses über Shanghai, Taiwan und Singapur bis in das Land der Geishas führen soll. Nach unzähligen sinnlichen wie schmerzvollen Erfahrungen entdeckt Shim Chong eines Tages die Macht ihres Körpers und nimmt ihr Leben in die eigenen Hände.



Selten ist es einem asiatischen Autor gelungen, das historische Ostasien in all seinen bunten Facetten einzufangen. Hier taucht man ein in diese fremde Welt und nimmt Anteil am Schicksal Lenhwas: ein Roman mit enormer Tiefe, ungemein fesselnd und mit schwindelerregender Leichtigkeit erzählt.

Meine Meinung zum Autor und Buch

Es ist mein zweiter Roman des koreanischen Autors Hwang Sok-Yong, schon Der ferne Garten, hat mich tief berührt und begeistert. Auch mit diesem zum Teil sehr erotischen und sinnliches Werk, verstand er es mich wieder in den Bann seiner Geschichte zu ziehen. Er nimmt einem mit in das 19. Jahrhundert in Asien. Hier erfahren wir viel vom Opium Handel, der als Zahlungsmittel galt, in der auch die westliche Welt verstrickt war. Dem Teeanbau-und Handel, aber auch die Prostitution und Menschenhandel, zur damaligen Zeit. Ich muss sagen ihm ist es gelungen die Welt von Ostasien in vielen bunten Facetten einzufangen. Sein Schreibstil, ist sehr klar, poetisch und auch etwas Märchenhaft. Man taucht beim Lesen in eine ganz andere Welt ein. Alles ist sehr Bildhaft, Einfühlsam und spannend erzählt. Seine einzelnen Figuren sind sehr real und lebendige geschildert, auch deren Charaktere und Emotionen, sind Authentisch dargestellt. So das man sich leicht in die Figur hineinversetzen konnte. Sehr schön fand ich auch die einzelnen Gedichte im Buch.


Ich fand es entsetzlich was die 15 Jährige Chong unsere Lotosblüte durchleiden musste und wie sie an ihren Aufgaben wuchs in den späteren Jahren. Es fängt schon in der Kindheit an, ihre Mutter starb und sie musste sich um ihren blinden Vater kümmern, sie musste betteln um ihrer beide tägliche Nahrung. Das der Vater sich mit seiner zweiten Frau, die falsche Frau ins Haus holte, schmerzte mich, nein nicht nur faul, sie verkaufte auch noch kurzer Hand ihre Stieftochter. Ich fand das unfassbar, aber sie traf es im Vergleich noch gut, als sie bei dem reichen alten Chinesen landete. Wenn das Leben auch ein Albtraum ist, lebte sie dort doch im Luxus, hat ein eigenes Haus und Dienerin, sie fungiert nur als seine Gespielin und Lustobjekt. Aber das Schicksal entscheidet anders, als der alte Greis plötzlich stirbt, da wird ihr klar was für ein Verlust das für sie bedeutet. Hoffnung setzte sie gerade, in den jüngsten Sohn Kuan, ein Tunichtgut, ich glaube hätte sie das vorher gewusst, hätte sie sich vielleicht anders entschieden.

Nun beginnt eine Odyssee und Achterbahn der Gefühle in ihrem Leben, sie lernt die Opium-und Spielhöllen kennen. Wird eine heißbegehrte Handelsware, durch ihre Klug-und Schönheit. Chong, oder auch Lenhwa „ Lotosblüte genannt muss so manche bittere, grauenvolle und schmerzhafte Erfahrung machen. Ich habe sie bemitleidet und gedauert, aber sie auch für ihren Mut bewundert, ihr Schicksal in die Hand zunehmen, den sie erkennt welche Macht sie durch ihren Körper besitzt.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Eine dramatische, und berührende Geschichte

Das Weingut. Aufbruch in ein neues Leben
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Inhaltsangabe: Quelle Goldmann
Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die ...

Inhaltsangabe: Quelle Goldmann
Die Ehe zwischen dem Dienstmädchen Irene und dem reichen Erben Franz sollte eine Liebesheirat sein. Doch nach einer ungeheuerlichen Enthüllung von Franz' Vater verlässt die schwangere Irene ihren geliebten Bräutigam ohne ein Wort. Einsam bringt sie ihren kleinen Sohn zur Welt und tritt eine Stelle als Textilarbeiterin in einer Fabrik an. Die Bedingungen dort sind grausam, und Irene muss bis zur Erschöpfung arbeiten. Aber dann lernt sie den charismatischen Arbeiterführer Josef kennen, der ihr Kraft und Geborgenheit gibt. Obwohl sie Franz noch immer liebt, beginnt sie eine Beziehung mit ihm. Aber kann Irene den Verlust von Franz wirklich überwinden?

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Marie Lacrosse , alias Marita Spang unter dem richtigen Namen sie historische Romane schreibt, ist schon mit ihrem Debüt im 1. Band ein großartiger Spagat gelungen. Man spürt schon beim Lesen, wie viel Liebe, Herzblut, Arbeit und Recherche sie auch in den 2. Teil wieder gesteckt hat. Diesmal geht es um die bürgerliche Gesellschaft, die Kinderarbeit, die Arbeitsbedingungen in den Tuchfabriken Ende des 19. Jahrhunderts. Auch der Arbeiterführer Josef Hartmann, eine fiktive Person spielt eine tragende Rolle. Den traurigen Verhältnissen in den Irrenanstalten. Auch die Arbeit in den Weinbergen und die Liebe kommen nicht zu kurz. Ebenso die Nachkriegsfolgen und deren Auswirkungen. Sie beschreibt alles so Bildhaft und schonungslos, das man schockiert ist, besonders was die Kinderarbeit und die Irrenanstalten betrifft. Da kamen einem beim Lesen schon mal die Tränen, und man hätte gerne die Menschen in den Arm genommen. Sie hat Fiktives und Wahrheit, und die verschiedenen Erzählstränge wunderbar miteinander verwebt.Ihr Schreibstil ist wie immer, klar, kraftvoll und Einfühlsam. Sie nimmt einem an der Hand, und lässt uns eintauchen in die Geschichte. Ihre Figuren sind so real und lebendig beschrieben, das man mit ihnen verschmilzt, lacht und weint. Eine gelungene Fortsetzung, ich freue mich schon auf Teil 3 im September.
Ich habe wieder etwas dazu gelernt , das der erste Eiswein 1930 aus einer Not heraus erfunden wurde.

Was habe ich mitgelitten mit Pauline, in der Irrenanstalt Klingenmünster, wie konnte man nur so brutal mit den Patienten umgehen. Es war ja, wie Folter im Mittelalter, besonders dieser Doktor Dietrich,bei dem hatte ich das Gefühl, das es ihm Freude und Genuss bereitet. Ich habe gebetet und gehofft, das es ihrem Sohn Franz gelingt, sie daraus zu befreien. Jedenfalls Paulines Mann wird nichts dafür tun, weshalb und warum erfahren wir beim Lesen. Was Irene und Franz, betrifft hatte ich wenig Hoffnung, besonders nachdem Herr Gerban ihr eröffnet hat, Franz sei ihr Halbbruder. Eine Lüge, oder will er sie auch nur aus dem Weg haben? Irene ist schwanger von Franz, und verschwindet bei Nacht und Nebel um sich eine andere Arbeit in Lambrecht zu suchen. Der Weg ist steinig und hart, die Arbeitsbedingungen, mörderisch, brutal und Unterbezahlt. Besonders die Kinderarbeit, fand ich entsetzlich, das ging mir besonders sehr nah, der Hunger, das Elend und die Armut, können wir uns heute nicht mehr vorstellen. Es ging mir unter die Haut. Kein wunder das es den Arbeitsführer Josef Hartmann, auf den Plan ruft, der für Streiks und eine Arbeiterpartei wirbt. Irene lernt durch ihre Kollegin Emma, diesen Josef kennen, und lässt sich mit der Zeit von ihm und seinen Gedanken anstecken. Josef ist sehr angetan von Irene, und auch ihrem Schicksal. Er würde sie gerne heiraten, und dem kleinen Fränzel ein guter Vater sein. Den Irene hat ihre mühe und Not sich mit dem Kind durchzubringen, es wäre ein Ausweg, aber tief im Herzen liebt sie Franz noch, es ist so spürbar, das man ihr gerne helfen würde. Aber auch das Leben von Franz, steht vor großen Veränderungen, mit 21 ist er volljährig, ihm steht das Erbe seiner Mutter Pauline zu. Hier lernte ich Franz von einer ganz anderen Seite kennen, ein Mann der die Ärmel hoch krempelt, sich für seine Arbeiter einsetzt, und seinem Vater, endlich die Stirn bietet. Aber in Gedanken ist er oft bei Irene, er kann sie nicht vergessen, und fragt sich warum sie heimlich verschwand. Er versucht sie zu suchen, es ist wie eine Stecknadel im Heuhaufen. Nur seine Mutter Pauline könnte ihm vielleicht helfen, und die ist in der Irrenanstalt.
Ein Roman voller unvorhergesehener Wendungen, über zwei Menschen die sich verzweifelt lieben , und es nicht schaffen über den Verlust hinweg zukommen. Ob sich zum Schluss, noch alles zum guten wenden wird, Pauline ihre Freiheit genießen kann, oder ob sich Irene und Franz in die Arme schließen können ? Findet ihr vielleicht beim Lesen heraus, also, bangen, hoffen und zittern.

Veröffentlicht am 02.05.2019

Die Kraft der Liebe

Das Leuchten jenes Sommers
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Inhaltsangabe:
August 1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall lebt die junge Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre geliebte Schwester Georgiana von einer langen ...

Inhaltsangabe:
August 1939: Auf dem malerischen Anwesen Summerhill in Cornwall lebt die junge Maddy zurückgezogen von der Welt und dem drohenden Krieg. Als ihre geliebte Schwester Georgiana von einer langen Reise zurückkehrt, bringt sie ihren neuen Freund Victor mit. Maddy ist der düstere junge Mann auf Anhieb unsympathisch. Aber sie ahnt nicht, wie groß die Gefahr wirklich ist...
Siebzig Jahre später führt ein Auftrag die junge Fotografin Chloe nach Summerhill. Sie hat gerade erfahren, dass sie schwanger ist. Eigentlich eine freudige Nachricht, aber Chloes Gefühle sind gespalten. In Summerhill stößt sie auf ein Geheimnis, das Jahrzehnte zurückliegt -- und das die Kraft hat, ihr ganzes Leben auf den Kopf zu stellen...

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Nicola Scott, hatte mich schon mit ihrem Roman „Zeit der Schwalben“ voll verzaubert und begeistert. Deshalb musste ich auch unbedingt diesen neuen Roman von ihr lesen. Ein wirklich sehr berührender Roman der einem beim Lesen unter die haut geht. Ein Roman über die Liebe, aber auch deren zerstörerischen Kraft. Ihr Schreibstil ist teils schon poetisch, aber auch sehr klar und Kraftvoll. Sie verseht es die Leser in den Bann der Geschichte zu ziehen. Alles ist so wundervoll Bildhaft und Authentisch beschrieben. Die verschiedenen Erzählstränge hat sie sehr gut miteinander verwoben. Es war ein Genuss in die Geschichte einzutauchen. Ihre Personen und deren Charaktere, sind sehr real heraus gearbeitet. So gut das man sich in sie hinein versetzen konnte, und mit ihnen, sich gefreut, gelacht und geweint hat. Sehr authentisch hat sie auch die Lage in England während des 2. Weltkriegs beschrieben. Auch das Leben 70 Jahre später, ist gut nachvollziehbar. Der Spannungsbogen war von Anfang bis zum Ende sehr hoch.

Eine Geschichte in den es um zwei Geschwisterpaare geht, beide Waisen. Wo sich die älteren Geschwister, aufopfernd und verantwortungsvoll im ihre Jüngere Geschwister kümmern. Ich mochte Maddy gleich auf den 1. Blick, von ihr geht so viel wärme und verletzlickeit aus. Ich sah sie 1939 auf der Wiese sitzen, wo sie hingebungsvoll malte, ihren Foxi. Diese Idylle wurde jäh unterbrochen, als am Himmel Flieger auftauchten, und der eine in den Ozean stürzte. Ich konnte Maddys beklemmen spüren, sie ist noch immer traumatisiert durch den Tod des Vaters. Dann die Freude als ihre Große Schwester Gerogiana wohlbehalten zurückkehrt.
Aber, es drohen dunkle Wolken am Himmel aufzuziehen, den sie hat ihren neuen Freund Viktor mitgebracht.
Mir war er genauso unsympathisch wie Maddy, und hatte so ein komisches Bauchgefühl. Jetzt scheint sich der Spieß zu wenden, den Maddy will die Rolle der Beschützerin übernehmen. Ach hätte sie nur gewusst in was für eine Gefahr sie sich damit begibt. Ich habe Maddy für ihre Geradlinigkeit und Mut bewundert, aber auch Georgiana, wie sie für ihre Schwester Verantwortung übernahm und nur das beste wollte.
Dieser Satz fand ich so wahr: „ Mit dem Krieg ist es wie mit der Liebe, Maddy, er findet immer einen Weg“
70 Jahre später treffen wir auf Chole , die sich um ihren kranken Bruder kümmerte und Verantwortung übernahm. Chole kam mir am Anfang wie ein verhuschtes Weibchen vor, die unter dem Pantoffel ihres Manne steht, der in ihr lieber ein Heimchen am Herd sehen würde. Aber auch sie hat große Träume,sie ist mit Leidenschaft Fotografin, und jetzt auch noch schwanger, ist sie nun endgültig in dem goldenen Käfig gefangen? Und da ist noch der Foto Auftrag, der sie nach Summerhill führen wird, und dabei auf ein großes Geheimnis stoßen wird. Dort angekommen trifft sie auf die Kinderbuchillustratorin Madeline Hamilton, diese Begegnung wird sie aus der Bahn ihres bisherigen Lebens werfen. Jedenfalls wird die Begegnung zwischen den beiden sehr Aufregend und Emotional.
„ Ein wundervoller und Facettenreicher Roman, Lesegenuss Pur“

Veröffentlicht am 30.04.2019

Mimi am Scheideweg

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung
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Inhaltsangabe: Quelle Blanvalet Verlag
Gegen alle Widerstände wird Mimi Reventlow Fotografin, und findet nicht nur ihre Freiheit, sondern auch den Weg zur Liebe …

Die Wanderfotografin Mimi Reventlow lebt ...

Inhaltsangabe: Quelle Blanvalet Verlag
Gegen alle Widerstände wird Mimi Reventlow Fotografin, und findet nicht nur ihre Freiheit, sondern auch den Weg zur Liebe …

Die Wanderfotografin Mimi Reventlow lebt seit einiger Zeit in der kleinen Leinenweberstadt Laichingen und kümmert sich um ihren kranken Onkel Josef. Durch ihre offene Art ist es ihr gelungen, die Herzen der Dorfbewohner zu erobern und Freundschaften zu knüpfen. Als eine Katastrophe das Dorf erschüttert, wird sie mit ihren wunderschönen

Meine Meinung zur Autorin und Buch

Endlich kam ich in den Genuss auch den 2.Band, der 5teiligen Fotografinensaga zu lesen, und kann es kaum erwarten, auch die restlichen Bände zu lesen. Petra Durst-Benning schaffte es mal wieder, mich in der Welt von Mimi und den Laichinger versinken zu lassen. Ihr Schreibstil, ist so Bildhaft, flüssig und mitreisend. Die Geschichte ist Strudel und ein Sog dem man sich nicht entziehen kann, ehe man sich versieht, ist man ein Teil des geschehen. Das Buch ist ein reiner Genuss. Ihre Figuren sind so real und lebendig, das man sie so manches mal in die Arme nehmen möchte, man lacht und weint mit ihnen. Man hat das Gefühl das man ihre Protagonisten und Orte persönlich kennt. Auch die Armut und der Überlebenskampf der Menschen auf der schwäbischen Alb, kamen nicht zu kurz.

Wie schon im ersten Teil hat es mir Mimi angetan, eine Frau mit einem großen Herzen, für ihre Mitmenschen. Sie entspricht gar nicht so, dem damaligen Frauenideal. Im Gegenteil sie ist ihrer Zeit weit voraus, kämpferisch und unabhängig, sie hat es geschafft durch ihren Beruf auf eigenen Beinen zu stehen. Allein wie sie sich für den Kunst begabten Alexander, einen Weber Sohn einsetzt, damit er ein Stipendium an der Kunstschule in Stuttgart erhält. Oder Fritz, der davon träumt Tischler zu werden. Groß bewundert habe ich sie, wie sie dem Webeierbesitzer Gehringer, die Stirn bot. Ein Mensch der seine Angestellten ausbeutet, ein Mensch ohne Herz, der nur auf seinen Profit bedacht ist. Kein Wunder das er Mimi gerne aus dem Weg hätte, den gerade Alexander und Fritz zwei begabte Jungs, würde er lieber in seiner Fabrik sehen. Ob Mimi es schafft das beide ihre Berufsträume erfüllt werden. Schon bewundernswert, wie sie sich für ihren alten und kranken Onkel aufopfert. Ich musste so richtig schmunzeln wie Mimi dieses ungewöhnliche Foto von den Jugendlichen machte, wirklich was ganz außergewöhnliches, wie viele ihrer Fotografien, die aus dem Rahmen fallen. Ich fand es wunderschön, wie die Frauen und das Dorf so solidarisch hinter Eveline stehen, als diese durch einen Schicksalsschlag in große Not gerät. Aber auch Mimi, muss herbe und bittere Enttäuschungen und Verluste einstecken. Johann , ihre große Liebe, ein Mann mit zwei Gesichtern, der ein für mich nicht schönes Spiel, spielt. Anton, den Wirtssohn, hat auch mein Herz erobert, auch wenn er oft ein großer Kindskopf ist, und die Gäule mit ihm durchgehen, muss einiges einstecken und wird ebenso herb enttäuscht wie Mimi. Wird Mimi am Ende doch noch mit Johann glücklich, oder wird Alexander seinen Weg als Künstler gehen, und wer ist dieser Lehrer Mylo, an der Kunsthochschule wirklich ? Was ist mit Antons Freundin Christel ? Ein Roman voller überraschender Wendungen...


https://www.lovelybooks.de/autor/Petra-Durst--Benning-/Die-Fotografin-Die-Zeit-der-Entscheidung-1543855708-w/rezension/2034394010/

Veröffentlicht am 24.04.2019

Zwei Starke Frauen

Zwei Handvoll Leben
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Kurzmeinung: Eine ergreifende und Authentische Geschichte die auf einer wahren Begebenheit ruht
Zwei starke Frauen und zwei Hand voll Leben

Inhaltsangabe: Quelle Droemer - Knaur

Zwei starke Frauen
Zwei ...

Kurzmeinung: Eine ergreifende und Authentische Geschichte die auf einer wahren Begebenheit ruht
Zwei starke Frauen und zwei Hand voll Leben

Inhaltsangabe: Quelle Droemer - Knaur

Zwei starke Frauen
Zwei Deutsche Schicksale
Zugleich die Geschichte des Berliner Kaufhauses KaDeWe

Deutschland 1914: Charlotte wächst auf dem archaischen Landgut ihres mächtigen Vaters in Sachsen auf. Die Welt scheint ihr zu Füßen zu liegen, als sie von ihrer Tante und deren jüdischem Ehemann in die Leipziger Ballsaison eingeführt werden soll. Sie begegnet ihrer ersten Liebe. Doch der Beginn des ersten Weltkriegs zerstört ihre Pläne. Und ihr Leben verändert sich für immer.

Gleichzeitig gelingt es Anna, zwischen den Wasserstraßen des Spreewalds, wo Verzicht und harte Arbeit erfinderisch machen, dem Schicksal immer wieder ein Schnippchen zu schlagen. Doch sie verkennt die tiefe Liebe ihres besten Freundes, bevor er an die Westfront zieht. An einem eiskalten Tag im Februar 1919 steigt die neunzehnjährige Schneiderin alleine in den Zug nach Berlin. In den engen Hinterhöfen des Wedding prallen Hunger und Armut auf den ungezügelten Lebensdurst der beginnenden zwanziger Jahre. Und im Konsumtempel KaDeWe sucht man Verkäuferinnen…
Anna und Charlotte werden sich erst 1953 in Berlin begegnen. Hinter ihnen liegen zwei Weltkriege und ihr deutsches Schicksal. Es ist die Ehe ihrer Kinder, die die beiden ungleichen Frauen zusammenführt, und eine tiefe Verbundenheit durch denselben Schmerz, den sie noch nie zuvor einem anderen Menschen anvertraut haben.

"Es ist das vergessene Leben der Frauen, in dieser ganz besonderen Zeit, die bis heute nachwirkt, das ich zu Papier bringen wollte. Es wurde so lange totgeschwiegen. Zwei Handvoll Leben lässt es uns spüren"


Meine Meinung zur Autorin und Buch:

Katharina Fuchs, ist mit ihrer Familiengeschichte, die auf wahren Tatsachen beruht, ein ganz großartiges Werk gelungen. Es ist die Geschichte ihrer Großmütter Anna Tannenberg und Charlotte Feltin, die beide auch noch an einem 3. Oktober 1899 das Licht der Welt erblickten, Anna im Spreewald und Charlotte auf einem Hofgut in Sachsen. Zwei Frauen die so vieles verbindet, zwei Weltkriege, mit all ihren Auswirkungen.

Die schreckliche Zeit unter dem Nazi Regime. Ich finde es einfach wunderbar, das sie uns an der Vergangenheit, ihrer Familie teilhaben lässt. Das sie auch noch das große Glück hatte, diese wichtigen Zeitzeugen zum preisgeben ihrer Vergangenheit zubewegen. Es lässt uns beim Lesen erahnen, das es keine einfache Geschichte ist, im Gegenteil wir erfahren viel Leid, teilen Schicksale mit den Frauen, lachen und weinen mit ihnen. Der Handlungsaufbau, ist großartig, auch die zwei Erzählstränge sind nahtlos ineinander verknüpft. Der Schreibstil war Kraftvoll, klar und sehr mitreißend, nichts wurde geschönt. Sie hat es verstanden mich beim Lesen ein Teil der Geschichte zu werden. Dieser Roman ist wie ein Sog, er lässt einem nicht mehr los beim Lesen.


Wie habe ich mit Anna mit gebangt und gezittert, das sie ihren großen Traum als Schneiderin erfüllen konnte. Was bestimmt nicht leicht für Annas Eltern war, das Lehrgeld aufzubringen, aber für die damalige Zeit, waren sie schon sehr fortschrittlich , das sie für eine Ausbildung ihrer Kinder waren. Sie sind nicht reich, aber eine glückliche Familie. Charlotte dagegen wächst begütert auf einem Hofgut auf, auch sie hat Träume, einmal das Hofgut zu führen. Beide Haben eines gemeinsam,sie haben träume von Selbständigkeit und Fortschrittlichkeit. Auch haben sie kein Glück mit der ersten Liebe, der 1. Weltkrieg funkt dazwischen.

1919 geht Anna nach Berlin, und wirklich sie bekommt die Stelle in der Damenkonfektion im KaDeWe. Es ist zwar ein steiniger und harter Weg, auch ist die Welt im Umbruch, es herrscht Hunger und Not in Berlin.

Es trieb mir beim Lesen oft Tränen in die Augen, was die Menschen, die ärmsten der ärmsten erlitten.

Charlotte, dagegen wird bei ihrer Tante in Leipzig, in die Gesellschaft eingeführt, was für ein Unterschied zu Anna. Aber Charlotte, hat wie Anna ein sehr großes Herz für ihre Mitmenschen. Beide treffen die falsche Entscheidungen in Punkt Ehe, obwohl beide gute Ehemänner haben, trauern sie doch im stillen ihrer ersten großen Liebe nach. Man spürte an manchen Stellen die Zerrissenheit ihrer Gefühle. Und wieder schlägt das Schicksal erbarmungslos zu, Hitlers Machtergreifung, das ganze Drama ist so gut wiedergegeben. Besonders Charlottes Tante , deren Mann Jude ist und ihre Cousine Edith , die als Halbjüdin gilt, was waren das doch für grauenvolle Zeiten, ich schämte mich beim Lesen dafür. Ob Charlotte und ihr Vater, der Familie ihres Mannes helfen kann, nicht deponiert zu werden ? Auch Anna ist entsetzt, über das was geschieht, und ich bewunderte sie, wie sie den jüdischen Nachbarn zu helfen versuchte. Anna könnte glücklich sein, mit dem was sie auf die Beine gestellt hat, da bricht der zweite Weltkrieg aus. Ich habe mit Anna und den Menschen, die Bombennächte durchlebt, gehofft gebangt und gezittert. Bin mit ihr durch die Trümmerlandschaft nach dem Krieg spaziert. Was durch die russische Besatzer geschah, hat mich fassungslos gemacht. Zwei Frauen, die so vieles verbindet, Schmerz ,Leid und ihre Kinder. Ein Buch das mich tief beeindruckt und berührt hat.