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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2023

Empfehlenswerter Auftaktroman

Sturmjahre
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Anno 1917. Bonnie lebt eigentlich mit ihrer Familie in den schottischen Highlands. Doch seit Kriegsbeginn arbeitet sie als Krankenschwester in einer Londoner Klinik, um kriegsverletzte Soldaten zu pflegen. ...

Anno 1917. Bonnie lebt eigentlich mit ihrer Familie in den schottischen Highlands. Doch seit Kriegsbeginn arbeitet sie als Krankenschwester in einer Londoner Klinik, um kriegsverletzte Soldaten zu pflegen. Auch drei ihrer Brüder kämpfen für das Vereinigte Königreich. Als ihr Bruder Archie zusammen mit seinem Kameraden Connor eingeliefert wird, kümmert sie sich aufopferungsvoll um die beiden. Die engagierte, fürsorgliche Bonnie und der zurückhaltende, geheimnisvolle Connor finden sich gleich sympathisch, was Archie gar nicht gefällt. Und trotzdem darf Connor nach der Genesung mit Archie und Bonnie zu deren Familie nach Foxgirth in Schottland reisen.

Sturmjahre - Ein Gefühl von Unendlichkeit der Autorin Lia Scott, die mir bisher nicht bekannt war, ist eine sehr gelungene historische Geschichte, bei der die Familie Dennon-Macay die Hauptrolle spielt. Es sind schwierige Zeiten. Die Mutter und zwei Geschwister halten zuhause die Stellung. Nach der Rückkehr von Archie, Bonnie und Connor ist die Freude groß. Der Umgang in der Familie ist manchmal etwas rauh, aber herzlich. Für Connor ist das neu, er hat keine Familie mehr. Seine Vergangenheit bleibt lange ein Rätsel. Trotz ihrer Verliebtheit hält er Bonnie auf Abstand. Für sie unverständlich.

Eine großartige Geschichte mit ernstem Hintergrund, die sich doch so locker und leicht lesen lässt. Die Beschreibung der schönen und rauen Kulisse der schottischen Highlands, der authentischen, charakterstarken Protagonistinnen, der gefühlvolle Momente dieser Familie und auch der Umgang auch mit weniger geachteten Personen machen dieses Buch lebendig. Als Leserin ist man dank der gut recherchierten, bildlichen Darstellungen gefangen in der spannenden Handlung. Das Cover mit der nachdenklichen Bonnie in der schottischen Landschaft gefällt mir zudem ausgesprochen gut. Ich empfehle dieses Buch gern weiter und freue mich auf Band 2, "Das Versprechen einer neuen Zeit", der im August 2023 erscheinen wird. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Türkisch kochen mit Gelinggarantie

Meine Süperküche
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Das kompakte Kochbuch mit türkischen Rezepten hat knapp 200 Seiten, auf denen die vom TV bekannte Meltem Kaptan 60 Familienrezepte alltagstauglich präsentiert. Nach einem Vorwort folgen die Sparten Vorspeisen, ...

Das kompakte Kochbuch mit türkischen Rezepten hat knapp 200 Seiten, auf denen die vom TV bekannte Meltem Kaptan 60 Familienrezepte alltagstauglich präsentiert. Nach einem Vorwort folgen die Sparten Vorspeisen, Suppen und Eintöpfe, Hauptgerichte, Nachspeisen und die Register. Jedes Rezept ist - auch mit türkischem Namen - doppelseitig mit Zutaten, Anleitung und großem Foto dargestellt. Teilweise werden auch die Zubereitungsschritte abgebildet. Piktogramme zeigen die Einordnung nach vegan, vegetarisch und glutenfrei. Natürlich kommen auch Fleischliebhaber voll auf ihre Kosten. Zubereitungstipps von Mama Melek erleichtern das Kochen.

Einige Fotos von Meltem (der Hund hätte nicht sein müssen) und Mama Melek lockern den Rezeptband auf. Da ich bisher - außer mal einem "Döner Kebap" - wenige Berührungspunkte mit der türkischen Küche hatte, wollte ich mich durch dieses Buch inspirieren lassen. Ich wurde nicht enttäuscht. Die meisten Gerichte sind zwar sehr knoblauchlastig, was ich nicht so gerne mag, aber leicht und gelingsicher nachkochbar. Die Zutaten sollten in jedem gut sortierten Supermarkt zu erhalten sein.

Mir haben es besonders die vorgestellten Süßspeisen angetan, durchweg ein Gedicht. Wer gerne mal über seinen Tellerrand schauen und Neues ausprobieren möchte, ist mit diesem Kochbuch bestens bedient. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 30.06.2023

Ein Leben voller Liebe und Güte

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt
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Endlich wurde die siebte verschwundene Schwester Merry (Merope) gefunden und ist unterwegs zu Yacht "Titan", wo die d'Aplies Schwestern Maia, Ally, Star, Cele, Tiggy und Elektra schon versammelt sind, ...

Endlich wurde die siebte verschwundene Schwester Merry (Merope) gefunden und ist unterwegs zu Yacht "Titan", wo die d'Aplies Schwestern Maia, Ally, Star, Cele, Tiggy und Elektra schon versammelt sind, um gemeinsam von ihrem verstorbenen Vater "Pa Salt" (Atlas) Abschied zu nehmen. Pa Salts Vertrauter George gibt Merry als ältester Schwester überraschend das Tagebuch ihres Vaters. Mit jeder Seite, die die Geschwister lesen, enthüllen sie die wahre Geschichte Pa Salts aber auch ihre eigenen immer mehr.

Der sagenhafte Pa Salt, der Mittelpunkt der Sieben-Schwestern-Reihe selbst, erzählt uns seine Lebensgeschichte anhand seines Tagebuches. Mit ihm reisen wir durch die ganze Welt, entweder auf der Flucht vor seinem Erzfeind Kreeg Eszu oder auf der Suche nach seiner geliebten Elle. Geschickt werden die aktuellen Geschehnisse an Bord der "Titan" und in Atlantis eingeflochten. Harry Whittaker steht seiner Mutter Lucinda Riley in nichts nach. Er hat ihr Werk zu einem fulminanten Abschluss gebracht.

Jedes Wort, jeden Buchstaben habe ich eingesogen. Die Geschichte von Atlas und den sieben Schwestern ist ein opulentes Glanzstück geworden: Spannend, fesselnd, authentisch, unterhaltsam und bildgewaltig bis zum Schluss. Die fünf Sterne sind mehr als verdient!

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Veröffentlicht am 29.06.2023

Spannende und mitreißende Saga

Die Perlenprinzessin. Lucky Jim
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Ruth Mensing hat es geschafft. Ihr kleines Handelsunternehmen auf der Insel Tahiti floriert. In Kapitän James Hutton (Lucky Jim) findet sie einen treuen Unterstützer. Ihre Freundin Aipua spürt, dass mehr ...

Ruth Mensing hat es geschafft. Ihr kleines Handelsunternehmen auf der Insel Tahiti floriert. In Kapitän James Hutton (Lucky Jim) findet sie einen treuen Unterstützer. Ihre Freundin Aipua spürt, dass mehr dahinter steckt und spielt Kupplerin. Ruth und Lucky Jim werden ein glückliches Paar, bis eines Tages ihr Bruder David mit dem Walfänger "Namasket" in Tahiti anlegt. Durch seine Erzählungen wird offenbar, dass die Briefe aus Hamburg unmöglich von ihrer Familie stammen können. Wer ist für diese Intrige verantwortlich? Aus Sorge um ihre Familie treffen Ruth und Lucky Jim eine Entscheidung.

Da ich die ersten vier Bände der historischen Familiensaga gelesen habe, fiel mir der Einstieg in den vierten Band relativ leicht. Das Autorenehepaar Iny Lorentz hat es wieder eindrucksvoll verstanden, die handelnden Personen zum Leben zu erwecken. Authentisch, sympathisch und charakterstark agieren besonders Ruth und James Hutton alias "Lucky Jim". Der Umgang mit ihren einheimischen Freunden und der Dienerschaft ist respektvoll und freundlich. Durch die detaillierten Beschreibungen des Insellebens und der Orte der Südsee fühlt man sich dorthin versetzt und erlebt alles hautnah mit.

Positiv finde ich, dass immer wieder das Ergehen der Familie in Deutschland und der Brüder auf See in die Geschichte einfließt. Die Intrigen und belastenden Situationen schweißen Ruth und Jim nur noch mehr zusammen. Um die Familie zu retten, nehmen sie gemeinsam den Kampf gegen ihre Widersacher auf. Der Roman - spannend vom Anfang bis zum Ende - hat mich sofort in seinen Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. 5 Sterne und die Vorfreude auf Band 5 steigt!

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Gegen alle Konventionen

Das Pensionat am Holstentor: Frühlingstöchter
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Travemünde 1899. Komtess Nora ist trotz ihrer 16 Jahre ein kleiner Wildfang. Viel lieber als mit ihrer Gouvernante zu lernen, ist sie draußen in der Natur oder im Stall bei ihrem Freund Karl, der sich ...

Travemünde 1899. Komtess Nora ist trotz ihrer 16 Jahre ein kleiner Wildfang. Viel lieber als mit ihrer Gouvernante zu lernen, ist sie draußen in der Natur oder im Stall bei ihrem Freund Karl, der sich um die Pferde kümmert. Ihrem älteren Bruder Henry ist das ein Dorn im Auge. Durch die Krankheit der Mutter und der langen Abwesenheit des Vaters trägt er die Verantwortung für sie. So beschließt er, Nora nach Lübeck in das renommierte Pensionat am Holstentor zu schicken. Trotz anfänglichen Widerstands gefällt es Nora dort. In Agnes, Lotta und Fanny findet sie schnell Freundinnen und auch die aufgeschlossene Lehrerin Gesche Petersen ist ihnen sehr zugetan. Alles könnte wunderbar sein, wären da nicht die Klassenunterschiede, die das Leben und das Lieben schwer machen.

Anna Perbandt hat eine leicht lesbare, unterhaltsame Geschichte geschrieben, die mich sehr an meine Kinder- und Jugendbücher erinnert. Schon damals wäre ich gerne eine der Internatsschülerinnen gewesen. Die historische Lübecker Kulisse, die Freundschaft und der Zusammenhalt der vier Mädchen, die zugängliche Lehrerin Gesche, die die Schülerinnen bestärkt und unterstützt, wirken authentisch und überzeugend. Natürlich darf auch der Gegenpart in Person der verknöcherten Pensionatsleiterin Fr. Eggers nicht fehlen.

Vor allem geht es in diesem Roman aber um die Liebe, die durch Klassenunterschiede und Standesdünkel fast unmöglich scheint, sowie um das Rollenbild der Frauen dieser Zeit. Mir hat das Buch gut gefallen. Ich freue mich auf die Fortsetzung "Sturmschwestern" im Herbst 2023.

4,5 Sterne

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