Die türkische Küche bietet deutlich mehr, als es an der Dönerbude nebenan gibt – das war vorher schon klar, aber viel vielfältig sie ist, hat mich dann doch noch einmal positiv überrascht. Besonders gelungen finde ich, dass die Gerichte auch einen deutschen Touch haben. Die Ankündigung: „Das Beste aus zwei Heimaten“ ist in diesem Fall nicht nur ein vollmundiges Versprechen, sondern ein Fakt.
Vorspeisen, Suppen, Hauptgerichte und Nachspeisen hält das Buch bereit – also alles von einem schnellen, kleinen Gericht bis zu einem opulenten Mahl. „Vielfalt auf dem Tisch – Diversität im Magen“ ist das Stichwort und los geht´s! Die Rezepte sind allesamt sehr übersichtlich dargestellt. Eine Spalte mit den Zutaten, eine mit der bei allen getesteten Rezepten sehr guten und leicht nachvollziehbaren Anleitung. Zudem gibt es neben einem tollen Foto des Ergebnisses auch direkt per Symbol Infos zu vegetarischen, veganen oder auch glutenfreien Rezepten. Auch die Kochdauer und Personenanzahl sind angegeben und bei uns hat das ziemlich gut gepasst. Häufig gibt es noch „Mamas Tipp“, mit dem das Gericht noch einen extra Kick bekommt oder Tipps, wie z.B. das Verwenden von gehackten Tomaten, wenn es gerade keine frischen gibt. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass die Zutaten nicht so exotisch sind und recht gut zu bekommen sind.
Kaum hatte ich das Buch aufgeschlagen, musste ich auch direkt die ersten Dinge nachmachen. So köstlichen Zaziki hatte ich bisher wirklich noch nirgends. Mein Mann liebt weiße Bohnen, während ich normal nicht so davon zu begeistern bin, aber der Weiße-Bohnen-Salat hat selbst mich überzeugt (hier ist zum Beispiel auch die Quellzeit für die Bohnen mit angegeben – finde ich gut, denn der Laie wüsste vielleicht nicht, dass die „Arbeit“ einen Tag früher anfangen muss). Bisher dachte ich auch, dass mein Karottensalat schon unschlagbar gut ist – Meltem hat mich eines Besseren belehrt, auch wenn ich bei der Knoblauchmenge schon ins Grübeln geraten bin – hat aber richtig gut geschmeckt. Zu den Salaten habe ich dann noch das Türkische Käsegebäck gebacken – schon hatten wir ein richtig tolles Essen.
Kurze Zeit später war dann der Spinatauflauf dran – bei uns mit TK-Ware, war aber wie in der Zutatenliste angegeben kein Problem, einzig der volle Bauch danach war nicht ohne. Und ich könnte noch so einiges aufzählen, denn auch die fleischigen Rezepte haben beispielsweise überzeugt, aber ich springe direkt zu den Apfeltaschen. Sehr lecker, aber hier ist beispielsweise noch erwähnenswert, dass eine bebilderte Anleitung zum Anleitung zum Backen enthalten ist, damit die Form auch schön wird – also auch für Anfänger empfehlenswert. Leicht sind auch die Möhren-Keks-Pralinen zu machen – und die für mich zunächst bisschen seltsam anmutende Kombi ist einfach ein Genuss.
Klassiker und weniger bekanntes sind in diesem Buch zu finden und ich bin fast schon sicher, dass „Mama Meleks Gesundheitsgemüsesuppe“ mir einen Infekt quasi weggezaubert hat – und das in süüüüüüüüper lecker.
Also, unter dem Strich muss ich einfach gestehen, dass ich absoluter Fan des Buches bin und es sehr gerne weiterempfehle. Ob man Meltem kennt und/oder schätzt ist dabei völlig unwichtig, denn auf die Rezepte kommt es an und die kommen tatsächlich direkt aus der „Süperküche“.