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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.05.2023

Alle Theorie ist grau

Kastenbrote
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Weder Valesa Schell noch ihr Blog waren mir bekannt, bevor ich begann mit diesem Buch zu arbeiten. Erfahrungen habe ich bisher nur mit schnellen Hefeteigbroten gesammelt. Das Brotbackbuch von Valesa Schell ...

Weder Valesa Schell noch ihr Blog waren mir bekannt, bevor ich begann mit diesem Buch zu arbeiten. Erfahrungen habe ich bisher nur mit schnellen Hefeteigbroten gesammelt. Das Brotbackbuch von Valesa Schell beinhaltet 60 Rezepte mit appetitlichen Fotos und den nötigen Erläuterungen. Es wird mit Hefe, Sauerteig oder Lievito Madre gearbeitet, wobei auch ausführlich erklärt wird, wie letztere angesetzt und weitergeführt werden. Daneben werden noch Voll- und Urkornbrote sowie süße und herzhafte Sorten aus dem Kasten vorgestellt. Manche kommen mir anhand der Zutaten "exotisch" vor.

Den einzelnen Kapiteln vorangestellt sind die Grundlagen und das Basiswissen zu den Rezepten, also alles Theoretische. Diese umfangreichen Erklärungen muss man erst einmal verinnerlichen, um mit dem Backen starten zu können. Die einzelnen Backschritte, die Zutaten und Umrechnungstabellen werden vorgestellt. Einige der Rezepte habe ich ausprobiert und auch einen Sauerteig angesetzt. Mit den Ergebnissen war ich eigentlich sehr zufrieden, auch wenn ich öfter mal nachlesen musste. Die Brote sind alle gelungen.

Kritik übe ich an der Bewerbung des Buches. die Aussagen "einfach, unkompliziert", "wenig Aufwand", "für Neulinge und alle, die wenig Zeit haben" kann man so nicht stehen lassen. Eigentlich entfällt nur die Stockgare, die in der Kastenform stattfindet. Man braucht Zeit, diverse Mehle und andere Zutaten, Gerätschaften und vor allen Dingen viel Geduld. Manch einer ist da schnell überfordert und verliert die Lust am Brotbacken. Das sollte so nicht sein!

Das Cover, in kühlem Blau gehalten, mit dem leckeren rustikalen Brot macht Appetit.

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Veröffentlicht am 21.05.2023

Geister der Vergangenheit

Das kleine Bücherdorf: Frühlingsfunkeln
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Hauptprotagonistin ist in diesem Band Shona, die in ihrem Café mit ihren kreativen Backwerken ihre Kundschaft verzaubert. Dass sie heimlich Bloggerin unversandter Briefe ist, soll niemand erfahren. Ein ...

Hauptprotagonistin ist in diesem Band Shona, die in ihrem Café mit ihren kreativen Backwerken ihre Kundschaft verzaubert. Dass sie heimlich Bloggerin unversandter Briefe ist, soll niemand erfahren. Ein Brief von ihr an ihren verstorbenen Freund Alfie gab den Anstoß dazu. Doch eines Tages erhält sie Antwort auf diesen Brief. Wer kann soviel von ihr wissen? Als ihr Jugendfreund Nat, mittlerweile ein bekannter Autor, wieder in Swinton auftaucht, wallen alte Gefühle auf. Aber auch Nat hat Probleme und ein Geheimnis.

Es war schön "alte Bekannte" wiederzutreffen und zu sehen, wie es ihnen inzwischen ergangen ist. Seit Kindertagen waren Shona, Alfie und Nathan beste Freunde. Nach Alfies Unfalltod verloren sich Shona und Nat aus den Augen, aber aus dem Sinn gingen sie sich nie. Im Gegensatz zum ersten Band konnte Shona hier einige Sympathiepunkte sammeln. Es dauert, bis sie merkt, dass sie loslassen und zu ihren Gefühlen stehen muss. Als Leser kann man das sehr gut nachvollziehen. Auch Nats Probleme sind verständlich erläutert und fühlbar. Das Bücherdorf und all seine Bewohner sind durchweg positiv beschrieben, hier herrscht ein ganz besonderes Flair.

Der Schreibstil von Katharina Herzog ist fließend, bildhaft, leicht lesbar, sehr romantisch und gefühlvoll. Das bezaubernde pastellige Cover lädt zum entspannten Lesen ein. Was will man mehr? Ich freue mich auf Band drei, "Herbstleuchten".

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Fesselnd vom Anfang bis zum Ende

Die Kinder der Luftbrücke
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Nora lebt zusammen mit ihren Kindern Veronika und Jörg, sowie ihrer Mutter Else und Schwester Hanna in einer kleinen Wohnung in Westberlin. Joachim, ihr Ehemann gilt seit fünf Jahren als vermisst. Die ...

Nora lebt zusammen mit ihren Kindern Veronika und Jörg, sowie ihrer Mutter Else und Schwester Hanna in einer kleinen Wohnung in Westberlin. Joachim, ihr Ehemann gilt seit fünf Jahren als vermisst. Die Zeiten sind hart, die Familie kommt nur sehr schwer über die Runden, hungern ist angesagt. Umso erfreulicher ist es für Nora, dass sie bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof Arbeit als Übersetzerin findet. Dort begegnet sie dem Piloten Matthew, für den sie alsbald Gefühle entwickelt. Hat diese Liebe eine Chance?

Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt und nicht mehr losgelassen. Juliana Weinberg hat es geschafft, einen realistischen Roman über die schlimmen Nachkriegszeiten mit einer emotionalen und romantischen Liebesgeschichte zu verknüpfen. Es sind schwierige Lebensumstände für die Menschen in Westberlin. Durch die Russen abgeriegelt, müssen sie über eine Luftbrücke mit dem Nötigsten versorgt werden. Nora braucht diese Arbeit bei den Alliierten und sie geht darin auf. Dass sie sich in Matthew verliebt ist Schicksal. Doch man spürt ihre innere Zerrissenheit, Schuldgefühle gegenüber ihrem vermissten Gatten und auch ihrer Tochter, die immer noch hofft, dass der Vater zurückkehrt.

Der fließende Schreibstil und die bildlichen Beschreibungen ließen mich das Buch fast in einem Rutsch durchlesen. Das Cover mit den sehnsüchtig zum Himmel blickenden Kindern und dem kleine Fallschirm runden das Ganze noch ab. Dafür gebe ich gerne fünf Sterne und eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Erstleseabenteuer mit toller Aufmachung

Im Licht der Zauberkugel: Der Dschuha und der Eselritt
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Seit Alex Sahli aus einer Zauberkugel befreit hat, ist er sein bester, aber heimlicher Freund. Mit Sahli erlebt Alex die tollsten Abenteuer und lernt viel über die arabische Welt, zum Beispiel die Schriftzeichen. ...

Seit Alex Sahli aus einer Zauberkugel befreit hat, ist er sein bester, aber heimlicher Freund. Mit Sahli erlebt Alex die tollsten Abenteuer und lernt viel über die arabische Welt, zum Beispiel die Schriftzeichen. Sahli kann sogar ein wenig zaubern und zusammen reisen die beiden immer wieder mal in die Vergangenheit, dorthin, wo Sahlis Heimat ist. Gerade heute ist Alex genervt, denn egal, was er tut, er scheint es niemandem recht machen zu können, obwohl er es versucht. Sahli schlägt vor, Rat beim Dschuha zu suchen. Und schon reisen die beiden wieder durch die Zeit.

Erst im Nachhinein habe ich festgestellt, dass es sich bei "Im Licht der Zauberkugel" um eine Reihe handelt, die es schon länger für ältere Kinder gibt. Das stört aber bei diesem ersten Abenteuer von "Einfach Lesen lernen" überhaupt nicht. Vorwissen ist nämlich nicht nötig bzw. erfahren die Kinder alles, was sie wissen sollten, auf den ersten Seiten, allerdings etwas kleiner gedruckt, als die Geschichte selbst. Hier lernen sie die wichtigsten Details zu Sahli, Alex und den anderen wiederkehrenden Charakteren kennen. Das folgende Inhaltsverzeichnis sorgt dafür, dass man auch ohne Lesezeichen schnell zum letzten gelesenen Kapitel findet. Sieben Kapitel hat die Geschichte insgesamt. Das Buch gehört in der Reihe zur dritten Lesestufe, welche für die dritte Klasse empfohlen ist, gut geübte Leser können sicher schon früher Erfolge durch dieses Buch erzielen. Die Reihe an sich ist auch konzipiert für Lesemuffel und Kinder, die weniger gute Deutschkenntnisse haben und ist für diese beiden Zielgruppen ebenfalls perfekt.

Die Geschichte von Sahli und Alex geht so ein bisschen über Grenzen hinweg, beschäftigt sich nicht nur mit dem Kinderalltag hier, man reist auch in andere Zeiten und Länder und lernt Neues kennen. Vor allem die Figur des Dschuha, der durch das Erzählen einer Art Gleichnis dafür sorgt, dass Alex es nicht immer allen Leuten Recht machen will, gefiel uns gut. Eine Botschaft, die wichtig ist, denn wie sich zeigt, interpretiert Alex auch zu viel in das Verhalten anderer Menschen hinein. Die Freundschaft von Sahli und Alex ist ebenfalls ein tolles Motiv für ein Erstlesebuch. Die Textmenge ist sehr gut zu meistern und das Verständnis wird durch viele tolle bunte Bilder gestützt. Einfach Lesen lernen wird sicher viele Fans finden und wir hoffen ebenso, dass noch weitere Bände der Zauberkugel erscheinen. Hat uns sehr gut gefallen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 13.05.2023

Eine bittersüße Liebesgeschichte

The Man I Never Met – Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
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Eine verdrehte Telefonnummer führt Hannah und Davey unverhofft zusammen. Aus einem Ferngespräch werden viele, Videocalls folgen und obwohl viele tausend Meilen sie trennen - Davey lebt in Austin, USA, ...

Eine verdrehte Telefonnummer führt Hannah und Davey unverhofft zusammen. Aus einem Ferngespräch werden viele, Videocalls folgen und obwohl viele tausend Meilen sie trennen - Davey lebt in Austin, USA, Hannah in London - entwickeln sich im Laufe der Zeit starke Gefühle füreinander. Dann steht Daveys Besuch in London an, doch Hanna wartet vergeblich am Flughafen. Sollte ihre Beziehung zu Ende sein, bevor sie überhaupt richtig begonnen hat?

Der Roman von Elle Cook, die ich vorher gar nicht kannte, hat mich sofort angesprochen und gefesselt. Die Kennenlerngeschichte von Hannah und Davey ist erfrischend, tragisch wird sie durch Daveys persönliches Schicksal, welches dafür sorgt, dass er sich zurückzieht, denn er will Hannah nicht damit belasten. Hannah hat dafür jedoch nur wenig Verständnis. Das Leben mit seinen Höhen und Tiefen geht für beide weiter, doch aus dem Sinn gehen sie sich nie. Bekommen sie noch eine Chance?

Über eineinhalb Jahre zieht sich die Geschichte von Hannah und Davey, meist aus Hannahs, manchmal aus Daveys Sicht erzählt. Der Text lässt sich sehr schön leicht und fließend lesen, die Beschreibungen sind sehr bildhaft, das Kopfkino läuft. Authentische und (bis auf zwei) sympathische Charaktere prägen das Geschehen. Eine emotionale Liebesgeschichte, die einen packt und bis zum Schluss nicht loslässt. Beeindruckt hat mich auch das sehr persönliche Nachwort der Autorin Elle Cook. 4,5 Sterne

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