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Veröffentlicht am 23.07.2023

Ein Jahresbegleiter

Weisheiten aus dem Kloster
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Das wertige hübsche Büchlein beinhaltet 365 Weisheiten aus dem Kloster, die sich in 52 unterschiedliche Themen gliedern. Jede Woche steht unter einem anderen Thema, zu dem es dann sieben Zitate / Weisheiten ...

Das wertige hübsche Büchlein beinhaltet 365 Weisheiten aus dem Kloster, die sich in 52 unterschiedliche Themen gliedern. Jede Woche steht unter einem anderen Thema, zu dem es dann sieben Zitate / Weisheiten gibt, also eine für jeden Tag. Das Alles ist undatiert bzw. ohne Nummern, so dass das Buch sich zeitlos und kalenderunabhängig nutzen lässt. Die schlicht gehaltenen Seiten werden nur sehr selten von Zeichnungen unterbrochen. Der Fokus liegt auf den Zitaten.

Die Zitate aus den Lebenserfahrungen des Klosterlebens sind von Pater Anselm Grün, Notker Wolf, Schwester Ursula Hertewich u.v.a. Ihre Gedanken und Eindrücke geben gute Impulse zum Innehalten, laden täglich zu einem kurzen Moment der Besinnung ein. Die Themen sind vielseitig und handeln u.a. von Achtsamkeit, innerem Frieden, Glauben, Dankbarkeit, Identitäsfindung, Freiheit, Vertrauen ...

Obwohl ich solche Büchern auch gerne einfach aufschlage und mich von dem Thema und dem jeweiligen Zitat überraschen lasse, hat mir hier ein Inhaltsverzeichnis gefehlt. Ab und an suche ich etwas zu einem bestimmten Thema, in solchen Momenten ist ein Verzeichnis oder Stichwortregister hilfreich.

Ich habe in diesem Buch durchweg wirklich neue Zitate gefunden, nicht die x-te Wiederholung von irgendetwas. Die Impulse regen zum Nachdenken an und treffen durchaus auf moderne Art den Nerv der Zeit. Der christliche Glauben ist hier zentral, aber das Buch ist konfessionsunabhängig einzusetzen. Es ist ein schönes Geschenk für gläubige Menschen und sich selbst, das einen lange begleiten kann.

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Veröffentlicht am 23.07.2023

Nein sagen lernen

Wenn meine Haare sprechen könnten
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Die kleine Akoma besucht mit ihrer Klasse einen Bauernhof. Sie genießt den Tag, bis ihr eine Mitarbeiterin ungefragt in die schönen Haare faßt. Es ist ihr unangenehm, aber sie sagt nur leise: "Ich mag ...

Die kleine Akoma besucht mit ihrer Klasse einen Bauernhof. Sie genießt den Tag, bis ihr eine Mitarbeiterin ungefragt in die schönen Haare faßt. Es ist ihr unangenehm, aber sie sagt nur leise: "Ich mag das nicht.", woraufhin die Frau lacht und eine bewundernde Bemerkung zu den Haaren tätigt, als wäre dies eine Rechtfertigung. Akomas Freundin kann sie nicht trösten, sie versteht aber das Problem, denn sie selbst wird immer ungefragt in die Wange gekniffen. Am Abend tröstet die Mutter Akoma und zeigt ihr in einem alten Buch, wie besonders ihre Haare sind und was für unterschiedliche Frisuren man damit machen kann. Akoma ist getröstet und fasst Mut. Am nächsten Tag spricht sie mit ihrer Lehrerin über das Problem und am Wochenende unternehmen die Eltern mit den Kindern einen erneuten Ausflug zu dem Bauernhof und klären das Problem. Akoma lernt für sich einzustehen und Grenzen zu ziehen. Die liebevolle Begleitung der Eltern und Geschwister hat ihr Selbstvertrauen gestärkt.

Niemand mag es gerne einfach von Fremden angefaßt zu werden. Die blonden Schillerlocken meiner Tochter waren auch lange Zeit ein Magnet für ältere Damen. Es ist manchmal sehr schwer diesen Übergriffen beizukommen. Akomas besonders auffallend schöne Afrohaare verlocken Menschen sicherlich dazu einmal hinein zu fühlen. Diese Geschichte zeigt Kindern wirkungsvoll, dass es nicht in Ordnung ist, sich über ihre Wünsche hinwegzusetzen und dass sie das auch klar aussprechen dürfen, um so ihre Grenzen zu wahren. Hilfe kann man sich bei Klassenkameradeninnen, Lehrerinnen oder in der Familie suchen. Die bestärkende Botschaft ist auch für jüngere Kinder sehr gut nachvollziehbar dargestellt.

Das hochformatige feste Kinderbilderbuch ist etwas über A4 groß und liegt gut in der Hand. Die Seiten bleiben aufgeschlagen gut offen liegen, so dass man es bequem gemeinsam ansehen kann. Die Bilder sind wunderschön und in warmen Farben gehalten. Die Bilder sind großformatig und nicht zu überladen, so dass jüngere Kinder nicht überfordert werden. Die Bilder spiegeln die Geschichte wirkungsvoll wieder und unterstreichen so die Wirkung der Geschichte. Die Emotionen der Figuren sind gut erkennbar.

In einem achtseitigen Anhang gibt es noch viel wissenswertes zur Haar-Kultur der schwarzen Menschen: Die Geschichte von Braids und Cornrows wird beschrieben, verschiedene Styles werden vorgestellt ebenso unterschiedliche Haartypen und Pflegehinweise für diese.

Der Anhang ist für kleine Kinder eher weniger geeignet.

Die warmherzige Geschichte mit der wichtigen Botschaft und die schönen Bilder machen das Buch zu einem empfehlenswerten Buch für Kindergartenkinder und Erstleser.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Lecker ohne Laktose

Laktosefrei backen
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Das Buch "Laktosefrei Backen - Köstlichkeiten von süß bis herzhaft" von Eva Dragosits beinhaltet neben einem ausführlichen Informationsteil auch viele unterschiedliche leckere Rezepte. So kann man die ...

Das Buch "Laktosefrei Backen - Köstlichkeiten von süß bis herzhaft" von Eva Dragosits beinhaltet neben einem ausführlichen Informationsteil auch viele unterschiedliche leckere Rezepte. So kann man die Ernährungsumstellung nach der Diagnose erleichtern und weiter mit Genuss abwechslungsreich essen.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert: Leben mit Laktoseintoleranz, Laktosefei Backen: so gelingt´s und Laktosefreie Backrezepte

Die ersten beiden Teile erstrecken sich über 58 Seiten, sie enthalten viele hilfreiche Informationen und Tipps zur Thematik.

Im letzten Kapitel finden sich viele unterschiedliche Backrezepte, die man über den Tag verteilt genießen kann. Neben Kuchen und Gebäck findet man hier auch Herzhaftes, sowie Ideen fürs Frühstück oder Mittagessen. Den Rezepte ist immer ein Foto des fertigen Gerichtes / Backwerks beigefügt, ab und an gibt es auch Fotos von den Arbeitsschritten. Die benötigten Zutaten sind immer übersichtlich aufgelistet, die Zubereitungsanweisungen sind ausführlich erläutert und in sinnvoll durchnummeriert Arbeitsschritte unterteilt. Unter dem Titel finden sich jeweils Angaben zu den Portionen, dem benötigten Zubehör, Backtemperatur, Gehzeit und Backzeit. Außerdem gibt es noch Symbole für die Umsetzungsschwierigkeit (dreistufig) die Backschwierigkeit (dreistufig) und ob das Rezept vegan oder vegan möglich ist, glutenfrei oder glutenfrei möglich ist.

Die herzhaften Rezepte hätte etwas stärker gewichtet sein können und bei den Zutaten gab es keine wirklichen Austauschprodukte, lediglich den Zusatz Laktosefrei.

Ich habe öfters laktoseintolerante Esser am Tisch und nicht immer ist es einfach ihnen etwas Leckeres vorzusetzen. Dieses Buch ist eine prima Unterstützung, hier finden sich leckere Gerichte, hauptsächlich aber Kuchen und Gebäck, das gut schmeckt. Was ich bisher ausprobiert habe, hat überzeugt: Flammkuchen mit Creme fraiche und Birnen, Johannisbeertascherl und ein Nussstrudel.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Mord in der Bloggerszene

Nicht ein Wort zu viel
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Andreas Winkelmann hat hier aus einer Hemingway Anekdote eine geniale Grundlage für einen Thriller gelegt. Es geht darum mit fünf Worten eine spannende Geschichte zu erzählen. Dieses Motto findet sich ...

Andreas Winkelmann hat hier aus einer Hemingway Anekdote eine geniale Grundlage für einen Thriller gelegt. Es geht darum mit fünf Worten eine spannende Geschichte zu erzählen. Dieses Motto findet sich im Titel sehr schön wieder.

Die Buchhändlerin Faja ist in ihrer Freizeit auch Bloggerin. Am Abend einer Lesung mit einem prominenten Autor erhält sie von einem befreundeten Blogger ein Video. Sie sieht ihn mit Frischhaltefolie an einen Stuhl gefesselt und mit einem Schild um den Hals. Dies enthält die Aufforderung eine spannende 5-Wort Geschichte zu erzählen, sonst stirbt ihr Freund. Zunächst hält sie dies für einen Scherz, am nächsten Morgen holt die Realität sie ein.
Dieser Mord ist der Auftakt zu einer Serie.
Der ermittelnde Beamte versucht eine Lösung zu finden, bald findet er Unterstützung in einem Kollegen, der an einem anderen Fall arbeitet, beide Fälle scheinen irgendwie zusammen zu gehören. Beide Ermittler haben ein schweres Päckchen zu tragen. Die Fälle und das Privatleben spielen immer wieder eine Rolle, zeitweise ergeben sich interessante Parallelen.

Winkelmann erzählt abwechselnd aus den verschiedenen Perspektiven der wichtigen Figuren. Die kleinen Cliffhanger vor dem Wechsel zu nächsten Person machen neugierig auf den Fortgang. Die privaten Geschichten der Ermittler sind interessant und auch die vorgestellte Bloggerszene bietet einiges. Eine Fortführung als Reihe ist hier gut möglich.
Der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.
Trotz der interessanten Grundidee konnte mich dieses Buch nicht vollends überzeugen. Irgendwann war bei mir trotz der guten Bausteine die Luft und die Spannung raus. Die Auflösung des Falls hat mich nicht überzeugt, die Motive und die Forderungen des Täters erschienen mir nicht wirklich schlüssig.
Hier gab es deutlich Luft nach oben, da habe ich bereits weit bessere Bücher des Autors gelesen. Von mir gibt es 3,5 Sterne, die ich aufrunde, wo es nötig ist. Winkelmann Fan bleibe ich dennoch.

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Veröffentlicht am 21.07.2023

Ausbaufähig

Die Spur der Aale
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Greta Vogelsang ist Staatsanwältin für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte in Frankfurt. In ihrem Bereitschaftsdienst wird sie zu einem Leichenfund am Main gerufen. Der Tote ist ein Zollfahnder mit ...

Greta Vogelsang ist Staatsanwältin für Umweltverbrechen und Artenschutzdelikte in Frankfurt. In ihrem Bereitschaftsdienst wird sie zu einem Leichenfund am Main gerufen. Der Tote ist ein Zollfahnder mit dem sie gelegentlich zu tun hatte. Zunächst ist sie froh, dass sie den Fall abgeben kann, der offiziell in ihre alte Abteilung gehört.
Der Tote hatte Vogelsang unlängst per Mail Erkenntnisse in einem Schmugglerfall avisiert, daher lässt der Fall sie nicht los. Eine Einmischung ist nicht ganz leicht, da die Hierarchien und klaren Zuständigkeiten beachtet werden müssen. Vogelsang ermittelt schließlich auf eigene Faust.

Die Schmuggelware Glasaale ist interessant, ich musste das Thema erst einmal googeln, da es im Buch selbst nicht umfassend erklärt wird.
Der auktoriale Erzählstil wird gelegentlich durch Kapitel aus der Sicht der Beteiligten Paul und Mian unterbrochen, die auf tragische Weise in die Geschehen geraten sind. Insgesamt lässt sich der Stil leicht lesen, wirkt an einigen Stellen aber noch etwas eckig.

Vogelsang ist durchaus eine sympathische Figur, die sich neben der Arbeit noch um ihre Eltern kümmert. Durch die an Demenz erkrankter Mutter ist der Alltag nicht immer leicht. Halt findet sie bei ihrem Lebensgefährten Mika und den beiden Katzen Marx und Engels.
Die Figuren blieben etwas fern, hier hätte der Autor durch ausführlichere Beschreibungen und Verwendung der Vornamen mehr Nähe schaffen können.

Der Fall an sich war spannend, leider wurde er ohne Wendungen präsentiert, was zu Lasten des Spannungsbogens ging. Hier gab es ordentlich Luft nach oben.
Am Ende gibt es eine Andeutung, die auf die Fortsetzung hindeutet. Das Buch ist der Reihenauftakt zu einer neuen Serie. Aufgrund des interessanten Resorts der Staatsanwältin würde ich hier nochmal einen Versuch wagen.

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