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Veröffentlicht am 27.12.2020

Ayumis Abenteuer

Der Dachs, der Wind und das Webermädchen
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Schon das Cover mit typischen japanischen Gebäuden im Nebel und der Sakura, der Kirschblüte, die für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit steht, weist auf den Inhalt, ein japanisches Märchen, hin. Der ...

Schon das Cover mit typischen japanischen Gebäuden im Nebel und der Sakura, der Kirschblüte, die für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit steht, weist auf den Inhalt, ein japanisches Märchen, hin. Der Autor erzählt hier von dem bösen Dachs, dem listigen Fuchs und dem Geist des Nordwindes. Das Webermädchen Ayumi und die Tochter des Tennos sind ebenfalls in die Geschichte verwickelt.
Das Webermädchen stemmt sich mit aller Kraft gegen die bösen Vorhaben des Dachses, der ihr den ersten Sieg übelnimmt und daraufhin versucht bittere Rache zu üben. Es gibt es viele Opfer, aber das Gute gibt sich nicht geschlagen.
Die Geschichte weiß mit der japanischen Mystik zu verzaubern und macht Spaß. Das Ende erinnert aber durchaus auch an europäische Märchen. Die Gestalten sind mit japanischen Begriffen bezeichnet, die in einer Übersicht am Ende erklärt werden. Der Lesefluss wird dadurch nicht gestört. Als Bonus enthält der kleine Band noch ein Gedicht, dass den Leser ebenfalls in die Vergangenheit entführt.
Mir hat das Buch viel Spaß gemacht, ich kann es Erwachsenen und älteren Kindern, die Märchen mögen sehr empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Erwachsenwerden im Irak

Palast der Miserablen
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Sham wächst im Irak auf, als Saddam Hussein an der Macht ist. Die Familie zieht nach Bagdad, sie erhofft sich dort einen Neustart in ein besseres Leben. Dieser Plan geht leider nicht auf, schnell landet ...

Sham wächst im Irak auf, als Saddam Hussein an der Macht ist. Die Familie zieht nach Bagdad, sie erhofft sich dort einen Neustart in ein besseres Leben. Dieser Plan geht leider nicht auf, schnell landet die Familie im Elendsviertel. Der Junge und seine Schwester versuchen die Familie durch zahlreiche Arbeiten zu unterstützen, der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung sind groß und halten auch den widrigen Bedingungen stand. Shams Liebe zur Literatur, die er über die Gruppe „Palast der Miserablen“ nährt, bringt ihn und die anderen Mitglieder in Gefahr. Viele Werke sind illegal, die Gruppe zerfällt aufgrund tragischer Vorkommnisse.

Der Autor erzählt die verschiedenen Episoden nicht chronologisch, so weiß man schon am Anfang, dass Sham im Gefängnis landen wird. In unserer freien Gesellschaft kann man sich kaum vorstellen, wie es ist in so einem Land zu leben, in einer Gesellschaft, die einem soviel versagt bzw. vorschreibt. Die Gewaltherrschaft und die Ungerechtigkeiten des Systems, das Reiche und Einflussreiche begünstigt, werden hier eindrücklich dargestellt. Bildung, freie Meinungsäußerung, Unterstützung durch den Staat, Religionsfreiheit und ein sicheres Heim sind für Sham unerreichbar, nur weil er dort lebt.
Die Geschichte hat keine herausragenden Handlungsspitzen, der Autor stellt den Alltag einer Familie dort aber sehr gut dar.
Wenn man sich darauf einlässt, ein gutes Porträt einer fremden Welt.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

kochen nach ayurvedischen Prinzipien

MODERN AYURVEDA
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Mit diesem Kochbuch legt die bekannte Bloggerin ihre Lieblingsrezepte in Buchform komprimiert vor. In einem ausführlichen Einleitungsteil erfährt der Leser zudem persönliches aus dem Leben der Autorin, ...

Mit diesem Kochbuch legt die bekannte Bloggerin ihre Lieblingsrezepte in Buchform komprimiert vor. In einem ausführlichen Einleitungsteil erfährt der Leser zudem persönliches aus dem Leben der Autorin, erhält etwas ayurvedisches Grundwissen und kann einen Einstufungstest zu seinem Dosha machen.
Der Rezeptteil ist in die Kapitel: Frühstück, Salate, Warme und sättigende Speisen, Snacks & Beilagen, Desserts, ayurvedische Getränke für Leib und Seele klassisch eingeteilt.
Jedes Gericht wird über eine Doppelseite vorgestellt. Eine Seite nimmt ein Foto ein, das die vorgestellte Speise appetitlich darstellt und zum Kochen animiert, die andere zeigt die Zutaten und die ausführliche Zubereitungsbeschreibung. Eingeleitet wird jedes Rezept mit ein paar nützlichen Informationen zu Vergleichsgerichten, Varianten oder den Doshas zu denen das Gericht passt.
Die Zutaten waren pro Rezept fast immer sehr übersichtlich und leicht zu beschaffen. Die Zubereitung fast aller Gerichte ist sehr einfach und wenig zeitintensiv.
Insgesamt ein sehr übersichtliches und schönes Werk mit gesunden Gerichten.
Zwei kleine Kritikpunkte hatte ich jedoch: mir fehlten die Nährwertangaben, das habe ich bei Kochbüchern immer gerne dabei, da ich auch für Allergiker und Diabetiker koche und ab und an fehlten mir die Gramm-Angaben. Die Zutat: Eine Zuccini ist leider etwas variabel, vor allem wenn man daraus ein Brot backt. Der Versuch hierzu war aber überaus erfolgreich, es lohnt sich es auszuprobieren.
Fazit: Ein sehr schönes Kochbuch, mit einfachen Gerichten, die leicht und erfolgreich nachgekocht werden können. Für Fans gesunder Ernährung und Ayurverda-Liebhaber sehr zu empfehlen

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Veröffentlicht am 22.11.2020

schnell, frisch, lecker

Super fresh
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Das neue Kochbuch von Donna Hay ist sehr modern aufgemacht. Es kommt wie ein großformatiges Taschenbuch mit Softcover daher und lässt sich, nach anfänglicher Überraschung darüber, sehr gut händeln. Die ...

Das neue Kochbuch von Donna Hay ist sehr modern aufgemacht. Es kommt wie ein großformatiges Taschenbuch mit Softcover daher und lässt sich, nach anfänglicher Überraschung darüber, sehr gut händeln. Die Seiten sind schwarz mit weißer Schrift, das sieht sehr edel aus und lässt sich dennoch gut lesen. Die Fotos sind sehr schön und ansprechend, sie machen direkt Lust auf das Nachkochen.
Die Autorin hat für dieses Buch gesunde, nährstoffreiche Gerichte, die sich einfach und schnell umsetzen lassen, zusammengestellt. Die Auswahl, die ich bisher nachgekocht habe, war lecker, in kurzer Zeit zubereitet und sah auch sehr ansprechend aus.
Die Rezepte sind in folgende Kapitel unterteilt: aus Pfanne und Ofen, Ruck-Zuck-Dinner, einfach ausgetauscht, die big bowl, quick fix, ab in den Tiefkühler, Süßes, Glossar und Register. Die Überschriften sind weitestgehend selbsterklärend und treffend. Man findet unter den Kategorien schnelle, gesunde Gerichte, die auch etwas hermachen, wenn „Koch“ mal beeindrucken möchten. Die Inspirationen für den Tiefkühler fand ich für stressige, lange Arbeitstage sehr hilfreich.
Ein paar Kleinigkeiten fand ich leider nicht ganz so gelungen: Das Buch riecht auch nach einiger Zeit des Gebrauches noch immer sehr nach Chemie. Die Rezepte sind jeweils für 2 oder 4 Personen, diese Angabe findet sich immer im kleingedruckten am Ende des Rezeptes, das ist nicht so übersichtlich. Nährwertangaben und durchschnittliche Zubereitungszeiten wurden nicht angegeben. Darauf wurde wohl verzichtet, da die Rezepte alle gesund und schnell sein sollen, doch ist es für Diabetiker oder Menschen mit Allergien immer schön, wenn solchen Daten irgendwo übersichtlich mit aufgeführt sind.
Fazit: ein ansprechendes modern aufgemachtes Kochbuch, das mich noch eine Weile weiter inspirieren wird.

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Veröffentlicht am 21.11.2020

deutsch-deutsche Geschichte

Die vergessene Heimat
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Deana Zinßmeister hat in diesem Buch ihre eigene Familiengeschichte aufgearbeitet. Der Erzählstil ist angenehm und fesselnd, die Charaktere sind gut ausgearbeitet.

Durch die Demenzerkrankung des Vaters ...

Deana Zinßmeister hat in diesem Buch ihre eigene Familiengeschichte aufgearbeitet. Der Erzählstil ist angenehm und fesselnd, die Charaktere sind gut ausgearbeitet.

Durch die Demenzerkrankung des Vaters (2014) kommen Fakten aus der Vergangenheit hoch, die in der Familie weitestgehend unbesprochen waren, vornehmlich geht es hierbei um die Flucht der Eltern aus der DDR 1961. Das Demenzkranke vieles aus der Vergangenheit gut erinnern und plötzlich zu Tage fördern ist nichts Ungewöhnliches, hier führte es dazu, dass sich die Familie mit der Vergangenheit auseinandersetzte.
Es gibt zwei Handlungsstränge, die abwechselnd erzählt werden: ein Teil berichtet über die Vorbereitung der Flucht und deren Ausführung, der anderen Teil, der viel Raum einnimmt, berichtet über die Demenzerkrankung des Vaters und wie die Betroffenen damit umgehen. Durch die kurzen Kapitel und die eingängige Sprache lässt sich das Buch gut lesen und man kommt gut voran. Besonders der historische Anteil war sehr spannend und hat mir gut gefallen. Auch die Beschreibung des Lebens in der DDR, sowie hinterher als Neuankömmlinge in der BRD war informativ. Die Auswirkungen der Demenzerkrankungen und der Umgang mit dem Vater nahm beträchtlichen Raum ein. Aufgrund eigener Erfahrungen in meiner Familie fand ich diesen Teil auch interessant und gut gemacht. Beide Handlungsstränge sind sehr realistisch, es ist der Autorin gut gelungen, ihre Familiengeschichte für Dritte interessant zu erzählen.
Zwei kleine Kritikpunkte gab es: Aus dem Klappentext geht nicht hervor, dass die Demenzerkrankung und die damit einhergehenden Probleme so stark thematisiert werden. Mir gefiel es, aber es könnte für andere Leser besser deklariert sein, da es nicht unbedingt zu erwarten war. Zum Schutz der Angehörigen hat die Autorin teils auf Nennung von Namen Familienangehöriger verzichtet und sie mit dem Verwandtschaftsgrad deklariert, dies kann den Lesefluss stören.
Eine sehr persönliche, spannende Geschichte zu zwei wichtigen Themen, die gut informiert und unterhält, ich kann die Lektüre empfehlen.

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