Profilbild von Schnuppe

Schnuppe

Lesejury Star
offline

Schnuppe ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Schnuppe über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2022

Lebensgeschichten

Café Leben
0

Durch das schöne Cover wurde mein Interesse an diesem Buch geweckt. Der Klappentext ist interessant. Die Idee Lebensgeschichten Todkranker zu bewahren und damit bleibende Erinnerungen zu schaffen, kenne ...

Durch das schöne Cover wurde mein Interesse an diesem Buch geweckt. Der Klappentext ist interessant. Die Idee Lebensgeschichten Todkranker zu bewahren und damit bleibende Erinnerungen zu schaffen, kenne ich aus einer Hamburger Klinik. Eine sehr schöne Maßnahme, um Trauer zu begegnen. Hier wurde die tolle Idee leider nicht so gut umgesetzt. Die Arbeit an den Lebensgeschichten tritt hinter Henriettas Neugier über einen angeblichen Unfalltod zurück, über den ihr berichtet wird. Sie verliert sich immer wieder in den Detektivarbeiten. Im Fokus steht eigentlich nur eine Patientin, das ist schade. Über Parallelen zu ihr kann auch Henrietta eine große Baustelle in ihrem Leben aufarbeiten.
Sowohl Henrietta als auch Annie hatten es schwer, sehr bewegende Geschichten wurden hier gut konstruiert, die jedoch aufgrund der auktorialen Erzählperspektive an Emotionen verlieren. Dadurch verliert die Geschichte sehr an Kraft. Auch dass Henriettas Eltern, eigentlich Christen, nicht in dem Aufarbeitungsprozess vorkamen fand ich schade.
Insgesamt blieb ich aufgrund meiner hohen Erwartungen an dieses Buch etwas enttäuscht zurück, so dass es nur für 3 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung reicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2022

Fantasy auf Märchenbasis

The School for Good and Evil, Band 1: Es kann nur eine geben. Filmausgabe zur Netflix-Verfilmung
0

Sophie und Agatha leben in dem Dorf Gavaldon. Alle paar Jahre kommt ein Schulmeister und entführt zwei Kinder. Diese kommen dann auf eine spezielle Schule für Gute und Böse und tauchen später in einem ...

Sophie und Agatha leben in dem Dorf Gavaldon. Alle paar Jahre kommt ein Schulmeister und entführt zwei Kinder. Diese kommen dann auf eine spezielle Schule für Gute und Böse und tauchen später in einem Märchen als entsprechende Besetzung wieder auf. Die Menschen dort wollen ihre Kinder schützen, aber Sophie möchte Prinzessin werden und hat sich lange auf den Tag vorbereitet. Ihre guten Taten verübt sie an der vermeintlichen Freundin Agatha, in der alle eine Hexe sehen. Der Schulmeister entführt tatsächlich diese beiden Kinder, aber Sophie kommt zu den Bösen und Agatha zu den Guten.
Als Leser hat mich das nicht überrascht, da die selbstsüchtige Sophie nichts besseres zu verdienen schien. Die Handlung spielt dann viel mit Märchen und Klischees, wobei mir zu viel Wert auf Äußerlichkeiten liegt. Mir fehlt die Entwicklung bei den Figuren, vieles bleibt oberflächlich. Das Potential der guten Grundidee wird hier leider nicht ausgeschöpft, da wäre mehr gegangen. Evtl. kommt der gute Twist in den Folgeromanen, denn dies ist ein Reihenauftakt. Ob ich noch zum Folgeband weiß ich noch nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.08.2022

Lust auf Essen

Nadiyas Lust- & Laune-Küche
0

Nadiya hat ihr neues Kochbuch nach Geschmacksrichtungen unterteilt. Wenn man also Lust auf eine bestimmte Richtung hat, kann man direkt in dem Kapitel nachschlagen und sich inspirieren lassen. Zu finden ...

Nadiya hat ihr neues Kochbuch nach Geschmacksrichtungen unterteilt. Wenn man also Lust auf eine bestimmte Richtung hat, kann man direkt in dem Kapitel nachschlagen und sich inspirieren lassen. Zu finden sind hier folgende Rubriken: Kräuteriges, Würziges, Cremig-Käsiges, Nussiges, Zitroniges, Rustikales, Fruchtiges und Süßes. In jedem Kapitel gibt es dann Rezepte zum jeweiligen Thema, das kann Fisch, Fleisch, vegetarisch, Frühstück, Kuchen, ein Salat o.a. sein. Das Buch ist wertig gemacht, mit sehr schönen appetitlichen Fotos und Leseband. Die Rezepte sind gut und nachvollziehbar beschrieben. Zu jedem Rezept gibt es eine kleine EInleitungsgeschichte und eine Zutatenliste. Auf Nährwertangaben wurde verzichtet, aber Vorbereitungs- und Zubereitungszeiten sind angegeben, sowie die Personenanzahl, für die die angegebene Menge ausreicht.

Die Rezepte sind teils schnell, teils aufwendig in der Zubereitung. Die Zutaten sind fast alle gut erhältlich, es gibt aber auch schon mal speziellere Dinge, zu diesen ist allerdings meist auch eine gut erhältliche Alternative genannt.

Von mir gibt es nur eine eingeschränkte Empfehlung, da mich ein Teil der Rezepte leider gar nicht anspricht oder schon Bestandteil meines Repertoires ist. Die Autorin wollte hier bewußt ungewöhnliche Kombinationen vorstellen, keine schlechte Idee, für neue Geschmackserfahrungen bin ich immer zu haben. Reiseis oder gebratene Bananenschale waren mir aber zu experimentell und viele Backrezepte waren zu zuckerhaltig. Die Rezepte, die wir ausprobiert haben, waren aber sehr lecker. Dreimal Ofenkäse mit drei verschiednen Käsesorten, Kartoffeln und Zwiebeln gibt es jetzt öfter, ebenso die Gnocchi mit Salbei Zwiebel-Sauce und das Hähnchen mit 30 Knoblauchzehen.

Ein schönes Kochbuch für Fans von Nadiya und alle die gerne ungewöhnliche Kombinationen mit exotischem Touch ausprobieren wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 03.08.2022

Verdrängung rächt sich

Die Ewigkeit ist ein guter Ort
0

Die junge Pastorin Elke leidet plötzlich an "Gottdemenz", d.h. sie kann nicht mehr beten, kann auswendig ritualisierte Texte nicht mehr rezitieren, selbst das Vorlesen aus der Bibel klappt nicht mehr. ...

Die junge Pastorin Elke leidet plötzlich an "Gottdemenz", d.h. sie kann nicht mehr beten, kann auswendig ritualisierte Texte nicht mehr rezitieren, selbst das Vorlesen aus der Bibel klappt nicht mehr. Ihr Förderer reagiert mit Unverständnis, ihr Freund, der einer ganz anderen Gedankenwelt entstammt kann ihr nicht helfen. Sie versucht sich neu zu orientieren, geht andere Wege und findet hier leider auch keine Weiterentwicklung oder Lösung. Schließlich kehrt sie zurück in die Heimat zu ihren Eltern, die gerne möchten, dass sie als Pastorin in die Fusstapfen des Vaters tritt. Dort angekommen offenbart sich, dass die Familie einen schweren Verlust nicht aufgearbeitet hat.

Das Thema des Buches und das schöne Cover ließen mich zu diesem Buch greifen. Leider gefiel mir die Umsetzung nicht ausreichend, dies lag teils an den hölzern wirkenden Figuren, aber auch an der Schlagartigkeit, mit der die Probleme hier plötzlich ohne Vorwarnung oder Trigger auftraten. Das Verdrängung, mangelnde Kommunikation und Selbstreflexion zu Problemen führen, ist nachvollziehbar und sollte gerade einer angehenden Seelsorgerin klar sein. Ich fand Elkes Lebenseinstellung, ihr Verhalten, ihre mangende Offenheit ihrem Partner gegenüber und einige Aktionen wenig glaubwürdig.
Insgesamt ein gutes Thema, das gestrafft besser gewirkt hätte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.07.2022

einmal das Leben neustarten

Ein unendlich kurzer Sommer
0

Lale kommt seit einem traumatischen Erlebnis nicht mehr mit ihrem Leben klar. Sie setzt sich in einen Zug, fährt bis zur Endstation und gerät dort an einen kauzigen alten Campingplatzbesitzer Gustav, bei ...

Lale kommt seit einem traumatischen Erlebnis nicht mehr mit ihrem Leben klar. Sie setzt sich in einen Zug, fährt bis zur Endstation und gerät dort an einen kauzigen alten Campingplatzbesitzer Gustav, bei dem sie gegen Kost und Logie unterkommt. Ihre Familie und ihre Freunde lässt sie zurück, das Handy ist aus. Auch nach vielen Tagen des Schweigens scheint sie mit ihren Problemen auf der Stelle zu treten.


Der Gärtner Christophe auf La Réunion hat gerade seine demente Mutter, die er lange gepflegt hat, beigesetzt. Er findet im Nachlass einen Brief, der ihm offenbart, dass sein leiblicher Vater ein Gustav aus Deutschland ist. Er begibt sich auf Spurensuche.


Die Figuren treffen auf dem maroden Campingplatz zusammen und bilden mit dem Nachbarsjungen Flo, seiner Mutter und James, einem alten Freund von Gustav eine Gang, in die schwer hineinzukommen ist. Sie helfen einander und decken nach und nach ihre Geheimnisse auf. Sie bekommen Gelegenheiten zu Neustarts, die sie teils verstreichen lassen, weil eine neue Chance auch Angst machen kann.


Das Buch liest sich aufgrund einiger Längen teils etwas zäh.


Insgesamt eine nette Geschichte über Freundschaft, Neustarts, Verlustverarbeitung und Vergebung.


Die Protagonisten waren mir nicht sympathisch, insbesondere Lales Verhalten gegenüber ihrem Ehemann hat mich abgeschreckt. Diese Beziehung und auch die Probleme der Beiden wurden mir zu nebensächlich erzählt, dafür lag der Fokus teilweise auf unbedeutenden Ereignissen. Der Vergangenheit und dem Zurückgelassenen hätte hier mehr Raum gutgetan, um den Wunsch nach einem Neuanfang zu untermauern. So erschien mir hier alles etwas aus dem Bauch heraus entschieden.


Christophses Verhalten konnte ich zwar nachvollziehen, dennoch war er auch eher blass.


Für Unterhaltung sorgten hier eher die Nebenfiguren.


Für alle, die Geschichten mögen, in der es Liebe auf den ersten Blick gibt, ist das Buch sicherlich eine schöne Sommerlektüre. Für alle, die etwas Tiefgang hinter dem ansprechenden Klappentext vermuten, kann ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere