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Veröffentlicht am 25.12.2021

Eine Familie unter „Hagg-Arrest“

Sieben Tage Wir
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In "Sieben Tage wir" trifft sich die Familie Birch, um die Weihnachtstage miteinander zu verbringen. Vater Andrew ist ein zynischer Restaurantkritiker, der sein Familienleben teilweise gekonnt mit in seine ...

In "Sieben Tage wir" trifft sich die Familie Birch, um die Weihnachtstage miteinander zu verbringen. Vater Andrew ist ein zynischer Restaurantkritiker, der sein Familienleben teilweise gekonnt mit in seine Kritiken einarbeitet, um seinen Unterhaltungswert und seine Marke zu untermauern. Mutter Emma ist an Krebs erkannt, verheimlicht dies aber vor der Familie, um die Weihnachtstage nicht zu gefährden. Tochter Olivia ist Ärztin und kommt von einem Auslandseinsatz zurück, ihretwegen muss die Familie in Quarantäne. Damit soll sichergestellt werden, dass sie den in Liberia grassierenden Haagvirus nicht weitergibt. Phoebe, das Nesthäkchen nervt, weil sie sich oberflächlich Äußerlichkeiten hingibt. Da sich die vier eigentlich nicht leiden können und es an der Ehrlichkeit hapert, sind die Schwierigkeiten der siebentägigen Quarantänezeit vorprogrammiert. Dazu kommt noch Jesse, ein Sohn den Andrew, vor seiner Ehe mit Emma gezeugt und von dem er bisher nichts wusste. Das Buch ist in diverse Kapitel unterteilt, die jeweils aus der Sicht eines Charakters geschrieben sind. Dadurch lernt man die Einzelnen und ihre Beweggründe gut kennen, manches erfährt man aber auch mehrfach und dadurch kommt es zu Längen. Der Schreibstil ist sehr flüssig, das Lesen fällt leicht. Das die Familie aber nur aus verkorksten Personen besteht, war doch ziemlich üppig, irgendwie wirkte der Plot unrund. Der Umgang miteinander war gewöhnungsbedürftig, teilweise wirkte alles überladen, dann zog es sich wieder. Der Weihnachtsbezug, den das Cover verspricht, kam auch etwas kurz. Insgesamt ein "geht so".

Veröffentlicht am 25.12.2021

Ganz nett

Lange Beine, kurze Lügen
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Michael Buchinger unterhält uns in "Lange Beine, kurze Lügen" mit diversen Kurzgeschichten und Anekdoten aus seinem Leben. Auf 228 Seiten erzählt er von seinen Erfahrungen mit der Wahrheit und den Lügen ...

Michael Buchinger unterhält uns in "Lange Beine, kurze Lügen" mit diversen Kurzgeschichten und Anekdoten aus seinem Leben. Auf 228 Seiten erzählt er von seinen Erfahrungen mit der Wahrheit und den Lügen im Alltag. Das Ganze ist recht kurzweilig, wenn man mal eine Geschichte liest, am Stück ist es irgendwie nicht so lustig. Die Videos gefallen mir da besser, allerdings auch nicht in der Masse, sondern mal eines zwischendurch. Nichts von dem was der Autor uns erzählt muss man wirklich wissen, darum geht es hier aber auch nicht. Es ist halt eine nette Unterhaltung für so nebenbei, nicht mehr und nicht weniger. Für Fans des Genres und des You-Tubers ist es sicher ein must have, für alle Anderen kann ich leider nur eine eingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

Veröffentlicht am 22.12.2021

getrennte Zwillinge

Tiefe Wasser zwischen uns
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Die Zwillinge Hassan und Husseina sind 10 Jahre alt, als ihr Dorf überfallen wird und sie in die Hand von Sklavenhändlern fallen. Das der Sklavenhandel längst verboten ist, erspart ihnen ihr Schicksal ...

Die Zwillinge Hassan und Husseina sind 10 Jahre alt, als ihr Dorf überfallen wird und sie in die Hand von Sklavenhändlern fallen. Das der Sklavenhandel längst verboten ist, erspart ihnen ihr Schicksal nicht. Eine Schwester verschlägt es an die Goldküste Westafrikas, die andere nach Brasilien. Beide entwicklen sich aufgrund der Lebensumstände sehr unterschiedlich.

Die Zwillinge fühlen sich immer miteinander verbunden und sehnen sich nacheinander, teils haben sie das Gefühl sie könnten die andere spüren.

Über die Verfolgung des Werdegangs der beiden Mädchen wird über ein gutes Stück Zeitgeschichte von zwei Kontinenten in diesem Roman berichtet. Die aufgegriffenen Themen sind breit gefächert, von Sklaverei über Missionierung, Kolonialisierung und dem damit einhergehenden Verhalten der verschiedenen Parteien. Erzählt wird mit wechselnden Perspektiven, jeweils aus der Sicht der Mädchen. Das alles verspricht eigentlich ein tolles Leseerlebnis, aber leider hat der Erzählstil für mich gefloppt. Mir wurde hier zu eintönig und gleichförmig erzählt, nicht einmal die Sprache der sich unterschiedlich entwickelnden Schwestern unterschied sich sonderlich. Daher leider nur drei von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 03.12.2021

Naja

Das Geschenk
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Kathrin und Peter fahren nicht wie geplant erstmals an Weihnachten in einen Urlaub zu zweit, sondern besuchen einen alten Bekannten, der seit einiger Zeit Witwer ist. Sie sind überrascht, als sie Klaus ...

Kathrin und Peter fahren nicht wie geplant erstmals an Weihnachten in einen Urlaub zu zweit, sondern besuchen einen alten Bekannten, der seit einiger Zeit Witwer ist. Sie sind überrascht, als sie Klaus mit einer neuen, deutlich jüngeren Freundin, vorfinden. Aufgrund deren Aussehens, ihres kleinen Hundes und des Altersunterschiedes sind sie entsetzt und und können ihre Vorurteile nicht verbergen.

Diese Geschichte spielt zu Weihnachten, könnte aber auch an jedem beliebigen Wochenende stattfinden. Die Vier reden viel miteinander. Manches Klischee und einige Vorurteile werden entkräftet, nicht alles ist so wie es auf den ersten Blick scheint. Da Kathrin und Peter sich merkwürdigerweise aufgrund vieler Erinnerungslücken nicht wirklich an früher erinnern können, täuscht sie ihr Bild ohnedies. Das eigene Bild beginnt zu bröckeln, auch in dieser Beziehung gibt es neue Erkenntnisse.

Vieles bleibt hier aufgrund der Kürze zu oberflächlich, mit den Klischees wird nicht gespielt, so fehlt der auf dem Klappentext angepriesene schwarze Humor. Insgesamt wirkt die Geschichte sehr konstruiert.
Kann man lesen, muss man nicht.

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Veröffentlicht am 23.11.2021

Alleinsein

Allein
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Daniel Schreiber schreibt in seinem Buch über das Alleinsein und Einsamkeit. Er hat sich diese Lebensform nicht ausgesucht, sie hat sich so ergeben. Nun muss er mit seinem Leben klarkommen und die Einschränkungen ...

Daniel Schreiber schreibt in seinem Buch über das Alleinsein und Einsamkeit. Er hat sich diese Lebensform nicht ausgesucht, sie hat sich so ergeben. Nun muss er mit seinem Leben klarkommen und die Einschränkungen unter Corona haben das nicht erleichtert. In diesem Buch denkt er über sein Alleinsein nach und macht allerlei Querverweise zu fremden Texten von Psychologen, Soziologen etc. Trotz dieser fremden Quellen geht es vornehmlich um ihn selbst und was das Alleinsein für ihn für Auswirkungen und Konsequenzen hat sowie seine Freundschaften.

Nach dem Klappentext "Ein zutiefst erhellendes Buch über die Frage, wie wir leben wollen." sowie den begeisterten Zitaten auf dem Buchrücken war ich sehr neugierig und wurde herbe enttäuscht. Hier geht es nicht um die Frage zur Lebensform an sich, sondern um das Leben des Autors. Er schildert nur sein Leben und seine Erfahrungen, darüber hinausgehende Erkenntnisse zieht er nicht. Wer das Buch unter diesen Gesichtspunkten liest, hat vermutlich mehr Freude daran.

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