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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ernten - Kochen - Teilen

Rezepte für eine gute Zeit
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Superschönes Kochbuch, dass nicht nur inspirierende Rezepte enthält, die sich einfach nachmachen lassen, sondern auch mit vielen Hintergrundinformationen rund um die Produkte, den Anbau, die Vorratshaltung ...

Superschönes Kochbuch, dass nicht nur inspirierende Rezepte enthält, die sich einfach nachmachen lassen, sondern auch mit vielen Hintergrundinformationen rund um die Produkte, den Anbau, die Vorratshaltung und zur Ernährung aufwartet.
Die Autorinnen vermitteln Wissen zum ursprünglichen Leben, Wert des Anbaus und der Ernte, sowie regionale und saisonale Bezüge. Hier kann man noch einiges über Vollkorn lernen, aber auch die Herstellung von Sauerteig wird erklärt. Es gibt praktische Tipps zur Vorratshaltung, Saisonkalender für Obst und Gemüse, Tipps rund ums Kochen und Backen und noch Vieles mehr. Das Ganze wird begleitet von tollen Fotos.
Der Rezeptteil ist detailliert unterteilt, hier findet man zu allen Mahlzeiten für jede Saison ein leckeres Gericht. Mir haben die Rezepte gut gefallen, zu jedem gab es ein Foto und eine nachvollziehbare einfache Anleitung. Was wir nachgekocht und gebacken haben ist gut gelungen und war lecker.
Man merkt beim Lesen, dass die Autorinnen hier viel Liebe und Leidenschaft hineingesteckt haben. Ihre Erfahrungsberichte wirken authentisch, ihre Lust an guten gesunden Lebensmitteln, ihre Liebe zur Natur ist spürbar und ansteckend.
Fazit: Ein inspirierendes Kochbuch.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Auschwitz ist heute - immer noch und bleibend

Leben mit Auschwitz
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Auch 75 Jahre nach der Befreiung des Lagers Auschwitz ist das Geschehen von damals nicht zu Ende. Andrea von Treuenfeld hat mit ihrem Buch ein beeindruckendes Werk geschaffen, welches historische Fakten ...

Auch 75 Jahre nach der Befreiung des Lagers Auschwitz ist das Geschehen von damals nicht zu Ende. Andrea von Treuenfeld hat mit ihrem Buch ein beeindruckendes Werk geschaffen, welches historische Fakten zu Auschwitz vorstellt, aber vor allem die Enkel, die dritte Generation der Auschwitz-Überlebenden zu Wort kommen lässt.
Nachdem die Überlebenden und deren Kinder häufig zum Thema Holocaust verstummt waren und im Stillen litten, um sich mit dem Erlebten nicht noch einmal auseinandersetzen zu müssen, stellten die Enkelkinder Fragen und bekamen Antworten. Die Autorin hat diese gesammelt und hier zusammengestellt.

Die persönlichen Kapitel werden mit einem Foto und ein paar Lebensdaten der Enkel eingeleitet, darunter finden sich Fotos der Großeltern und ihr Lebenslauf. Die Enkel haben unterschiedlichste Lebensentwürfe und -wege, aber sie sind durch ihre Vorfahren hier vereint und berichten von eigenen Erfahrungen und den Erinnerungen der Großeltern, hier steht und wirkt jeder Enkel auf seine Weise. Gemeinsam ist ihnen, dass das Thema in ihrem Leben noch immer präsent ist. Einige engagieren sich für die Gedenkstätte oder haben sie besucht. Viele Berichte empfand ich sehr berührend. Die Emotionen waren deutlich spürbar, es ist gelungen, die sehr persönlichen Berichte respektvoll und dem Thema angemessen behutsam aufzuschreiben.

Diese persönlichen Kapitel sind durch historische Kapiteleinschübe unterbrochen, in denen man Fakten nachlesen kann, z.B. zu Rudolf Höß, den Auschwitz-Prozessen, Bauplänen, Josef Mengeles und vieles mehr. Diese sind sehr schön eingängig geschrieben und recht kurzgehalten.
Das Buch schließt mit einem Glossar ab, das die wichtigsten Begriffe erläutert und Personen kurz vorstellt; auch ein Literaturverzeichnis ist vorhanden.
Durch die vielen kurzen Kapitel kann man die Lektüre immer mal gut unterbrechen oder gezielt einige Teile lesen. Meiner Meinung nach wäre es auch sehr geeignet für den Einsatz in Schulen. Ein wichtiges Buch gegen das Vergessen. Die Offenheit der Berichtenden verdient Respekt, es ist nicht selbstverständlich auf so eine Weise fremde Menschen an seinem Leben teilhaben zu lassen. Dafür vielen Dank.
Fazit: Absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Jukka und Lila

Bittermonds Bucht
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Jukka lebt mit Kapitän Bittermon in einer schönen idyllischen Bucht. Der Junge ist völlig ohne Bildung in der Isolation aufgewachsen. Das bringt viele Defizite mit sich, die ihm bewusst werden, als Kandidel ...

Jukka lebt mit Kapitän Bittermon in einer schönen idyllischen Bucht. Der Junge ist völlig ohne Bildung in der Isolation aufgewachsen. Das bringt viele Defizite mit sich, die ihm bewusst werden, als Kandidel mit ihrer Tochter Lila zu Besuch in die Bucht kommen.
Eines Morgens ist Kandidel mit Bittermonds Schatz verschwunden. Lila und Jukka wollen den Schatz zurückholen. So beginnt ein spannendes Abenteuer für die Kinder, in das im Verlauf auch noch ein paar Fantasyelemente eingebaut sind.
Das Cover ist sehr schön gestaltet, es lässt aber eher auf eine Piratengeschichte schließen. Innen gibt es auch kleine Illustrationen, die auflockernd wirken.
Die Autorin baut einige wichtige Grundwerte mit in die Geschichte ein, dies erschließt sich vielleicht aber eher dem erwachsenen Leser. Insgesamt hat mich dieses Abenteuer nicht so richtig überzeugt. Die Protagonisten blieben mir zu fern und ich konnte auch mit den Fantasyelementen nicht so viel anfangen.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Familiengeschichte mit Krimianteil

Ihr Königreich
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Außerhalb der kleinen Stadt Os wohnt Tankstellenwart Roy zurückgezogen auf dem Familien-Hof. Der Vater nannte das karge Land stets stolz „Königreich“. Der jüngere Bruder Carl kehrt nach langer Abwesenheit ...

Außerhalb der kleinen Stadt Os wohnt Tankstellenwart Roy zurückgezogen auf dem Familien-Hof. Der Vater nannte das karge Land stets stolz „Königreich“. Der jüngere Bruder Carl kehrt nach langer Abwesenheit aus den USA zurück, begleitet wird er von seiner Frau Shannon. Im Gepäck haben die beiden eine Geschäftsidee, die ihnen viel Geld einbringen soll, auch der Ort könnte hiervon profitieren.
Jo Nesbo erzählt hier auf sehr ruhige Art aus der Sicht von Roy eher eine Familiengeschichte, denn einen Kriminalroman, die sich nach und nach entwickeln.
Die Beziehung der Brüder wird schrittweise beleuchtet. Roy hat seinem kleinen Bruder oft den Rücken freigehalten, wie wird das zukünftig sein? Roy verliebt sich in Shannon, dies bringt eine gewisse Brisanz in das Bruderverhältnis.
Nesbos Erzählstil ist wie immer gehoben, aber schön und auch leicht zu lesen. Wie immer weiß er mit besonderen Wendungen zu überraschen, seine Charaktere sind vielschichtig und gut angelegt.
Mal ein anderer Nesbo, der mich aber sehr gut unterhalten hat.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Familie und Heimat

Jahresringe
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Leonore flieht als junges Mädchen wegen des Krieges aus Ostpreußen in den Westen. Sie strandet in einem kleinen Dorf zwischen Köln und Aachen, wo sie bleibt und schließlich Fuß fasst. Für eine junge Frau ...

Leonore flieht als junges Mädchen wegen des Krieges aus Ostpreußen in den Westen. Sie strandet in einem kleinen Dorf zwischen Köln und Aachen, wo sie bleibt und schließlich Fuß fasst. Für eine junge Frau ohne Familie eine schwierige Situation. Sie fühlt sich entwurzelt, im Dorf bleibt sie die Fremde. Im nahen Wald fühlt sie sich geborgen, doch dieser muss bald dem Kohleabbau weichen, auch das Dorf wird umgesiedelt. Wieder geht ein Stück Heimat verloren, ein Teil der Welt wird zerstört.
Ihren Sohn Paul erzieht sie alleine, dieser hat später zwei Kinder. Sarah und Jan, die sich konträr hinsichtlich ihrer Ansichten entwickeln.
Das Buch teilt sich gewissermaßen in drei Teile, einen für jede Generation.
Der Bergbau prägt die Familie, Paul und Jan arbeiten im Kohleabbau und Sarah wird Waldbesetzerin.
Dem Autor gelingt es um den hier zentralen Begriff Heimat (und was dies für den Einzelnen bedeutet) auch andere wichtige Themen mit in den Roman einzubauen (u.a. Flüchtlingsproblematik, Kohleabbau – Umweltschutz, Klima, Homosexualität)
Der Titel und das Cover passen sehr gut zu dem Buch, was sich beim Lesen erschließt. Der Erzählstil ist leicht und undramatisch, auch wenn es um bewegende Ereignisse geht, das macht die Lektüre angenehm.
Das Buch hat mir gut gefallen, ich habe es gerne gelesen. Das Erzählniveau ist gegen Ende leider etwas abgeflacht, vielleicht liegt es daran, dass der Autor hier nicht mehr so dicht an den Protagonisten erzählt, sondern die Natur mehr in den Fokus rückt.
Ein schöner Familienroman rund um das Thema Heimat, den ich trotz kleiner Schwächen gerne empfehle.

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