Überlebende des Naziterrors erzählen
Bald sind wir wieder zu HauseSechs Kinder, die die Hölle von Ghettos und Konzentrationslagern überlebt haben, erzählen ihre Geschichten. Peter Berting hat diese Geschichten zum Text von J.B. Bonde als Graphic Novel illustriert. Es ...
Sechs Kinder, die die Hölle von Ghettos und Konzentrationslagern überlebt haben, erzählen ihre Geschichten. Peter Berting hat diese Geschichten zum Text von J.B. Bonde als Graphic Novel illustriert. Es ist ihnen gelungen, das Grauen, das Massensterben, die Angst, die Verzweiflung und Not sowie den Hunger abzubilden. Die Bilder sind sehr effektvoll, farblich eher zurückhaltend, aber insgesamt auch nicht zu düster, zeigen sie das Wesentliche. Manchmal wird der Blick auf Kleinigkeiten abgelenkt, doch dieser Fokus hat es dann besonders in sich. Die Texte sind reduziert, aber eindringlich.
Die Karten auf den Coverinnenseiten zeigen Europa während des 2.WK, mit den Grenzen von 1939: Länder, wichtige Städte und die KZ´s sind eingetragen.
Eine Zeittafel und ein Glossar (jeweils eine Doppelseite) informieren am Ende des Buches über wichtige Eckdaten und Begriffe.
Die vorgestellten Betroffenen haben unmenschliches Leid überlebt und hatten hinterher den Mut, der Welt davon zu erzählen. Sie stammen allesamt aus Osteuropa wurden nach dem Krieg in Schweden aufgenommen und haben dort eine neue Heimat gefunden. Das Buch erzählt auch, was sie heute machen.
Die ausgewählten sechs Geschichten liefern ein Schlaglicht auf den Horror, keinen umfassenden Überblick über den Holocaust. Für Jugendliche ist das bestimmt ein guter Einstieg in die Thematik. Die Bilder zeigen das Wesentliche, sind aber nicht so verstörend wie manches Filmmaterial. Kindern unter 10 Jahren würde ich dieses Buch nicht in die Hand geben, eine Begleitung durch erwachsene Gesprächspartner halte ich auch bei älteren Kindern und Jugendlichen für angeraten.
Ein wichtiges Buch, gegen das Vergessen, aber auch um Aufzurütteln, damit sich solche Greul nicht wiederholen.