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Veröffentlicht am 14.08.2024

Wie in der Kindheit erlebte Gewalt die Erwachsenen prägt

Kleine Monster
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Es beginnt damit, dass die Eltern des kleinen Luca zu einem Gespräch mit der Lehrerin der zweiten Klasse gebeten werden, weil es einen gewissen Vorfall mit einer Mitschülerin gegeben habe. Dies wird zum ...

Es beginnt damit, dass die Eltern des kleinen Luca zu einem Gespräch mit der Lehrerin der zweiten Klasse gebeten werden, weil es einen gewissen Vorfall mit einer Mitschülerin gegeben habe. Dies wird zum Auslöser, dass sich Mutter Pia mit ihrer eigenen Kindheit auseinandersetzen wird.
Um den gewissen Vorfall wird im Buch zunächst ein Geheimnis gemacht, es wird lange nicht verraten, was denn nun genau vorgefallen ist, quasi, um die Neugier aufrecht zu erhalten. Dies Thema wird nach und nach überlagert von der psychologischen Entwicklung der Mutter.
Im Gegensatz zum Vater Jakob liegt in Mutter Pia tief im Inneren die Überzeugung verankert, dass auch Kinder bereits kleine Monster sein können, die alles mit Berechnung tun, als gäbe es das geborene Böse. Das klingt für manche merkwürdig, und ja, das ist Pia so auch überhaupt nicht bewusst. Nach und nach zeigt sich dies in ihrem Verhalten und in ihren Denkweisen, auch ihrem Sohn gegenüber. Langsam kommt man beim Lesen gemeinsam mit Pia dahinter, dass ihr diese Denkweise von den eigenen Eltern in der Kindheit regelrecht antrainiert wurde. Hier vielleicht auch eine Triggerwarnung, da es um körperliche und seelische Gewalt gegenüber Kindern geht. Im Lauf des Romans verdeutlichen sich immer mehr Hinweise darauf wie latent unter der Oberfläche brodelnder Jähzorn oder die Überzeugung, alle seien gegen sie. Tatsächlich schätzt sie die Reaktionen der Eltern und der Lehrerin auch völlig falsch ein, nicht mit Absicht, sondern weil sie selbst in diesem Denkprozess regelrecht gefangen ist.
Ich mochte dies langsame Aufdecken, dies Gewahrwerden, was Pia bezüglich ihrer Kindheit alles verdrängt hat. Auch in Bezug auf ihre Schwester, zu der sie keinen Kontakt mehr hat, da diese sämtliche Kontakte zur Familie abbrach. Schade war, dass sie, obwohl es ihr irgendwann bewusst war, sie dennoch zunächst in alte Verhaltensmuster zurückfiel. Ein sehr bewegendes Buch, ich möchte nicht ausschließen, dass sie einige Lesende hier wiederfinden könnten.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Fängt stark an, lässt stark nach

Anna O.
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An diesem Buch hat mich tatsächlich die Fragestellung gereizt, welche der Autor in seinem Buch thematisiert: Kann im Schlaf ein Verbrechen begangen werden?
Als Spezialist zu diesem Thema erhält Psychologe ...

An diesem Buch hat mich tatsächlich die Fragestellung gereizt, welche der Autor in seinem Buch thematisiert: Kann im Schlaf ein Verbrechen begangen werden?
Als Spezialist zu diesem Thema erhält Psychologe Dr Benedict Prince in der Schlafklinik The Abbey die Aufgabe, die seit Jahren im Dauerschlaf liegende Anna Ogilvy aufzuwecken. Anna O. steht im Verdacht, vor vier Jahren ihre Freunde erstochen zu haben, bevor sie in ihren Dauerschlaf fiel. Dabei steht die Frage im Raum, ob sie die Tat bewusst ausführte, während sie schlafwandelte, oder ob sie die Tat gar nicht begangen hat.
Das Buch fällt in die Kategorie der Bücher, in denen Personen, deren Job es nicht ist, einen Fall aufzuklären, sich mit überzogenem Eifer in die Aufklärung des Falles stürzen. Die kleinen Details rund ums Thema selbst und wie Benedict Prince versucht, Anna O. wieder in den Wachzustand zu bringen, fand ich ganz interessant zu lesen, wenn bisweilen etwas langatmig. Den Tatort aufwendig abgehen und die Morde rekonstruieren war jedoch in keinster Weise mehr sein Job, das wurd mir in dem Maße zu unrealistisch wie mich sein Privatleben mit seiner Exfrau irgendwann nicht mehr interessierte. Das Ende mit dem Twist war an sich thematisch ganz gut, jedoch fragte ich mich da auch nur in Bezug auf Benedict Prince, wie blöd muss man sein.
An sich hätte mir das Buch gefallen können, wenn dieser Benedict sich auf das Wesentliche fokussiert hätte. Stattdessen wurd er mehr und mehr zu einem planlos herumlaufenden Spielball für andere, was mir das Ganze zu sehr verleidet hat. Schade.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Etwas überdrehte RomCom

Wolke Sieben ganz nah
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Die 27-jährige Delphie hat sich in der Anonymität Londons regelrecht eingeigelt. Entsprechend bemerkt zunächst niemand, wie sie, nur mit einem peinlichen Nachthemd bekleidet, an einem Mikrowellenburger ...

Die 27-jährige Delphie hat sich in der Anonymität Londons regelrecht eingeigelt. Entsprechend bemerkt zunächst niemand, wie sie, nur mit einem peinlichen Nachthemd bekleidet, an einem Mikrowellenburger in ihrer Wohnung erstickt. Nur um sich kurz darauf in einem Waschsalon der überdrehten Merritt wiederzufinden, die sie auf recht unkonventionelle Weise im Jenseits empfängt. Durch einige kleine Zufälle gestattet Merritt ihr, nochmal zur Erde zurückzukehren. Wenn sie es schafft, sich innerhalb von 10 Tagen von dem Mann küssen zu lassen, der eben versehentlich im Waschsalon auftauchte, darf sie am Leben bleiben. Natürlich geht sie den Deal ein, nur ist London sehr groß, und sie weiß lediglich den Vornamen des Mannes, der sich nach seiner Rückkehr auch nicht mehr an Delphie erinnern kann.
Die Story ist schon etwas schräg, wobei die Hauptcharaktere um Delphie herum alle ihre Päckchen zu tragen haben, Delphie eingeschlossen. Da wäre z. B. der alte Herr Noon, ihr Nachbar, um den sie sich täglich kümmert und der kein Wort spricht. Oder dieser nörgelige Typ, der ständig mit einer anderen Frau im Arm nach Hause kommt, Delphie jedoch nur die kalte Schulter zeigt. Und natürlich Merritt, die ich mit ihrer offenherzigen Art von allen am liebsten mochte.
Die Suche nach Mister X gestaltet sich als ziemlich unterhaltsam, die sich anbahnende Liebesgeschichte ist ganz charmant und mit einigen Umwegen gestaltet. Auch die Charaktere entwickeln sich in eine Richtung, die mir zusagte. Weniger gefiel mir, dass das Ende der klassischen Erwartungshaltung entsprach, noch mal eben schnell ganz viel Gutes zu tun. Es muss nicht immer dieser aus der Hüfte geschüttelte Superlativ sein. Dennoch sehr amüsant zu lesen.

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Veröffentlicht am 14.08.2024

Genial, brutal, lesenswert!

Im Kopf des Bösen - Ken und Barbie
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Im zweiten Band um Fallanalytikerin Sophie Kaiser und Ermittler Leonard Michels hat Sophie sich ein tatkräftiges BKA-Team aufgebaut, welches schon bald eine brutale Mordserie an Frauen aufzuklären hat. ...

Im zweiten Band um Fallanalytikerin Sophie Kaiser und Ermittler Leonard Michels hat Sophie sich ein tatkräftiges BKA-Team aufgebaut, welches schon bald eine brutale Mordserie an Frauen aufzuklären hat. Und als das mutmaßlich nächste Opfer entführt wird, wird es zu einem Wettrennen gegen die Zeit.
Dieser auf einem True Crime basierte Thriller baut auf den Taten des als Ken und Barbie bekannten Täterpaares auf. Egal, ob man bereits Einzelheiten zu dem Paar weiß oder nicht (Details zum Paar und deren Taten erfährt man im Anhang), der Fall ist auf jeden Fall wieder spannend mitzuverfolgen. Vor allem, wie die Ermittelden mühsam versuchen, den Tätern auf die richtige Spur zu kommen. Hierbei ist Sophies autistische Sicht auf die Dinge mitunter ganz hilfreich, da sie Muster und Details erkennt, welche anderen womöglich entgehen könnten.
Ich lese nur selten True Crime Romane, daher kann ich die Buchreihe nicht mit anderen Werken vergleichen. Muss ich auch nicht, denn ich wurde wieder hervorragend von dem Autorenduo unterhalten. Da macht es sich bemerkbar, dass mit Herrn Petermann, seines Zeichens Profiler, jemand vom Fach am Schreibprozess beteiligt ist, denn grad diese kleinen Fallanalyse-Details werten in meinen Augen ihre Bücher hervorragend auf. Zwar ist es ein zweiter Band (im ersten werden die Charaktere etwas eingehender beschrieben, auch, wie sie sich kennenlernen), das Buch lässt mich m. E. auch ohne Vorkenntnis gut lesen. Der Fall sowie die Ermitlungen stehen hier im Vordergrund, eine Kurzvorstellung der beiden Hauptcharaktere befindet sich zudem hinten in der Buchklappe.
Freue mich bereits auf den dritten Band rund im Sophie Kaisers Ermittlerteam!

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Veröffentlicht am 28.07.2024

BREAKING NEWS: Manchesters Fachzeitung weiterhin auf Erfolgskurs

Relight My Fire
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Nachdem im letzten Jahr bereits mehrere Gerüchte und Prophezeiungen im Umlauf waren, können wir heute aus gesicherten Quellen bestätigen, dass die Stranger Times, Manchesters Fachzeitung Nummer eins für ...

Nachdem im letzten Jahr bereits mehrere Gerüchte und Prophezeiungen im Umlauf waren, können wir heute aus gesicherten Quellen bestätigen, dass die Stranger Times, Manchesters Fachzeitung Nummer eins für Unerklärtes und Unerklärliches, mit einem vierten Roman für ausgezeichnete Unterhaltung sorgt.

Dass der investigative Journalismus der Stranger Times beim Lesen der professionell recherchierten Artikel zu gefühlten Höhenflügen führen kann ist unumstritten. Einen Zusammenhang mit den schwebenden Personen der letzten Tage weist Vincent B., Chefredakteur der Wochenzeitung, jedoch vehement von sich. Auf Nachfrage machte D.I. Sturgess deutlich, die Polizei ermittle bezüglich diverser aussergewöhnlicher Vorkommnisse in/über Manchesters Straßen und Szeneläden aktuell in verschiedenste Richtungen und halte auch Drogen oder essbare Unterwäsche nicht für ausgeschlossen.

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Victory Hotel, Tradition ist unsere Stärke (Manchester/Northern Quarter)

Anonym erreichten uns zudem Hinweise, dass es zu einem vermehrten Verschwinden von Leichen auf Manchesters Friedhöfen gekommen sei. Augenzeugen berichten von einer geheimnisvollen Person, welche zwischen den Gräbern herumschleiche und buchstäblich herumschnüffle. Auch hier werden wir Sie über weitere Erkenntnisse auf dem Laufenden halten.

Zu einem Interview, welches Geheimnis hinter dem einschlagenden Erfolg der (schwebenden Personen - pardon, Korrektur: ) zur Wahrheit verpflichteten Zeitung steckt, war Chefredakteur Vincent B. leider nicht bereit, da dringende Recherchen auf Leben und Tod momentan seine volle Aufmerksamkeit erfordern.

Meinem Dank für diesen wieder gelungenen Angriff auf meine Lachmuskulator gilt dem aussergewöhnlichen Team der Stranger Times inklusive Manny und Engel (mit oder ohne Hose), Brian (lasst euch überraschen), diversen Zombies, dem Victory Hotel und natürlich Hundebesitzer C. K. McDonnell und seinem britischen Humor.

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