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Veröffentlicht am 04.03.2022

Ein Pastor und die Selbstjustiz

Mein Wille geschehe
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Ein etwas anderer Kriminalroman, der mit ein paar Querverweisen zu biblischen Inhalten aufwartet. Was auch durchaus passend ist, ist doch hier ein Pastor der mutmaßliche Täter. Doch zunächst lernt man ...

Ein etwas anderer Kriminalroman, der mit ein paar Querverweisen zu biblischen Inhalten aufwartet. Was auch durchaus passend ist, ist doch hier ein Pastor der mutmaßliche Täter. Doch zunächst lernt man Pastor Benedikt Theves als einen Menschen kennen, der kaum aus sich herauskommt und bei dem man in den Predigten einzuschlafen droht. Ein Mann, dem der gewisse Biss fehlt. Seine Therapeutin rät ihm, seine Emotionen aus sich herauszulassen, statt die Schuld immer auf sich zu beziehen. Leider geht das bei einer Beichtsitzung, welche er als Option für seine Gemeinde neu eingeführt hat, etwas schief: Pastor Theves kommt bei einer Beichte, bei der es um Gewalt in der Ehe geht, so aus sich heraus, dass er spontan den gewalttätigen Ehemann mit dem Kreuz niederschlägt und das Opfer in der Krypta versteckt. Auch wenn die Ehefrau des Erschlagenen regelrecht froh darüber ist, ihren tyrannischen Ehemann los zu sein, weiß der Pastor nicht, wie er damit umgehen soll, sucht unter anderem Rat bei seinem früheren Mentor. Ist Gewalt immer ein Verbrechen? Oder richtet nicht manchmal Gott die Bösen, indem er andere Menschen nach seinem Willen handeln lässt? Ließe sich das nicht auch gegen andere Straftäter anwenden? Und dann ist da auch noch die Leiche in der Krypta, die dringend weg müsste, wenn der Küster nur endlich den Schlüssel für das neu angebrachte Schloss herausrücken würde.
Zugegeben, bei diesem Roman musste ich mich zunächst warmlesen, da zu Beginn erstmal die Charaktere ein wenig vorgestellt werden. Richtig los ging es dann, als Pastor Theves dem tyrannischen schwarzen Schaf der Gemeinde das Kreuz über die Rübe zieht. So, wie der Pastor von da an aus sich heraus kommt, sich seine Predigten von Schlaftablette zu Vergnügungsprogramm mausern, entwickelt auch der Roman einen gewissen Unterhaltungswert. Vor allem der Austausch mit seinem belesenen Mentor war sehr interessant, aber auch die vielen Alltagssituationen, in welche Theves gerät bis hin zu seinem Versuch, die Welt zumindest im Kleinen etwas besser zu machen.
Ein etwas ruhigerer Krimi, der langsam in Fahrt kommt und sowohl lustige Situationen wie auch nachdenkliche Momente bietet.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Magisches Märchen um ein mutiges Mädchen

Stella und der Mondscheinvogel
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Wer sich für dieses Buch entscheidet, wird mit einem magischen Märchen belohnt, in dem ein mutiges Waisenmädchen zur Heldin wird. Doch zunächst gelangt Stella in den Besitz eines mysteriösen Päckchens, ...

Wer sich für dieses Buch entscheidet, wird mit einem magischen Märchen belohnt, in dem ein mutiges Waisenmädchen zur Heldin wird. Doch zunächst gelangt Stella in den Besitz eines mysteriösen Päckchens, dessen Inhalt sich als in seine Einzelteile zerlegter, mechanischer Spielzeugvogel entpuppt. Nachdem alle Schrauben und Muttern sitzen und sämtliche Gelenke geölt sind, offenbart sich der Mondscheinvogel als ein verzauberter Mensch, mit dessen Hilfe sie einen Jungen aus einer ebenso magischen wie auch gefährlichen Welt zu befreien versucht.
Eine wunderschöne und atmosphärische Erzählung. Gemeinsam mit Stella reist man zu ihren entfernten Verwandten, welche ihr ein neues Zuhause geben wollen. Doch ist ausser einigen wenigen Hausangestellten das gesamte Anwesen wie leergefegt, seitdem der Sohn Tomos vor einem Jahr spurlos verschwand. Niemand möchte Stella Genaueres verraten, bis sie selbst durch Zufall hinter das magische Geheimnis von Tomos‘ Verschwinden kommt und sich gemeinsam mit ihrem lebendig gewordenen Spielzeugvogel in ein ebenso mutiges wie auch gefährliches Abenteuer stürzt.
Ein traumhaft schönes, märchenhaftes Abenteuer, in welchem ein mechanischer Vogel sowie eine Schneekugel eine wichtige Rolle spielen.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Weitere Abenteuer in und um Arken

Millenia Magika - Das Vermächtnis der Raben
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Nach einem nervenaufreibenden ersten Band geht es düster weiter in der magischen Stadt Arken. Adrians Familie ist nun gemeinsam mit ihm in Tante Lias Villa eingezogen - leider auch der nervige Freund von ...

Nach einem nervenaufreibenden ersten Band geht es düster weiter in der magischen Stadt Arken. Adrians Familie ist nun gemeinsam mit ihm in Tante Lias Villa eingezogen - leider auch der nervige Freund von Adrians Mutter, der als Magie-Unwissender am liebsten den ganzen Ort modernisieren würde. Dann muss Adrian auch noch die Botengänge der Junghexe Jazz übernehmen, weil diese gemeinsam mit Juri unterwegs ist auf der Suche nach weiteren Hexen der anderen drei Zirkel, die den magischen Schutzwall um Arken verstärken könnten. Und zu allem Überfluss meldet sich Katze nicht mehr, Adrians sarkastische Totem-Katze. Dafür klappt der Einstieg in die neue Schule wenigstens ganz gut. Nur leider nicht für Merle, dem Mädchen, welches im ersten Band einsam auf dem Friedhof Gitarre spielte. In ihr scheinen die Jugendlichen das perfekte Mobbing-Opfer gefunden zu haben. Schon bald überschlagen sich die Ereignisse und die Jugendlichen stehen einem gemeinsamen Gegner gegenüber.
Auch diesmal darf man sich wieder auf geniale Illustrationen mit Farbtupfer freuen. Die Handlungsstränge sind alle jeweils auf ihre Weise interessant und bewegend, den Spannungslevel empfand ich dabei allerdings eher als mäßig. Merles Perspektive als Mobbingopfer war sehr bedrückend und emotional sehr gut ausgearbeitet, Adrians Abenteuer boten die Möglichkeit, mehr über Arken sowie über sich selbst als Schamane herauszufinden. Die Reise von Jazz und Juri lebte vor allem von Juris gutmütiger Art, welche nicht selten für humorvolle Szenen sorgte.
Auch wenn die magische Atmosphäre ebenso spürbar war wie so manche Einzelschicksale emotional aufwühlend, vermisste ich dennoch ein wenig den Spannungsbogen im zweiten Band. Die Mobbingszenen waren doch sehr raumfüllend, das angekündigte Verschwinden der Kinder kam erst relativ spät, entsprechend erschienen auch die Hexenjäger erst zum Ende hin. Dafür gib es bereits erste Andeutungen, wie es im Folgeband weitergehen könnte, da weitere Charaktere und magische Beziehungen bereits angedeutet wurden.
Düster, atmosphärisch, magisch - nur der Spannungsbogen baut sich diesmal eher langsam auf.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Die Seemonster kehren zurück

Sea Monsters – Ungeheuer weckt man nicht (Sea Monsters 1)
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Finn lebt auf einer schottischen Insel, von den Wikingern einst „Allerletzte Insel vor dem Ende der Welt“ getauft. Eigentlich liebt er es dort, wenn er nur nicht so panische Angst vor dem Meer hätte, seitdem ...

Finn lebt auf einer schottischen Insel, von den Wikingern einst „Allerletzte Insel vor dem Ende der Welt“ getauft. Eigentlich liebt er es dort, wenn er nur nicht so panische Angst vor dem Meer hätte, seitdem er beinahe darin ertrunken wäre. Dass er sich schon bald mutig seinen Ängsten stellen muss ahnt er noch nicht, als Poppy mit ihren Eltern auf die Insel zieht - und kurz darauf die kleinen Felseninseln vor der Küste verschwinden. Hat Finns Freund, der alte Fischer, vielleicht Recht, und die vor langer Zeit verschwundenen Seemonster kehren zurück?
Ein fantastischer Start in ein wunderbares Abenteuer. Viele kleine maritime Details wie z. B. alte Seekarten bereichern die Atmosphäre ebenso gelungen wie die vielen Illustrationen von Timo Grubing. Neben den Seemonstern gefiel mir insbesonders, wie die Kinder zusammenhalten, als einige Erwachsene mit ihren überstürzten Aktionen die Situation verschlimmbessern wollen. Und die Szenen mit den Monstern sind so faszinierend, am liebsten wäre man beim Lesen mit dabei.
Sea Monsters ist ein fantastisches Abenteuer für Mädchen und Jungen, in denen Freundschaft und Zusammenhalt eine ebenso wichtige Rolle spielen wie natürlich Seemonster. Das Abenteuer ist in sich abgeschlossen und zugleich wegbereitend für eine Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Magier mit Charme, Hut und Hamster

Signs of Magic 1 – Die Jagd auf den Jadefuchs
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Echte Magie gibt es nicht! Albert Tubbs muss es wissen, schließlich steht er neben seinem Job als Pizzabote ganz nach alter Familientradition vor Publikum und bietet den Zuschauern als Abraham Kadabraham ...

Echte Magie gibt es nicht! Albert Tubbs muss es wissen, schließlich steht er neben seinem Job als Pizzabote ganz nach alter Familientradition vor Publikum und bietet den Zuschauern als Abraham Kadabraham fleißig einstudierte Zaubertricks. Okay, statt eines Kaninchens hat er zwar nur den Familien-Hamster in seinem Zylinder, aber immerhin.
Echte Magie gibt es doch! Um das verpfändete Familienanwesen nicht an die Bank zu verlieren, sieht Matilda Godwin nur einen Ausweg: Sie muss das traditionelle Turnier der Superreichen gewinnen und den jadegrünen Fuchs fangen. Mit dem Preisgeld wären sie und ihr Vater aus dem Schneider. Einzig ein professioneller Magier fehlt ihr noch in ihrer Truppe. Wie gut, dass ihr ausgerechnet jetzt ein Flugblatt eines gewissen Abraham Kadabraham vor die Füße weht.
Katastrophe vorprogrammiert? Vielleicht - vielleicht aber auch nicht...
Welch herrlicher Start in eine neue, magische Urban Fantasy Trilogie. Mal aus der Sicht von Albert, mal aus Matildas Sicht erlebt man ein Abenteuer, in welchem echte Magie nur wenigen Eingeweihten bekannt ist. Matilda ist Magie zwar vertraut, nur selbst hat sie keine magischen Fähigkeiten. Albert ist mit Magie aufgewachsen, aber irgendwie auch wieder nicht und, ach, was zunächst nach einem echt dummen Missverständnis mit Matilda aussieht, entwickelt sich zu einer magischen Erkenntnis für alle Beteiligten. Um das Ganze etwas spannender zu machen gibt es natürlich auch eine Person, der sehr daran gelegen ist, dass Matilda auf keinen Fall das Turnier gewinnt. Oder man könnte auch sagen: So manche Personen haben hier so ihre Geheimnisse.
Ein überaus unterhaltsamer Start in die Trilogie, in welcher die Jagd auf den magischen Fuchs zwar die Haupthandlung ist, der Schwerpunkt jedoch auf Alberts Selbsterkenntnis liegt, wer er ist und was er kann und will. Oder nicht will. Der Roman liest sich hervorragend, bietet Spannung und Humor (und einen pfiffigen Hamster als Sidekick), die Magie der Erzählung zog mich regelrecht in ihren Bann. So soll es sein, daher ist das Buch von mir ein eindeutige Leseempfehlung. Im Übrigen wird zum Ende hin bereits angedeutet, auf welche Art das Abenteuer von Matilda und Albert wohl weitergehen könnte. Ich werd wieder mit dabei sein.

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