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Veröffentlicht am 30.07.2018

Trilogie-Auftakt mit noch unnötigen Längen

Fallen Queen
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Nerina, Königin von Arzu, wird wegen Mordverdachts gegen ihre Schwester Eira zum Tode verurteilt. Hilfe zur Flucht erhält sich von den Eltern ihres Verlobten, dem Prinzen des Nachbarreiches, welcher unter ...

Nerina, Königin von Arzu, wird wegen Mordverdachts gegen ihre Schwester Eira zum Tode verurteilt. Hilfe zur Flucht erhält sich von den Eltern ihres Verlobten, dem Prinzen des Nachbarreiches, welcher unter mysteriösen Umständen verschwand. Auf der Flucht erhält Nerina Hilfe von Jäger Tero, der auch jemand anderes zu sein scheint, als er anfangs vorgibt. Und von sieben Freunden, die versteckt in einer Hütte des Verwunschenen Waldes leben. Doch ist die böse Schwester und neue Königin ihr weiterhin auf der Spur…
Wie nur unschwer zu erkennen, handelt es sich bei „Fallen Queen“ um eine Märchenadaption von Schneewittchen. Auf eine völlig neue Art hat Ana Woods hier die bekannten Märchenelemente wie Jäger, Wald, Spiegel, roter Apfel und sieben Freunde miteinander kombiniert. Auffällig ist hier, dass „Schneewittchen“ Eira die böse Königin ist. So, wie sie beschrieben wird und mit welch perfidem Plan sie die Macht an sich reißt, ist sie auch wunderbar mit den bösen Königinnen bei Disney vergleichbar. Diese Figur des Romans hat mir sehr gut gefallen, leider kam sie für meinen Geschmack zu selten vor. Meine Probleme hatte ich hingegen mit Nerina, charakterlich das genaue Gegenteil von Eira. Obwohl Nerina als ältere Schwester bereits früh dahingehend erzogen wurde, Königin zu sein, wirkte sie auf mich äußerst weltfremd und naiv, ließ sich von ihrer Schwester regelrecht auf der Nase herumtanzen statt mal ein königliches Machtwort auszusprechen und wirkt auf mich so, als wenn sie selbst nicht weiß, was sie will. Zudem tendiert sie dazu, sich für alles Mögliche die Schuld zu geben und schwelgt häufig in romantischen Erinnerungen, welche die Spannung immer wieder unnötig ausbremsten. Da hab ich mich jedesmal gefragt, was ihr an königlicher Erziehung beigebracht wurde, wenn nicht, sich auch mal durchzusetzen und ihre Meinung zu vertreten. Selbst vom arroganten Jäger Tero lässt sie sich auf der Nase herumtanzen, der schwer durchschaubar und vor allem nicht berechenbar ist.
Für meinen Geschmack ist Fallen Queen eine wunderschöne Idee einer Märchenadaption, welche leider im ersten Band nicht spannend genug umgesetzt wurde. Dafür war mir Nerina einfach deutlich zu unbedarft und verträumt. Jedoch macht sie zum Ende hin eine interessante Charakterentwicklung durch, ebenso endet das Buch mit einem Cliffhanger, welche eine abenteuerliche Fortsetzung erwarten lässt.
„Fallen Queen – Ein Apfel, rot wie Blut“ ist der erste Teil einer Trilogie, denn natürlich fehlen noch die Schneewittchen-Farben weiß und schwarz.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Eine Liebe, im Leid geboren

Never Loved Before
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Katie war erst zwölf, als das Schicksal ihr in Form eines Gewalttäters übel mitspielte. Noch heute, acht Jahre später, leidet sie sehr unter diesem Erlebnis, hat Angstzustände und misstraut Fremden. Manchmal ...

Katie war erst zwölf, als das Schicksal ihr in Form eines Gewalttäters übel mitspielte. Noch heute, acht Jahre später, leidet sie sehr unter diesem Erlebnis, hat Angstzustände und misstraut Fremden. Manchmal denkt sie noch an den Jungen, der sie damals rettete: Will. Heute heißt er Ethan – und beobachtet sie heimlich…
Erwartet hatte ich einen Roman über einen Stalker und war lange Zeit auch nicht sicher, welche Absichten Ethan wirklich hegt, als er unerkannt Kontakt zu ihr aufnimmt. Das Gefühlschaos, welches sowohl in Katie wie auch in Ethan herrscht, hat Monica Murphy recht gut wiedergegeben und mich das Handeln der beiden nachvollziehen lassen. Ebenso wird jedoch auch häppchenweise im Wechsel aus der Sicht der beiden erzählt, was damals wirklich geschah, das Ereignis, welches beide bis in die heutige Zeit stark belastet und auch mich regelrecht schockierte. Und so erschien mir die Liebesgeschichte nicht nur wie eine Annäherung im klassischen Sinne, sondern war vor allem auch stark durchsetzt von Gefühlen und Gedanken, vom Bewältigen von Ängsten und Sehnen nach Hoffnung. Vor dem doch recht bewegenden Hintergrund, was Katie früher angetan wurde, war sie mir allerdings etwas zu vertrauensselig Ethan gegenüber, legte ihre Ängste zu schnell ab. Liest sich zwar schön, wirkte auf mich dennoch etwas unrealistisch. Und dass eine Beziehung, welche auf Unwahrheiten basiert, in einer Katastrophe enden wird, war natürlich voraus zu sehen. So schließt der Roman mit einem Cliffhanger ab, welcher alle Möglichkeiten offen lässt.
Eine recht bewegende, alles andere als geradlinige Liebesgeschichte, so düster und gleichzeitig so liebevoll wie das Cover, vor dem Hintergrund starker Misshandlungen, welche einigen Lesern vielleicht nahegehen könnten.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Unterhaltsame Häppchen für SciFi-Liebhaber

Die letzte Fahrt der Enora Time
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Autor Andreas Gruber kann nicht nur Thriller, Krimi und Horror – nein, mit dieser wunderschönen Sammlung beweist er, dass er sich auch auf dem Gebiet der Science Fiction gekonnt bewegen kann. Egal, ob ...

Autor Andreas Gruber kann nicht nur Thriller, Krimi und Horror – nein, mit dieser wunderschönen Sammlung beweist er, dass er sich auch auf dem Gebiet der Science Fiction gekonnt bewegen kann. Egal, ob klassische Weltraum-Science Fiction, Zeitreisen, Utopie oder Dystopie, aussergewöhnliche Aliens, Gentechnik oder künstliche Intelligenz, in dieser Sammlung ist für jeden SciFi-Liebhaber etwas dabei, dass sein Herz höher schlagen lässt. Einige Stories fallen länger aus, einige etwas kürzer, manche regen zum Nachdenken an, selbst Liebhaber von Happy Ends kommen auf ihre Kosten. Und auch das ein oder andere (Space-)Motel findet hier seine Erwähnung. Das wunderbar gestaltete Buch enthält elf Kurzgeschichten – genau genommen sind es sogar zwölf, von denen sich eine als Vorwort tarnt. Eine jede, das Vorwort ausgenommen, mit jeweils einer kurzen Einleitung des Autors versehen, wodurch die Sammlung eine kleine persönliche Note bekommt.
Mir hat diese SciFi-Sammlung größtenteils gefallenund ich kann sie jedem Lieber von SF-Kurzgeschichten empfehlen.

Veröffentlicht am 18.07.2018

Roman zum Eintauchen mit Schwerpunkt Gefühlschaos

Wenn die Sterne Schleier tragen
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Ihr Vater hat einen Stein im Brett beim König– deswegen wurde beschlossen, dass Cecilia den Kronprinzen Noran ehelichen und später Königin von Europa werden soll. Widerspruch ausgeschlossen. Natürlich ...

Ihr Vater hat einen Stein im Brett beim König– deswegen wurde beschlossen, dass Cecilia den Kronprinzen Noran ehelichen und später Königin von Europa werden soll. Widerspruch ausgeschlossen. Natürlich ist die 18jährige alles andere als begeistert, einen Mann zu heiraten, den sie das letzte mal als Kind sah, denn da war er ziemlich nervig. Wider Erwarten entpuppt sich Noran jedoch als wahrer Gentleman, der relativ schnell Cecilas Herz erobert. Leider bringt jedoch auch sein jüngerer Bruder Elias ihr Blut in Wallung…
Anna Nigra schafft es, so bildhaft zu schreiben, dass es ein Leichtes ist, in die Welt des Romans einzutauchen. Gedanken, Gefühle und Eindrücke, alles ließ mich beim Lesen Cecilias Welt regelrecht miterleben. In der Zukunft besteht die Welt aus wenigen Königreichen, wobei die Lage zwischen Europa und Amerika sehr angespannt ist. Leider hat hierbei in Europa auch die Freiheit der Frau einen Rückschritt gemacht, Sex vor der Ehe wurde für sie verboten. Ein Gesetz, welches mir beim Lesen ebenso negativ auffiel wie Cecilias Zwangsheirat. Zudem verkommt die vorher so tough und freiheitsliebende Kämpfernatur Cecilia am Königshof zu sehr zu einer Kleiderpuppe in Pumps und lässt sich in die Handlungsunfähigkeit zwingen. Das fand ich sehr schade und enttäuschte mich ein wenig.
Die im Klappentext versprochene Intrige wird im ersten Band leider nur im Hintergrund angedeutet, so dass ich mir meinen Teil denken musste, bevor im zweiten Band hoffentlich mehr erzählt wird. Da deutet zumindest der gelungene Cliffhanger drauf hin, der mich zum Ende des Buches gleich neugierig auf die Fortsetzung machte. Am liebsten hätte ich sofort weitergelesen. Der Schwerpunkt des ersten Bandes ist hingegen stark auf das Dreiecksverhältnis Noran-Cecilia-Elias ausgelegt, bei der Cecilia ihrer eigenen Schwester in den Rücken fällt und mir dadurch stellenweise unsympathisch wurde. Ihr Verhalten war mir in dem Punkt zu egoistisch, zumal die beiden Prinzenbrüder so unterschiedlich sind wie Tag und Nacht. Da sollte man sich doch für einen Mann entscheiden können. Das nahm dem Buch doch ziemlich die Spannung. Ebenso war ich genervt davon, dass Cecilia von mehreren Seiten Andeutungen bekommt, sie solle hinterfragen, wer sie sei – anstatt dem Mädchen einfach mal etwas Konkretes zu sagen, wie man es Menschen gegenüber macht, die einem wichtig sind. Auch wenn es die Spannung erhöhen soll hat mich dies doch sehr geärgert, da konnte ich Cecilias Verwirrung sehr gut nachempfinden.
Alles in allem ein wunderschönes Leseerlebnis mit dem Schwerpunkt auf verwirrende Liebesgefühle, bei welchem mir leider die Protagonistin durch ihre egoistischen Entscheidungen stellenweise zu naiv und unsympathisch war. Das Lesen lohnt sich aber trotzdem, da der Cliffhanger mehr Spannung im zweiten Band verspricht.

Veröffentlicht am 12.07.2018

Nicht ganz so grandioses Ende der Trilogie

Die Känguru-Offenbarung (Känguru 3)
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Um meine Bildungslücke komplett zu schließen holte ich mir nach den ersten Bänden der Känguru-Trilogie natürlich auch Band drei, welcher auf den vorherigen Bänden aufbaut. Der Autor kommt diesmal dem Tipp ...

Um meine Bildungslücke komplett zu schließen holte ich mir nach den ersten Bänden der Känguru-Trilogie natürlich auch Band drei, welcher auf den vorherigen Bänden aufbaut. Der Autor kommt diesmal dem Tipp des Lektors nach, alles etwas grandioser zu gestalten und verwickelt sich und das Känguru in eine Jagd auf den Pinguin quer über den Globus und baut zudem eine Weltverschwörung ein. Zugegeben, manches mutet diesmal etwas fantastisch an, macht aber trotzdem Spaß, auch wenn mir dieser Band weniger gefiel als das Känguru-Manifest. Könnte daran liegen, dass mir dieser Band ein wenig zu gewollt wirkt, um an den Erfolg des zweiten Bandes anzuknüpfen.
Auch der dritte Band ist wieder eine Live-Lesung des Autors. Die Stimme des Kängurus ist diesmal leider anders als im zweiten Teil, ich empfand sie als anstrengender. Das störte mich doch ziemlich, da ich direkt davor Band zwei gehört und mich grad an die Stimme gewöhnt hatte.
Die Känguru-Trilogie besteht aus den Bänden
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung
Für Oktober 2018 ist der 4. Band Die Känguru-Apokryphen angekündigt.