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Veröffentlicht am 22.10.2023

Nächste Stunde Gaunerkunde

Schule der Meisterdiebe
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Zwei Dinge gibt es in Gabriels Leben, worauf der 13-jährige sich verlassen kann: Seine Oma und seine flinken Finger. Als erfolgreicher Taschendieb sorgt er dafür, dass sie beide nicht hungern müssen. Immer ...

Zwei Dinge gibt es in Gabriels Leben, worauf der 13-jährige sich verlassen kann: Seine Oma und seine flinken Finger. Als erfolgreicher Taschendieb sorgt er dafür, dass sie beide nicht hungern müssen. Immer mit dabei: Sein Glücksbringer, eine geschwärzte Münze und das Einzige, was er von seinen Eltern hat. Bis er erstaunt feststellen muss, dass eines seiner Opfer ihn selbst reingelegt und ihm seinen Glücksbringer geklaut hat. Dafür hält er nun eine Einladung in Händen, welche Gabriel nach Crookhaven bringt: Einem Internat für Fälscher und Diebe mit dem Ziel, den wahren Verbrechern dieser Welt das Handwerk zu legen.
Mit Crookhaven ist dem Autor eine ausgefallene Schul-Idee gelungen. Über mehrere Schuljahre lernen die Kinder Fälschen, Täuschen, Schlösser knacken uvm. Dabei ist ein Teil der Kinder der Nachwuchs bekannter Fälscher und Diebe, während die anderen aufgrund ihrer besonderen Fähigkeiten aufs Internat eingeladen wurden. Schnell freundet Gabriel sich dort mit einigen Kindern an, die gemeinsam nicht nur eine große Aufgabe meistern, sondern auch einem Plan der geheimnisvollen Namenlosen auf die Schliche kommen.
Gabriel ist ein pfiffiger Junge mit dem Herz am rechten Fleck und seine Abenteuer machen einfach Spaß zu lesen. Die Mädchen und Jungen, mit denen er sich anfreundet, haben alle ihre Stärken und Schwächen und wie sie nach und nach zu einem Team zusammenwachsen und sich gegen Neider behaupten ist klasse und unterhaltsam beschrieben. Bereits nach wenigen Seiten mag man das Buch einfach nicht mehr aus den Händen legen. Bin schon gespannt auf das nächste Schuljahr.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Feminismus und Magie zur Regency-Zeit

Der Mitternachtspakt
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Statt sich einem Ehemann unterzuordnen und für immer einen Magie-unterdrückenden Halsreif zu tragen möchte Beatrice Clayborn viel lieber eine freie Magierin werden. Ein Ziel, welches in der damaligen Gesellschaft ...

Statt sich einem Ehemann unterzuordnen und für immer einen Magie-unterdrückenden Halsreif zu tragen möchte Beatrice Clayborn viel lieber eine freie Magierin werden. Ein Ziel, welches in der damaligen Gesellschaft die Männer nur ihresgleichen gestatten. Hauptsächlich mit fadenscheinigen Begründungen. Doch Beatrice gibt nicht auf und versucht geheime Magiebücher aufzutreiben, welche von magisch begabten Frauen für magisch begabte Frauen heimlich verfasst wurden. Auf ihrer Suche begegnet sie nicht nur einer weiteren jungen Frau mit denselben Ambitionen sondern auch deren Bruder Ianthe Lavan, der tatsächlich den Weg in ihr Herz findet. Doch ihr Wunsch, sich selbst treu zu bleiben und Magierin zu werden, ist zunächst größer.
In das Buch kam ich nur schwer rein, obwohl die Grundidee als solche ganz interessant ist. Hauptsächlich liegt es daran, dass die Autorin keine richtige Einführung ins herrschende Magie-System liefert, sondern einfach drauflos erzählt. So fühlte ich mich anfangs eher verloren in der Story. Die Idee mit den geheimen Büchern und Beatrices Experimenten ist hingegen recht unterhaltsam. Wobei der Gedanke, seinen Körper einem Geist zu überlassen, etwas befremdlich ist, aber Nadi erweist sich zum Glück als sympathischer Geist des Zufalls mit leichtem Lausbubencharakter. Ebenfalls ist das Setting optisch recht gut beschrieben, die Szenen konnte ich mir stets gut vorstellen.
Beatrices jüngere Schwester bekam von der Autorin zunächst die Rolle des Gossip-Girl, die sämtliche Partyregeln kennt, bis die Autorin sie etwas so dermaßen Dämliches tun lässt, nur um eine Portion Drama ins Ende zu bekommen. Das wirkte mir zu konstruiert. Ebenso ließ sie Beatrice später unnötig trotzig wirken und dadurch fast ihren Kampf für mehr Rechte der Frau in den Sand setzen. In meinen Augen unnötig kurzsichtig. Das Ende hat mich dann jedoch wieder mit einigen Fehltritten der Charaktere versöhnt.
Insgesamt gefällt mir die Idee, in der Regencyzeit für die Rechte magiebegabter Frauen zu kämpfen. Der verwirrende Anfang ohne richtige Erklärung der Magie sowie einige unlogische Handlungen im Verlauf des Romans haben meinen Lesespaß jedoch unangenehm ausgebremst.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Drachen und verschwundene Magie in London

Die Geschichtenwandler − Steinerne Drachen
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Der zweite Band der Geschichtenwandler geht gleich spannend los. Während eines Einkaufsbummels mit ihrer Großmutter, der früheren Muse Clio, beobachtet Enna einen Drachen, der aus Rauch zu bestehen scheint ...

Der zweite Band der Geschichtenwandler geht gleich spannend los. Während eines Einkaufsbummels mit ihrer Großmutter, der früheren Muse Clio, beobachtet Enna einen Drachen, der aus Rauch zu bestehen scheint und zu einem Jungen gehört. Ist die Magie also doch nicht aus London verschwunden? Und was hat es mit dieser Drachenmagie auf sich? Kurz darauf steht der Junge im Buchladen ihrer Mutter, allerdings möchte er nicht zu Enna, sondern zu ihrer besten Freundin Delia.
Seitdem Enna die Musenmagie freigelassen hat, um London zu retten, ist in der Emerald Ink Society nichts wie früher. Den Kindern fehlt einfach die Magie zum Geschichtenwandeln. Dank dem Jungen und seinem Drachen kommt den Kindern jedoch bald eine Idee, wo die Magie abgeblieben sein könnte. Bis die ersten Drachenangriffe losgehen und eine neue Gefahr ganz London bedroht.
Erneut müssen die Kinder der Emerald Ink Society London retten. Diesmal bekommen sie Drachenmagie als Hilfe, welche leider ebenso wie Musenmagie für Böses missbraucht werden kann. Sehr schön ist, dass nun auch Ennas Freundin Delia mit Magie in Kontakt kommt, woraufhin Enna eine Weile sogar eifersüchtig auf ihre Freundin ist, weil sie nicht selbst von den Drachen erwählt wird. Trotzdem schaffen die Kinder es, sich zusammen zu rappeln und als Team gemeinsam zu handeln. Und das sogar erstaunlich gut. Dass man dabei einige bedeutsame Drachen Londons kennenlernt ist hierbei ein schöner Nebeneffekt.
Mir hat der zweite Band noch besser gefallen als der erste, die Spannung ist durchgehend hoch und Freundschaft und Zusammenhalt sind diesmal stark von Bedeutung. Die vielen unterschiedlichen Drachen, deren Eigenschaften und die Art der Bedrohung sind ebenfalls eine ausgefallene Idee. Zudem sind einige gute Überraschungen eingebaut.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Widerstand zur 13. Stunde

Dreizehnfurcht
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Dreizehnfurcht ist ein Buch, bei dem ich mich erstmal warmlesen musste. So lernt man zu Beginn Moritz alias Momme kennen, dessen Angst vor der Zahl 13 bereits so unglaubliche Ausmaße angenommen hat, dass ...

Dreizehnfurcht ist ein Buch, bei dem ich mich erstmal warmlesen musste. So lernt man zu Beginn Moritz alias Momme kennen, dessen Angst vor der Zahl 13 bereits so unglaubliche Ausmaße angenommen hat, dass er buchstäblich auf der Straße landet. Zum Glück kommt er zunächst als Haus-Sitter eines früheren Hotels mitten im Nirgendwo unter. Ein Hotel, in welchem es das Gästezimmer Nummer 13 nicht gibt. Bis eines Nachts eine dreizehnte Tür erscheint.
Mit dem Anfang tat ich mich schwer, Mommes viele Beispiele seiner Phobie sowie der daraus resultierenden Zwangshandlungen ließen bei mir keinerlei Spannung aufkommen. Interessant wurde es, als Dreizehneichen ins Spiel kommt, ein verborgener dreizehnter Bezirk Berlins. Hier gehen nicht nur die Uhren anders, sämtlicher Fortschritt ist hier verpönt, gar verboten. Ein Umstand, welcher einigen wenigen Männern mehr Macht verleiht, während vor allem Frauen, Kinder und Kranke unter dieser rückständigen Gesellschaft sehr zu leiden haben.
Versehentlich in diesen dreizehnten Bereich gestolpert, findet Momme nach und nach zu seinem Selbstvertrauen in sich zurück und steht vor der Frage, ob ihm diese Welt so zusagt oder ob er den Widerstand Dreizehneichens unterstützen will.
Sich durch den Anfang durchkämpfen lohnt sich, da mit dem Auftauchen von Dreizehneichen weitere Perspektiven anderer Charaktere für mehr Abwechslung sorgen. Ob untalentierter Poet, überkorrekter Polizist, intriganter Politiker oder Frauen im Widerstand, so nach und nach ergibt sich ein aussergewöhnliches Bild einer geheimen Parallelwelt, in der doch nicht alle so glücklich sind, wie die Oberen behaupten. Trotz einiger Längen eine lesenswerte Romanidee.

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Schrägster Humor und spannende Abenteuer mit Manchesters skurrilster Zeitungsredaktion

Love Will Tear Us Apart
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In der Redaktion der Stranger Times wird es nie langweilig: Hannah hat ihren Job als Chefredakteurin gekündigt, Banecroft sucht auf seine ihm eigene Art nach einer neuen Person für ihren Posten, während ...

In der Redaktion der Stranger Times wird es nie langweilig: Hannah hat ihren Job als Chefredakteurin gekündigt, Banecroft sucht auf seine ihm eigene Art nach einer neuen Person für ihren Posten, während er nachts darauf wartet, dass seine verstorbene Frau über Simons Geist Kontakt zu ihm aufnimmt. Und der nächste Idiotentag steht an, an welchem die Redaktion ein offenes Ohr hat für alle Leute und deren aussergewöhnliche Theorien. Während Hannah jetzt ein verdächtiges New-Age-Retreat-Center unter die Lupe nimmt und ihre neue Vertretung die Redaktion ein wenig aufmischt, verschwindet ein Kolumnist der Stranger Times auf mysteriöse Weise, den es genaugenommen so gar nicht gegeben haben kann.
Im dritten Band der Reihe um Banecrofts Team gibt es ein Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten, worüber ich mich sehr gefreut habe. Verschiedene Handlungsstränge greifen nach und nach ineinander, wiederholt gibt es Bezüge zu den vorherigen Bänden und natürlich auch ein paar echt schräge Zeitungsartikel zu lesen.
Tatsächlich war es wie ein nach Hause kommen in die skurrilste Redation der Welt für mich. Alle Charaktere tragen diesmal zur Unterhaltung bei und werden in verschiedenste Abenteuer verwickelt. Schräge Charaktere, humorvolle Sprüche, magische Geheimnisse und explosive Szenen, all das garniert mit Bonbons aus der Tüte und serviert von Mrs Harnforth, der Besitzerin der Stranger Times. Nach diesem Roman seh ich Wellness-Urlaub und Frischhaltedosen definitiv mit ganz anderen Augen.
In meinen Augen der bisher beste Band der Stranger Times.

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