Hätte deutlich mehr Potenzial gehabt.
Für jede Lösung ein ProblemDas Innenleben des Buches gefällt mir sehr gut. Ein besonderes Highlight sind die farbigen Briefumschläge mit den Briefen, die man herausnehmen kann. Auch die Illustrationen, am Ende der Kapitel, sind ...
Das Innenleben des Buches gefällt mir sehr gut. Ein besonderes Highlight sind die farbigen Briefumschläge mit den Briefen, die man herausnehmen kann. Auch die Illustrationen, am Ende der Kapitel, sind richtig hübsch geworden.
Der Schreibstil an sich ist leicht und flüssig, weswegen sich das Buch in einem Rutsch durchlesen lässt.
Kommen wir mal zu den Charakteren. Gerris Familie ist der Horror, zumindest ihre Mutter. Diese lässt keine Gelegenheit aus, um auf ihr herum zu trampeln und trotzdem wehrt sich Gerri kein einziges Mal. Im Allgemeinen finde ich, dass ihr Charakter eher zu einem Teenager passt, als zu einer 32-jährigen. Sie will zwar Erwachsen sein, verhält sich aber nicht dementsprechend. Dauernd lässt sie sich von ihrer Mutter unterbuttern und sagt Ja und Amen zu allem. Nichtsdestotrotz erfährt man etwas über Gerris Vergangenheit und das sie es wirklich nicht leicht, mit ihrer Familie, hatte. Doch genau deswegen habe ich mir gewünscht, dass sie sich endlich mal wehrt. Nur ein einziges Mal, und das war am Ende des Buches, gab es einen stillen Protest ihrerseits, als sie sich geweigert hat einen Hosenanzug anzuziehen. Immerhin hat sie, was das Geschäftliche anbelangt, eine große Wandlung vollzogen, denn sie setzt sich nun für die Dinge ein, die ihr zustehen.
Ein weiterer Charakter der einen richtig aufregen kann ist Ole. Ein selbstgefälliger und von sich selbst überzeugter, gutaussehender, Zahnarzt. Er ist felsenfest der Meinung, das Gerri auf ihn steht, doch Gerri schiebt seinem Getue keinen Riegel vor. Stattdessen gibt es elendslange Diskussionen, die auf Dauer ermüdend wirken.
Die Abschiedsbriefe waren zwar schön aufgemacht aber enttäuschend. Ich fand sie jetzt nicht so „schlimm“, wie ich es erwartet habe. Aber auch sonst ist die Autorin kaum näher auf die Abschiedsbriefe eingegangen und das obwohl der ein oder andere für mächtig Zündstoff hätte sorgen können. Da wurde das Potenzial leider überhaupt nicht ausgenutzt.
Das Ende selbst wurde lieblos dahingeklatscht. Außerdem geht es viel zu schnell, weshalb es wenig authentisch rüberkommt.
Trotzdem bietet das Buch teilweise einige Schmunzler, die man sich nicht verkneifen kann.
Fazit/Empfehlung:
„Für jede Lösung ein Problem“ ist ein kurzweiliger Roman.
Die Idee an sich ist super aber leider schlecht umgesetzt. Das Potenzial wurde nicht ausgeschöpft und es fehlte der Konflikt bezüglich den Abschiedsbriefen, was doch eigentlich der tragende Faktor der Geschichte sein sollte.
Ich empfehle das Buch, wenn überhaupt, als leichte Urlaubslektüre für den Strand aber eine absolute Leseempfehlung würde ich hier nicht abgeben.