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Veröffentlicht am 23.03.2025

Dexter auf Wish bestellt…

How To Kill a Guy in Ten Ways
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Achtung, die Rezension enthält Spoiler! Vor diesen wird im Text noch einmal gewarnt.

Inhalt

Am Tag arbeitet Millie in einem Bilderrahmengeschäft, in der Nacht verfolgt sie ihre zwei anderen „Projekte“. ...

Achtung, die Rezension enthält Spoiler! Vor diesen wird im Text noch einmal gewarnt.

Inhalt

Am Tag arbeitet Millie in einem Bilderrahmengeschäft, in der Nacht verfolgt sie ihre zwei anderen „Projekte“. Einerseits betreibt sie eine Hotline für Frauen in Not, andererseits sucht sie den Vergew+ltiger ihrer Schwester, um ihn zu töten und ihrer Schwester so endlich einen Neustart zu ermöglichen. Doch auf dem Weg dorthin stolpert sie immer wieder über andere Männer, die eigentlich auch den Tod verdient hätten (wenn es nach Millie geht). Und bevor sie sich’s versieht, hat sie den ersten Mann auf dem Gewissen…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzählweise
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: mittel

Inhaltswarnung: Gewalt gegen Frauen, se+ualisierte Gewalt (bis Vergew+ltigung), M+rd, Blut, psychische Krankheiten, Suizid
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: B+tch, n+ttig

Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

- Serienkiller*innen
- Psychopathin als Protagonistin
- Selbstjustiz
- (se+ualisierte) Gewalt gegen Frauen/Kinder im Mittelpunkt
- Folgen von Vergew+ltigung, psychische Krankheiten bis Suizid
- schwarzer Humor
- morally grey characters
- absurde Geschichten (eher over-the-top als realitätsnah)

Lieblingszitate

„Ich weiß nicht, ob du schon mal auf der Beerdigung eines Mannes warst, den du ermordet hast, aber wenn nicht, empfehle ich dir hinzugehen. Das ist eine interessante Erfahrung.“ Seite 254

„Das ist bei Frauen tief verwurzelt, dieser Drang, sich Mühe zu geben, egal wie die Umstände sind. Sie können blutend auf der Straße liegen, weil ein Sattelzug sie gestreift hat, und machen sich trotzdem Gedanken, ob sie am Morgen präsentable Unterwäsche angezogen haben.“ Seite 23

„Es ist mit nichts zu vergleichen, dieses Gefühl, wenn man an die eigene Machtlosigkeit erinnert wird. Wenn einem bewusst wird, dass schon eine dieser riesigen Hände einen ausknocken oder unerbittlich festhalten könnte.“ Seite 187

„Hast du diese Angst auch schon mal gespürt? Die Angst, wenn ein vertrauter, gewalttätiger Mann seine Aufmerksamkeit auf dich richtet?“ Seite 295

Meine Rezension

Als ich den Klappentext zu „How to Kill a Guy in Ten Ways“ gesehen und die ersten Seiten der Leseprobe gelesen hatte, war mir sofort klar, dass ich diesen Thriller lesen musste! Schließlich interessiere ich mich als Feministin sehr für das Thema „se+ualisierte Gewalt gegen Frauen“ und bin ein großer Fan von moralisch grauen Figuren und der Serienkiller-Serie „Dexter“. „Dieses Buch ist bestimmt perfekt für mich!“, dachte ich also – und sollte schon sehr bald eines Besseren belehrt werden.

Trotzdem hat es aber auch ein paar Aspekte gegeben, die ich als gelungen empfand. Besonders positiv ist mir hier der oft finstere und schwarze Humor aufgefallen, der sich meist in unangebrachten Kommentaren der Protagonistin offenbart. In einem Moment schmunzelst du, im nächsten fühlst du dich schon wieder schuldig, weil der Kommentar und dein Lachen empathielos und geschmacklos waren. Wer so etwas mag, ist hier definitiv an der richtigen Adresse! Auch den Schreibstil fand ich ganz angenehm und flüssig lesbar – auch wenn er oberflächlich bleibt und sich zu oft in unwichtigen Details verliert und dadurch in eigentlich hochspannenden Momenten immer wieder Spannung rausnimmt (und somit viel Potential verschenkt).

Leider hatte ich aber auch zwei massive Probleme mit dieser Geschichte, die mir ordentlich den Lesespaß vermiest haben und am Ende auch zur Bewertung von gerade einmal zwei Sternen geführt haben. Wer mich kennt, weiß, dass mir sicher nicht jeder Logikfehler sofort auffällt, aber was uns Eve Kellman hier bietet, ist diesbezüglich wirklich auf einem ganz neuen Level.

+++ Achtung, Spoiler ab hier! +++

Könnt ihr euch noch an Dexter erinnern – den freundlichen, sympathischen Serienkiller aus der Nachbarschaft? An den, der immer seine Tatorte mit Plastik ausgelegt hat, damit auch ja nirgends ein Tropfen Blut landet, der zu ihm zurückverfolgt werden kann? Der durchdacht, intelligent und raffiniert vorgegangen ist und nur Leute getötet hat, die es wirklich verdient hatten? Tja, Millie ist das genaue Gegenteil! Quasi wie Dexter – aber auf Wish bestellt. Sie stolpert derart stümperhaft von einem ungerechtfertigten (!) Mord in den nächsten, dass man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr rauskommt. Dabei hält sie sich aber selbst für unglaublich genial.

Noch unkompetenter ist eigentlich nur die Polizei in diesem Buch, deren Arbeit man sich ca. vorstellen kann wie ein Kind mit verbundenen Augen, das versucht, mit einem Baseballschläger eine Piñata zu treffen, aber in die komplett falsche Richtung schlägt – und dabei noch laut Unbeteiligten von laufenden Ermittlungen erzählt. Ich sage es euch ehrlich, am Ende habe ich nur noch durchgehalten, weil ich wissen wollte, wie ABSURD und IRRWITZIG diese Geschichte überhaupt noch werden kann – und es zeigte sich, dass die Skala (leider) nach oben hin offen ist! DNA-Analysen, sorgfältige Befragungen, Handyortung, ordentliche Auswertung der Videokameras – die Polizei in diesem Buch hat noch nie davon gehört.

So kommt es auch, dass Millie mit all ihren Morden auch noch durchkommt, dass ihre Anwaltsfreundin (angeblich eine Gerechtigkeitsfanatikerin, die aber ihre Ideale von einer Sekunde auf die andere verrät, als wäre es nichts) sie bei ihrem letzten Mord praktisch noch anfeuert und dass sie dann gemeinsam alles Millies Polizisten-Boyfriend in die Schuhe schieben. Das funktioniert natürlich auch problemlos (stellt euch an dieser Stelle ein langes, intensives Kopfschütteln vor). Ich muss aber zugeben, das Ende passt wenigstens zum Rest der Geschichte und ist somit streng genommen nur konsequent – das ist allerdings nicht als Kompliment gemeint…

+++ Spoiler-Ende! +++

Mein zweites Problem war unsere liebenswürdige Protagonistin Millie. Morden kann sie ja von mir aus, aber „morally grey“ heißt für mich nicht, dass die Protagonistin einfach (menschlich gesehen) ein riesiges A-Loch ist! Sie diskriminiert am laufenden Band Leute, betreibt Slut-, Fat- und Ageshaming und lästert über alle Menschen in ihrem Umfeld – sogar ihre angeblichen Freundinnen und ihren lieben Chef. Sie nutzt alle aus, geht (buchstäblich) über Leichen Unschuldiger, ist überheblich, unsympathisch, ständig betrunken und kann weder Empathie noch Reue empfinden (außer für zwei Personen). Ihre einzigen guten Eigenschaften sind ihr Humor und ihre Liebe zu ihrer besten Freundin und ihrer Schwester. Ich fand sie stellenweise unerträglich und konnte ihr unverhältnismäßiges, irrationales und oft einfach törichtes Verhalten mit jeder Seite weniger nachvollziehen.

+++ Achtung, Spoiler ab hier! +++

Meine Abneigung ging so weit, dass ich am Ende nur noch gehofft habe, dass sie wenigstens draufgeht oder im Gefängnis landet – aber nicht einmal diese einfache Freude wird einem von der Autorin gegönnt! Ärgerlich! Aus diesem Grund bleibe ich nicht nur enttäuscht, sondern auch noch unbefriedigt zurück – die schlimmste Mischung von allen.

+++ Spoiler-Ende! +++

Aus feministischer Sicht haben mich zwar die starken, toughen, teilweise auch intelligenten Frauenfiguren überzeugt, aber das Slut Shaming und die anderen Diskriminierungsformen sind natürlich kritikwürdig.

Mein Fazit

Das war leider nichts! Leider hat „How to Kill a Guy in Ten Ways“ überhaupt nicht meinen Geschmack getroffen – dafür war die Protagonistin zu unsympathisch, der Plot zu unlogisch, die Geschichte zu oberflächlich, die Spannung für einen Thriller zu gering. Das konnten auch der flüssige Schreibstil und der finstere Humor nicht mehr retten. Von mir gibt es jedenfalls statt einer Empfehlung ein Kopfschütteln…

Bewertung (in Schulnoten)

Cover / Aufmachung: 3
Idee: 1+ ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 4
Tiefe: 4
Umsetzung: 4
Worldbuilding: 3
Einstieg: 2
Ende: 5
Schreibstil: 3
Figuren: 3-4
Protagonistin: 4-5
Spannung: 3-4
Pacing/Tempo: 3
Wendungen: 3
Atmosphäre: 3-4
Emotionale Involviertheit: 4
Feministischer Blickwinkel: 2-3
Einzigartigkeit: 3

Insgesamt:

Note 4

  • Einzelne Kategorien
  • Handung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 23.02.2025

Blieb leider hinter meinen Erwartungen zurück…

The Trap. Wie weit würdest du gehen, um deine Schwester zu retten?
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Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Jede Nacht lässt sich eine junge Frau von einem fremden Mann im Auto mitnehmen – immer in der Hoffnung, an das Monster zu geraten, das ihre Schwester entführt hat. In ...

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Jede Nacht lässt sich eine junge Frau von einem fremden Mann im Auto mitnehmen – immer in der Hoffnung, an das Monster zu geraten, das ihre Schwester entführt hat. In der Hoffnung, sie so retten zu können, falls sie überhaupt noch lebt…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzählweise, Du-Erzählweise, hauptsächlich figurale Erzählweise
Perspektive: mehrere Perspektiven (männliche und weibliche)
Kapitellänge: mittel

Inhaltswarnung: Gewalt gegen Frauen, se+ualisierte Gewalt (bis Vergew+ltigung), Mord, Blut, Verletzungen, Trauer, Stalking
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: L+der, M+ststück (mehrmals), Hexe

Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

- Geschwisterliebe, Leben als Angehörige einer vermissten Person
- (se+ualisierte) Gewalt gegen Frauen im Fokus
- unerwartete Wendungen
- Polizeiarbeit
- verschiedene Perspektiven
- Setting: Irland

Lieblingszitate

„Den Teil des Abends, der ihm am liebsten war [Anmerkung: nächtlicher Fußmarsch nach Hause], musste SIE überleben.“ Seite 9

„Sie […] tut so, als wäre sie ein Mädchen, das es nicht geschafft hat, nach Hause zu kommen, und hofft, dass ein Monster anhält, um sie mitzunehmen. DAS Monster. Das Monster, das ihre Schwester mitgenommen hat.“ Seite 21

„Ich besitze keine besonderen Fertigkeiten, schon gar keine Superkräfte. Theoretisch könnte jeder tun, was ich getan habe, wenn er es nur wollte. Das ist für die Menschen besonders furchteinflößend […]“ Seite 130

Meine Rezension

"The Trap" habe ich letztes Jahr auf meiner Irland-Reise in einem Buchladen gesehen und seitdem ist es mir nicht mehr aus dem Kopf gegangen... Deshalb habe ich mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass ich bei der Leserunde zum Buch dabei sein darf. Die ersten Seiten, auf denen man eine junge Frau dabei begleitet, wie sie versucht, sich vom Entführer ihrer Schwester im Auto mitnehmen (= ebenfalls entführen) zu lassen, um sie zu retten, haben mich sofort gefesselt und berührt – doch ist es danach auch so gut weitergegangen?

Die Antwort auf diese Frage ist leider ein klares Nein: Was der Anfang des Buches verspricht, kann der Rest nicht halten. Das liegt zu einem großen Teil daran, dass meine Erwartungen nicht erfüllt wurden und sich die Geschichte in eine ganz andere Richtung entwickelte als erhofft. Der Fokus verschiebt sich nämlich in Richtung Polizeiarbeit und die riskanten und lebengefährlichen Aktionen der jungen Frau (die im Klappentext angeteasert werden) nehmen kaum Raum ein, was bei mir ein Gefühl der Enttäuschung zurückließ. Dazu kommen noch Spannungseinbrüche im Mittelteil und die Tatsache, dass der Thriller bei wichtigen Themen wie (se+xualisierter) Gewalt gegen Frauen, Geschwisterliebe und der Schilderung der Ausnahmesituation als Angehörige eines Entführungsopfers eher oberflächlich bleibt. Die Figuren waren gut ausgearbeitet und ganz interessant – aber leider nichts Besonderes, sie werden mir nicht lange in Erinnerung bleiben.

Dabei ist „The Trap“ sicher kein schlechtes Buch – versteht mich bitte nicht falsch! Es gibt auch einiges, was mir daran sehr gut gefallen hat. Eine der größten Stärken der Geschichte ist zum Beispiel der sehr angenehme und flüssig lesbare Schreibstil, durch den man nur so durchs Buch fliegt. Auch die schönen Vergleiche und treffenden Allegorien haben mein Leserinnen-Herz höherschlagen lassen! Gelungen fand ich auch die vereinzelten wirklich beklemmenden Momente und die beschriebenen Ängste (z. B. vor dem Heimweg in der Nacht), die man sooo gut nachempfinden kann, weil sie alle Frauen miteinander verbinden. Wie traurig ist das eigentlich? Begeistert haben mich außerdem die (ausnahmsweise mal) gut geschriebenen Kapitel aus der Sicht des Täters und die unerwarteten Wendungen, die so manche Situation im Nachhinein in ein ganz anderes Licht rücken. Da blieb mir an mancher Stelle wirklich der Mund offen stehen! Deshalb werde ich Catherine Ryan Howard auf jeden Fall noch eine Chance geben.

Aus feministischer Sicht bleiben zudem kaum Wünsche offen. Ja, die Opfer sind (mal wieder) junge Frauen, aber der Rest des Buches könnte nicht feministischer sein! Die Beschäftigung mit wichtigen und ernsten gesellschaftlichen Themen (Gewalt gegen Frauen in ihrer extremsten Form, Misogynie, R+pe Culture, Victim Blaming) und die zahlreichen starken, intelligenten und engagierten Frauen mit Ecken und Kanten überzeugen hier auf ganzer Linie.

Mein Fazit

„The Trap“ ist für mich ein solider Thriller, den ich über weite Strecken gerne gelesen habe. ABER: Er hätte SO VIEL mehr sein können. Da wurde so unglaublich viel Potential verschenkt (die Idee ist einfach genial!), dass ich insgesamt auf jeden Fall ernüchtert, vielleicht sogar ein wenig enttäuscht zurückbleibe, weil ich mir einfach mehr erhofft habe…

Bewertung (in Schulnoten)

Cover / Aufmachung: 3-4 (Original schöner)
Idee: 1+ ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 2
Tiefe: 2-3
Umsetzung: 2-3
Worldbuilding: 3
Einstieg: 1+ ♥
Ende: 1-2
Schreibstil: 1+ ♥
Figuren: 2-3
Spannung: 3
Pacing/Tempo: 3-4
Wendungen: 1-2
Atmosphäre: 3
Emotionale Involviertheit: 2-
Feministischer Blickwinkel: 1-2
Einzigartigkeit: 2

Insgesamt:

Note 2-3

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 17.01.2025

3,5 Sterne: Nicht schlecht, aber auch kein Highlight – kam auch bei meiner Klasse nicht wirklich an!

Sankt Irgendwas
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Spoilerfreie Rezension!

Inhalt (Klappentext)

Viele Gerüchte ranken sich um die angeblich extrem aus dem Ruder gelaufene, vollkommen schiefgegangene Schullandwoche der 10B. Ein Elternabend wurde einberufen, ...

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt (Klappentext)

Viele Gerüchte ranken sich um die angeblich extrem aus dem Ruder gelaufene, vollkommen schiefgegangene Schullandwoche der 10B. Ein Elternabend wurde einberufen, möglicherweise wird die gesamte Klasse der Schule verwiesen? Was ist wirklich passiert? Das dürfen wir Leser:innen den Protokollen entnehmen, die von den Schüler:innen verfasst wurden.

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzählweise
Perspektive: viele verschiedene Perspektiven
Kapitellänge: mittel

Inhaltswarnung: Mobbing, S+xismus, Machtmissbrauch
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: --- ♥

Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

- viele verschiedene Perspektiven und Schreibstile
- Protokollstil
- Setting: Schulreise
- Freundschaft, Klassengemeinschaft, Zusammenhalt
- Konflikte zwischen Schüler:innen und Lehrer:innen
- Mobbing, Machtmissbrauch

Lieblingszitate

„‘Was wollen die denn machen, eine ganze Klasse von der Schule schmeißen? Oder alle sitzen bleiben lassen? Das geht doch gar nicht, oder?‘“ Seite 5

„‘Ich mag Multiple Choice.‘
‚So siehst du auch aus.‘“ Seite 15

„Herr Utz machte im Bus tatsächlich den Witz, wie man unterscheiden kann, was Stalaktiten und Stalagmiten sind. Und lachte blöde (und alleine), bis irgendwer von hinten ‚s+xistischer Sche+ßdreck‘ gesungen hat.“ Seite 41
„Wir stehen da und sind so jung. Wir sind so schnell vorbei wie ein Fingerschnippen.“ Seite 89

Meine Rezension

„Sankt Irgendwas“ (ab 14 Jahren) wurde mir von einer Kollegin empfohlen, die es seit Jahren mit ihrer 9. Schulstufe liest. Die Kürze des Buches (die für den Einstieg in den Literaturunterricht in der Oberstufe perfekt ist, weil sie auch Lesemuffel nicht so schnell abschreckt) und die ungewöhnliche Erzählweise haben mich sofort neugierig gemacht!

Ganz überzeugen konnte mich die Novelle allerdings am Ende nicht – ich fand sie okay, nicht schlecht, mehr aber auch nicht. Dabei gibt es durchaus einige Aspekte, die dieses Buch zu etwas Besonderem machen und positiv überraschen. Als besonders gelungen empfand ich den ungewöhnlichen Anfang – nur direkte Reden ohne Begleitsätze, nur Gerüchte, die über die 10B im Umlauf sind. Hier kann man natürlich gleich ansetzen und als Lehrer:in die Jugendlichen um ihre eigenen Theorien bitten, was wohl passiert sein könnte, dass nun womöglich eine ganze Klasse der Schule verwiesen wird. Das gemeinsame Rätseln hat den Jugendlichen sichtlich Spaß gemacht (mir auch!).

Der Protokollstil und die vielen Perspektivwechsel sind zudem erfrischend anders und eignen sich sehr gut, um über verschiedene Erzählperspektiven und deren Stärken und Schwächen zu sprechen. Themen wie Mobbing, Machtmissbrauch, Freundschaft und Zusammenhalt werden mit (zumindest für die Kürze der Geschichte) angemessener Tiefe behandelt und die Auflösung wird bis ganz zum Schluss hinausgezögert, was zum Weiterlesen animiert. Aus feministischer Sicht habe ich bis auf vereinzelte Rollenklischees nichts auszusetzen, da der S+xismus eines Lehrers sogar offen kritsiert wird.

Enttäuscht waren die Kinder als auch ich vom kaum vorhandenen Spannungsbogen (es passiert sehr wenig Interessantes) und der (vergleichsweise) harmlosen Auflösung. Nach all dem Drama, nach den ganzen Gerüchten haben wir uns da alle einfach mehr erwartet. Probleme haben den Schüler:innen auch die vielen Perspektivwechsel gemacht, durch die es schwer für sie war, sich in Figuren hineinzuversetzen und mit ihnen mitzufühlen. Dafür lernt man sie einfach nicht gut genug kennen.

Obwohl das Buch bei meiner Klasse nur mittelmäßig bis schlecht angekommen ist (von 3 Sternen bis hin zu einem Stern waren alle Bewertungen dabei), würde ich es zumindest eingeschränkt anderen Lehrpersonen und generell Jugendlichen empfehlen, weil es dünn (perfekt für Lesemuffel!) und altersgemäß ist und genug Stoff zum Diskutieren bietet. Allerdings muss man sich auf die unkonventionelle Erzählweise (Protokollstil, viele Perspektivwechsel) einlassen können, um an dem Buch Freude zu haben. Ich werde es in den kommenden Jahren bestimmt noch einmal mit einer anderen Klasse versuchen!

Mein Fazit

„Sankt Irgendwas“ ist eine unkonventionell erzählte Novelle mit einer sehr guten Grundidee, aus der man jedoch noch deutlich mehr herausholen hätte können. Was am Anfang versprochen wird, können der Spannungsbogen und die Auflösung nicht halten. Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung für Klassen und Jugendliche, die sich auf die ungewöhnliche Erzählweise einlassen können.

Bewertung (in Schulnoten)

Cover / Aufmachung (altes Cover): 3
Idee: 2
Inhalt, Themen, Botschaft: 2-3
Tiefe: 2-3
Umsetzung: 2-3
Worldbuilding: 3
Einstieg: 1+ ♥
Ende: 3
Schreibstil: 3
Figuren: 3
Spannung: 3-4
Pacing/Tempo: 4
Wendungen: 3-4
Atmosphäre: 4
Emotionale Involviertheit: 3
Feministischer Blickwinkel: 2
Einzigartigkeit: 2

Insgesamt:

Note 2-3

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.12.2024

Leider eine große Enttäuschung – spannungsarm und kaum Handlung!

The Hollow Places
0

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Nach ihrer Scheidung fühlt sich „Karotte“ (Mitte 30) orientierungslos – da passt es perfekt, dass ihr kauziger Onkel ein Zimmer in seinem Kuriositäten-Museum für sie ...

Spoilerfreie Rezension!

Inhalt

Nach ihrer Scheidung fühlt sich „Karotte“ (Mitte 30) orientierungslos – da passt es perfekt, dass ihr kauziger Onkel ein Zimmer in seinem Kuriositäten-Museum für sie frei hat. Dort hat sie genügend Zeit, sich selbst neu zu finden und gleichzeitig Ordnung in Earls chaotische Sammlung zu bringen. Doch da hat sie Rechnung ohne den Riss in der Wand gemacht, der plötzlich auftaucht und in eine andere, gefährlichere Welt führt…

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzählweise, Präteritum
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: mittel

Inhaltswarnung: M+rd, Tod, Blut, Gewalt, Scheidung
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: Tussi, hysterisch

Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

- cozy Vibes mit wenigen (aber sehr intensiven!) Horrormomenten
- Kuriositätenmuseum als Schauplatz
- wenig Handlung, wenig Spannung
- Paralleluniversen
- Humor
- Hauptfigur über 30
- Freundschaft, Umgang mit einer Scheidung, Selbstfindung als zentrale Themen
- kauzige Charaktere

Lieblingszitate

„An die Katalogisierungsarbeit zu denken, fühlte sich an, wie am Fuße des Mount Everest zu stehen und in die Höhe zu blicken.“ Seite 26

„Kennen Sie die Fotos von den zwei Hirschen, deren Geweihe sich im Kampf verhaken und die einander durch die Gegend ziehen, bis sie beide verhungern? Das ist ein ziemlich gutes Bild für unser Verhältnis.“ Seite 14

„‘Komm, wir gehen zurück ins Café. Ich mache uns einen Irish Coffee und wir besprechen das Ganze wie zwei Leute, die NICHT in den ersten fünf Minuten des Horrorfilms sterben.‘“ Seite 53

Meine Rezension

Ich weiß nicht, wie T. Kingfisher es anstellt, dass alle ihre Bücher so wunderschöne Cover haben! Was ist ihr Geheimnis? Es funktioniert jedenfalls sehr gut, denn jede ihrer Geschichten ist ein echter Blickfang im Regal - was gerade bei Horror leider selten der Fall ist. Für mich war "The Hollow Places", das ich auf Englisch schon jahrelang auf der Wunschliste hatte, bereits das vierte Buch der Autorin. Da ich „Wie man einen Prinzen tötet“ von ihr so geliebt hatte, musste ich es natürlich lesen!

Doch hält „The Hollow Places” auch, was sein wunderschönes Cover verspricht? Tja, meiner Meinung nach leider nicht, denn der Horrorroman (ab 16 Jahren) war für mich leider eine große Enttäuschung! Warum, das erfahrt ihr gleich…

Zuerst möchte ich jedoch auf die Aspekte näher eingehen, die mir gut gefallen haben. Tipp an dieser Stelle: nebenbei den „Coraline“-Soundtrack laufen lassen. Dankt mir später! Zu den größten Stärken der Geschichte gehören auch dieses Mal wieder (wie bei der Autorin üblich) der flüssige, sehr angenehm lesbare Schreibstil, durch den man nur so durch die Seiten fliegt, die vielen originellen Ideen (alleine der Spitzname „Karotte“ – ich meine, wie cool ist das denn?!) und der ungewöhnliche, atmosphärische Schauplatz (= ein Kuriositäten-Museum). Auch die kauzigen Figuren (besonders Onkel Earl) und die gemütlichen/cozy Vibes, die das Buch verströmt (durch die Besuche im Café nebenan, die entschleunigende Arbeit des Katalogisierens, das Katzenstreicheln und die sich langsam entwickelnde Freundschaft zu Simon), mochte ich sehr! Aus feministischer Sicht gibt es durch die intelligente, starke weibliche Hauptfigur (erfrischenderweise wieder über 30!) und die LGBTQAI+-Themen zum Glück auch nichts auszusetzen.

Hinten im Nachwort erzählt T. Kingfisher, welches literarische Werk sie zu diesem Buch inspiriert hat (wer möchte, kann das ja gerne nachlesen) – beziehungsweise war es eigentlich nur ein einziger Satz. Mein Problem damit: Genau das merkt man! Man spürt, dass hier versucht wurde, aus einem einzigen Gedanken ein ganzes Buch zu machen. Die Grundidee gibt nicht viel her, es gibt kaum Handlung, aber dafür zwischen den vereinzelten (immerhin) extrem gruseligen/intensiven Stellen ganz viel Leerlauf und lange, lange, laaange Durststrecken. Man könnte auch sagen, da war ganz viel Füllmaterial dazwischen – fast wie bei einem ausgestopften Tier. Eigentlich ist das fast schon wieder poetisch und ironisch zugleich… :D

Gerade die Szenen in der anderen Welt hätte man SO viel spannender und atmosphärischer beschreiben können! Sie waren für mich fad, zäh und eintönig zu lesen. Das kann die Autorin eigentlich deutlich besser. Direkt nach einem spannenden Moment wird nämlich ewig alles be-, fast schon ZERredet – das empfand ich als sehr mühsam… Nicht überzeugen konnten mich auch die Dialoge, denn ihnen fehlt irgendwie gleichzeitig der "Drive", dieses Zielgerichtete und das Lebendige, Authentische zum Eintauchen. Auch hier gibt es leider viel Füllmaterial und viele Wiederholungen, was sehr schade ist.

Mein Fazit

Mich hat „The Hollow Places”, auf das ich mich sehr gefreut hatte, leider sehr enttäuscht. Ich bin von T. Kingfisher einfach anderes gewohnt und gerade von ihrem „Prinzen“ ist dieser Horrorroman qualitativ (Schreibstil, Dialoge, Worldbuilding, Spannungsaufbau, Erzähltempo) leider meilenweit entfernt, finde ich. Wer cozy Vibes und handlungsarme Geschichten mag, könnte trotzdem seine:ihre Freude an diesem Buch haben, allen anderen möchte ich eher die anderen (teilweise wirklich großartigen) Werke der Autorin ans Herz legen („Wie man einen Prinzen tötet“ für Fantasy-Fans, „Was die Toten bewegt“ für Horror-Liebhaber:innen). ♥

Bewertung (in Schulnoten)

Cover / Aufmachung (altes Cover): 1+ ♥
Idee: 3
Inhalt, Themen, Botschaft: 3
Tiefe: 3
Umsetzung: 4
Worldbuilding: 4
Einstieg: 2
Ende: 4
Schreibstil: 2
Protagonistin: 2
Figuren: 2
Spannung: 5
Pacing/Tempo: 5
Wendungen: 3-4
Atmosphäre: 3
Emotionale Involviertheit: 3
Feministischer Blickwinkel: 1+ ♥
Einzigartigkeit: 2-3

Insgesamt:

Note 4

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 17.11.2024

Tiefgründiger Roman, der berührt, aber auch wütend macht!

Bright Young Women
0

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzählweise, Präteritum
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: mittel

Inhaltswarnung: Mord, Blut, (sexualisierte) Gewalt gegen ...

Übersicht

Einzelband oder Reihe: Einzelband
Erzählweise: Ich-Erzählweise, Präteritum
Perspektive: weibliche Perspektive
Kapitellänge: mittel

Inhaltswarnung: Mord, Blut, (sexualisierte) Gewalt gegen Frauen (bis Vergew+ltigung), Grooming, M+ssbrauch von Kindern, Misogynie, S+xismus, Queerfeindlichkeit
Bechdel-Test (zwei Frauen mit Namen sprechen miteinander über etwas anderes als einen Mann): bestanden
Frauenfeindliche / gegenderte Beleidigungen: M+ststück

Diese Geschichte solltest du lesen, wenn dir folgende Themen/Dinge in Büchern gut gefallen:

- Serienkiller
- inspiriert durch wahre Begebenheiten (Ted-Bundy-Morde)
- Frauenfreundschaften / weibliche Solidarität
- starke/erfolgreiche/intelligente Frauen
- Misogynie, Sexismus, Victim Blaming, Täterschutz in den Medien
- Trauer
- 70er-Jahre in Amerika
- LGBTQAI+-Themen
- 2 Handlungsstränge

Meine Rezension

„Bright Young Women“ hat mich mit seinem Titel sofort an einen meiner absoluten Lieblingsfilme erinnert: „Promising Young Woman“. ♥ Und thematisch gibt es durchaus ein paar Überschneidungen. In beiden Fällen werden junge, intelligente Frauen mit vielversprechenden Karriereaussichten durch männliche Gewalt aus der Bahn geworfen und müssen mit den schrecklichen Dingen, die ihnen passiert sind, leben lernen. Der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht, deshalb war mir schnell klar, dass ich dieses Buch lesen muss!

Doch konnte „Bright Young Women“ meine hohen Erwartungen auch wirklich erfüllen oder reiht es sich ein in die vielen mittelmäßigen Bücher, die ich dieses Jahr schon gelesen habe? Mit großer Freude kann ich verkünden, dass ich mit dem vorliegenden Roman ENDLICH (ja, im November, fragt nicht!) mein erstes Jahreshighlight gefunden habe! ♥ Aus meiner Sicht hat Jessica Knoll einen rundum gelungenen, mitreißenden, berührenden (und wütend machenden) Roman geschrieben, den man kaum aus der Hand legen kann, der die Gefühle der Hauptfiguren äußerst nuanciert beschreibt und auch bei den Beziehungen untereinander richtig weit in die Tiefe geht.

Es ist eine fiktive Geschichte, die jedoch auf den wahren Morden von Ted Bundy basiert – mir hat es Spaß gemacht, hier zu recherchieren und auseinanderzudividieren, was Fakt und was Fiktion ist. „True-Crime-Bücher gibt es viele!“, werdet ihr jetzt sagen. Stimmt natürlich! Jedoch macht ein Aspekt „Bright Young Women“ zu etwas ganz Besonderem: die frische und so WICHTIGE feministische Perpektive. Endlich sind die Überlebenden mehr als bloße Randnotizen, endlich geht es um sie – um ihr Leben, das durch die Morde erschüttert wurde, um ihre Stärke, um ihre Trauer, um ihre Freundschaften, um ihre Resilienz und die Art, wie sie (erfolgreich) mit den Folgen von männlicher Gewalt leben lernen.

Interessanterweise hat die Autorin es geschafft, einen ganzen Roman zu schreiben, ohne den Namen des Serienkillers auch nur einmal zu erwähnen – hier wird er zum „Angeklagten“ reduziert. Schicht um Schicht trägt Jessica Knoll hierbei das mediale Lob, die Faszination, den Hype, die Verherrlichung und die Überhöhung des Frauenmörders ab und offenbart einen Durchschnittstypen, der sich selbst maßlos überschätzt und der sich scheinbar von starken, intelligenten, lebensfrohen Frauen bedroht fühlte – denn genau sie hat er sich als Opfer ausgesucht. Vom gewohnten Narrativ – von dem ihm nachgesagten Charme und seiner angeblich beeindruckenden Intelligenz – bleibt am Ende nicht viel übrig. Außerdem offenbart die Autorin, wie sich in der damaligen Gesellschaft (heute ist es zumindest etwas besser) Misogynie, S_xismus, Queerfeindlichkeit und Inkompetenz zu einem System vereint haben, das Opfern die Schuld gab, sie nicht ernst nahm, sie sich selbst überließ und sie immer wieder retraumatisiert hat. Ein System, dass mindestens eine Mitschuld an den späteren Morden trägt, weil es sie hätte verhindern können.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen und mithilfe von zwei Handlungssträngen, die sich mehr und mehr überschneiden. Im Mittelpunkt stehen hier starke, reflektierte, zielstrebige und intelligente Frauen, die jedoch auch Schwächen und Fehler haben, wodurch es sehr leicht ist, sich mit ihnen zu identifizieren und mit ihnen mitzufiebern und mitzufühlen. Für die äußerst liebevolle Figurenzeichnung gibt es also von mir einen Daumen nach oben!

Negativ aufgefallen sind mir aus feministischer Sicht nur am Anfang der Male Gaze bei den Beschreibungen weiblicher Körper und die geschilderte Stutenbissigkeit (einfach unnötig!) – zum Glück dreht sich das im Laufe des Buches dann komplett. Mein einziger ernsthafter Kritikpunkt sind das langsame Tempo und die geringe Handlungsdichte. Wirklich langatmig fand ich „Bright Young Women“ zum Glück an keiner Stelle, aber mehr Spannung hätten diesen Roman ohne Frage NOCH besser gemacht. Aber auch so bin ich wirklich begeistert (übrigens auch von der Sprecherin und vom Hörbuch, das ich parallel gehört habe!) und überzeugt davon, dass „Bright Young Women“ nicht mein einziges Buch von Jessica Knoll bleiben wird!

Mein Fazit

„Bright Young Women” ist für mich ein mitreißender, berührender, tiefgründiger und richtig gut geschriebener Roman, der endlich den Opfern von Ted Bundy eine (wenn auch fiktive) Stimme gibt, ihre Leben und ihre Stärke in den Mittelpunkt rückt und das Bild, das lange Zeit in der Öffentlichkeit von ihm gezeichnet wurde, geraderückt. Aus meiner Sicht deshalb ein wichtiges Buch, das ihr euch nicht entgehen lassen solltet! Und für mich ganz klar ein Jahreshighlight!

Bewertung (in Schulnoten)

Cover / Aufmachung (altes Cover): 1+ ♥
Idee: 1+ ♥
Inhalt, Themen, Botschaft: 1+ ♥
Tiefe: 1+ ♥
Umsetzung: 1-2
Worldbuilding: 2
Einstieg: 2
Ende: 1+ ♥
Schreibstil: 1+ ♥
Figuren: 1+ ♥
Spannung: 2
Pacing/Tempo: 3
Wendungen: 2
Atmosphäre: 2
Emotionale Involviertheit: 1-2
Feministischer Blickwinkel: 1-2
Einzigartigkeit: 1+ ♥

Insgesamt:

Note 1-2

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung