Eine faszinierende Idee mit durchwachsener Umsetzung
A Study in DrowningSchon das wunderschöne Cover hat mich neugierig gemacht, und der Klappentext versprach eine spannende Mischung aus Fantasy, Romantik und Dramatik – eigentlich genau mein Geschmack.
Der Schreibstil von ...
Schon das wunderschöne Cover hat mich neugierig gemacht, und der Klappentext versprach eine spannende Mischung aus Fantasy, Romantik und Dramatik – eigentlich genau mein Geschmack.
Der Schreibstil von Reid ist zweifellos atmosphärisch, düster und stellenweise poetisch. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass diese Erzählweise nicht immer zu den Protagonisten passte. Die Geschichte dreht sich um Effy, die als Frau keine Literatur studieren darf, aber durch ihr Architekturstudium die Chance erhält, das Haus ihres Lieblingsautors zu renovieren. Preston, ein Literaturstudent, hat seine eigenen Pläne: Er will beweisen, dass dieser gefeierte Autor ein Betrüger war. Zwischen den beiden entwickelt sich eine wechselhafte Beziehung, geprägt von Anziehung und Konflikten.
Trotz der vielversprechenden Ausgangssituation hatte ich Schwierigkeiten, in die Geschichte hineinzufinden. Der Schreibstil war für mich an manchen Stellen zu kitschig, und viele Ereignisse blieben lange Zeit unklar oder wurden erst spät aufgelöst, was den Lesefluss erschwert hat.
Effy als Hauptfigur ist gut ausgearbeitet, aber sie konnte mich leider nicht überzeugen. Obwohl sie stark und feministisch wirken will, erscheint sie oft überdramatisch und neigt zum Jammern. Die Erzählperspektive aus der dritten Person hat mir zudem den Zugang zu ihren Gefühlen erschwert.
Die Grundidee der Geschichte hat ohne Zweifel viel Potenzial, doch die Umsetzung weist für mich Schwächen auf. Besonders das Ende wirkte auf mich gehetzt und gleichzeitig unnötig in die Länge gezogen. Manche Wendungen fühlten sich konstruiert und erzwungen an, was den Gesamteindruck beeinträchtigt hat.
Ein Highlight war allerdings die Sprecherin Martha Kindermann, die mit ihrer stimmlichen Leistung überzeugen konnte. Sie hat die düstere Atmosphäre perfekt eingefangen und den Figuren eine passende, lebendige Stimme verliehen.
Fazit:
Eine tolle Grundidee mit atmosphärischem Schreibstil, jedoch Schwächen in der Handlung und Charakterdarstellung. Ein großes Lob geht an die Sprecherin, die die Geschichte dennoch zu einem Hörerlebnis gemacht hat.