Stille Helden...wichtiger den je....
Die Spionin der CharitéAus dem Klappentext
Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die heute stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. ...
Aus dem Klappentext
Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die heute stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. Sie kann es kaum ertragen, dass an ihren Mann Fritz Kolbe und ihren ehemaligen Chef Ferdinand Sauerbruch nie erinnert worden ist. Die acht Mitglieder der bis heute unbekannten Widerstandsgruppe »Donnerstagsclub« hatten sich nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. Lily will das Schweigen jetzt brechen.
Das Buch beruht auf wahre Begebenheiten.
Es durchleuchtet in Form eines Romans die Rolle des Professor Sauerbruchs und Fritz Kolbe in der Zeit des Nationalsozialismus.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Lily/Maria. Sie war die Sekretärin von Sauerbruch und die Verlobte von Kolbe.
Der Autor hat einen Roman geschaffen, der durch seine Lebendigkeit besticht.
Sein bildlicher Schreibstil hat den Leser in die dunkelste Zeit Deutschlands entführt. Man ging zusammen mir Lily durch die Gänge der Charité, man hörte die Detonation der Bomben, man sah das zerstörte Berlin, man fühlte Ekel und Wut über die widerwärtigen Taten der Nazis und auch so manches Arztes, der diesen Titel bem besten Willen nicht verdient hat, sondern eher die Bezeichnung Monster.
Man fieberte gemeinsam mit dem Donnerstagsclub dem Ende des Grauens entgegen.
Gute Recherchen und Kenntnisse über die Nazizeit , sind dem Historiker Hardinghaus geschuldet.
Der flüssige Schreibstil tat sein Übriges, dass man sich keine Sekunde Zeit zum Innenhalten hatte. Man flog durch die Seiten und hat zusammen mit den Hauptprotagonisten gehofft, gelitten und gebangt.
Der Autor hat jedem von ihnen Leben eingehaucht und das Gefühl geweckt, ihn, oder sie zu kennen.
Alles in allem ein Buch, dass zum Nachdenken anregt und gegen das Vergessen.
Einen Kritikpunkt möchte ich anbringen, mich hat die Rolle des Journalisten Bauer gestört. Dies war mir persönlich zu sehr Fiktion.
Trotz allem möchte ich jedem geschichtlichen Interessierten dieses Buch ans Herz legen.
Ich vergebe gute 4 Sterne und bedanke mich beim Autor für die Einblicke in das Leben von Menschen, denen Menschlichkeit kein Fremdwort war.