Cover-Bild Die Spionin der Charité
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 08.02.2019
  • ISBN: 9783958902664
Dr. Christian Hardinghaus

Die Spionin der Charité

Roman
Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die heute stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. Sie kann es kaum ertragen, dass an ihren Mann Fritz Kolbe und ihren ehemaligen Chef Ferdinand Sauerbruch nie erinnert worden ist. Die acht Mitglieder der bis heute unbekannten Widerstandsgruppe "Donnerstagsclub" hatten sich nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. Lily will das Schweigen jetzt brechen. Sie greift zum Telefon und ruft Eddie Bauer, einen Journalisten der "New York Times", an: "Ich bin bereit zu reden. Kommen Sie in die Schweiz! Sofort!"

Die einstige Chefsekretärin Sauerbruchs erzählt Bauer von den stillen Helden der Charité, die sich 1941 dazu entschließen, Nazi-Patienten auszuspionieren und ihren Tod, wenn nötig, zu beschleunigen. Als Lily 1943 beauftragt wird, den Mitarbeiter des Außenministeriums Fritz Kolbe zu bespitzeln, verliebt sie sich und kann ihn für den Widerstand gewinnen. Eine Zeit geht alles gut, doch bald häufen sich Besuche der Gestapo in der Klinik. Gibt es einen Verräter innerhalb der Gruppe? Die Lage spitzt sich nach dem 20. Juli 1944 dramatisch zu. Der Chef des Sicherheitsdienstes Ernst Kaltenbrunner überwacht persönlich die Charité. Als er versteckte Juden aufspürt, droht der Club endgültig aufzufliegen ...

Journalist Bauer kann nicht fassen, welch brisante Informationen er bekommt. Bald jedoch interessieren sich auch andere dafür. Als Lily eine Wanze in ihrem Telefon entdeckt, kann sie selbst Bauer nicht mehr trauen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2019

Grandios

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Es ist mal wieder der 20. Juli, wieder einmal werden in Berlin die Helden des Attentat Versuchs geehrt. In Bern sitzt Lily Kolbe und könnte schreien vor Wut. Denn auch sie und ihr Mann haben im Widerstand ...

Es ist mal wieder der 20. Juli, wieder einmal werden in Berlin die Helden des Attentat Versuchs geehrt. In Bern sitzt Lily Kolbe und könnte schreien vor Wut. Denn auch sie und ihr Mann haben im Widerstand gearbeitet, nur wurde diese Arbeit nie bekannt. Als sich Eddie Bauer, ein Journalist aus den USA, bei ihr meldet, weil er von ihrem Mann und seinen Tätigkeiten erfahren hat und darüber schreiben will, entschließt sie sich ihr Schweigen zu brechen.
So erfahren wir die Geschichte von Lily, die 1941 nach Berlin kam , um bei Professor Sauerbruch in der Charité zu arbeiten. Lily will eigentlich Krankenschwester werden, da aber keine Stelle frei ist, wird sie Sauerbruchs Privatsekretärin. Schon bald stellt sich heraus, dass Sauerbruch kein Freund der Nazis ist und er auch bereit ist, aktiv etwas gegen sie zu unternehmen. So bildet sich der sogenannte Donnerstagsclub, eine kleine Gruppe aus vertrauenswürdigen Menschen in der Charité, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten Widerstand leisten.
Um diese Möglichkeiten zu erweitern, wird Lily 1943 auf den Mitarbeiter im Außenministerium, Fritz Kolbe angesetzt. Die beiden kommen sich rasch näher und Kolbe schließt sich der Gruppe an. Er ist es, der mit Hilfe der anderen, Geheimpapiere in die Schweiz schafft und diese den Amerikanern übergibt.
Das Attentat vom 20 Juli bringt sie dann alle in Gefahr, auch wenn sie nicht darin verstrickt sind.
Das Ende des Buches ist dann doch recht überraschend, ist doch Eddie Bauer nicht derjenige, für den er sich ausgibt. Mehr will ich aber dazu nicht verraten.

Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Es liest sich extrem flüssig und das Kopfkino läuft von der ersten Minute an. Christian Hardinghaus erzählt hier eine Geschichte, die auf Tatsachen beruht. Er verändert hier und da die Namen der Protagonisten, Lily hieß im wahren Leben Maria und auch die Namen der anderen Mitglieder des Donnerstagsclubs wurden verändert. Aber die Geschichte an sich ist so passiert, Christian Hardinghaus füllt hier nur die Lücken.
Mich hat das Buch sehr berührt, es zeigt doch was auch im kleinen machbar ist, wenn man nur will.

Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses Buch, das einen Teil des deutschen Widerstands im zweiten Weltkrieg beleuchtet, der nicht so berühmt geworden ist.

Veröffentlicht am 26.03.2022

Historischer Roman über den Donnerstagsclub

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„Die Spionin der Charité“ von Christian Hardinghaus ist ein historischer Roman, der sich, so wie ich es verstanden habe, soweit möglich an recherchierten tatsächlichen Ereignissen und historischen Zusammenhängen ...

„Die Spionin der Charité“ von Christian Hardinghaus ist ein historischer Roman, der sich, so wie ich es verstanden habe, soweit möglich an recherchierten tatsächlichen Ereignissen und historischen Zusammenhängen orientiert. Figuren wie Dr. Ferdinand Sauerbruch und Fritz Kolbe kennt man wahrscheinlich spätestens seit der großartigen ZDF-Serie rund um das berliner Krankenhaus – die Charité.
Da ich die Serie gesehen hatte, war ich ein wenig verwundert über den Namen Lily Hartmann (und nicht das Fräulein Fritsch), unter dem die Sekretärin Sauerbruchs und spätere Ehefrau von Fritz Kolbe in dieser Geschichte als indirekte Erzählerin auftritt. Ganz zum Ende des Buches werden jedoch in der Danksagung die tatsächlichen Namen einiger im Roman verfremdeter Personen genannt, sodass sich spätestens hier diese Verwirrung für mich aufgelöst hat. Lily erzählt die Geschichte zwar durchaus eingefärbt durch ihre Wahrnehmung und nur soweit sie die Ereignisse rund um den Donnerstagsclub und dessen Mitglieder entweder miterlebt oder erzählt bekommen hat, aber sie erzählt sie nicht aus der Ich-Perspektive.
Die Geschichte ist packend und erschreckend zugleich – man spürt die Gefahr, die für die Widerstandsbewegung damals in der Luft lag. Und Christian Hardinghaus zeigt die Widerstandsgruppe rund um Ferdinand Sauerbruch nicht nur als starke Charaktere, die ihrer Überzeugung nach handeln und den ihnen größtmöglichen Beitrag zum Widerstand zu leisten versuchen. Er zeigt auch Menschen, die Momente der Angst und Verzweiflung erleben – und sich dennoch weigern, sich zu beugen. Ich empfinde dafür den allergrößten Respekt.
Obwohl ich den Schreibstil des Autors nicht immer als fließend und leicht zugänglich empfunden habe, hat mich die Geschichte, die in „Die Spionin der Charité“ erzählt wird, in ihren Bann gezogen.
Für den Schreibstil des Autors ziehe ich leider in der Gesamtwertung einen Stern ab, komme aber dennoch auf vier von fünf Sternen und empfehle den Roman definitiv weiter.

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Veröffentlicht am 18.06.2019

Wieder ein unbekanntes Stück Zeitgeschichte

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Titel: Die Spionin der Charite
Autor: Dr. Christian Hardinghaus
Verlag: Europa Verlag GmbH & Co. KG; Auflage: 1
Seitenanzahl: 240 Seiten
Erscheinungsdatum: 08.02.2019

Inhalt:
Bern, 20. Juli 1974: Die ...


Titel: Die Spionin der Charite
Autor: Dr. Christian Hardinghaus
Verlag: Europa Verlag GmbH & Co. KG; Auflage: 1
Seitenanzahl: 240 Seiten
Erscheinungsdatum: 08.02.2019

Inhalt:
Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die heute stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. Sie kann es kaum ertragen, dass an ihren Mann Fritz Kolbe und ihren ehemaligen Chef Ferdinand Sauerbruch nie erinnert worden ist. Die acht Mitglieder der bis heute unbekannten Widerstandsgruppe "Donnerstagsclub" hatten sich nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. Lily will das Schweigen jetzt brechen. Sie greift zum Telefon und ruft Eddie Bauer, einen Journalisten der "New York Times", an: "Ich bin bereit zu reden. Kommen Sie in die Schweiz! Sofort!"
Die einstige Chefsekretärin Sauerbruchs erzählt Bauer von den stillen Helden der Charité, die sich 1941 dazu entschließen, Nazi-Patienten auszuspionieren und ihren Tod, wenn nötig, zu beschleunigen. Als Lily 1943 beauftragt wird, den Mitarbeiter des Außenministeriums Fritz Kolbe zu bespitzeln, verliebt sie sich und kann ihn für den Widerstand gewinnen. Eine Zeit geht alles gut, doch bald häufen sich Besuche der Gestapo in der Klinik. Gibt es einen Verräter innerhalb der Gruppe? Die Lage spitzt sich nach dem 20. Juli 1944 dramatisch zu. Der Chef des Sicherheitsdienstes Ernst Kaltenbrunner überwacht persönlich die Charité. Als er versteckte Juden aufspürt, droht der Club endgültig aufzufliegen ...
Journalist Bauer kann nicht fassen, welch brisante Informationen er bekommt. Bald jedoch interessieren sich auch andere dafür. Als Lily eine Wanze in ihrem Telefon entdeckt, kann sie selbst Bauer nicht mehr trauen.

Meinung:
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Ich habe bereits viele Bücher über den Krieg, vor allem über die Schicksale all Jener, die dem Grauen nicht entkommen konnten, gelesen. Auch dieses Buch ist eines deren, das man nicht so schnell vergisst.
Sauerbruch und die Charite waren mir erstmals ein Begriff, als ich den sechsteiligen Film über die Charite im Fernsehen sah. Danach befasste ich mich ein wenig näher mit dem mittlerweilige riesigen Charite-Komplex in Berlin und Sauerbruch. Auch dieses Buch hat mich im Bezug auf Historisches, Wichtiges und Informatives nicht enttäuscht. Sauerbruch, einer der wahrscheinlich bekanntesten Ärzte, mit seiner Widerstandsgruppe imponieren mir. Nie hat er das Moralische im Leben verloren sondern kämpfte immer gegen das Regime. Der Autor vermag es gekonnt, den Klinikalltag mit dem Kampf gegen Hitler zu vermischen, ohne dabei in eine Richtung zu kippen. Auch die Geschichte über Sekretärin Lilly, die Jahre danach die ganze Geschichte erzählt, ist fließend eingebaut.

Kritik: Das einzige, was ich kritisieren kann, ist die Hintergrundgeschichte um Lilly in den 70er Jahren. Dies wurde mir einfach zu schnell abgehandelt und klang ein wenig utopisch für mich. Ich konnte mich nicht in die Beweggründe, warum man Lilly gejagt hat, hineinversetzen, dieser Teil wirkte für mich eher so, als wolle man auf den letzten Drücker noch ein wenig Action in das Buch bringen.

Fazit: Alles in Allem vier Sterne von mir! 1 Stern Abzug wegen der oben genannten Kritik!
Danke an Danke an netgalley und den Europa Verlag für das Rezensionsexemplar. Meine Meinung wird davon nicht beeinflusst.

Veröffentlicht am 06.06.2019

Stille Helden...wichtiger den je....

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Aus dem Klappentext

Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die heute stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. ...

Aus dem Klappentext

Bern, 20. Juli 1974: Die 56-jährige Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die über die heute stattfindenden Gedenkfeiern zum gescheiterten Attentat auf Hitler vor 30 Jahren berichtet. Sie kann es kaum ertragen, dass an ihren Mann Fritz Kolbe und ihren ehemaligen Chef Ferdinand Sauerbruch nie erinnert worden ist. Die acht Mitglieder der bis heute unbekannten Widerstandsgruppe »Donnerstagsclub« hatten sich nach dem Krieg geschworen, alles geheim zu halten. Lily will das Schweigen jetzt brechen.

Das Buch beruht auf wahre Begebenheiten.
Es durchleuchtet in Form eines Romans die Rolle des Professor Sauerbruchs und Fritz Kolbe in der Zeit des Nationalsozialismus.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Lily/Maria. Sie war die Sekretärin von Sauerbruch und die Verlobte von Kolbe.
Der Autor hat einen Roman geschaffen, der durch seine Lebendigkeit besticht.
Sein bildlicher Schreibstil hat den Leser in die dunkelste Zeit Deutschlands entführt. Man ging zusammen mir Lily durch die Gänge der Charité, man hörte die Detonation der Bomben, man sah das zerstörte Berlin, man fühlte Ekel und Wut über die widerwärtigen Taten der Nazis und auch so manches Arztes, der diesen Titel bem besten Willen nicht verdient hat, sondern eher die Bezeichnung Monster.
Man fieberte gemeinsam mit dem Donnerstagsclub dem Ende des Grauens entgegen.

Gute Recherchen und Kenntnisse über die Nazizeit , sind dem Historiker Hardinghaus geschuldet.

Der flüssige Schreibstil tat sein Übriges, dass man sich keine Sekunde Zeit zum Innenhalten hatte. Man flog durch die Seiten und hat zusammen mit den Hauptprotagonisten gehofft, gelitten und gebangt.
Der Autor hat jedem von ihnen Leben eingehaucht und das Gefühl geweckt, ihn, oder sie zu kennen.

Alles in allem ein Buch, dass zum Nachdenken anregt und gegen das Vergessen.
Einen Kritikpunkt möchte ich anbringen, mich hat die Rolle des Journalisten Bauer gestört. Dies war mir persönlich zu sehr Fiktion.
Trotz allem möchte ich jedem geschichtlichen Interessierten dieses Buch ans Herz legen.
Ich vergebe gute 4 Sterne und bedanke mich beim Autor für die Einblicke in das Leben von Menschen, denen Menschlichkeit kein Fremdwort war.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Sauerbruch und der Widerstand

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Die Spionin der Charité ist wieder ein gelungener Roman des Autors Christian Hardinghaus. Als Historiker befasst er sich eingehend mit der Zeit um den 2. Weltkrieg und schon das Buch Ein Held dunkler Zeit ...

Die Spionin der Charité ist wieder ein gelungener Roman des Autors Christian Hardinghaus. Als Historiker befasst er sich eingehend mit der Zeit um den 2. Weltkrieg und schon das Buch Ein Held dunkler Zeit zeugte von akribischer Recherche.

Lily Hartmann ist eine junge Frau, die mit ihren Eltern in Danzig wohnt. Als Krankenschwester zieht es sie nach Berlin und hier an das renommierte Krankenhaus, die Charité. Dort ist Dr. Sauerbruch Chefarzt und stellt Lily als seine private Sekretärin ein. Sie lernt ihn als sympathischen und geradlinigen Menschen kennen, der nichts von den Machenschaften Hitlers und seiner Anhänger hält.

Lily Hartmann lernt hier auch den Professor und Leiter der psychiatrischen Station kennen. Sie ist naiv und fällt zunächst auf sein Werben herein. Glücklicherweise merkt sie bald, dass er ein Playboy ist. Und nicht nur das. Er ist der Meinung, dass lebensunwertes Leben zu beenden ist und handelt strikt danach. Lily kommt zufällig dahinter, wie dieses Ende aussieht und ist entsetzt. Es dauert nicht lange, bis sie sich einer kleinen Gruppe anschließt, die dem Hitlerregime Widerstand bietet.

Die Spionin der Charité zeigt einmal mehr, dass Sauerbruch von einigen Menschen falsch eingeschätzt wurde. Nein, er war kein Anhänger der Nazis. Das Gegenteil ist der Fall. Und es gab damals etliche mutige Menschen, die sich im Widerstand zusammenschlossen. Schlimm fand ich den Bericht von Lily, der von der Zeit nach dem Krieg handelt. Dass Verbrecher wenn überhaupt nur lapidar bestraft wurden und Menschen, die gegen das damalige Regime kämpften alleine gelassen wurden.

Das Töten von Behinderten gehörte zu Hitlers Plan, eine gesunde Rasse zu „züchten“. Behinderte Kinder und ältere Menschen wurden oft nicht sofort getötet. Sie wurden ebenfalls als Versuchsobjekte für neue Medikamente missbraucht. Es war eine schreckliche Zeit und es ist gut, dass es Autoren wie Herrn Hardinghaus gibt. Auch Die Spionin der Charité ist ein Buch gegen das Vergessen. Und das ist heute wichtiger denn je, dass wir niemals vergessen. Zudem bietet der Roman ein großes Maß an Spannung sowie Berichte über Widerstandskämpfer, die den Tatsachen entsprechen.