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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2024

Unglaublich spannend

Tunnel der Mutigen
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Dieses Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die am Tage des Mauerbaus mit ansehen muss, wie ihr Mann mutwillig von einem Grenzsoldaten der DDR erschossen wird. Der Schütze bleibt ungestraft und ...

Dieses Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die am Tage des Mauerbaus mit ansehen muss, wie ihr Mann mutwillig von einem Grenzsoldaten der DDR erschossen wird. Der Schütze bleibt ungestraft und Lotte schwört Rache. Sie tritt einer Gruppe von erfahrenen Fluchthelfern bei und hofft, so Kontakt zu russischen Agenten zu bekommen. Diese sollen ihr dabei helfen, den Mörder ihres geliebten Mannes zu finden. Der Tunnel wird gegraben und endet im Keller von Oma Schmidtchen, die in diesem Haus einst die Wirtschaft "Kutscherpeitsche" geführt hat und es jetzt für diese gefährliche Aktion zur Verfügung stellt.
Mit einem lebendigen und pfiffigen Schreibstil schildert der Autor, wie es zu dem Tunnelbau kam, der 29 verzweifelten und mutigen Menschen die ersehnte Freiheit schenkte. Auch ist es die Geschichte einer Rache, die Lotte jahrzehntelang keine Ruhe finden lassen wird.
Die Charaktere sind vielseitig und bildhaft gezeichnet. Die Handlung mit ihren unvorhersehbaren Wendungen und Ereignissen ist unglaublich spannend und so flogen die Seiten nur so dahin.
Es ist das erste Buch, das ich von Christian Hardinhaus gelesen habe, aber ganz sicher nicht das letzte.
5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Ein Roman, der unter die Haut geht

Wären wir Vögel am Himmel
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Nachdem mich der Debütroman der Autorin "Denk ich an Kiew" schon total begeistert hatte, war ich nun auf dieses Buch mehr als gespannt. Und was soll ich sagen? Dieses Buch toppt das erste sogar noch. ...

Nachdem mich der Debütroman der Autorin "Denk ich an Kiew" schon total begeistert hatte, war ich nun auf dieses Buch mehr als gespannt. Und was soll ich sagen? Dieses Buch toppt das erste sogar noch.
Die deutsche Wehrmacht hat die Rote Armee im Sommer 1941 zurückgedrängt und rückt nun selber in die Ukraine vor. Und auch sie verbreitet Angst und Schrecken. Die Nazis sind auf der Suche nach Arbeitern, die sie als Sklaven in den deutschen Waffenfabriken einsetzen können. Und so werden auch die knapp 12jährige Halya zusammen mit der 17jährigen Lilija und ihrem Cousin Slavko in einem Viehwagon nach Leipzig verschleppt.
Fern von ihren Familien und ohne zu wissen, ob sie diese jemals wiedersehen werden, müssen sie nun um ihr Überleben kämpfen.
Dieses Buch ist nicht leicht zu verdauen. Es zeigt die unvorstellbaren Gräueltaten, die den Ukrainern auch im zweiten Weltkrieg, dieses Mal im Rahmen der "deutschen Osterweiterung" angetan wurden, Dabei wurden mehr als 2,4 Millionen Männer, Frauen und Kinder in deutsche Fabriken als Zwangsarbeiter verschleppt. Sehr viele überlebten dieses nicht.
Die kurzen Kapitel, die jeweils aus der Sicht der einzelnen Protagonisten erzählen, geben Einblick in die Gefühlswelt der verschiedenen Charaktere. Mehr als einmal liefen mir Schauer des Entsetzens über den Rücken und machten mich fassungslos. Der Unbarmherzigkeit und Brutalität, der auch Halya, Lilija und Slavko über Jahre ausgesetzt waren, sind einfach nur unvorstellbar.
Dieses bewegende Buch, das Erin Litteken basierend auf den Erlebnissen ihres Großvaters geschrieben hat, ist eine Geschichte über Hoffnung und die dadurch entstehende Kraft, immer wieder von Vorne anfangen zu können. Und es ist die Geschichte einer tiefen Freundschaft.
Dieser Roman, der unter die Haut geht, ist jedoch für zart besaitete Leser weniger geeignet. Von mir gibt es überzeugte 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Eindrucksvoll und fesselnd

Eddas Aufbruch
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Mit diesem Roman hat Beate Rösler einen eindrucksvollen Einblick in die 1960er gegeben. Es ist eine gelungene Mixtur aus Zeitgeschichte, Emotionen und Drama.
Die 19jährige Edda kehrt ihrem autoritären ...

Mit diesem Roman hat Beate Rösler einen eindrucksvollen Einblick in die 1960er gegeben. Es ist eine gelungene Mixtur aus Zeitgeschichte, Emotionen und Drama.
Die 19jährige Edda kehrt ihrem autoritären Elternhaus den Rücken und geht nach Paris, um dort eine Stelle als Au-Pair anzutreten. Hier verliebt sie sich in den etwas älteren jungen Franzosen Marcel, der Deutschland und den Deutschen kritisch gegenüber steht. Seine Familie hat während der Nazizeit sehr viel Leid erfahren.
Edda beschließt, ihre Eltern nach ihrem Verhalten während jener Zeit zu befragen. Als Edda durch Zufall auf alte Feldpostbriefe stößt, erfährt sie von Ereignissen in der Vergangenheit, die ihre Beziehung zu Marcel auf eine harte Probe stellt.
Mit ihrer bildhaften Schreibweise lässt die Autorin den Leser schnell in der Handlung dabei sein. Sie hat die Charakteren sehr detailliert und lebensecht beschrieben, so dass man sie zu kennen glaubt und mit ihnen die Gefühle teilen kann.
Durch interessante Ereignisse und Wendungen bleibt die Geschichte sehr spannend, und so fiel es mir schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Dieses historisch sehr gut recherchierte Buch ist dramatisch, emotional, reich an Wendungen und doch an keiner Stelle kitschig oder unglaubwürdig. Gerne empfehle ich es weiter. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Brillanter historischer Roman

Loreley - Die Frau am Fluss
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Eingebettet auf historischen Begebenheiten und ehemals existierenden Personen hat Susanne Popp einen brillanten Roman rund um den den mächtigsten deutschen Strom geschrieben. Schauplatz der Geschichte ...

Eingebettet auf historischen Begebenheiten und ehemals existierenden Personen hat Susanne Popp einen brillanten Roman rund um den den mächtigsten deutschen Strom geschrieben. Schauplatz der Geschichte ist der Mittelrhein, wobei sich der Großteil der Handlung in St. Goar und Bacharach abspielt.
Julie, die schon früh die Eltern verloren hat, arbeitet als billige Magd in der Wirschaft ihres Vormunds. Doch dem amtierenden Pfarrer Wurm ist das wunderschöne Mädchen ein Dorn im Auge. Er bewirkt schließlich, dass Julie den Ort verlassen muss.
Auch Johann hat seine ganze Familie verloren und findet bei der Rheinbegradigung Arbeit. Doch ein furchtbares Ereignis veranlasst ihn, sich eine neue Arbeit als Rheinschiffer zu suchen.
Der Zufall führt Julie und Johann zusammen und mit der Zeit entstehen bei beiden tiefe Gefühle für den anderen. Werden sie zusammen glücklich werden können?
Hauptsächlich dreht sich die Geschichte um Julie, deren Herkunft bis zum Ende des Buches ein großes Rätsel aufwirft. Auch ihre innige Verbindung zum Rhein brachte mich zum Nachdenken. Trotzdem ist sie, wie auch alle anderen Protagonisten, authentisch, nachvollziehbar und glaubhaft gezeichnet. Die fesselnde Handlung mit ihren unvorhersehbaren Wendungen hat mich in Atem gehalten. Und die Seiten flogen nur so dahin. Mit einem flüssigen und bildhaften Schreibstil führt Frau Popp durch diesen hervorragend recherchierten ersten Band der Dilogie.
Leider blieb das Ende offen und so kann ich es kaum abwarten, bis der zweite Teil im Oktober '24 erscheint, der wohl die dringensten Fragen beantworten wird. .
5 Sterne und eine Lessempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Geht unter die Haut

Und Großvater atmete mit den Wellen
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Während Trude Teige in ihrem Vorgänger-Roman „Als Großmutter in Regen tanzte“ über das Leben ihrer Großmutter schrieb, erfährt der Leser in diesem Buch, was mit ihrem Großvater geschah.
Im Jahr 1943 wird ...

Während Trude Teige in ihrem Vorgänger-Roman „Als Großmutter in Regen tanzte“ über das Leben ihrer Großmutter schrieb, erfährt der Leser in diesem Buch, was mit ihrem Großvater geschah.
Im Jahr 1943 wird das Handelsschiff, auf dem die Brüder Konrad und Sverre arbeiten, auf der Fahrt nach Australien durch ein japanisches U-Boot angegriffen und versenkt. Die Brüder geraten in Gefangenschaft, und werden in verschiedene Internierungslager auf Java gebracht. Im Krankenhaus verliebt sich Konrad in die Krankenschwester Sigrid, doch durch getrennte Verlegungen verlieren sie sich aus den Augen.
Beruhend auf wahren historischen Begebenheiten schildert dieser Roman die persönlichen Wahrnehmungen der Autorin. Dabei verwebt sie fiktive Personen und Ereignisse gekonnt mit historisch belegten Geschehen.
Das Schicksal von Konrad geht unter die Haut. Die Autorin hat die Charaktere sehr detailliert und realistisch beschrieben. So konnte ich jederzeit die Gefühle mit ihnen teilen. Dadurch, dass aus den verschiedenen Perspektiven erzählt wird, erhielt ich eine breite Sichtweise. Die Handlung ist voller Dramatik, emotional, reich an Wendungen und an keiner Stelle unglaubwürdig. Mehr als einmal musste ich beim Lesen kurz verschnaufen und durchatmen, bevor ich weiterlesen konnte. So sehr ging mir das Geschehen unter die Haut.
Dieses Buch beschreibt ein Stück mir unbekannte Geschichte. Es ist aufwühlend, herzzerreißend, fesselnd und unvorhersehbar. Von mir gibt es 5 Sterne und eine glasklare Leseempfehlung.

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