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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2024

Bedrückend

Im Herzen des Sahel
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In diesem Buch erzählt die kamerunische Autorin die Geschichte von Faydé, einem 15jährigen Mädchen, dass ihren Freundinnen nach Maroua folgt, um dort eine Stelle als Dienstmädchen zu suchen. Sie will mit ...

In diesem Buch erzählt die kamerunische Autorin die Geschichte von Faydé, einem 15jährigen Mädchen, dass ihren Freundinnen nach Maroua folgt, um dort eine Stelle als Dienstmädchen zu suchen. Sie will mit ihrem Verdienst ihre Mutter und Geschwister unterstützen, die in ihrem kleinen Dorf um das Überleben kämpfen müssen. Schon bald muss Faydé erkennen, dass sie zu der untersten Schicht gehört, keinerlei Rechte hat und ihr menschlich nur mit Verachtung begegnet wird. Obwohl sie ihrem Leben in Armut nie wird entfliehen können, verliert sie ihre Träume nicht.
Eindrucksvoll wird in diesem Roman auch die soziale Stellung der reichen Frauen beschrieben. Bildung ist nicht notwendig, sie sollen schließlich ihre Rolle im Haus und als Ehefrau erfüllen.
Weitere Themen, die behandelt werden, sind die katastrophalen Folgen des Klimawandels und die stetige Angst vor der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram.
Mein Fazit:
Auch wenn es ein bedrückendes Buch ist, ist es doch auf jeden Fall sehr lesenswert. 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 04.07.2024

Lesenswert

Johanna
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Die Autorin schreibt hier eine realistische und nachvollziehbare Geschichte über ein junges Mädchen, dass, Anfang des letzten Jahrhunderts als unehelich geborenes Kind, ausgebeutet und rechtlos als Dirn/Magd ...

Die Autorin schreibt hier eine realistische und nachvollziehbare Geschichte über ein junges Mädchen, dass, Anfang des letzten Jahrhunderts als unehelich geborenes Kind, ausgebeutet und rechtlos als Dirn/Magd auf einem Bauernhof unentgeltlich arbeiten muss. Die Bedingungen sind katastrophal. Doch sie gibt nicht auf, für ihre Wünsche und Träume zu kämpfen.
Renate Welsh beschreibt ein Schicksal, wie es zur damaligen Zeit vielen Kindern erging, deren Mütter unverheiratet waren. Geprägt von Armut hatten sie kaum eine Chance auf eine gesicherte Zukunft.
Lebensecht sind die einzelnen Protagonisten beschrieben und so gelang es mir, mich in Johanna hineinversetzen zu können. Durch den flüssigen Schreibstil flogen die Seiten nur so dahin.
Fazit:
Ein sehr lesenswertes Buch, das ich gerne weiterempfehle. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Eine emotionale Geschichte aus der deutschen Nachkriegszeit

Don't kiss Tommy. Eine Liebe in der Stunde Null
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Kurz nach der kampflosen Übergabe an die Amerikaner wird Bad Oeynhausen am 03.05.1945 zum Hauptquartier der britischen Rheinarmee erklärt. Das bedeutet, dass die Bewohner in einem großen Teil der Innenstadt ...

Kurz nach der kampflosen Übergabe an die Amerikaner wird Bad Oeynhausen am 03.05.1945 zum Hauptquartier der britischen Rheinarmee erklärt. Das bedeutet, dass die Bewohner in einem großen Teil der Innenstadt bis zum 12.Mai 1945 ihre Häuser und Wohnungen verlassen müssen, damit die Engländer diese übernehmen können. Die Innenstadt wird zum Sperrgebiet erklärt und durch Stacheldraht hermetisch abgeriegelt. Auch Anne und ihre Familie sind betroffen. Sie müssen ihr Kurhotel Margaretenhof verlassen und außerhalb der Sperrzone in eine Baracke an Stadtrand ziehen. Doch Anne will das nicht auf sich beruhen lassen und legt sich mit dem Colonel Michael Hunter an.
Anders ist jedoch ihre Freundin Rosalie, die bei den Briten im Offizierscasino Arbeit findet. Sie hofft darauf, dass sich schon bald ein Offizier findet, der sich in sie verliebt, sie heiratet und mit nach England nimmt.
Theresia Graw hat die Situation der Menschen in den Jahren 1945 bis 1947 nachvollziehbar und fesselnd dargestellt. Der Dürresommer, der bitterkalte Hungerwinter sowie die Hochwasserkatastrophe zeigen den unmenschlichen Überlebenskampf, dem sich die Menschen stellen mussten, während es den Besatzern nebenan an nichts fehlte.
Die Charaktere sind vielschichtig angelegt und ausgearbeitet. Dadurch konnte ich problemlos in ihre Gefühls- und Gedankenwelt vordringen. Verknüpft mit belegten Ereignissen und Geschehen ist dieser Roman mit seinen fiktiven Protagnisten penibel recherchiert. Die Handlung ist dramatisch, sehr emotional und reich an Wendundungen, jedoch an keiner Stelle kitschig oder unglaubwürdig.
Mich hat diese wunderschöne Geschichte tief bewegt und schliesslich auch zu Tränen gerührt. Leser, die an deutscher Nachkriegsgeschichte interessiert sind, kommen hier auf ihre Kosten.
5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.06.2024

Mitreissend, aufwühlend und unglaublich spannend

Vergiss den Ami
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Mit ihrem Erstlingswerk als Autorin historischer Romane (Florence Jones ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Marion Stadler) ist es Florence Jones gelungen, mich in ein Gefühlschaos zu katapultieren. Die ...

Mit ihrem Erstlingswerk als Autorin historischer Romane (Florence Jones ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Marion Stadler) ist es Florence Jones gelungen, mich in ein Gefühlschaos zu katapultieren. Die Geschichte von der im Jahr 1946 18 jährigen Anna, die in ihrem hinterwäldlerischen Dorf Leiztal im tiefsten Bayern ein Jahr nach Kriegsende den GI Tommy Steward kennen und lieben lernt, hat mich zutiefst berührt und mitgerissen. Es ist eine unheimlich fesselnde und gefühlvolle Story, die mich teilweise zu Tränen gerührt hat. Die verschiedenen Charaktere sind so detailliert und lebensecht beschrieben, dass ich glaubte sie zu kennen und somit die Gefühle teilen konnte. Durch unvorhersehbare Wendungen und Ereignisse blieb die Geschichte durchgehend spannend. Und so musste ich mich überwinden, dass Buch, wenn auch nur kurz, aus der Hand zu legen.
Teilweise wird aus der Perspektive von Anna und Tommy erzählt, wobei das Hauptaugenmerk auf Anna liegt. Dadurch erhält der Leser eine breite Sichtweise. Lediglich mit ihrer einfachen und schnörkellosen Schreib- und Ausdrucksweise konnte mich Florence Jones nicht restlos überzeugen. Doch in Anbetracht dieses mitreissenden Romans kann ich dem keine Minuspunkte zuteilen.
Jetzt heißt es für mich nur noch ungeduldig abzuwarten, ob und wann der zweite Teil dieser Saga erscheinen wird. 5 Sterne und eine überzeugte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Eine Geschichte mit Tiefgang

Das erste Licht des Sommers
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Obwohl mir das Cover überhaupt nicht zusagte - ich empfand es durch die grellen Farben etwas zu aufdringlich - las ich dann doch den Klappentext und wurde auf das Buch sehr neugierig.
Daniela Raimondi ...

Obwohl mir das Cover überhaupt nicht zusagte - ich empfand es durch die grellen Farben etwas zu aufdringlich - las ich dann doch den Klappentext und wurde auf das Buch sehr neugierig.
Daniela Raimondi erzählt die Geschichte der Familie Casadio, beginnend mit der Geburt von Norma im Jahr 1947. Der Leser begleitet bis 2015 das Schicksal von drei Generationen Frauen, jedoch bleibt der Hauptcharakter Norma. Ihr Leben in London, ihre Ehe mit Elia und die schwierige Beziehung zur ihrer Mutter sind feinfühlig beschrieben.
In Rückblicken erhält der Leser Einsichten in Normas Leben. Geprägt wird dieses ursprünglich durch ihre Cousine und Freundin Donata, deren Tod sie tief erschüttert und aus der Bahn wirft.
In wechselnden Zeitebenen, die jeweils mit der Jahreszahl gekennzeichnet sind, erzählt die Autorin diese fiktive Geschichte, in die historische und politische Ereignisse nachvollziehbar mit eingebunden sind. Die verschiedenen Charaktere sind vielschichtig gezeichnet.
Vielleicht lag es daran, dass ich den ersten Teil der Dilogie nicht gelesen hatte und dadurch Probleme hatte, in die Handlung einzusteigen. Zwar ist diese voller Tiefgang, jedoch für mein Gefühl sehr langatmig.
3 Sterne.

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